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Verfahren und Vorrichtung zum Sieben unter Usrwendung mindestens einer
geneigten in kontinuierlichem Übergang unterschiedliche Bewegungen ausführenden
Siebfläche.
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Die Erfindung erstreckt sich auf ein Uerfahren und die zugshörige
Uorrichtung zum Sieben unter Uerwendung mindestens einer geneigten in kontinuierlichem
Übergang unterschiedliche Bewegungen ausführenden Siebfläche. Es sind bereits Plansiebe
mit einer geneigten Siebfläche bekannt, die auf der Beschickungsseite durch einen
Exzenterantrieb mit vertikaler Achse eine kreisförmige Schwingbewegung und auf der
Austrittsseite infolge ihrer Abstützung durch eine um eine horizontale Querachse
kippbare Schwinge eine vorwiegend in der Förderrichtung verlaufende Schüttelbewegung
ausführt. mit derartigen Sieben läßt sich jedoch keine nennnenswerte Steigerung
der Siebleistung gegenüber den üblicherweise nur in Förderrichtung bewegten Schwingsieben
erzielen, wie sis z. B. in der Auslegeschrift 1 131 975 und den in dieser angeführten
Patentschriften beschrieben sind, oder gegenüber den üblichen Plansieben mit horizontaler
oder geneigter Siebfläche mit im wesentlichen kreisförmigen Bewegungen größtenteils
in der Siebebene.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Siebleistung von Plansieben mit
einer geneigten Siebfläche zu steigern und gleichzeitig die Trennwirkung zu verbessern,
um den Platzbedarf und die Investitionskosten für das Absieben besonders großer
mengen von spezifisch leichten Siebgütern wie Holzspänen oder dgl. möglichst klein
zu halten. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß grundsätzlich durch ein neuartiges
Siebverfahren gelöst worden, bei dem die Siebfläche auf der Aufgabeseite vorwiegend
eine Wurfbewegung in vertikaler Ebene in Förderrichtung erteilt wird, die über eine
vorwiegend kreisförmige Planbewegung in der Horizontalebene in eine ellipsenförmige
Planbewegung mit hauptsächlich quer zur Förderrichtung verlaufender Hauptachse kontinuierlich
übergeht. Bei diesem Siebverfahren tritt durch die vorwiegende Wurfbewegung in vertikaler
Ebene der Siebfläche an der Aufgabeseite sogleich
eine wirksame
Trennung des Siebgutes in der Weise ein, da13 sich die kleineren Bestandteile infolge
ihres höheren Schüttgewichtes (kp/ltr) in einer unteren Schicht auf der Siebfläche
ansammeln, während die größeren Bestandteile mit entsprechend geringerem Schüttgewicht
eine darüberliegende Schicht bilden. Infolge dieser Vorsortierung des Siebgutes
wird der Durchsatz an durch die Maschen der Siebfläche hindurchfallendem Feingut
während des Weiterwanderns über den vorwiegend kreisförmigen Plenbewegungen in der
horizontalen Ebene ausführenden Teil der Siebfläche wesentlich gesteigert und schließlich
die Trennschärfe durch intensives Umwälzen beim Durchlaufen des letzten Teiles der
Siebfläche mit einer ellipsenförmigen Planbewegung mit hauptsächlich quer zur Förderrichtung
verlaufender Hauptachse wesentlich verbessert.
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Im weiteren Ausbau der Erfindung hat es sich als besonders vorteilhaft
gezeigt, daß der Drehpunkt der kreisförmigen Bewegung etwa 2/3 der Sieblänge von
dar Aufgabeseite und 1/3 der Sieblänge von der Auslaufseite entfernt list Bei dieser
Aus führung des erfindungsgemäûen Siebverfahrsns ergibt sich eine besonders günstige
Verteilung der kontinuierlich ineinander übergehenden Boweggungsformen der geneigten
Siebfläche, die eine möglichst hohe Förderleistung mit bester Trennwirkung vereinigt.
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Die zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens dienende Uorrichtung)
wird zwecl<mäßig so gestaltet, daß die Siebfläche in drei Punkten gelagert ist,
von denen ein Lagerpunkt durch das obere Ende einer nahe der Aufgabeseite angeordneten
im wesentlichen um eine horizontale Achse kippbeweglich gelagerte Schwinge, die
seitliche Kräfte quer zur Förderrichtung aufnehmen kann, und die beiden anderen
Lagerpunkte von den oberen Enden zweier seitlich angeordneter oben und unten kardanisch
angelenkter Pendelstützen gebildet werden, die auf der gleichen Querachse mit dem
mittelpunkt eines Pendelkugellagers auf einem in horizontale Kreisbewegung versetzbaren
exzentrischen Antriebszapfen liegen. Eins solche Siebvorrichtung besitzt einen verhältnismäßig
sinfachen
konstruktiven Aufbau und benötigt zum Erzeugen der verschiedenen kontinuierlich
ineinander übergehenden Bewegungsformen der Siebfiäche nur den Antrieb durch eine
zumindest angenähert vertikale Welle mit am oberen Ende angebrachten Exzenterzapfen,
dessen Exzentrizitätsmaß vorzugsweise auf unterschiedliche Radien einstellbar ist.
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Weitere vorteilhafte merkmale der Erfindung ergeben sich aus den zugehörigen
Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand
der Zeichnung mit 5 Abbildungen. Von diesen zeigen im einzelnen: Fig. 1 eine zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Siebverfahrens bestimmte Siebmaschine in schematischer
Seitenansicht, Fig. 2 eine Schemaskizze des die unterschiedlichen Bewegungsformen
der Siebfläche erzeugenden maschinenantriebes ebenfalls in Seitenansicht, Fig. 3
drei verschiedene Bewegungsbahnen eines Siebgutteilchens an der Einlauf-, der Antrieb-
und der Auslaufstelle der Siebfläche wiederum in Seitenansicht, Fig. 4 eine die
verschiedenen Beuiegungsformen der Siebfläche in der Horizontalebene erläuternde
Schemaskizze mit ssitlich starrer Lagerung der Schwinge am Einlauf der Siebfläche
und Fig. 5 eine gleichartige Schemaskizzs wie in Fig. 4, jedoch mit einer seitlich
begrenzt nachgiebigen Lagerung der Schwinge am Einlauf der Siebfläche.
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Die in den Figuren 1 und 2 veranschaulichte Siebmaschine enthält mindestens
eine Siebfläche S, die vom Einlaufende E zu den Ausläufen für das Grobgut G und
das Feingut F in Förderrichtung geneigt verläuft.
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Die Siebfläche ist an einem Fundament 1 mittels einer am Einlaufende
E angeordneten, um eine horizontale Querachse 2 kippbarenSchwinge 3 und durch zwei
weitere1 unten und oben kardanisch angelenkte, Pendelstützen 5 und 5 gehaltert.
Die unteren Anlenkpunkte der Pendelstützen 5 und 6 sind in der gleichen Querebene
wie die Achse der Antriebswelle 4 seitlich angeordnet, während die oberen Anlenkpunkte
auf einer durch den Mittelpunkt des Pendelkugellagers auf dem Exzenterzapfen 8 verlaufenden
Querachse liegen. Auf dem oberen Ende der Antriebswelle 4 ist eine Platte 7 angebracht,
die einen Exzenterzapfen 8 mit einstellbarem Radius R und ein massenausgleichsgewicht
9 trägt. Die im Fundament 1 drehbar gelagerte Antriebswelle 4 ist z. B. über einen
Riementrieb 10 von einem Motor 11 aus in Drehung versetzbar. Die Lagerung für die
Schwinge 3 ist am Fundament 1 in Richtung des Doppelpfeiles 12 einstellbar angebracht,
um durch Verändern der seitlichen Versetzung zwischen der Schwenkachse 2 und dem
oberen Anlenkpunkt 13 der Schwinge 3 den Vertikal-Ausschlag 14 der Siebfläche S
am Einlaufende entsprechend dem jeweils zu verarbeitenden Siebgut vergrößern bzw.
verkleinern zu können.
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In der Figur 3 sind für eine horizontale Kreisbewegung des Exzenterzapfens
8 mit dem Durchmesser 2 R die in Vertikalebene projezierte Bewegungsbahn eines von
der Siebfläche geförderten Siebgut-Teilchens an der Einlauf-, der Antriebs-und der
Auslaufstelle der Siebfläche dargestellt. Diese Bewegungsbahnen lassen deutlich
die mit abnehmenden Vertikalausschlag stark verkleinerten Wurfweite A-B der Siebgut-Teilchen
erkennen, die an der Einlaufstelle erheblich größer als der Schwingungsausschlag
in Förderrichtung ist, an der Antriebsstelle dem Schwingungsausschlag etwa entspricht
und an der Auslaufstelle kleiner als der Schwingungsausschlag 2 R wird.
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Wie aus den figuren 4 und 5 ersichtlich, verändern sii die Bewegungsbahnen
der Siebfläche S von der Einlauf- über die Antriebs- zur Auslaufstelle von einer
Ellipse mit in Förderrichtung liegender großen Achse über eine Kreisbahn zu einer
Ellipse mit senkrecht zur Fbrderrichtung liegender großen Achse. Dabei unterscheiden
sich die Bewegungsbahnen der Figuren 4 und 5 hauptsächlich dadurch voneinander,
daß der Schnittpunkt der Tangenten an die kreisförmige bzw. elliptischen Bewegungsbahnen
an der Antriebs- und Auslaufstelle der Siebfläche S, der bei seitlich starrer Lagerung
der Schwinge 3 gemäß Fig. 4 zumindest angenähert mit dem oberen Anlenkpunkt 13 der
Schwinge 3 zusammenfällt und am Einlauf nur eine vertikale Bewegung in Förderrichtung
nach Fig. 3 ausführt durch eine seitlich begrenzt elastisch nachgiebige Lagerung
der Schwinge 3 entsprechend Fig. 5 bis über die Einlaufstelle hinaus verschoben
ist und dann am Einlauf eine elliptische Bahn mit der kleinen Achse 2r in der Querrichtung
beschreibt.
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Durch Einfügen einer Gummibuchse zwischen den Außenring des zur Verbindung
zwischen dem Exzenterzapfen 8 und der Siebfläche S dienenden Pendelkugellagers und
die Siebfläche S ist bei dem Bewegungsschema gemäß Fig. 5 außerdem die Stelle der
kreisförmigen Bewegung der Siebfläche S von C nach Cl von der Achse der Antriebswelle
4 in Richtung auf die Einlaufstelle E verschoben.
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Ansprüche: