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Die Erfindung betrifft eine Siebvorrichtung zur Sortierung in
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wenigstens zwei Fraktionen, sowie ein entsprechendes Verfahren.
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Es sind zahlreiche Maschinen zur Sortierung von Schüttgütern jeglicher
Art bekannt. Je nach Aufbau der Maschinen, d. h. nach Anzahl der übereinander gelagerten
Siebetagen und je nach Anzahl der zu trennenden Fraktionen unterscheidet man z.
B. zwischen Eindecker-Maschinen, Doppeldecker-Maschinen, Dreidecker-Maschinen oder
auch Doppelleistungs-Maschinen. Die Doppel- oder Dreidecker-Maschinen dienen zum
Aussieben von drei bzw. vier Fraktionen. Die Doppelleistungs-Maschine vereinigt
in sich die Siebfläche von zwei Eindecker-Maschinen und kann entsprechend zum Trennen
von zwei Fraktionen eingesetzt werden.
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Die bekannten Einrichtungen arbeiten wie folgt: Das Siebgut wird durch
einen oder zwei Einlaufstutzen auf das Sieb aufgegeben Die Siebe sind dabei schräg
angeordnet und werden durch einen Exzenterantrieb oder mittels Vibratoren in Bewegung
gesetzt. Durch die verschiedenen Maschenweiten fällt dann feineres Siebgut durch
die Siebe und kann am anderen Ende der Siebgutmaschine über Auslaufstutzen ausgetragen
werden. Analysiert man den Verlauf der Siebung entlang der vom Siebgut zurückgelegten
Strecke auf den Sieben, so stellt man fest, daß dieser sehr unterschiedlich ausfällt.
Die Konzentration des zu siebenden Bestandteils nimmt entlang der Siebgutstrecke
kontinuierlich ab.
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Dabei kann das Sieb am Anfang der Siebstrecke nur bis zu einem bestimmtem
Maximum an zu siebenden Bestandteilen verarbeiten, d. h. eine erhöhte Zugabe bringt
bei gleicher Siebfläche keine Leistungserhöhung. Herkömmliche Anlagen haben deshalb
den Nachteil, daß der vordere Flächenbereich jedes Siebes zu klein, der hintere
zu groß für eine optimale Siebausnutzung ausfällt. Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, eine neue Siebanordnung und ein Verfahren vorzuschlagen, bei
welcher bzw.
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welchem eine optimale Ausnutzung der gesamten Siebfläche ermöglicht
wird.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere
dadurch gelöst, daß die Siebvorrichtung wenigstens zwei, gegenüberliegend angeordnete
Einlaufstutzen (Zugabestationen) aufweist, das den Einlaufstutzen voneinander getrennte
Vorsiebstrecken oder diesen vorgeschalteten Grobsiebstrecken zugeordnet sind, die
eine erste Trennung des Siebgutes vornehmen und daß am Ende der Vorsiebstrecken
eine für das Siebgut gemeinsame Nachsiebstrecke mit gleicher Maschinenweite wie
die erste Siebstrecke vorgesehen ist. Ein entsprechendes Verfahren zur Lösung der
Aufgabe ist in Anspruch 6 angegeben.
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Der Erfindung liegt u. a. der Gedanke zugrunde, daß zunächst die Siebfläche
pro Mengeneinheit Siebgut durch Vorsehung von z. B.
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zwei Sieben vergrößert wird. Entlang jeder Siebstrecke wird möglichst
die maximal mögliche Siebmenge verarbeitet, dabei nimmt jedoch die Konzentration
der ausgesiebten Teile pro Flächeneinheit
entlang der Siebstrecke
ständig ab. Diese wird erfindungsgemäß wieder dadurch erhöht, daß die zunächst getrennten
Chargen wieder zusammengeführt werden, d. h. auf der zweiten Siebstrecke findet
eine gemeinsame Siebung der zusammengeführten Chargen statt wobei pro Siebflächeneinheit
wieder mehr zu siebende Bestandteile vorhanden sind. Hierdurch wird der Wirkungsgrad
der Anlage mit nur geringer zusätzlicher Siebfläche beträchtlich gesteigert. Es
lassen sich demnach die doppelte Menge an Siebgut in der Siebvorrichtung verarbeiten,
was die Wirtschaftlichkeit derartiger Anlagen entscheidend beeinflußt.
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In den Unteransprüchen sind weitere Maßnahmen zur Lösung der erfindungsgemäßen
Aufgabe und insbesondere zur vorteilhaften Weiterbildung und Verbesserung der erfindungsgemäßen
Anlage vorgesehen. Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Unteranspruch 2 wird der erfindungsgemäße
Grundgedanke dadurch verwirklicht, daß in eine herkömmliche Siebanlage die als sogenannte
Eindecker-Maschine ausgebildet ist, ein weiterer Einlaufstutzen auf der gegenüberliegenden
Seite des üblichen Einlaufstutzens vorgesehen ist, dem ein erstes, zur Mitte der
Siebanlage geneigtes Sieb zugeordnet ist und dessen gesiebte Fraktion über einen
zusätzlichen Auffangboden entnommen wird. Etwa in der Mitte der Siebmaschine wird
dann das Siebgut auf diesem zusätzlichen ersten Siebboden auf den ohnehin schon
vorhandenen ersten Siebboden der herkömmlichen Eindecker-Maschine geleitet.
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In Ausbildung der Maschine nach Unteranspruch 3, ist deshalb zur Verwirklichung
der erfindungsgemäßen Anlage lediglich ein über
die halbe Länge
der Maschinenanlage angeordnetes erstes Sieb notwendig, unter welchem sich ein entsprechender
Auffangboden für das gesiebte Gut befindet.
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Es können deshalb weitgehend herkömmliche Sieb-Maschinen verwendet
werden, die mit einem zusätzlichen Sieb bestückt werden.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist es vorteilhaft, daß sich oberhalb
der ersten Siebstrecken ein zur Mitte hin geneigtes Grobsieb zur Vorsortierung befindet.
Herkömmliche Siebe sind im Schnitt als übereinander-liegende, parallel angeordnete,
geneigte Siebe ausgestaltet. Demgegenüber hat die erfindungsgemäße Einrichtung im
oberen Bereich die Form eines Buchstabens V, d. h. das Siebgut läuft zunächst von
beiden Seiten in Richtung Mitte der Siebanlage und wird erst dann - wie bekannt
- nach außen zum Aus auf stutzen geführt. Bei dieser Anordnung ist es deshalb zweckmäßig,
einen zusätzlichen Siebboden für Grobsortierung (Vorsortierung) vorzusehen.
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Die erfindungsgemäße Siebanlage läßt sich besonders vorteilhaft mit
Gummi-Schwingelementen gemäß Unteranspruch 5 betreiben.
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Diese Elemente sind völlig wartungsfrei und ermöglichen eine Schwingbewegung,
die die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Prinzips unterstützt.
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Gemäß dem im Anspruch 6 dargestellten Verfahren zur Sortierung von
Siebgut ist das Prinzip der flächenbezogenen Zugabe des Siebgutes
dargestellt.
Bei optimaler Auslegung der Anordnung sollen möglichst alle Bereiche jedes Siebes
die gleiche Konzentrationsbelastung an zu siebendem Siebgut aufweisen.
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Ein vorteilhaftes und zweckmäßiges Ausführunsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Prinzips im
Schnitt, Fig. 2 eine zweckmäßige Ausführungsform mit Untergestell und Antrieb im
Schnitt Der in Fig. 1 dargestellte prinzipielle Aufbau der Siebvorrichtung 10 sieht
zunächst zwei Einlauf stutzen 11 und 12 vor. Eine Vor- oder Grobsortierung findet
auf dem obersten Grobsieb 13, welches im Schnitt V-förmig angeordnet ist, statt.
Der Grobgutausgang 14 ist demnach in der Mitte der Siebmaschine angeordnet.
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Der Siebanlage im Ausführungsbeispiel wird demnach ein Siebgut aus
drei Fraktionen 1, 2, 3 zugeführt. Im Grobgutauslauf 14 wird dann die Grobfraktion
1 aussortiert, während durch das Sieb 13 die Fraktionen 2 und 3 hindurch fallen.
Selbstverständlich kann die Anlage auch mit zwei Fraktionen betrieben werden. In
diesem Fall wird das Siebgut der Anlage über die Einlaufstutzen 11' und 12 zugeführt.
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Das aus den zwei Fraktionen 2 und 3 bestehende Siebgut gelangt dann
von beiden Seiten der Anlage her auf die ersten Siebe 15, 16, die ebenfalls V-förmig
geneigt zur Mitte der Anlage angeordnet sind. Diese Siebe sind durchlässig für die
Fraktion 3, d. h. die Frakton 2 wird darauf zurückgehalten.
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Gemäß der Erfindung ist es nun maßgeblich, daß zusätzlich zum an sich
bekannten Sieb 15 zur Hauptsortierung der Fraktionen 2 und 3 ein zusätzliches Sieb
16 vorgesehen ist. Auf. dieses Sieb gelangt ebensoviel Siebgut durch den Einlaufstutzen
12 wie auf das Sieb 15 über den Einlaufstutzen 11. Die Siebe sind dabei so angeordnet,
daß das Siebgut von außen her aufeinander zuläuft, d. h. die Siebe sind beide zur
Mitte hin der Anlage geneigt.
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Unterhalb des Siebes 16 ist ein Auffangboden 17 für das Feingut 3
derart angeordnet, daß es wiederum nach außen hin geneigt verläuft. Dementsprechend
befindet sich unterhalb des Siebes 15 ein Auffangboden 18 für das durch den Boden
15 abgesiebte Siebgut 3.
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Die beiden Teilströme 19, 20 der Siebböden 15, 16 weisen eine wesentlich
geringere Konzentration von Feingut 2 auf, da bereits entlang den Sieben 15, 16
ein großer Anteil auf die Auffangböden 17, 18 abgegeben wurde. In der Mitte der
Anlage treffen sich dann die Teilströme 19, 20 und vereinigen sich zu einem neuen
Strom 21, der dann über das Sieb 22 geführt wird. Das Sieb 22 hat die gleiche Maschenweite
wie die Siebe 15 und 16. Entlang dieser Siebstrecke kann dann das restliche Feingut
3 vom Siebgut 2 getrennt werden. Das Feingut 3 fällt dann auf den Auffangboden 22
und
wird zum Auslaufstutzen 24 für Feingut transportiert. Das Siebgut 2 verläßt die
Siebvorrichtung über den Auslaufstutzen 25.
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In der Fig. 2 ist das in der Fig. 1 dargestellte Prinzip der Erfindung
unter praktischen Gesichtspunkten dargestellt. Insbesondere sind hier die Siebe
15, 22 für das Feingut 3 und die Auffangböden 18, 23 für das Feingut 3 als eine
Einheit ausgebildet. Hieraus ist ersichtlich, daß bei bekannten Eindecker-Maschinen,
die z. B. aus den Siebböden 15 bzw. Auf fangböden 18 bestehen, lediglich mit einem
zusätzlichen Siebboden 16 mit Auffangboden 17 zu versehen sind, um die Leistungsfähigkeit
derartiger Anlage zu erhöhen. Dies ist unabhängig von der Vorsortierung über das
Vorsortierungssieb 13.
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In der Fig. 2 ist weiterhin der Antriebsmechanismus der Siebvorrichtung
dargestellt. Der gesamte Siebrahmen 26 mit den unterschiedlichen Sieben 13, 15,
16, 22 ist auf Gummi-Schwingelementen 27 angeordnet. Derartige Elemente haben sich
besonders bei der Verwirklichung des erfindungsgemäßen Prinzips bewährt, da mittels
eines Exzenterantriebs 28 über einen Motor 29 die verschiedensten Schwingungen ausgeführt
werden können. Derartige Gummi-Schwingelemente sind z. B. von der Firma Rosta-Werk
AG, CH-5502 Hunzenschwil bekannt geworden. Durch die Verwendung derartiger Schwingelemente
wird auch eine kostengünstige Siebanordnung insqesamt geschaffen.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren kommt es darauf an, die Siebflächen
für die Chargen so zu bemessen, daß pro Flächeneinheit möglicht viel durchgesiebt
wird. Erst wenn die Konzentration des zu siebenden Bestandtels 3 pro Flächeneinheit
ein Mindestmaß unterschreitet, werden die Chargen zusammengeführt, wodurch sich
die Konzentration pro Flächeneinheit wieder erhöht.
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