DE3444101A1 - Vorrichtung zum traenken von mauerwerk zur erzeugung einer horizontalsperre gegen aufsteigende feuchtigkeit - Google Patents
Vorrichtung zum traenken von mauerwerk zur erzeugung einer horizontalsperre gegen aufsteigende feuchtigkeitInfo
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Description
Vorrichtung zum Tränken von Mauerwerk zur Erzeugung einer Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Tränken von Mauerwerk zur Erzeugung einer Horizontalsperre gegen aufsteigende
Feuchtigkeit gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1. Es sind verschiedene Verfahren zur Erzeugung solcher
Horizontalsperren gegen aufsteigende Feuchtigkeit bekannt.
Bei einem Verfahren werden im Mauerwerk abwechselnd Arbeitsschlitze von ca. 1 m Länge freigelegt. Zwischen den
Arbeitsschlitzen müssen aus statischen Gründen Mauerwerkteile
stehenbleiben. Der vom Mauerwerk befreite Arbeitsschlitz wird mit einer bitumenbestrichenen Aluminiumbahn/
Polyurethanhaut oder Bleifolie in der gesamten Stärke des Mauerwerks ausgelegt. Jeweils der Anfang und das Ende des
eingebauten Materials wird im Arbeitsschlitz hochgeschlagen, damit die Isolierschicht mit der später einzubauenden Isolierung
verbunden werden kann. Der isolierte Arbeitsschlitz wird dann mit Ziegeln oder ähnlichem Material wieder ausgemauert
oder mit Beton ausgepreßt. Bei der Auspressung mit Beton ist auf eine geeignete Hinterschalung zu achten. Nachdem
die frisch gemauerten Arbeitsschlitze oder ausbetonierten Schlitze fest genug sind, um die Wand zu tragen, werden die
verbliebenen Mauerteile mit Arbeitsschlitzen versehen und entsprechend ausgelegt. Die hochgeklappten Enden der ersten
Arbeitsschlitze werden nun mit den jetzt einzubauenden Isolierungen verbunden,und die geöffneten Mauerteile werden an-
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schließend wie vorstehend beschrieben wieder verschlossen. Dieses bekannte Verfahren ist sehr arbeitsaufwendig und kostenintensiv.
Es fällt sehr viel Schmutz an. Darüberhinaus besteht die Gefahr, daß sich Setzrisse im Mauerwerk bilden,
wodurch die Statik des Gebäudes beeinträchtigt wird. Dieses Verfahren ist bei Gebäuden mit mehreren Stockwerken nicht
anwendbar aus statischen Gründen. Nachteilig ist ferner, daß zumindest eine Steinhöhe über dem Erdbereich feucht bleibt,
da diese Höhe als Arbeitshöhe benötigt wird. Die Anwendung dieses bekannten Verfahrens ist im wesentlichen nur für nicht
unterkellerte Gebäude geeignet. Bei einer Anwendung bei Gebäuden
mit Kellerräumen ist ein Erdaushub erforderlich, der erhebliche Mehrkosten verursachen würde. Zusätzlich sind erhebliche
Verputzarbeiten und Malerarbeiten erforderlich. Der Verputz muß mit Sanierputz oder verdichtetem Sperrmörtel vorgenommen
werden, um ein überspringen der Feuchtigkeit von den untersten feucht bleibenden Steinen zu verhindern. Ist die
Sperre nach diesem Verfahren unterhalb der Böden eingebaut, so ist ein Verputzen ohne öffnen der Böden nicht möglich,
und im Wohnbereich kann Feuchtigkeit über den Putz weiterhin aufsteigen. Dies beeinträchtigt den Nutzwert des Verfahrens
erheblich. Bei Rundungen, Ecken, Steigungen und Gefällen entstehen Probleme, da starre Materialien sich hier
schlechter verarbeiten lassen, was wiederum kostenerhöhend wirkt.
Bei einem anderen Verfahren wird auf der gesamten Länge der zu erstellenden Horizontalsperre ein ca. 30 bis 40 cm
breites, bis zur Geländehöhe herabreichendes Putzband entfernt, welches die Lager- oder Mauerfuge freilegt. Anschließend
wird ein Gerüstrahmen im Mauerwerk verankert, der ein Schlaggerät trägt, mit dem sich seitlich überlappende Bleche in der
gesamten Stärke des Mauerwerks in die Lager- oder Mörtelfuge eingetrieben werden. Auch dieses Verfahren ist sehr arbeitsaufwendig,
kostenintensiv und verursacht erheblichen Schmutz-
-s-
anfall. Nachteilig ist, daß der Putz in den Wohnräumen zerstört
wird, wenn die Geländegegebenheiten es nicht zulassen, die Sperre unterhalb der Fußböden einzubauen. Eine wirksame
und nützliche Horizontalisolierung muß jedoch unterhalb von Böden verlaufen. Bei diesem Verfahren ist die Isolierung von
Rundungen oder Ecken nicht möglich. Hier müssen zusätzliche chemische Horizontalsperren eingesetzt werden, will man zusätzlichen
hohen Kostenaufwand durch entsprechende Zuschnitte der Bleche vermeiden. Außerdem ist es sehr schwierig, Steigungen
und Gefälle durchgehend zu isolieren. Auch besteht die Gefahr, daß sich bei diesem Verfahren Setzrisse bilden.
Nachteilig ist ferner, daß stets eine oder zwei Steinzeilen feucht bleiben, da die entsprechende Höhe als Arbeitshöhe
benötigt wird. Auch dieses Verfahren ist auf nicht unterkellerte Gebäude begrenzt, da im Falle der Anwendung im Bereich
von Kellerräumen ein Erdaushub erforderlich wird, der erhebliche Mehrkosten verursacht. Nachteilig ist auch, daß
dieses Verfahren nur bei Mauern mit genormten Steinen, welche eine gleichmäßge, waagerecht verlaufende Mörtelfuge aufweisen,
möglich ist.
Ferner ist das Elektroosmose-Verfahren bekannt, bei
dem innen und außen ein Mörtelband in unterschiedlicher Höhe von ca. 20 cm Breite entfernt wird. Die danach sichtbaren
Fugen werden ausgekratzt, und in die Fugen wird je ein leitfähiges Bandkabel aus Polytetrafluoräthylen verlegt.
Alternativ dazu können auch leitfähige Sonden mittels Bohrungen in das Mauerwerk eingebracht werden. Die jetzt freigelegten
und mit leitfähigem Bandkabel versehenen Fugen werden nunmehr verputzt, so daß die Elektroden fest installiert
sind. Im Anschluß daran wird an die Elektroden ein Netzgerät angeschlossen. Durch die entstehende Spannungsbrücke wird aufsteigende Feuchtigkeit aufgehalten, und das
darüberliegende Mauerwerk kann austrocknen. Auch dieses Verfahren ist recht arbeitsaufwendig, kostenintensiv und verursacht
ebenfalls einen hohen Schmutzanfall. Nachteilig ist,
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daß alle im Mauerwerk befindlichen Metalle wie Dübel, Befestigungen
für Dachrinnen, Blitzableiter, Rohre usw. vorher entfernt werden müssen oder entsprechend isoliert werden
müssen. In der Nähe des Gebäudes befindliche elektrische Anlagen müssen u.U. isoliert werden, um zu verhindern, daß
durch Kriechströme die Wirkung der Elektroosmose in Frage gestellt wird. Das Verfahren eignet sich nur bei nicht unterkellerten
Gebäuden. Es ist nur durchführbar durch einen Fachbetrieb. Es erfordert umfangreiche Putz- und Malerarbeiten.
Außerdem sind ständige Unterhaltungskosten für den Betrieb der Anlage notwendig. Das Verfahren ist nicht geeignet gegen
aufsteigendes Druckwasser.
Ein weiteres bekanntes Verfahren sieht ein Verkieseln der Mauern vor. Die Wandflächen werden von ungeeignetem Putz
befreit. Versandete Fugen werden ausgekratzt und die Mauerflächen vorgeschlämmt. Anschließend werden schräge Löcher
im Abstand von 10 bis 15 cm mit einem Durchmesser von 40 bis 50 mm bis ca. 15 cm vor den Mauerschluß gebohrt. Die Löcher
sind danach mit Preßluft zu säubern und mit Kalkwasser vorzunässen.
Danach wird in die Löcher eine verkieselnde Lösung ein- oder mehrmals bis zur Sättigung der Wand eingefüllt.
Schließlich werden die Bohrungen mit Trasskalkmörtel oder
ähnlichem verschlossen. Die zu verputzenden Wandflächen werden mit Dichtungsschlämme vorgeschlämmt und im Anschluß
daran mit bitumenvergütetem Zementmörtel oder ähnlichem verputzt. Auch dieses bekannte Verfahren ist relativ arbeitsaufwendig,
kostenintensiv, und es fällt erheblicher Schmutz an. Nachteilig ist, daß dieses Verfahren nicht bei allen
Baustoffen anwendbar ist, beispielsweise nicht bei KaIk-Sandstein,
Tuffstein und Naturstein. Da Verkieselungen glashart werden, sind die erzeugten Horizontalsperren gegen
Spannungsrisse empfindlich. Dadurch besteht die Gefahr geringer Lebensdauer. Außerdem stellen Verkieselungssperren
mineralische Sperren dar, die nach Jahren wieder Feuchtigkeit aufnehmen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Horizontalsperre
gegen aufsteigende Feuchtigkeit gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 anzugeben, mit der bei geringem Arbeitsaufwand,
geringen Kosten, minimalem Schmutzanfall eine optimale Horizontalsperre erzeugt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Ausbildung gemäß Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst»
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch äußerst einfachen und preiswerten Aufbau aus. Die mit der
Isolierflüssigkeit gefüllte Flasche wird einfach mit dem aus der Flasche herausragenden Abschnitt des Röhrchens in
schräg nach unten gebohrte Löcher im Mauerwerk eingeführt. Die Isolierflüssigkeit strömt über die Querbohrung in das
Röhrchen und von dort in die Mauerbohrung und verteilt sich dort im porösen Mauerwerk. Um ein stetiges Ausfließen zu
gewährleisten, solange das Mauerwerk nicht gesättigt ist, ist im Deckel der Flasche eine Belüftungsbohrung vorgesehen,
die zwar Luft durchperlen läßt, aber einen Austritt der Isolierflüssigkeit verhindert. Die Größe der Längsbohrung
des Röhrchens und die Größe der Querbohrung sind so gewählt, daß der Tränk- bzw. Füllvorgang selbsttätig beendet wird,
sobald das Mauerwerk gesättigt ist, d.h. sobald Isolierflüssigkeit in der im Mauerwerk vorgesehenen Bohrung ansteht.
Es versteht sich, daß die Abstände und Tiefe der Löcher in
dem Mauerwerk in Abhängigkeit von der Wandstärke leicht so wählbar sind, daß eine optimale Sättigung des Mauerwerkes,^
mit der Isolierflüssigkeit erreichbar ist. Falls die Flasche
zu schnell ausläuft oder auch zuviel Isolierflüssigkeit verbraucht
wird, ist dies in aller Regel ein Zeichen für ein
im Mauerwerk.
"Leck"/~ Die Flasche kann dann entfernt werden und ohne wesentlichen
Mehraufwand in ein anderes zu bohrendes Loch gesteckt werden. Die erfindungsgemäß ausgebildete Flasche,
deren Auslaufverhalten somit gut kontrollierbar ist, schließt
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eine Grundwasserverschmutzung aus. Von besonderem Vorteil ist, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Beeinträchtigung
der Statik des Gebäudes ausgeschlossen ist. Die Einhaltung bestimmter Arbeitshöhen ist nicht mehr notwendig.
Insbesondere ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Selbstverarbeitung bestens geeignet. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist zur Horizontalisolierung gegen aufsteigende Feuchtigkeit praktisch universal einsetzbar.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert werden.
Es zeigt :
Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch eine
erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung in Form einer Flasche und
Fig. 2 schematisch die erfindungsgemäße
Vorrichtung in Arbeitsstellung.
Die Zeichnung zeigt eine Flasche 2, beispielsweise aus Kunststoff, die mit einem Schraubdeckel 4 verschlossen ist.
Durch den Schraubdeckel 4 ist abgedichtet ein Röhrchen 6 hindurchgeführt mit einer relativ geringen lichten Weite.
Das Röhrchen weist einen äußeren Abschnitt 8 und einen innerhalb der Flasche 2 angeordneten Abschnitt 10 auf.
Der Abschnitt 10 des Röhrchens 6 ist im Bereich des Verschlusses 4 mit einer Querbohrung 12 ausgestattet. Der Verschluß
4 weist eine Belüftungsbohrung 14 auf.
Die in der Fig. 1 dargestellte Flasche wird zur Erzeugung
einer Horizontalsperre mit dem äußeren Abschnitt 8 des Röhrchens 6 in ein schräg nach unten gebohrtes Loch 16
eines zu sanierenden Mauerwerkes 18 eingeführt. Die in der Flasche befindliche Isolierflüssigkeit 20 strömt nun
über die Querbohrung 12 in das Röhrchen und fließt aus dem Abschnitt 8 des Röhrchens 6 in die Bohrung 16 und verteilt
sich dort in dem porösen Mauerwerk. Sobald das Mauerwerk mit Isolierflüssigkeit gesättigt ist und die Isolierflüssigkeit
in dem Loch 16 so hoch ansteht, daß der Abschnitt 8 in die Isolierflüssigkeit taucht, wird der Einfüllvorgang autoinatisch
beendet.
Das Röhrchen 6 besteht vorzugsweise aus einem relativ festem und steifem Kunststoff. Der Abschnitt 10 des Röhrchens
6 erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Flaschentiefe, wodurch insbesondere für die gefüllte Flasche eine zusätzliche
Stützwirkung erzeugt wird.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Tränken von Mauerwerk oder dergleichen
mit einer plastisch aushärtenden Isolierflüssigkeit über in das Mauerwerk oder dergleichen gebohrte Sacklöcher zur
Erzeugung einer Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit, gekennzeichnet durch eine die Isolierflüssigkeit
enthaltende Flasche (2), die mit einem eine Belüftungsbohrung (14) aufweisenden Verschluß (4) versehen ist,
durch den ein Röhrchen (6) abgedichtet hindurchgeführt ist, das einen äußeren Abschnitt (8) zum Einführen in das
Sackloch (16) und einen in das Flascheninnere ragenden Abschnitt (10) aufweist, in dem im Bereich des Verschlusses
\is η i er s t G Ώ. s
(4)p§ine Querbohrung (12) zur Verbindung des Innenraumes des Röhrchens mit dem Flaschenhohlraum ausgebildet ist.
(4)p§ine Querbohrung (12) zur Verbindung des Innenraumes des Röhrchens mit dem Flaschenhohlraum ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen (6) ein Kapillarrohr ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur eine radiale Querbohrung (12) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lichte Weite der Querbohrung
(12) geringer ist als die lichte Weite des Röhrchens (6) .
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5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lichte Weite der Belüftungsbohrung
(14) so dimensioniert ist, daß ein Austreten der Isolierflüssigkeit verhindert wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt (10) des Röhrchens
(6) sich etwa über die gesamte Flaschentiefe erstreckt
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