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Zeitrelais. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Zeitrelais,
dessen Schaltdauer in sehr weiten Grenzen veränderlich ist und das selbsttätig wieder
in die Bereitschaftsstellung zurückkehrt. Das Relais besteht im wesentlichen aus
einem mit konstanter Tourenzahl angetriebenen und mehrere Planeten- und Sonnenräder
besitzenden Planetenradgetriebe, dessen einzelne Sonnenräder durch eine Sperrvorrichtung
festgehalten werden können und das in einer bestimmten Stellung der Planetenräder
Schaltungen auslöst. Die Ansprechdauer des Relais ist auf zweierlei Weise einstellbar,
sowohl durch Verstellen des von den Planetenrädern zurückzulegenden Schaltweges
als auch durch ein Verändern der Mersetzung des Planetenradgetriebes. Die erste
Maßnahme kann in einfacher «leise durch verschiebbare Anschläge erreicht .werden
und die zweite durch eine verstellbare Sperrvorrichtung, die j e nach ihrer Stellung
in,-eines der Sonnenräder eingreift. Die Sperrvorrichtung wird zweckmäßig elektromagnetisch
gesteuert und ist so angeordnet, daß sie in ihre Ruhestellung zurückkehrt, nachdem
die gewünschten Schaltungen vollzogen sind.
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An Hand des in der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
soll die Erfindung näher erläutert werden. Abb. i zeigt ein Zeitrelais gemäß der
Erfindung, Abb. 2 eine Schaltanordnung, bei der ein derartiges Zeitrelais verwendet
ist.
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ii ist ein mit konstanter Tourenzahl laufender Motor, der über ein
Getriebe 23 die Welle 22 treibt. 12 ist ein Planetenzahnradgetriebe, dessen festes
Rad 16 auf der Welle 22 angebracht ist. 18 sind die großen und 2o die kleinen Sonnenräder
des Getriebes, die auf einer Welle 1q. drehbar angeordnet sind. Die Sonnenräder
arbeiten auf die Planetenräder ig bzw. 17, die sich drehbar auf einer \Velle 15
befinden. Die Welle 15 ist in einem Tragrahmen 25 drehbar gelagert, an dessen einem
Ende ein Anschlag io und an
dessen anderem Ende eine Scheibe 26
mit einem Anschlag 31 angebracht ist. An der Platte 26 greift eine Feder 27 an,
die das Bestreben hat, die Platte 26 und den mit ihr verbundenen Rahmen in der durch
den Pfeil angedeuteten Richtung zu drehen. Der Anschlag 31 liegt in der Ruhestellung
der Vorrichtung gegen ein verstellbares Widerlager 28 an. Dieses ist mittels einer
Rastenscheibe 30 und eines dazugehörigen Hebels 2g verstellbar. Der am anderen
Ende des Rahmens befindliche Anschlag io drückt in einer bestimmten Stellung der
Planetenräder gegen einen drehbar gelagerten Hebel 49. Dieser sperrt in der Ruhelage
eine aus mehreren federnden Kontakten bestehende Kontaktvorrichtung 48. 13 ist eine
verstellbare Sperrklinke, die in eines der Sonnenräder 18 eingreifen kann und für
die drei Rasten 34 vorgesehen sind. 37 ist eine Feder, die die Sperrklinke fest
in eine der Rasten 34 hereindrückt. Die Bewegung der Sperrklinke wird durch einen
Elektromagneten 38 gesteuert. Zu diesem Zweck ist der Rahmen 32, auf dem die Sperrklinke
angebracht ist, mit dem Anker 39 des Elektromagneten gekuppelt. An dem Tragrahmen
32 ist außerdem ein Arm 47 befestigt, der einen Teil der Kontaktvorrichtung 48 trägt.
Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß der Arm 47 bei einer Bewegung des Rahmens
32 die Federn der Kontaktvorrichtung so biegt, daß sich die Kontakte 43, 44 schließen.
Die übrigen Federn können dagegen der Bewegung des Armes 47 nicht folgen, da sie
durch den Hebel 4g daran gehindert werden.
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In Abb. 2 bedeuten die gleichen Ziffern gleiches. 51 ist ein Drehstrommotor,
der von einem Netz 52 aus gespeist werden soll. 53 sind die Anlaßwiderstände ; 56
ist eine Hilfsstromquelle, von der aus das Zeitrelais und die Schütze 54, 55 erregt
werden. 57 und 58 sind zwei von Hand zu bedienende Steuerschalter. Die Ruhestellung
des Schalters 57 ist die Offenstellung und die des Schalters 58 die Geschlossenstellung.
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Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Soll der Motor 51 in
Betrieb gesetzt weiden, so wird zunächst der Kontakt 57 heruntergedrückt. Hierdurch
wird der Stromkreis der Anlaßschütze 54 geschlossen, so daß der Motor über den Anlaßwiderstand
53 am Netz liegt. Ferner wird auch der Stromkreis des Magneten 38 und der des Motors
ii geschlossen, welcher das Planetenradgetriebe 12 in Betrieb setzt. Der Magnet
38 zieht seinen Anker 39 an, welcher den Rahmen 32 und den Arm 47 mitnimmt,
so daß die Kontakte 43, 44 geschlossen werden. Hierdurch wird ein direkter
Stromanschluß für den Magneten 38 und den Motor ix geschaffen, so daß der Schalter
57 wieder losgelassen werden kann. Durch die Bewegung des Rahmens 32 beim Ansprechen
des Magneten wird die Sperrklinke 13 in Eingriff mit einem der Sonnenräder 18 gebracht.
Das Planetenradgetriebe kann sich nun nicht mehr frei bewegen, sondern die Planetenräder
17, ig beginnen sich auf den Sonnenrädern 2o, 18 abzuwälzen. Sobald sie eine bestimmte
Stellung erreicht haben, drückt der Anschlag io den Hebel 4g nach oben, so daß dieser
die Sperrung der Kontaktvorrichtung 48 aufhebt. Die Federn der Kontaktvorrichtung
schnellen nunmehr nach vorn, schließen die Kontakte 45, 46 und öffnen die Kontakte
41, 42. Hierdurch wird der Stromkreis des Motors ii und der der Schütze 54 an den
Kontakten 44 42 unterbrochen. Gleichzeitig wird der Stromkreis der Fahrschütze 55
über die Kontakte 45, 46 geschlossen, so daß die Anlaßwiderstände 53 kurzgeschlossen
sind und der Motor mit seiner normalen Tourenzahl läuft. Soll er wieder stillgesetzt
werden, so braucht man nur den Schalter 58 zu öffnen. Hierdurch wird gleichzeitig
auch der Stromkreis des Magneten 38 geöffnet, so daß dessen Anker 39 abfällt
und die Sperrklinke 13 und die Kontaktvorrichtung 48 in ihre Ruhestellung zurückkehren.
Das Relais ist also sofort wieder schaltbereit. Für die Schaltdauer des Relais ist
also maßgebend, in welcher Raste sich die Sperrklinke befindet, da hierdurch die
Zahl der wirksamen Planetenräder bestimmt wird, und wie der Anschlag 28 eingestellt
ist, da sich hieraus der von den Planetenrädern zurückzulegende Schaltweg ergibt.
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Eine weitere Verstellmöglichkeit der Schaltdauer des Relais liegt
ferner noch darin, daß man die Tourenzahl des Motors verändert.