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Glasblasemaschine. Beim Betriebe von Glasblasemas.chinen mit verkehrt
stehender Vorform, bei welchen das Glas zunächst in die Vorform eingesaugt und darauf
ebenfalls in der Vo:rform vorgeblasen wird, bevor das. vorgeblasene Külbel in die
Fertigforen eingehängt und-dort in aufrechter Lage fertiggeblasen wird, ist es wichtig,
daß man die Bewegung des Pegels, welcher in die. Halsöffnung der Vorform zur Bildung
einer Formhöhlung in der flüssigen Glasmasse vorgeschoben werden kann, in dein Sinne
voll zu beherrschen vermag, daß die Bewegung des Pegels unabhängig vom Ansaugen
und Blasen ausgeführt «erden kann.
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Vorliegende Erfindung bezweckt, eine solche unabhängige Beherrschung
der Pegelbewegungen auch bei solchen bekannten Glasblasemaschinen zu ermöglichen,
bei welchen zur Vereinfachung der Bedienung sowohl das Ansaugen und Vorblasen als
auch der Druckluftantrieb des heb- und senkbaren Pegels mittels der schwenkbaren
Handhabe ein und desselben Reglerorgans gesteuert wird. Zur Erreichung des Erfindungszweckes
wird für die Steuerung der Luftwege ein Hahnküken mit vierschwenkbarer Handhabe
vorgesehen, welches, je nach seiner Einstellung, die Foren von der Düse aus unter
Über- oder Unterdruck setzt, und dessen Handhabe mit :einem achsial verschiebbaren
Gestänge für das Steuerorgan für die Pegelbetriebsluft versehen ist, welches, letztere
eine Halmdurchbohrung steuert, die dauernd an die Betriebsluftl.eitung für den Pegel
angeschlossen ist, so daß das Steuerorgan für den Pegel bei jeder beliebigen Stellung
des Hahnkükens dutrch den Arbeiter betätigt werdet kann, während er eine Hand an
der Einstellhandhabe des Kükens hat.
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Eine der Erfindung entsprechende Einrichtung ist auf der beiliegenden
Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i ein Ventikalschnitt und in teilweiser
Seitenansicht die an sich bekannte Anordnung der Maschine, auf welche sich die Erfindung
bezieht, während Abb. -2 einen Schnitt nach der Linie 2-z der Abb. i senkrecht zu
dem Steuerhahn für die Betriebsluft und achsial durch die Handhabe des Steuerhahns
zeigt, Abb. 3 einen Schnitt durch den Steuerhahn nach der Linie 3-3 der Abb. i.
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Auf dem Formtisch i steht in üblicher Weise die Vol-form a verkehrt,
in deren Mündung der Pegel 3 hineingeschoben werden kann. Die Pegelstange q. wird
in bekannter Weise durch einen Kraftzylinder auf und ab bewegt. Sie -trägt hierzu
einen Kolben 5, der in einem Zylinder 6a verschiebbar ist, und ist mit ihrem unteren
Ende an einen Fußhebel 7 an,gelenkt. Der Antrieb des. Pegels durch Fußhebel ist
an sich ebenfalls, bekannt. Mit 8 ist ein Halmgehäuse bezeichnet, welches auf einer
am Maschinengestell angebrachten Konsole 9 aufgesetzt ist und in dem das Halmküken
io um eine beschränkte Winkelgröße drehbar ist. Die Drehung des Hahnkükens io erfolgt
durch eine daran befestigte Handhabe i i, welche in einer Aussparung 12 des
Hahngehäuses. 8 vierschwenkbar ist. Das Hahnküken i o steuert bei Verschwenkung
durch die Handhabe i i den Zugang der Betriebsluft zu der Öffnung 13 zu dem an der
Unterseite des Tisches i sitzenden Zylinder 6b, welcher den oberen Teil eines Doppelzylinders
bildet, dessen unterer Teil von dem Zylinder 6a gebildet wird, in dem der Kolb,em
5 arbeitet. Nach Stellung der Handhabe i i wird jetzt der Zylinder 6b und dadurch
die Mündung der Vorform mit Preßluft oder Saugluft gespeist.
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Die öffnung 13 11 der Zylinderwand besitzt Anschluß an den Kanal 14
im Hahngehäuse, welches letztere außer diesem Auslaßkanal noch drei Einlaßkanäle
15, 16, 17 besitzt, von denen die beiden ersterwähnten zum Ans.chluß an eine Saugleitung
bzw. Preßluftleitung zum Blasen des Külbels, oder Einsaugen des Glases dienen, während
die öffnung 17 zur Zuführuncr von Preßluft für die Betätigung des Pegels 3 bestimmtest.
Das Hahnküken byesitzt eine Durchbohrung 18, welche dazu
dient,
die Einlaßkanäle 15, 16 für Preßluft bzw. Saugung mit dem Auslaßkanal 14, welcher
nach der Einlaßöffnung 13 des Zylinders führt, herzustellen. Damit die gleiche Durchbohrung
18 des Hahnkükens sowohl den Zulaß von Preßluft als auch von Saugluft zu steuern
vermag, ist das Hahnküken mit einer Randaussparung i 9 von hinreichender Winkelweite
versehen. Die Gehäusedurchbohrung 17 führt durch einen winkligen Kanal 2o nach einer
Aussparung 21 im Hahnküken, an welche sich eine Durchbohrung 22 anschließt, die
von einer Ventilstange 2- , durchsetzt wird, an der ein Ventil 24. sitzt,
welches in der Hahnaussparung 21 arbeitet. Die Hahnaussparung 21 steht dauernd,
unabhängig von der Stellung des Halrnkükens, mit dem Kanal 20 und durch diesen mit
der Druckluftquelle in Verbindung. Dieses ist durch eine an die Aussparung 21 sich
anschließende Randaussparung 25 des Hahnkükens. erreicht. Infolge der erwähnten
Anordnung wird das Ventil 2.1 normal durch Druckluft gegen seine Sitzfläche gedrückt.
Außerdem wird das Ventil 24. .auch durch eine Feder 26 gegen seine Sitzfläche gezogen,
soforn es nicht entgegen der Wirkung der Druckluft und der Feder durch Druck auf
den Knopf 27 in die Offenstellung übergeführt wird. In dieser Lage erfolgt eine
Weiterleitung der Druckluft aus der Aussparung 21 durch den winkligen Kanal 28 nach
der Gehäusedurchbrechung 29> die in offener Verbindung mit der Zylinderöffnung 3o
unterhalb des. Kolbens 5 steht, so daß bei geöffnetem Ventil 24. der Kolben 5 unter
Druck gesetzt wird und den. Pegel 3 in die Vorform hineinschiebt. Sobald der Knopf
27 losgelassen wird, wird das Ventil 24 durch die Feder 26 wieder in seine Schlußstellung
übergeführt.
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Um bei jedesmaliger Rückkehr des Ventils. 2-. die Durchbohrung 22
zu entlüften, ist das Hahnküken mit einer weiteren Durchbohrung 31 versehen, welche
durch eine Gehäusedurchbohrung ;2 nach außen führt, so daß die Druckluft auszupuffen
vermag. Um bei geöffnetem Ventil ein Auspuffen von Druckluft zu vermeiden, ist die
Ventilstange 23 mit einer Buchse 33 versehen, deren unteres Ende als Ventil dient,
welches sich auf die Hahnkükensitzfläche 3¢ aufsetzt, wenn der Knopf 27 nach abwärts
gedrückt wird. Die Verbindung des Ventils 2:1 mit dem Druckknopf 27 erfolgt durch
ein eine zentrale Bohrung der Handhabe i i durchsetzendes Gestänge, welches ein
Kugelgelenk 3 5 enthält, wodurch eine gewisse Gelenkigkeit des Gestänges erzielt
wird, welche sich für das gleichmäßige Aufsetzen des Ventils auf seinen Sitz als
notwendig herausgestellt hat.
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Die Gesamtwirkungsweise der Vorrichtung ist aus dem Vorstehenden ohne
weiteres ersichtlich. Bevor Glas in die Vorform eingeschnitten wird, wird der Knopf
27 herabgedrückt und dadurch der Pegel- in die V orform vorgeschoben. Darauf wird
die Handhabe i i aus der Mittelstellung in die rechte Endlage tim Sinne der Abb.
2) gebracht, welches. .ein Ansaugen der Glasmasse zur Folge hat. Danach wird der-
Druckknopf 27 freigegeben und dadurch ein selbsttätiges Zurückziehen des Pegels
durch 'Wirkung der Feder 26 veranlaßt, indem der Raum unter dem Kolben 5 entlüftet
wird und der Pegel infolge seines Gewichtes. herabsinkt. Dies kann geschehen, während
die Handhabe i i in die linke Endlage (im Sinne der Abb.2) gedreht wird. Sobald
die Handhabe sich ihrer Endlage nähert, erfolgt die Umstellung auf die Zuleitung
von Druckluft. Hierdurch wird das Vorblasen des Külbels bewirkt, womit der Arbeitsgang
beendigt ist.
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Wenn der Arbeiter bemerkt, daß die öff-. nun- irn Külbel nicht ordnungsgemäß
ausgebildet ist, hat er die Möglichkeit, den Pegel erneut durch Druck auf den Knopf
27 in jeder 'Winkelstellung der Handhabe hervorzustoßen und gegebenenfalls wiederholt
anzusaugen oder zu drücken.
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Wenn die Maschinenanlage für gespannte Luft versagt, kann der Pegel
durch den Fußhebel 7 betätigt werden und die Betriebsluft in bekannter Weise durch
die Handluftpumpe 35 beschafft werden.