DE439003C - Verfahren zur magnetischen Aufbereitung von Rohgut verschiedener Korngroesse - Google Patents

Description

• Verfahren zur magnetischen Aufbereitung von Rohgut verschiedener Korngröße. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur magnetischen Aufbereitung von Rohgut verschiedener Korngröße und besteht darin, daß zwei an sich bekannte Verfahren, nämlich ein Klassier- und ein Scheideverfahren, vereinigt werden, und zwar in folgender Weise: In einer einheitlichen Vorrichtung wird zunächst das Gut auf einer aus mehreren untereinanderliegenden, im hinteren Teil siebartig gelochten- Leitflächen bestehenden Sieb- und Aufgabevorrichtungklassiert, dann werden die klassierten Gutströme unmittelbar mehreren nebeneinander angeordneten, gemeinsam bewegten Scheideflächen zugeführt, auf denen die magnetische Aufbereitung der einzelnen Kornklassen in einer entsprechenden Anzahl magnetischer Felder nebeneinander und unabhängig voneinander erfolgt. Das Klassierverfahren wurde bisher angewendet in unmittelbarer Verbindung mit zwei hintereinander angeordneten, also getrennt voneinander arbeitenden Magnetscheidern. Die Anordnungzweier getrennt voneinander arbeitender Magnetscheider erfordert erheblich höhere Anschaffungs-und Betriebskosten sowie auch höheren Raumbedarf als die unmittelbare Zuführung des klassierten Gutes zu mehreren nebeneinander angeordneten, um eine gemeinsame Achse bewegten Scheideflächen mit nebeneinander und doch unabhängig voneinander erfolgender Scheidung. Diese Scheidung nebeneinander würde auch schon .vorgeschlagen; aber in Verbindung mit einer Klassierung, die auf räumlich getrennt von der Scheidevorrichtung angeordneten Trommelsieben erfolgte, von denen aus das Gut durch lange Rinnen der Scheidevorrichtung zugeführt wurde. Dies Verfahren erfordert für die Unterbringung der Scheide- und Klassiereinrichtungen sehr viel Raum, meist sogar den Bau eines besonderen Gebäudes, in dem im oberen Teil die Siebeinrichtung, im unteren Teil die Scheideeinrichtung untergebracht ist. Sieb und Scheideeinrichtung müssen getrennt angetrieben und überwacht werden.
• Mit dem den Erfindungsgegenstand bildenden Verfahren wird also gegenüber den bekannten eine erhebliche Verringerung der Anlage- und Betriebskosten und des Raumbedarfes solcher Klassier- und Scheideeinrichtungen erzielt, es werden die Vorteile der bekannten Verfahren vereinigt, ihre Nachteile vermieden. Weitere Vorteile des neuen Verfahrens sind-folgende: Klassier- und Scheidevorrichtung können gemeinsam überwacht und angetrieben werden. Die ganze einheitliche Anlage kann fahrbar gemacht werden, wodurch ermöglicht wird, kleine und billige Anlagen zu liefern, die ohne weiteres trotz ihrer Vielseitigkeit an die Stelle gefahren werden können, an der sie gebraucht werden.
• Das den Erfindungsgegenstand bildende Verfahren ist insbesondere für Trommelscheider bestimmt, kann aber auch bei anderen, z. B. Bandscheidern, verwandt werden. Für jeden Gutstrom kann auf der Gutabfallseite einbesonderes, zweckmäßig verstellbares Abfangblech vorgesehen werden. Als Scheidefläche für die nebeneinander zu verarbeitenden Gutströme kann man eine für alle Gutströme gemeinsame Trommel oder auch nebeneinander mehrere gemeinsam bewegte Trommeln anordnen. Man kann die Trommeln auch abstufen, so daß sie im Bereich der einzelnen Gutströme verschiedenen Durchmesser haben, ebenso kann man die gemeinsam bewegten Einzeltrommeln im Durchmesser gegeneinander abstufen. Dies kann zweckmäßig sein, wenn die Korngrößen sehr verschieden sind und infolgedessen bei gleichem Durchmesser der Trommel die Abfallwinkel der Korngrößen zu sehr verschieden werden. In den einzelnen Stufen ist dann die Umfangsgeschwindigkeit verschieden groß, so daß der Unterschied im Abfallwinkel der einzelnen Gutströme erheblich vermindert und durch gleichzeitige Ein-' stellung der gesonderten Abfangbleche eine sehr reine Scheidung des magnetischen und unmagnetischen Gutes erzielt werden kann.
• DieErflndung ist in derZeichnung in einerAusführungsform beispielsweise an einem Trommelscheider veranschaulicht, und zwar in Abb. i in Seitenansicht, Abb. 2 in Vorderansicht; Abb. 3 in Aufsicht.
• Das Rohgut wird auf einen Schütteltisch aufgegeben, der mit zwei untereinander angeordneten Leitflächen i und 2 versehen ist. Das Rohgut fällt zunächst auf die obere Leitfläche i, die an der Aufgabestelle als Sieb 3 ausgebildet ist. Das Grobe gleitet über dieses Sieb hinweg, das Feine fällt hindurch auf die untere Leitfläche 2. Die beiden Gutströme wandern über die Leitflächen i und 2 zur Scheidetrommel q. Durch auf den Leitflächen i und 2 angebrachte Seitenführungen 5, 6 werden die beiden auf dem Schütteltisch untereinanderliegenden Gutströme so weitergeleitet, daß sie nebeneinander auf die Scheideflächen der Trommel q. gelangen. An der Gutabfallseite der Trommel q. ist für jeden der beiden Gutströme ein Abfangblech 7 und 8 vorgesehen zwecks Trennung des magnetischen und unmagnetischen Gutes. Da bei dem veranschaulichten Beispiel eine Trommel mit durchgehend gleichem Durchmesser vorgesehen ist, so ist auch die Umfangsgeschwindigkeit der Scheidestellen für jeden der beiden Gutströme gleich. Da die beiden Gutströme in der Korngröße voneinander verschieden sind, kommen sie auch in verschiedener Höhe zum Abfall bzw. werden unter verschiedenen Abfallwinkeln abgeschleudert. Diesem Umstand wird durch die gesonderte Lagerung und Verstellbarkeit jedes einzelnen Abfangbleches Rechnung getragen. In der Zeichnung ist nur eine Verstellbarkeit durch Drehung um je eine Achse g und io vorgesehen. Die drehbaren Abfangbleche können aber auch noch in anderer Weise allein oder samt ihrer Drehachse verstellt werden. Z. B. kann man jedes Blech verschiebbar anordnen, z. B. in Führungsarmen, die auf der Drehachse sitzen. Man kann auch zur Verlängerung jedes Bleches ein zweites Blech vorsehen, das an dem Hauptblech verschiebbar angeordnet ist. Jede Drehachse kann man verschiebbar lagern, z. B. auf einer verschiebbaren Grundplatte, und diese in verschiedenen Entfernungen von der Trommel feststellen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur magnetischen Aufbereitung von Rohgut verschiedener Korngröße, dadurch gekennzeichnet, daß in einer einheitlichen Vorrichtung das ('gut zunächst auf einer an sich bekannten, aus mehreren untereinanderliegenden, im hinteren Teil siebartig gelochten Leitflächen bestehenden Sieb- und Aufgabevorrichtung klassiert und dann unmittelbar mehreren nebeneinander angeordneten, um eine gemeinsame Achse bewegten Scheideflächen zugeführt wird, auf denen die magnetische Aufbereitung der einzelnen Kornklassen in einer entsprechenden Anzahl magnetischer Felder nebeneinander und unabhängig voneinander erfolgt.