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Vorschubeinrichtung Die Erfindung betrifft eine Vorschubeinrichtung
zum Vorschub von längs einer vorbestimmten Bahn beweglichen Körpern, beispielsweise
zum Vorschub von Holzteilen auf einer motorisch angetriebenen Säge, etwa einer Kreissäge.
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Es sind bereits die verschiedensten Vorschubeinrichtungen zu diesem
Zweck angegeben worden, diese leiden aber alle an Nachteilen. Die meisten von ihnen
arbeiten mit Vorschubwalzen, die unter Federdruck an den Holzstücken anliegen. Wenn
der Federdruck annähernd konstant gehalten werden soll, dann darf der Federweg nicht
sehr viel größer sein als 2 bis 5 cm, d. h., es müssen immer wieder Nachstellungen
der Anschläge vorgenommen werden, wenn Holzklapper mit größeren Breiteschwenkungen
bearbeitet werden sollen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorschubeinrichtung
zu schaffen, die eine stets konstante Anpreßkraft der Vorschubwalzen an dem vorzuschiebenden
Körper liefert, unabhängig von der der Breite des jeweiligen Holzstücks entsprechenden
Stellung der Vorschubwalzen. Ausgehend von einer Vorschubeinrichtung, bei der eine
Schubwalze auf einem senkrecht zur Vorschubrichtung beweglichen Wagen drehbar befestigt
ist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vorschubwalze über eine
endlose Kette angetrieben wird, welche auf dem Wagen über mindestens zwei Kettenräder
läuft und im Bereich eines zur Bewegungsrichtung des Wagens parallelen Kettenabschnitts
im Eingriff steht mit einem gegenüber dem Wagen stationär angebrachten Antriebskettenrad,
und daß eine Bremse vorgesehen ist, welche die Bewegung der Kette zu bremsen gestattet.
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Vorzugsweise greift die Bremse an eines auf dem Wagen montierten Kettenräder
an.
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Die erfindungsgemäße Vorschubeinrichtung wird z. B. in der Weise eingesetzt,
daß sie den vorzuschiebenden Körper gegen ein Führungswiderlager preßt und an diesem
Führungslager entlangschiebt.
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Wenn mehrere Vorschubwalzen zur Anwendung kommen, so befestigt man
diese zweckmäßig auf einem Schwenkarm beidseitig der Schwenkachse, so daß sie senkrecht
zur Vorschubrichtung ausweichen können.
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Um die vorzuschiebenden Körper in die Vorschubrichtung einführen zu
können, sieht man zweckmäßig eine Rückzugvorrichtung vor, welche die Rückführung
des Wagens gegen die von dem Antriebskettenrad ausgeübte Anpreßwirkung gestattet.
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Die Figuren erläutern die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels.
Es zeigt F i g. 1 eine Perspektiveansicht einer Vorschubeinrichtung für eine Kreissäge,
F i g. 2 einen Schnitt nach Linie 11-1I der F i g. 1, F i g. 3 einen Schnitt nach
Linie 111-111 der F i g. 1. Die Vorschubeinrichtung umfaßt einen Wagen 1, der in
Führungsrollen 2 a, 2 b beweglich ist, und zwar in Richtung auf ein Führungswiderlager
3 hin und von diesem weg. An dem Führungswiderlager 3 liegt das Schnittmaterial
beim Vorschub nach dem Kreissägeblatt hin an. Die Führungsrollen 2
a und 2 b sind auf einer Grundplatte 6 drehbar gelagert;
diese Grundplatte 6 wiederum ist Teil einer Werkbank 7. zapfen 9, der am vorderen,
d. h. an dem nächst dem Ein antriebsloses Kettenrad 8 sitzt auf einem Lagerzapfen
9, der am vorderen, d. h. an dem nächst dem Führungswiderlager 3 gelegenen Ende
des Wagens drehbar befestigt ist. Ein Schwenkarm 10 ist um den Lagerzapfen 9 relativ
zu dem Wagen 1 verschwenkbar in Richtung der eingezeichneten Pfeile A. Wie aus F
i g. 2 klar zu ersehen, ist nüt dem Kettenrad ein Ritzelll verbunden; dieses Ritzel
kämmt mit Zahnrädern 12, welche auf Wellen 13 sitzen. Gezahnte Vorschubwalzen
14 sitzen ebenfalls auf den Wellen 13, welche auf den Schwenkarm
10 drehbar gelagert sind. Wenn sich das Kettenrad 8 dreht, so drehen sich
auch die gezahnten Vorschubwalzen.
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Ein weiteres antriebsloses Kettenrad 15 ist auf einer Welle 16 mit
rückwärtigem Ende, d. h. an dem von dem Führungswiderlager 3 abgelegenen Ende des
Wagens
1 befestigt. Mit dem Kettenrad 15 ist eine Nabe 17 vereinigt, und diese wird von
hölzernen Bremsschuhen 18 umfaßt. Klemmhebel 19 liegen an den Bremsschuhen 18 an;
sie sind mit jeweils einem Ende an einem Drehzapfen 20 drehbar befestigt und am
anderen Ende durch einen Spannbolzen 21 miteinander verbunden. Auf dem Spannbolzen
21, der ein Gewinde trägt, sitzt eine Flügelmutter 22, die zwischen sich und dem
Klemmhebel eine Schraubenfeder aufnimmt.
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Durch die Flügelmutter 22 kann die Kraft, mit der die Bremsschuhe18
an der Nabe 17 anliegen, nach Bedarf eingestellt werden.
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Eine endlose Kette 23 läuft über die Kettenräder 8 und 15; die geraden
Kettenabschnitte der Kette 23 sind parallel zu der Bewegungsrichtung des Wagens
1. Ein drittes Kettenrad 24 greift an der Kette 23 an, und zwar an einem der geradlinigen
Abschnitte; dieses dritte Kettenrad 24 wird von einer Riemenscheibe 25 her durch
ein Getriebe 26 angetrieben.
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Der Wagen 1 kann sich zwischen einer äußeren Endstellung, in der der
Schwenkarm 10 unmittelbar an den Führungsrollen liegt, und einer inneren Endstellung,
in der das rückwärtige Kettenrad 15 nächst den Führungsrollen 2 b liegt, hin und
her bewegen. Anschläge, wie sie bei 31 angedeutet sind, sind an dem Wagen 1 befestigt,
Anschläge 32 an der Grundplatte 6. Diese Anschläge legen in ihrer Zusammenwirkung
die Bewegung des Wagens 1 fest. Das Antriebskettenrad 24 greift an der Kette 23
an, gleichgültig, in welcher Stellung sich der Wagen 1 innerhalb seiner beiden Endstellungen
befindet. An dem Wagen 1 ist eine Widerlagerplatte 33 befestigt, und zwar gegenüber
dem Antriebskettenrad, so daß die Kette 23 stets im Eingriff mit dem Kettenrad
24
bleibt.
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Die Betriebsweise der erfindungsgemäßen Vorschubeinrichtung kann am
besten an Hand der beiden extremen Betriebszustände erläutert werden. In dem einen
extremen Betriebszustand sind die Bremsschuhe 8 vollständig gelüftet, so daß sie
die Drehung des zugehörigen Kettenrads 15 nicht behindern. Das Antriebskettenrad
24 bewirkt dann einen Umlauf der Kette 23 relativ zum Wagen 1, so daß die Kettenräder
8 und 15 angetrieben werden und die gezahnten Vorschubwalzen 14 ebenfalls sich drehen.
Theoretisch findet in diesem Zustand eine Bewegung des Wagens 1 nicht statt.
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In dem anderen extremen Betriebszustand sind die Bremsschuhe 18 voll
angezogen und bremsen das ; Kettenrad 15 ab, d. h., die Kette 23 kann sich
auch nicht relativ zu dem Wagen 1 bewegen. In diesem Zustand wirken Antriebskettenrad
24 und Kette 23 zusammen wie Zahnstange und Ritzel und drücken den Wagen 1 in der
Vorwärtsrichtung des Pfeiles b aus seiner äußeren in seine innere Endstellung so
lange, bis die gezahnten Walzen 14 den zu schneidenden Balken 4 berühren. Die Kraft,
die zunächst die Verschiebung des Wagens 1 längs seiner Bewegungsbahn bewirkte,
wirkt nun mit einem annähernd konstanten Wert auf den Balken 4 ein und drückt diesen
gegen das Führungswiderlager 3. In diesem Betriebszustand wird von dem Balken 4
ein maximaler Anpreßdruck ausgeübt.
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Im praktischen Betrieb wird die Flügelmutter 22 so eingestellt, daß
der Drehung des Kettenrades 15 eine mittlere Bremswirkung entgegenarbeitet, so daß
die Bewegung der Kette 23 gegenüber dem Wagen 1 eingeschränkt ist. Die auf die Kette
23 durch das Antriebskettenrad 24 übertragene Kraft spaltet sich in zwei Komponenten
auf. Eine Komponente treibt den Wagen 1 nach vorwärts zum Eingriff mit dem Balken
4 und teilt diesem, wenn er seine vordere Einstellung erreicht hat, eine Kraft mit,
die er mit konstantem Wert auf den Balken 4 überträgt. Die andere Komponente setzt
die gezahnte Vorschubwalze 14 in Drehbewegung, so daß der Balken
4 längs seiner Bewegungsbahn nach dem Kreissägeblatt 5 hin vorgeschoben wird.
Es tritt also ein Schlupf zwischen den Bremsschuhen 18 und der Kette
17 auf, und es findet eine Bewegung der Kette 23 relativ zum Wagen
1 statt.
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Gleichgültig, wie breit der Balken ist, der dem Sägeblatt 5 zugeführt
wird, der auf ihn durch den Wagen ausgeübte Druck senkrecht zu seiner Bewegungsrichtung
ist immer annähernd konstant, dadurch ist ein gleichmäßiger Schnitt sichergestellt.
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Die gezahnten Vorschubwalzen 14 auf dem Schwenkarm 10 können mit diesem
um seinen Lagerzapfen 9 geschwenkt werden, ihr Abstand von dem Lagerzapfen 9 ist
gleich groß. Dank dieser Anordnung können aneinander anschließende Balken von leicht
differierender Breite aufgenommen werden; jede gezahnte Vorschubwalze übt auf den
jeweils beaufschlagten Balken stets einen konstanten Druck aus.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorschubeinrichtung können von einem Balken
vier dünne Streifen 4 a heruntergeschnitten werden. Der Balken 4 kann dabei
nacheinander wiederholt zugeführt werden, so lange, bis nur mehr ein sehr dünner
Streifen übrigbleibt. Wenn die Zähne der gezahnten Vorschubwalzen 14
einmal
an einem Balken 4 angreifen, so übernimmt das Vorschubgerät automatisch den Vorschub.
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Wenn man den Wagen 1 nach rückwärts in seine äußere Endstellung verschieben
will, etwa weil ein neuer Balken eingeführt werden soll, so bedient man sich eines
Handhebels 27, der bei 28 auf der Grundplatte 6 gelenkig befestigt ist; das gegabelte
Ende 29 dieses Hebels 27 greift an einem Zapfen 30 des Wagens 1 an.
Dadurch, daß man das äußere Ende des Hebels 27 in Richtung des Pfeiles C verschiebt,
wird der Wagen 1 in Richtung des Pfeiles D nach seiner äußeren Endstellung hin verschoben,
gegen die Wirkung des Antriebskettenrades 24, welches ihn in Richtung des Pfeiles
B zu verschieben sucht. Wenn ein neuer Balken eingesetzt ist, so wird der Hebel
27 losgelassen, und der Wagen kehrt von selber in Richtung auf seine innere Einstellung
hin zurück, bis er an den neuen Balken anzuliegen kommt.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Balkenbreite den auf den
Balken durch die Vorschubeinrichtung ausgeübte Druck nicht beeinflußt.
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Die erfindungsgemäße Vorschubeinrichtung ist in der Lage, einen annähernd
konstanten Druck auf der ganzen Bewegungsstrecke auszuüben, ohne daß eine Nachstellung
erforderlich ist.
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Dadurch, daß man den Abstand zwischen den Kettenrädern 8 bis 15 vergrößert,
kann man die Bewegungsstrecke des Wagens 1 verlängern, um eine Anpassung an die
jeweilige Balkenbreite zu erzielen. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Bewegungsstrecke
nur von praktischen Überlegungen abhängt.
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Es sind die verschiedensten Änderungen möglich, ahne daß die Grundkonzeption
der Erfindung verlassen wird: beispielsweise können statt der gezahnten Vorschubwalzen
auch Gummiwalzen verwendet werden.
Daneben ist die Vorschubeinrichtung
auch zum Vorschieben anderer Körper von verschiedener Dicke längs einer Bewegungsbahn
geeignet, ohne daß unbedingt eine Sägung stattfinden muß.