DE4446991C1

DE4446991C1 - Granuliervorrichtung für Strangmaterialien

Info

Publication number: DE4446991C1
Application number: DE4446991A
Authority: DE
Inventors: Walter Pirrung
Original assignee: Rieter Automatik GmbH
Current assignee: Rieter Automatik GmbH
Priority date: 1994-12-28
Filing date: 1994-12-28
Publication date: 1996-05-02
Anticipated expiration: 2014-12-29

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Granuliervorrichtung für Strangmaterialien mit einer Einzugsvorrichtung zum Zuführen des durch einen Einlaufschacht geleiteten Strangmaterials und dessen Förderung zu einer Messerwalze zum Zerschneiden des Strangmaterials zu Granulat und einem Annäherungsschaltorgan zum Schutz von Bedienungspersonen.

Eine derartige Granuliervorrichtung ist in der DE-PS 44 11 165 beschrieben.

Bei einer solchen Granuliervorrichtung ist dafür zu sorgen, daß in Betrieb das Bedienungspersonal nicht gefährdet wird. Beim Gegenstand der DE-PS 44 11 165 geschieht dies dadurch, daß durch den Annäherungsschalter die Anzugsvorrichtung so beeinflußt wird, daß sie den Einzug des Strangmaterials stoppt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die konstruktiven Maßnahmen zum Schutz von Bedienungspersonen zu vereinfachen. Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß der Einlaufschacht als Annäherungsschaltorgan ausgebildet ist, das bei seinem Hineinschieben eine im Einlaufschacht angeordnete Klemmeinrichtung wirksam macht, die an ihr entlang geführtes Strangmaterial festhält.

Aufgrund der konstruktiven Kombination von Einlaufschacht und Klemmeinrichtung ergibt sich einerseits eine hohe Sicherheit, da z. B. eine das Annäherungsschaltorgan verschiebende Hand einer Bedienungsperson die Klemmeinrichtung wirksam macht, was das sofortige Stoppen des weiteren Einlaufens des Strangmaterials bewirkt, so daß das Strangmaterial aufgrund seines sofortigen Stillstandes keiner Reibung an einer Hand besonders bei einer Umschlingung, bewirken kann, so daß eine Ver letzung der Hand durch deren Mitnahme in das Innere des Einlaufschachtes mit Sicherheit vermieden ist. Andererseits läßt sich durch das Verschieben des Einlauf schachtes die Klemmeinrichtung direkt wirksam machen, wobei der Einlaufschacht günstig auch zur Halterung der Klemmeinrichtung ausgenutzt werden kann.

Eine zweckmäßige Gestaltung der Klemmeinrichtung ergibt sich dann, wenn man diese aus zwei gegenüberliegenden Klemmbacken aufbaut, zwischen denen das Strangmaterial geführt wird und die bei Auslösung das Annäherungsschaltorgan das Strangmaterial einklemmen. Dabei kann man vorteilhaft die Klemmbacken so anordnen, daß sie sich unter dem Zug des Strangmaterials andrücken. Wenn dann die Klemmbacken auf grund der Auslösung durch das Annäherungsschaltorgan zusammengeführt werden, dann bewirkt der auf das Strangmaterial ausgeübte Zug, ausge hend von der Einzugsvorrichtung, daß die Klemmbacken weiterhin zu sammengedrückt werden, wodurch sich ein besonders intensives Zusam mendrücken der Klemmbacken ergibt. Damit bei dieser Betriebsweise die Einzugsvorrichtung nicht weiterläuft und wegen des festgehaltenen Strang materials einem besonderen Verschleiß unterworfen ist, kann man vor teilhaft die Betätigung des Annäherungsschaltorgans auch dazu benutzen, die Granuliervorrichtung mit ihrer Einzugsvorrichtung stillzusetzen.

In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 die Granuliervorrichtung in schematischer Darstellung in Seitensicht mit in den Einlauf schacht hineinragenden Klemmbacken;

Fig. 2 in vergrößerter Darstellung den Einlaufschacht mit geöffneten Klemmbacken;

Fig. 3 die Anordnung gemäß Fig. 2 mit zusammen gedrückten Klemmbacken.

Fig. 1 zeigt die Granuliervorrichtung in Seitensicht, wobei durch Weg lassung einer vorderen Seitenwand die inneren Organe der Granuliervor richtung zu sehen sind. Dargestellt ist die hintere Seitenwand 1, an die Vorderseite der Granuliervorrichtung die Frontplatte 2 anschließt. Die Frontplatte 2 wird von dem Einlaufschacht 9 durchbrochen, der die Stränge 13 führt. Im Inneren der Granuliervorrichtung ist eine Einzugs vorrichtung vorgesehen, die aus der verschiebbaren Einzugswalze 8 und der Gegenwalze 7 besteht. Einzugswalze 8 und Gegenwalze 7 klemmen die von ihnen zugeführten Stränge 13 in dem zwischen ihnen ausgebilde ten Walzenspalt ein und bewirken aufgrund eines Antriebs, der üblicher weise auf eine der beiden Walzen wirkt, ein klemmendes Erfassen der Stränge 13 und damit deren Vorschub in Richtung zu dem Gegenmesser 6, das mit der Messerwalze 5 in bekannter Weise zusammenwirkt. Mit tels des Gegenmessers 6 und der Messerwalze 5 werden die zugeführten Stränge 13 zu Granulat zerschnitten.

Die verschiebbare Einzugswalze 8 ist auf ihren beiden Seiten auf über die Achse 18 parallel verdrehbaren Schwingen gelagert, von denen hier nur die hintere Schwinge 17 dargestellt ist und die somit eine Parallel verschiebung der Einzugswalze 8 ermöglichen. Eine entsprechende Schwinge ist auf der gegenüberliegenden Stirnseite der verschiebbaren Einzugswalze 8 vorgesehen (in der Figur nicht eingezeichnet). Auf die Schwinge 17 drückt der Stößel 21 der Kolbenzylindereinheit 10, die hier pneumatisch angetrieben wird. Aufgrund des von der Kolbenzylinder einheit 10 über den den Stößel 21 auf die Schwinge ausgeübten Druckes wird die Schwinge in eine durch einen nicht dargestellten Anschlag definierte Lage vorgespannt. Dabei wirkt die Kolbenzylindereinheit 10 wie eine Feder, so daß z. B. im Falle des Durchlaufs von verdickten Strängen 13 die verschiebbare Einzugswalze 8 gegen den Druck aus der Kolbenzy lindereinheit zurückweichen kann.

Der Einlaufschacht 9 stützt sich gegenüber der Frontplatte 2 über den Winkel 46 ab, der es dem Einlaufschacht 9 ermöglicht, axial in Richtung auf die beiden Walzen 7 und 8 zu und weg von diesen bewegt zu werden. Der Bewegungsbereich des Einlaufschachts 9 wird dabei durch das dem Einlaufschacht zugehörige Langloch 47 bestimmt, in den ein am Winkel 46 befestigter Stift 48 hineinragt. Gegenüber diesem Stift 48 kann sich also der Einlaufschacht 9 über den Bereich seines Langloches 47 verschieben.

In den Einlaufschacht 9 ragen die beiden die Klemmeinrichtung bilden den Klemmbacken 50 hinein, die auf den Achsen 51 und 52 gelagert sind. Die Achsen sind an den Seitenwänden der Granuliervorrichtung befestigt, von denen die hintere Seitenwand 1 in Fig. 1 dargestellt ist. Für das Hineinragen der Klemmbacken 49 und 50 in den inneren Be reich des Einlaufschachtes 9 ist dieser mit entsprechenden Aussparungen 53 versehen. Beim Hineinschieben des Einlaufschachtes 9 in die Granu liervorrichtung hinein nehmen die Ränder der Aussparung 53 die Klemmbacken 49 und 50 mit, wobei diese sich verschwenken und mit ihren den Achsen 51 und 52 abgewandten Enden einander annähern, bis sie in Eingriff mit dem Strangmaterial 13 kommen.

Dies ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt, in denen der betreffende Teil der Granuliervorrichtung gemäß Fig. 1 vergrößert gezeichnet ist.

Gemäß Fig. 2 laufen die Stränge 13 durch den Einlaufschacht und zwischen den Klemmbacken 49 und 50 ungehindert hindurch. Wenn jedoch der Einlaufschacht z. B. durch eine Manipulation einer Bedienungs person im Bereich ihres Einganges 29 gemäß der Richtung des einge zeichneten Pfeils verschoben wird, dann nehmen die Ränder der Aus sparungen 53 die Klemmbacken 49 und 50 mit, die dabei in die Fig. 3 eingezeichnete Lage gelangen, in der sie die Stränge 13 zwischen sich einklemmen und diese damit festhalten. Ein auf die Stränge 13 nach rechts hin ausgeübter Zug bewirkt dabei, daß sich die Klemmbacken 49 und 50 umso stärker zusammendrücken. Um eine gute Mitnahme der Klemmbacken aufgrund des durch sie hindurchlaufenden Strangmaterials zu ermöglichen, sind die Klemmbacken an ihrer dem Strangmaterial 13 zugewandten Oberfläche gezackt ausgebildet. In der in Fig. 3 dargestell ten Lage schlägt der Stift 48 am linken Ende des Langlochs 47 an, womit der Bewegungsbereich in der betreffenden Richtung des Einlauf schachtes 9 begrenzt ist.

Das vorstehend beschriebene Verschieben des Einlaufschachtes 9 bewirkt also ein außerordentlich schnelles Festhalten des Strangmaterials 13, so daß das schnell stillgesetzte Strangmaterial 13 z. B. die Hand einer Bedienungsperson nicht in den Einlaufschacht 9 einziehen kann, womit eine Verletzungsgefahr für eine Bedienungsperson beseitigt ist.

Claims

1. Granuliervorrichtung für Strangmaterialien mit einer Einzugsvorrichtung (7, 8) zum Zuführen des durch einen Einlaufschacht (9) geleiteten Strangmaterials (13) und dessen Förderung zu einer Messerwalze (5) zum Zerschneiden des Strangmaterials (13) zu Granulat und einem Annäherungsschaltorgan zum Schutz von Bedienungspersonen, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlauf schacht (9) als Annäherungsschaltorgan ausgebildet ist, das bei seinem Hineinschieben eine im Einlaufschacht (9) angeordnete Klemmeinrichtung (49, 50) wirksam macht, die an ihr entlang geführtes Strangmaterial (13) festhält.

2. Granuliervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung aus zwei gegenüberliegenden Klemmbacken (49, 50) besteht, zwischen denen das Strangmaterial (13) geführt wird und die bei Auslösung durch das Annäherungsschaltorgan das Strangmaterial (13) einklemmen.

3. Granuliervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken (49, 50) so angeordnet sind, daß sie sich unter dem Zug des Strangmaterials (13) zusammendrücken.