DE4332272C2 - Vorrichtung zum Sanieren von feuchtem Mauerwerk - Google Patents
Vorrichtung zum Sanieren von feuchtem MauerwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sanieren von
feuchtem Mauerwerk durch Erzeugung einer Feuchtigkeitssperre
im Mauerwerk, die aus einer hydrophoben Masse besteht, die in
im Mauerwerk ausgebildeten Sacklöchern eingebracht wird, wobei
sich die hydrophobe Masse in einem in Gebrauchslage oberhalb
des Sackloches angeordneten Vorratsbehälter befindet, der nach
dem Unterdruckprinzip arbeitet, wobei die hydrophobe Masse dem
Vorratsbehälter mittels einer in das Sackloch einführbaren
Zuleitung flüssig entnommen wird.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise der DE
34 44 101 A1 zu entnehmen.
In dieser Druckschrift wird zum Einbringen der Isolierflüssig
keit in das Mauerwerk eine Flasche verwendet, durch deren mit
einer Belüftungsbohrung aufweisenden Verschluß ein Röhrchen
hindurchgeführt ist, das in eine Mauerbohrung eingesteckt
wird.
Diese ebenfalls nach dem Unterdruckprinzip arbeitende Flasche
erlaubt durch die Belüftungsbohrung ein Ausströmen der Flüs
sigkeit und ein Befüllen des Sackloches, bis die auslaufende
Flüssigkeit bis zum vorderen Ende des Röhrchens angestiegen
ist. Dann wird der Einfüllvorgang automatisch beendet.
Mit der bekannten Vorrichtung ist es jedoch nicht ohne weite
res möglich, Isoliermaterialien zu verwenden, die erst bei
höheren Temperaturen flüssig sind, wie also z. B. Paraffin.
Bei derartigen Isoliermitteln müßten die Vorratsflasche und
ggf. das Sackloch separat beheizt werden, um eine hinreichend
abdichtende Isolierschicht im Mauerwerk zu erzeugen.
Ein Verfahren zum Sanieren von feuchtem Mauerwerk mittels
Paraffin ist beispielsweise aus der DD 2 80 346 A1 bekannt.
Dort wird ein Wachsgranulat in die Bohrlöcher eingefüllt und
über eine stabförmige Heizung aufgeschmolzen, wobei die Boh
rung nach außen abgedichtet ist. Durch die Abdichtung soll der
Druck in dem aufgeschmolzenen Wachs erhöht werden und so eine
verbesserte Durchdringung des Mauerwerks erreicht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Sanieren von feuchtem Mauerwerk zu schaffen, bei der die Er
zeugung einer aus einer aufzuschmelzenden hydrophoben Masse im
Mauerwerk erleichtert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur
Beheizung des Vorratsbehälters und der im Sackloch befindli
chen Vergußmasse ein mit seinem unteren Ende in das Sackloch
einführbarer Heizstab vorgesehen ist, der mit seinem oberen
Teil den Vorratsbehälter beheizt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht also aus einem Vor
ratsbehälter, der druckdicht ist und aus dem das aufgeschmol
zene Paraffin mittels einer Zuleitung nach dem Unterdruck
prinzip aus dem Vorratsbehälter auslaufen kann.
Der das flüssige Paraffin enthaltende Vorratsbehälter befindet
sich in Gebrauchslage oberhalb eines Bohrloches, das mit flüs
sigem Paraffin befüllt werden soll. Nun wird durch die in das
Sackloch eingeführte Zuleitung Paraffin in das Sackloch bis zu
einer Höhe eingefüllt, bei der das offene Ende der Zuleitung
vom Paraffinspiegel in dem schräg nach unten geneigten Sack
loch erreicht wird und so verhindert wird, daß Luft entgegen
dem aus strömenden Paraffin in den Vorratsbehälter einströmen
kann.
Auf diese Weise wird im Vorratsbehälter ein Unterdruck er
zeugt, der ein weiteres Austreten von Paraffin verhindert.
Wenn nun das flüssige Paraffin im Sackloch in die Poren und
Kapillaren des Mauerwerks eindringt, der Paraffinspiegel im
Bohrloch also sinkt, wird die Öffnung der Zuleitung freige
geben und Außenluft kann ins Innere des Vorratsbehälters ein
treten. Dadurch fließt eine bestimmte Menge Paraffin in das
Bohrloch nach, so daß der Paraffinspiegel wiederum steigt und
die Öffnung der Zuleitung verschließt. Dieser Vorgang wie
derholt sich selbsttätig so lange, bis kein Paraffin mehr in
das umgebende Mauerwerk eindringt und eine dichte Feuchtig
keitssperre aus Paraffin erzeugt worden ist.
In der Praxis befinden sich in dem zu sanierenden Mauerwerk
eine Reihe von Bohrlöchern im gleichen Abstand nebeneinander,
so daß im Sinne der Erfindung die entsprechenden Vorratsbehäl
ter als längliche Behälter mit mehreren Zuleitungen, die je
weils in die Sacklöcher eingeführt werden, verwendet werden
können.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann auf eine Vortrock
nung des Mauerwerks verzichtet werden, da durch die vorgesehe
ne Beheizung des Paraffins im Vorratsbehälter und im Sackloch
auf ca. 150°C die Feuchtigkeit an der Phasengrenze flüssiges
Paraffin-Wasser verdampft, so daß in den Mauerporen die Feuch
tigkeit in gasförmigem und somit komprimierbarem Zustand vor
liegt. Das flüssige Paraffin dringt aufgrund der Kapillar
kräfte des Mauerwerks auf diese Weise in die Umgebung des
Sackloches unter Verdrängung der Feuchtigkeit ein und füllt
schließlich das gesamte Mauerwerk in Sacklochhöhe mit einer
Paraffinsperre aus.
Durch die Verdunstung der Feuchtigkeit wird dem flüssigen
Paraffin im Sacklochbereich aufgrund der Phasenänderung rela
tiv viel Wärme entzogen, so daß das Paraffin ohne Zusatzhei
zung im Sackloch relativ schnell erstarren würde bzw. ein
vollständiges Durchdringen des Mauerwerks nicht möglich wäre.
Durch die in das Bohrloch eingeführte Heizung, die gleich
zeitig den Vorratsbehälter beheizt, wird jedoch ein frühzeiti
ges Erstarren des Paraffins vermieden.
Durch die in das Bohrloch eingeführte Heizung besteht gleich
zeitig keine Gefahr, daß das Heizelement sich überhitzt, da
durch das flüssige Paraffin ein guter Wärmeübergang zwischen
der Heizung und dem Mauerwerk gegeben ist.
Mit der beschriebenen Vorrichtung kann es also nicht mehr zu
örtlichen Überhitzungen im Mauerwerk kommen, wodurch, bei
spielsweise bei dem bisher üblichen Vortrocknen, Brände durch
brennbare Mauerbestandteile vorgekommen sind.
Das zur Beheizung des Paraffins im Bohrloch und im Vorrats
behälter verwendete Heizelement ist stabförmig ausgebildet und
kann z. B. druckdicht durch das Innere des Vorratsbehälters
geführt werden, wobei jedoch auch ein Heizkanal im Vorrats
behälter möglich ist, der von dem stabförmigen Heizelement
durchgriffen wird.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht
die Zuleitung aus einem gut wärmeleitenden Material, wie z. B.
Kupfer, mit einem perforierten unteren Ende. Dadurch kann das
im Sackloch befindliche Paraffin beheizt werden.
Weiterhin kann in der Zuleitung ein Absperrorgan vorgesehen
sein, so daß aus dem Vorratsbehälter kein flüssiges Paraffin
mehr austreten kann, wenn der Injektionsvorgang beendet ist
und der Vorratsbehälter mit seiner unteren Zuleitung aus dem
Sackloch herausgenommen wird.
Der Vorratsbehälter weist vorzugsweise eine Füllstandsmeßein
richtung auf, die den jeweiligen Füllstand im Behälterinneren
anzeigt. Diese Füllstandsmeßeinrichtung kann bei zu niedrigem
Füllstand den Heizstab automatisch ausschalten bzw. mit einem
Nachfüllbehälter gekoppelt sein, der bei zu niedrigem Füll
stand den Vorratsbehälter automatisch nachfüllt. Dazu kann
eine Schaltung dienen, durch die beim Nachfüllen des Vorrats
behälters das Absperrorgan in der Zuleitung geschlossen wird
und erst dann wieder öffnet, wenn durch die Füllstandsmeßein
richtung ein ausreichender Füllstand gemessen wird.
Auf diese Weise ist eine automatische Überwachung des Verfah
rens möglich und die Gefahr ausgeschaltet, daß sich der Heiz
stab unzulässig hoch erwärmt oder die Paraffininjektionen
frühzeitig unterbrochen werden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschau
licht und wird im nachfolgenden anhand der Zeichnung im ein
zelnen erläutert. Die Zeichnungsfigur zeigt
einen schematischen Schnitt durch einen Vorratsbehälter und
ein Mauerwerk mit einem Sackloch, wobei ein Heizstab zur
Erwärmung des Vorratsbehälters und des Paraffins im Sach
loch verwendet wird.
Der in der Figur dargestellte Vorratsbehälter ist mit flüssi
gem Paraffin 2 gefüllt und wird über einen Heizstab 3, der
eine Bohrung 4 des Vorratsbehälters 1 mit seinem oberen Teil
5 durchgreift, erwärmt, so daß das Paraffin 2 im Inneren des
Vorratsbehälters 1 nicht erstarren kann.
Durch eine obere Einfüllöffnung 6, die mit Hilfe eines Sperr
organes 7 luftdicht verschließbar ist, kann bei Bedarf granu
latförmiges oder flüssiges Paraffin 2 nachgefüllt werden.
Im unteren Bereich des Vorratsbehälters 1 ist eine Zuleitung 8
angeordnet, die an ihrem unteren Ende 9 eine Auslauföffnung 10
aufweist und in ein Sackloch 11 eingeführt werden kann, das in
ein sanierungsbedürftes Mauerwerk 12 schräg nach unten ver
laufend eingebracht ist. In der Zuleitung 8 ist ein weiteres
Sperrorgan 13 vorgesehen, das beim Betrieb geöffnet ist, so
daß flüssiges Paraffin 2 in das Sackloch 11 austreten kann.
Aufgrund des nach dem Unterdruckprinzip arbeitenden Vorrats
behälters 1 läuft jedoch flüssiges Paraffin 2 nur so lange in
das Sackloch 11 ein, bis ein Paraffinspiegel 14 erreicht ist,
durch den die Auslauföffnung 10 verschlossen wird. Aufgrund
des im oberen Bereich 15 des Vorratsbehälters 1 sich aufbauen
den Unterdruckes kann in das Sackloch 11 so lange kein flüssi
ges Paraffin 2 nachfließen, bis der Paraffinspiegel 14 unter
die Auslauföffnung 10 sinkt und somit Luft in den Vorratsbe
hälter 1 eindringen kann.
Der Heizstab 3 ist mit seinem unteren Ende 16 in das Sackloch
11 eingeführt und erhitzt das darin befindliche Paraffin, so
daß dieses die Wärmeverluste durch die in der Sacklochumgebung
stattfindende Feuchtigkeitsverdampfung ausgleichen kann und
eine intensive Durchsetzung des Mauerwerks 12 mit Paraffin
möglich ist.
Bezugszeichenliste
1 Vorratsbehälter
2 Paraffin
3 Heizstab
4 Bohrung
5 oberer Teil
6 obere Einfüllöffnung
7 Sperrorgan
8 Zuleitung
9 unteres Ende
10 Auslauföffnung
11 Sackloch
12 Mauerwerk
13 Sperrorgan
14 Paraffinspiegel
15 oberer Bereich
16 unteres Ende
2 Paraffin
3 Heizstab
4 Bohrung
5 oberer Teil
6 obere Einfüllöffnung
7 Sperrorgan
8 Zuleitung
9 unteres Ende
10 Auslauföffnung
11 Sackloch
12 Mauerwerk
13 Sperrorgan
14 Paraffinspiegel
15 oberer Bereich
16 unteres Ende
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Sanieren von feuchtem Mauerwerk durch
Erzeugung einer Feuchtigkeitssperre im Mauerwerk, die aus
einer hydrophoben Masse besteht, die in im Mauerwerk aus
gebildeten Sacklöchern eingebracht wird, wobei sich die
hydrophobe Masse in einem in Gebrauchslage oberhalb des
Sackloches angeordneten Vorratsbehälter befindet, der nach
dem Unterdruckprinzip arbeitet, wobei die hydrophobe Masse
dem Vorratsbehälter mittels einer in das Sackloch einführ
baren Zuleitung flüssig entnommen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Beheizung des Vor
ratsbehälters (1) und der im Sackloch (11) befindlichen
Vergußmasse (2) ein mit seinem unteren Ende (16) in das
Sackloch (11) einführbarer Heizstab (3) vorgesehen ist,
der mit seinem oberen Teil (5) den Vorratsbehälter (1)
beheizt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zuleitung (8) aus einem
gut wärmeleitenden Material wie z. B. Kupfer mit einem
perforierten unteren Ende besteht, welches Ende zur Behei
zung des im Sackloch (11) befindlichen Paraffins (2) ver
wendet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Zuleitung (8) ein
Absperrorgan (13) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß im Vorrats
behälter (1) eine Füllstandsmeßeinrichtung vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Vor
ratsbehälter (1) mit einem Nachfüllbehälter gekoppelt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Füllstandsmeßeinrichtung
zum Abschalten des Heizstabes (3) bei zu niedrigen Füll
standshöhen mit diesem oder dem Nachfüllbehälter gekoppelt
ist.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ISOTEC FRANCHISE-SYSTEME GMBH, 51515 KUERTEN, DE |
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R071 | Expiry of right | ||
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