DE435739C - Haengebahnfahrzeug mit zwei um lotrechte Achsen drehbaren Laufwerken - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 16. OKTOBER 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 435739 KLASSE 20 a GRUPPE 11

(P52640 II j20 a)

J. Pohlig Akt-Ges. in Köln-Zollstock und Otto Thoma in Köln-Klettenberg. Hängebahnfahrzeug mit zwei um lotrechte Achsen drehbaren Laufwerken.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. April 1926 ab.

Es ist bekannt, bei Hängebahnfahrzeugen mit einem Laufwerk die Verstellung von Weichen und Drehscheiben dadurch zu bewirken, daß das Fahrzeug auf die Weichenzunge oder Drehscheibe aufgefahren wird

und dann durch Verdrehung des ganzen Fahrzeuges durch den Bedienungsmann die Weiche oder Drehscheibe umgelegt wird. Auf diese Weise erspart man jede besondere Stellvorrichtung für die Weiche oder Dreh-

scheibe. Dieses einfache Verfahren ist Jedoch bei Hängebahnfahrzeugen mit zwei Laufwerken nicht mehr anwendbar.

Die Erfindung besteht nun darin, daß Stellvorrichtungen angebracht werden, durch die dem Laufwerk gegenüber dem Fahrzeug eine Drehung um seine lotrechte Achse erteilt werden kann. Zweckmäßig werden diese Stellvorrichtungen an den Laufwerken selbst ίο angebracht, beispielsweise in Gestalt von Handhebeln, Kurbeln o. dgl. Es kann also durch die Betätigung dieser Stellvorrichtungen jedem einzelnen Laufwerk die gewünschte Drehung gegeben werden, gleichwie, wenn es nicht ein Fahrzeug mit zwei Laufwerken wäre, sondern zwei getrennte Fahrzeuge mit je einem einzigen Laufwerk. Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar in Abb. 1 in der Seitenansicht, in Abb. 2 im Grundriß.

An dem Deckenträger 1 sind durch Hängeeisen 2 die Fahrschienen 3 angebracht, die beispielsweise an zwei Stellen durch die Drehscheiben 4 unterbrochen sind. Auf die Bauart dieser Drehscheiben 4 kommt es hier nicht an. An ihrer Stelle könnten auch zwei Weichen vorgesehen sein. Das Hängebahnfahrzeug besteht in der Hauptsache aus dem Fahrzeuggehänge 5 und dem Wagenkasten 6. Im Fahrzeuggehänge 5 sind um lotrechte Achsen 7 die beiden zwei- oder mehrachsigen Laufwerke 8 drehbar gelagert. Im vorliegenden Falle ist der Abstand der beiden Laufwerke 8 voneinander gleich dem Abstand der beiden Drehscheiben 4. Erfindungsgemäß ist auf jede Drehachse 7 eine Handkurbel 9 oder ein Handhebel o. dgl. aufgesetzt, durch die der Bedienungsmann den Laufwerken 8 eine Verdrehung in bezug auf das Fahrzeug 5, 6 erteilen kann. Werden also durch die Kurbeln 9 die Achsen 7 und Laufwerke 8 verdreht, so müssen sich die Drehscheiben 4 mit verdrehen. Diese Stellung ist in Abb. 2 punktiert angedeutet. In dieser Stellung erhalten die Drehscheibengleise den Anschluß an die beiden in gleichem Abstande nebeneinander herlaufenden Nebengleise 10. Man kann jetzt das Hängebahnfahrzeug 5, 6 parallel zu sich selbst zur Seite fahren. Man könnte aber auch nur die eine Drehscheibe verdrehen und das eine Ende des Fahrzeuges in das betreffende Nebengleis so weit einfahren lassen, bis auch das andere Laufwerk auf dieselbe Drehscheibe auflaufen kann, die inzwischen wieder in Grundstellung zurückgebracht worden ist. Wird dann die Drehscheibe ein zweites Mal verstellt, so läuft das Fahrzeug mit beiden Laufwerken auf ein und dieselbe Abzweigschiene 10 auf. Sind statt der Drehscheiben 4 Weichen vorhanden, so vollzieht sich die Bedienung in derselben Weise.

Während bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel jedes Laufwerk 8 mit einer eigenen Stellvorrichtung 9 versehen ist und somit jedes für sich verdreht werden kann, könnte die Erfindung auch so ausgeführt werden, daß beide Laufwerke durch eine einzige Stellvorrichtung gleichzeitig verdreht werden. An Stelle der Handbetätigung kann auch eine Betätigung durch ein Kraftmittel vorgesehen sein. Beispielsweise könnte die Verstellung bei einem Elektrohängebahnfahrzeug auf elektrischem Wege mit Hilfe von Elektromagneten von einem Führerstand aus geschehen. Der mitfahrende Führer würde sich also die Weichen und Drehscheiben selbst in die gewünschte Fahrtrichtung umlegen kön

Claims (5)

Patent-An Sprüche:

1. Hängebahnfahrzeug mit zwei um lotrechte Achsen drehbaren Laufwerken, gekennzeichnet durch eine Stellvorrichtung (9), durch die dem Laufwerk (8) gegenüber dem Fahrzeug (5, 6) eine Drehung um seine lotrechte Achse (7) erteilt werden kann.

2. Hängebahnfahrzeug nach Anspruch r. gekennzeichnet durch einen an dem Laufwerk (8) angebrachten Handhebel, Kurbel (9) o. dgl.

3". Hängebahnfahrzeug nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch von unten zwischen Wagengehänge (5) und Wagenkasten (6) auf die lotrechten Drehachsen (7) der Laufwerke (8) aufgesetzte Handhebel, Kurbeln (9) o. dgl.

4. Hängebahnfahrzeug nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Laufwerke (8) durch eine einzige Stellvorrichtung gleichzeitig verdreht werden können.

5. Hängebahnfahrzeug nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein Kraftmittel zum Verdrehen der Laufwerke (8).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.