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Durch eine Sperrschaltuhr gesteuerter und auch von Hand bedienbarer
Schalter mit einer Tastkontaktfederanordnung Es sind bereits durch Sperrschaltuhren
gesteuerte Schalteinrichtungen mit Tastkontaktfedern bekannt, die dine vom normalen
Schaltbetrieb abweichende willkürliche Benutzung des Verbrauchers auch bei hohem
Tarif gestatten. Beispielsweise in Anlagen mit Heizstromverbrauchern, wie Futterdämpfern,
Wärmespeichern u. dgl., kann unter Umgehung der Schaltuhr, also unter Verzicht auf
eine Verrechnung - des Heizstromes zu niederem Preis, der Verbraucher auch bei einem
höheren Tarif aufgeheizt werden. Der hierfür verwendete Handschalter wird durch
die Schaltuhr, wenn diese im vorgesehenen Zeitpunkt beim Beginn des niederen Tarifs
den Stromverbrauchskreis schließt, ausgeschaltet.
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Die Erfindung betrifft eine durch eine Sperrschaltuhr gesteuerte und
auch von Hand bedien:bare Schalteinrichtung ähnlicher Art mit einer Tastkontaktfederanordnung,
die auf folgende eigenartige Weise ausgebildet ist: Eine schwenkbar gelagerte, einen
oder mehrere feste Kontakte und ihre Gegenkontaktfedern tragende Platte wird in
einer normalen Stellung außerhalb der Sperrzeit bei geschlossenem Schalter durch
nur von der Schaltuhr gesteuerte Teile, aber während der Sperrzeit bei geöffnetem
Schalter durch besondere Sperrteile gehalten, die während der Sperrzeit mittels
einer von Hand und nur in einem Arbeitssinn zu bedienenden Taste ausgelöst werden
können, so daß infolgedessen der Schalter geschlossen und die ihn tragende Platte
beim Ablaufen der Sperrzeit durch die Schaltuhr ohne Änderung,der Schalterstellung
in ihre normale Lage zurückgeführt wird. Bei einer Ausführungsform ragen an den
Gegenkontaktfedern angeordnete Laschen in den Bewegungsbereich einer zweiten Taste,
deren Bedienung Kontaktunterbrechung unabhängig von der Beeinflussung des Schalters
durch die Schaltuhr oder die erste Taste bewirkt.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei vom
Schalter nur das zum Verständnis der Erfindung Notwendige dargestellt ist.
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Fig. r ist eine Draufsicht, Fig. 2 eine Seitenansicht und Fig:3 eine
Seitenansicht mit Teilen im Schnitt, wobei sich die Kontaktteile des Schalters der
Fig.2 gegenüber. in einer anderen Stellung befinden.
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Fig. q. veranschaulicht die Kontaktteile in einer dritten Stellung,
und Fig.5 stellt den rechten Teil der Fig.3 von links gesehen dar.
An
einer Platine i ist . der Eisenkörper 2 und die Triebscheibe 3 eines Ferrarismotors
angeordnet, welche Scheibe mit einem Getriebe 4 verbunden ist. Das große Rad des
Getriebes 4: sitzt lose drehbar auf einer Welle 5 und. wird durch eine Feder 6 gegen
eine auf der Welle 5 festsitzende Scheibe gepreßt. Ein Lagerauge 8, durch das die
Welle 5 hindurchgeht, weist Anschläge g und io auf, mit denen ein an der Scheibe
7 fester Bolzen i i zusammenwirkt. - Um einen Teil der Welle 5 ist eine Schraubenfeder
z2 gelegt, deren eines Ende an dem Auge 8 und deren anderes Ende an der Welle.5
befestigt ist. Auf der Welle 5 sitzen zwei gleichartige Nocken 13 und zwischen diesen
ein denselben gegenüber verdrehter Nocken 14.
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An der. Platine i ist eine Achse 15 angeordnet, auf der eine
vorzugsweise aus Isoliermasse bestehende Platte 16 drehbar sitzt. Die Platte 16
trägt die in üblicher Weise festen Kontaktteile 17, und an ihr sind bügelförmige
Flachfedern 18 angeordnet, welche beyvegliche Kontaktteile ig und Laschen
2ö tragen.
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21 sind die Leitungsanschlüsse, welche einerseits zu den festen Kontakten
17 und anderseits über die Flachfedern 18 zu den beweglichen-Kontakten r9 führen.
Im Ausführungsbeispiel ist hierbei angenommen, daß die Flachfedern 18 selbst
zur Stromleitung dienen; es wäre jedoch auch denkbar, daß besondere Stromleitungsmittel
von 21 zu ig führen würden, indem beispielsweise an die Flachfedern 18 dünne Messing-
oder Kupferstreifen angelegt und an den Befestigungsstellen der Federn bzw. der
Kontaktteile ig mitbefestigt sind.
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Die Laschen 2o tragen an ihren einen En= den Rollen z2, welche mit.
den Nocken 1ß zusammenwirken, und sind an ihren anderen Enden zu einer Ausladung
23 abgebogen, welche Ausladungen durch eine vorzugsweise aus Isolierstoff gebildete
Platte 24 lose miteinander verbunden sind.
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An der Platte 16 ist ein Flachstück 25, befestigt, welches
mit dem Nocken 11l. zusammenwirkt und dessen freies Ende einen Anschlag 26 bildet.
An der Platine i ist federnd eine Platte 27 befestigt,-welche eine Klinke 28 aufweist.
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.Am Deckel ?-q des die beschriebenen Teile in sich schließenden Schaltergehäuses
sind, außerhalb des Deckels sitzend, Drehknöpfe 30 und 31 vorgesehen. Der Drehknopf
30 trägt auf seiner Welle 32 innerhalb des Schaltergehäuses einen Nocken
'33, welcher bei geschlossenem Gehäuse mit--der Platte 27 zusammenwirken kann. An
dem Nocken 33 greift eine Zugfeder 34 an, und ein Anschlag 35 verhindert, daß beim
Betätigen des Drehknopfes 3o der Angriffspunkt der Zugfeder 34 am Nocken 33 die
Totpunktlage der Federspannung erreichen kann, so daß jeweils nach Loslassen des
Drehknopfes 3o dieser mit seinem Nocken 33 in seine Ruhelage zurückkehrt.
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An der Welle 36 des Drehknopfes 31 sitzt ebenfalls innerhalb
des Schaltergehäuses ein Nocken 37 fest, 'an dem eine Kippfeder 38 angreift. Der
Nocken 37 kann bei geschlossenem Gehäuse mit der Platte a4 zusammenwirken.
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Während des normalen Betriebes der Schaltanlage, in welche der beschriebene
Schalter eingebaut ist, ist die Platte 16 mittels ;des Anschlages 26 durch die Klinke
28 in einer festen Stellung gehalten. Hierbei werden die Kontakte ig mittels des
Ferrarismotors in bekannter Weise von einem selbsttätig wirkenden Steuerwerk, beispielsweise
einer Schaltuhr, gesteuert, d. h. wird das Eisen 2 des Ferrarismotors erregt, so
dreht dessen Scheibe die Nocken 13 so, daß diese die Rollen 22 freigeben, die Kontakte
ig sich also an die Kontakte 17 anlegen und in der zu steuernden Leitung Stromschluß
bewirken. Der Anschlag io begrenzt die Drehung der Welle 5, und die Reibung des
Getrieberades 4 an der Scheibe 7 überwiegt das Drehmoment des Ferrarismotors, so
daß dieser zum Stillstand kommt und so lange in dieser Stellung gebremst bleibt,
als der das Eisen 2 induzierende Steuerstromkreis geschlossen ist. Wird letzterer
geöffnet, 'so bewirkt die Feder z2 ein Rückdrehen der Nocken 13 bis zum Anliegen
des Bolzens ii an dem Anschlag g, wodurch die Kontakte ig von denjenigen 17 abgehoben
werden (Stellung Fig. 2) und die zu steuernde Leitung stromlos wird.
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Soll nun während der Zeit, wo die Kontaktteile die zuletzt erwähnte
Stellung innehaben, d. h. also während der sog. Sperrzeit, in der zu steuernden
Leitung Stromschluß bewirkt werden, so wird der Knopf 30 gedreht, so daß
sein Nocken 33 die Platte 27 anhebt und dadurch die Klinke 28 von dem Anschlag 26
auslöst. Dadurch wird die Platte 16 unter dem Einfluß der Wirkung der Federn 18
und des Übergewichts, das die Teile 16 bis 2o und 22 bis 24 hierbei erhalten, geschwenkt,
und die Kontakte 17, ig legen sich wieder aneinander (Stellung Fig. 3). Da der Knopf
30 nach Loslassen- mit seinem Nocken 33 wieder in die Ruhelage zurückkehrt, ist
die Platte 27 mit der Klinke 28 zur Wirkung freigegeben, so daß, wenn der Ferrarismotor
vom selbst= tätig wirkenden Steuerwerk her wieder in Betrieb kommt, der Nocken 14
das Flachstück 25 gegen die Platine i hin bewegt, dadurch die Platte 16 zurückschwenkt
und gleichzeitig -die Klinke 28 vor den Anschlag 26 treten läßt, die Platte 16 also
wieder in ihrer ursprünglichen
Stellung festgehalten wird und die
Schaltanlage zum normalen Betrieb zurückgelangt.
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Soll die Schaltanlage gänzlich außer Betrieb gesetzt werden, beispielsweise
bei längerer Abwesenheit des Verbrauchers, so wird durch Drehen des Knopfes 31 dessen
Nocken 37, wie aus Fig. q. ersichtlich, nach unten gekippt, so, daß er auf die Platte
2q. drückt und dadurch die Kontakte i9 so weit von denjenigen 17 abhebt, daß, auch
wenn letztere durch Auslösung der Klinke 28 mit der Platte 16 gegen die Kontakte
ig hingeschwenkt werden sollten, die Kontakte 17 diejenigen i9 nicht erreichen (Fig.
q. strichpunktiert).
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Um Mißbrauch seitens Unbefugter vorzubeugen, können die Drehknöpfe
30, 31 in ihrer Ruhelage bzw. der einen oder anderen Endlage durch eine Plombe oder
ein Vorhängeschloß gesichert werden. Zu diesem Zweck sind, wie Fig. 3 und q. zeigen,
an den Drehknöpfen 30, 31 sowie der Außenseite des Deckels 29 vorgesehene Anschläge
39 mit Löchern 40 versehen.
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An Stelle der Drehknöpfe 30, 31 könnten auch Druckknöpfe Verwendung
finden, in welchem Falle die Nocken 33 und 37 durch andere Mittel, beispielsweise
Schrägbahnen, ersetzt würden.
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Der beschriebene Schalter ermöglicht auf einfache, alle verwickelten
Mittel, wie Relais o. dgl., vermeidende Art, den normalen Betrieb einer. Schaltanlage
vorübergehend zu ändern, und zwar sowohl im Sinne eines Stromschlusses auch während
der Sperrzeit als auch einer gänzlichen Ausschaltung.