DE4402135A1 - Plankenziegel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen mehrschichtigen Planken­ ziegel für den Bau von Gebäuden od. dgl., wobei zumindest zwei Ziegelschichten vorgesehen sind, zwischen denen eine Isolierschicht angeordnet ist, die eine Schaumstruktur aufweist.

Bei derartigen Plankenziegeln übernehmen die Ziegel­ schichten die tragende Funktion und bilden die festen Außenflächen der Wände. Sie sind meist nicht massiv, sondern mit Hohlräumen versehen, die ihnen eine innere Struktur verleihen, die hohe Tragfähigkeit bei geringem Gewicht ermöglicht. Für den Bau von Gebäuden, in denen sich ständig Menschen aufhalten sollen, ist zudem eine Isolierung vor allem gegen Wärmeverluste notwendig.

Als Werkstoff für die Isolierschicht bei Plankenziegeln wird heute üblicherweise geschäumtes Polystyrol (be­ kannt z. B. unter dem Warenzeichen "Styropor") verwen­ det. Geschäumtes Polystyrol hat jedoch eine Reihe von schwerwiegenden Nachteilen. So ist seine Festigkeit nur sehr gering. Plankenziegel mit Schichten aus geschäum­ tem Polystyrol können daher bereits beim Bau beschädigt werden. Außerdem besteht Brandgefahr. Polystyrol ist leicht brennbar und entwickelt beim Verbrennen giftige Gase. In jüngster Zeit hat es zudem vermehrt Hinweise gegeben, daß Polystyrol im Wohnbereich möglicherweise zu Gesundheitsschäden bei Menschen führen kann.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Plankenziegel der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß ihre Isolierschicht eine höhere Festig­ keit aufweist, und zudem die Verwendung brennbarer und möglicherweise gesundheitsschädlicher Stoffe vermieden wird. Bezüglich der Festigkeit ist dabei auch die Bindung zwischen Ziegelschicht und Isolierschicht von Bedeutung.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Isolierschicht aus einem keramischen Schaum besteht und mit den Ziegelschichten formschlüssig verbunden ist.

Der keramische Schaum kann z. B. Glasschaum oder Blähton sein. Diese Werkstoffe sind zur Wärmeisolation gut geeignet. Sie weisen eine höhere Festigkeit auf als geschäumtes Polystyrol und sie sind nicht brennbar. Die Haftung dieser Werkstoffe an den Ziegelschichten ist relativ gering, weswegen gemäß der Erfindung eine form­ schlüssige Verbindung zwischen den Schichten vorgesehen ist.

Die formschlüssige Verbindung kann vorteilhafterweise so hergestellt werden, indem die Ziegelschichten an den Flächen, die den Kontakt zur Isolierschicht herstellen sollen, mit schwalbenschwanzförmigen oder ähnlich ge­ stalteten Vorsprüngen oder auch entsprechend geformten Vertiefungen versehen werden. Zur Herstellung der Isolierschicht werden zwei Ziegelschichten in einem bestimmten Abstand übereinandergelegt, und der Raum zwischen ihnen wird mit dem entsprechenden keramischen Material ausgeschäumt. Hierbei dringt der keramische Schaum in alle Vertiefungen an der Oberfläche der Ziegelschichten und umschließt alle Vorsprünge, so daß eine formschlüssige Verbindung entsteht.

Bei Ziegelschichten, die mit Hohlräumen versehen sind, ergibt sich eine weitere, vereinfachte Möglichkeit zur Herstellung der formschlüssigen Verbindung, indem die Wandungen der Ziegelplatten dort, wo sie die Kontaktflächen zur Isolierschicht bilden sollen, mit Durchbrechungen zu den Hohlräumen hin versehen werden. Ein Teil des keramischen Schaums dringt dann beim Ausschäumen in die Hohlräume ein und stellt so eine formschlüssige Verbindung her.

Die erfindungsgemäßen Plankenziegel werden als fertige Teile zur Baustelle gebracht. Mit ihnen können Gebäude schnell und kostengünstig errichtet werden.

Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Abschnitt eines erfindungsgemäßen Plankenziegels und

Fig. 2 und 3 jeweils abgewandelte Plankenziegel, ebenfalls im Querschnitt.

Die Ziegelschichten 1 und 2 als tragende Elemente des Plankenziegels bestehen aus gebranntem Ton und sind mit Hohlräumen 5 versehen, die sich über die gesamte Länge der Platten erstrecken. Die Ziegelschichten 1 und 2 erhalten dadurch eine innere Struktur, die ein geringes Gewicht mit hoher Festigkeit verbindet. Für die erfin­ dungsgemäßen Plankenziegel können jedoch auch massive Ziegelschichten 1 bzw. 2 verwendet werden.

Zwischen den Ziegelschichten 1 und 2 befindet sich eine Isolierschicht 3 aus keramischem Schaum. Fig. 1 zeigt Ziegelschichten 1 und 2, die mit schwalbenschwanz­ förmigen Vorsprüngen 6 versehen sind. Die Einbuchtungen 7 zwischen den Vorsprüngen 6 werden beim Ausschäumen vollständig mit dem keramischen Schaum ausgefüllt, so daß eine formschlüssige Verbindung zwischen den Zie­ gelplatten 1 und 2 und der Isolierschicht 3 entsteht. Die schwalbenschwanzförmigen Vorsprünge 6 bzw. Einbuch­ tungen 7 können sich über die gesamte Länge einer Ziegelschicht 1 bzw. 2 erstrecken.

Fig. 2 zeigt eine weitere Möglichkeit zur Herstellung der formschlüssigen Verbindung. Hierbei sind einige der Hohlräume 5 in den Ziegelschichten 1 und 2 auf der der Isolierschicht 3 zugewandten Seite mit Durchbrechungen 8 versehen. Durch diese Durchbrechungen 8 dringt wäh­ rend des Ausschäumens keramischer Schaum in die Hohl­ räume 5 ein und quillt um die Wandungen herum, wie bei 9 dargestellt, wodurch eine formschlüssige Verbindung zwischen den Ziegelschichten 1 bzw. 2 und der Isolierschicht 3 hergestellt wird.

Fig. 2 zeigt darüberhinaus einen Plankenziegel, dessen Ziegelschichten 1 und 2 im Vergleich zu den in Fig. 1 gezeigten dicker sind und in denen Hohlräume 5 in zwei Ebenen angeordnet sind. Um die Tragfähigkeit des Plan­ kenziegels weiter zu erhöhen, kann man die Ziegel­ schichten 1 und 2 weiter verstärken, und weitere Ebenen mit Hohlräumen 5 einfügen. Der gesamte Plankenziegel kann z. B. eine Stärke von 300 mm haben, die Isolierschicht 3 kann z. B. 50 mm dick sein.

Ein Plankenziegel kann, je nach Verwendungszweck, eine Länge von bis zu 3 m und eine Breite von 0,6 m haben. Die Randflächen der Plankenziegel können eben oder mit Profilierungen, versehen sein, die den Zusammenbau erleichtern.

Es können auch mehrere Isolierschichten vorgesehen sein, die mit Ziegelschichten abwechseln. In Fig. 3 ist dies an einem Beispiel mit zwei Isolierschichten 3 und 4 und drei Ziegelschichten 1, 2 und 10 dargestellt. Bei 6 sind dort wiederum schwalbenschwanzförmige Vorsprünge zu sehen, die formschlüssige Verbindungen zwischen den Schichten bewirken. Dabei können für die Isolier­ schichten 3 und 4 unterschiedliche Werkstoffe verwendet werden, die jeweils gegen unterschiedliche Einflüsse isolierend wirken, z. B. gegen Temperatur und gegen Schall.

Es sei erwähnt, daß die formschlüssige Verbindung zwischen der Isolierschicht und den Ziegelschichten auch in anderer Weise erreicht werden kann, vorteilhaft sind jedoch Hinterschneidungen, um so eine Verankerung durch Hinterfassen erreichen zu können.

Ferner sei darauf hingewiesen, daß die Hohlräume 5 mit schalldämmendem Material ausgefüllt werden können. So ist auch eine Füllung mit Beton möglich.

Claims (8)

1. Mehrschichtiger Plankenziegel für den Bau von Gebäuden od. dgl., wobei zumindest zwei Ziegelschichten vorgesehen sind, zwischen denen eine Isolierschicht an­ geordnet ist, die eine Schaumstruktur aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierschicht (3) aus einem keramischen Schaum besteht und mit den Ziegelschichten (1, 2, 10) formschlüssig verbunden ist.

2. Plankenziegel nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Isolierschicht (3) aus Glasschaum besteht.

3. Plankenziegel nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Isolierschicht (3) aus Blähton besteht.

4. Plankenziegel nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Ziegelschichten (1, 2, 10) Hinter­ schneidungen aufweisen, die von der Isolierschicht (3) hinterfaßt sind.

5. Plankenziegel nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die formschlüssige Verbindung durch schwalbenschwanzförmige Vorsprünge (6) bzw. entspre­ chende Einbuchtungen (7) an den Ziegelschichten (1, 2, 10) hergestellt wird.

6. Plankenziegel nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Ziegelschichten (1, 2, 10) Hohlräume (5) aufweisen und die formschlüssige Verbindung über Durchbrechungen (8) zwischen einzelnen Hohlräumen (5) und der mit der Isolierschicht (3) in Berührung stehen­ den Oberfläche der Ziegelschicht (1, 2, 10) hergestellt wird.

7. Plankenziegel nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mehrere Isolierschichten (3, 4) vorgese­ hen sind, die im Wechsel mit Ziegelschichten (1, 2, 10) angeordnet sind.

8. Plankenziegel nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Isolierschichten (3, 4) jeweils gegen unterschiedliche Einflüsse isolierend wirken.