EP0184167B1 - Vorrichtung zum Tränken von Mauerwerk zur Erzeugung einer Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit - Google Patents
Vorrichtung zum Tränken von Mauerwerk zur Erzeugung einer Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit Download PDFInfo
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- EP0184167B1 EP0184167B1 EP85115233A EP85115233A EP0184167B1 EP 0184167 B1 EP0184167 B1 EP 0184167B1 EP 85115233 A EP85115233 A EP 85115233A EP 85115233 A EP85115233 A EP 85115233A EP 0184167 B1 EP0184167 B1 EP 0184167B1
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- E04B1/62—Insulation or other protection; Elements or use of specified material therefor
- E04B1/64—Insulation or other protection; Elements or use of specified material therefor for making damp-proof; Protection against corrosion
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Tränken von Mauerwerk zur Erzeugung einer Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Es sind verschiedene Verfahren zur Erzeugung solcher Horizontalsperren gegen aufsteigende Feuchtigkeit bekannt.
- Bei einem Verfahren werden im Mauerwerk abwechselnd Arbeitsschlitze von ca. 1 m Länge freigelegt. Zwischen den Arbeitsschlitzen müssen aus statischen Gründen Mauerwerkteile stehenbleiben. Der vom Mauerwerk befreite Arbeitsschlitz wird mit einer bitumenbestrichenen Aluminiumbahn, Polyurethanhaut oder Bleifolie in der gesamten Stärke des Mauerwerks ausgelegt. Jeweils der Anfang und das Ende des eingebauten Materials wird im Arbeitsschlitz hochgeschlagen, damit die Isolierschicht mit der später einzubauenden Isolierung verbunden werden kann. Der isolierte Arbeitsschlitz wird dann mit Ziegeln oder ähnlichem Material wieder ausgemauert oder mit Beton ausgepresst. Bei der Auspressung mit Beton ist auf eine geeignete Hinterschalung zu achten. Nachdem die frisch gemauerten Arbeitsschlitze oder ausbetonierten Schlitze fest verbunden sind, um die Wand zu tragen, werden die verbliebenen Mauerteile mit Arbeitsschlitzen versehen und entsprechend ausgelegt. Die hochgeklappten Enden der ersten Arbeitsschlitze werden nun mit den jetzt einzubauenden Isolierungen verbunden, und die geöffneten Mauerteile werden anschliessend wie vorstehend beschrieben wieder verschlossen. Dieses bekannte Verfahren ist sehr arbeitsaufwendig und kostenintensiv. Es fällt sehr viel Schmutz an. Darüberhinaus besteht die Gefahr, dass sich Setzrisse im Mauerwerk bilden, wodurch die Statik des Gebäudes beeinträchtigt wird. Dieses Verfahren ist bei- Gebäuden mit mehreren Stockwerken nicht anwendbar aus statischen Gründen. Nachteilig ist ferner, dass zumindest eine Steinhöhe über dem Erdbereich feucht bleibt, da diese Höhe als Arbeitshöhe benötigt wird. Die Anwendung dieses bekannten Verfahrens ist im wesentlichen nur für nicht unterkellerte Gebäude geeignet. Bei einer Anwendung bei Gebäuden mit Kellerräumen ist ein Erdaushub erforderlich, der erhebliche Mehrkosten verursachen würde. Zusätzlich sind erhebliche Verputzarbeiten und Malerarbeiten erforderlich. Der Verputz muss mit Sanierputz oder verdichtetem Sperrmörtel vorgenommen werden, um ein Überspringen der Feuchtigkeit von den untersten feucht bleibenden Steinen zu verhindern. Ist die Sperre nach diesem Verfahren unterhalb der Böden eingebaut, so ist ein Verputzen ohne Öffnen der Böden nicht möglich, und im Wohnbereich kann Feuchtigkeit über den Putz weiterhin aufsteigen. Dies beeinträchtigt den Nutzwert des Verfahrens erheblich. Bei Rundungen, Ecken, Steigungen und Gefällen entstehen Probleme, da starre Materialien sich hier schlechter verarbeiten lassen, was wiederum kostenerhöhend wirkt.
- Bei einem anderen Verfahren wird auf der gesamten Länge der zu erstellenden Horizontalsperre ein ca. 30 bis 40 cm breites, bis zur Geländehöhe herabreichendes Putzband entfernt, welches die Lager- oder Mauerfuge freilegt. Anschliessend wird ein Gerüstrahmen im Mauerwerk verankert, der ein Schlaggerät trägt, mit dem sich seitlich überlappende Bleche in der gesamten Stärke des Mauerwerks in die Lager- oder Mörtelfuge eingetrieben werden. Auch dieses Verfahren ist sehr arbeitsaufwendig, kostenintensiv und verursacht erheblichen Schmutzanfall. Nachteilig ist, dass der Putz in den Wohnräumen zerstört wird, wenn die Geländegegebenheiten es nicht zulassen, die Sperre unterhalb der Fussböden einzubauen. Eine wirksame und nützliche Horizontalisolierung muss jedoch unterhalb von Böden verlaufen. Bei diesem Verfahren ist die Isolierung von Rundungen oder Ecken nicht möglich. Hier müssen zusätzliche chemische Horizontalsperren eingesetzt werden, will man zusätzlichen hohen Kostenaufwand durch entsprechende Zuschnitte der Bleche vermeiden. Ausserdem ist es sehr schwierig, Steigungen und Gefälle durchgehend zu isolieren. Auch besteht die Gefahr, dass sich bei diesem Verfahren Setzrisse bilden. Nachteilig ist ferner, dass stets eine oder zwei Steinzeilen feucht bleiben, da die entsprechende Höhe als Arbeitshöhe benötigt wird. Auch dieses Verfahren ist auf nicht unterkellerte Gebäude begrenzt, da im Falle der Anwendung im Bereich von Kellerräumen ein Erdaushub erforderlich wird, der erhebliche Mehrkosten verursacht. Nachteilig ist auch, dass dieses Verfahren nur bei Mauern mit genormten Steinen, welche eine gleichmässige, waagerecht verlaufende Mörtelfuge aufweisen, möglich ist.
- Ferner ist das Elektroosmose-Verfahren bekannt, bei dem innen und aussen ein Mörtelband in unterschiedlicher Höhe von ca. 20 cm Breite entfernt wird. Die danach sichtbaren Fugen werden ausgekratzt, und in die Fugen wird je ein leitfähiges Bandkabel aus Polytetrafluoräthylen verlegt. Alternativ dazu können auch leitfähige Sonden mittels Bohrungen in das Mauerwerk eingebracht werden. Die jetzt freigelegten und mit leitfähigem Bandkabel versehenen Fugen werden nunmehr verputzt, so dass die Elektroden fest installiert sind. Im Anschluss daran wird an die Elektroden ein Netzgerät angeschlossen. Durch die entstehende Spannungsbrücke wird aufsteigende Feuchtigkeit aufgehalten, und das darüberliegende Mauerwerk kann austrocknen. Auch dieses Verfahren ist recht arbeitsaufwendig, kostenintensiv und verursacht ebenfalls einen hohen Schmutzanfall. Nachteilig ist, dass alle im Mauerwerk befindlichen Metalle wie Dübel, Befestigungen für Dachrinnen, Blitzableiter, Rohre usw. vorher entfernt werden müssen oder entsprechend isoliert werden müssen. In der Nähe des Gebäudes befindliche elektrische Anlagen müssen u.U. isoliert werden, um zu verhindern, dass durch Kriechströme die Wirkung der Elektroosmose in Frage gestellt wird. Das Verfahren eignet sich nur bei nicht unterkellerten Gebäuden. Es ist nur durchführbar durch einen Fachbetrieb. Es erfordert umfangreiche Putz- und Malerarbeiten. Ausserdem sind ständige Unterhaltungskosten für den Betrieb der Anlage notwendig. Das Verfahren ist nicht geeignet gegen aufsteigendes Druckwasser.
- Ein weiteres bekanntes Verfahren sieht ein Verkieseln der Mauern vor. Die Wandflächen werden von ungeeignetem Putz befreit. Versandete Fugen werden ausgekratzt und die Mauerflächen vorgeschlämmt. Anschliessend werden schräge Löcher im Abstand von 10 bis 15 cm mit einem Durchmesser von 40 bis 50 mm bis ca. 15 cm vor den Mauerschluss gebohrt. Die Löcher sind danach mit Pressluft zu säubern und mit Kalkwasser vorzunässen. Danach wird in die Löcher eine verkieselnde Lösung ein- oder mehrmals bis zur Sättigung der Wand eingefüllt. Schliesslich werden die Bohrungen mit Trasskalkmörtel oder ähnlichem verschlossen. Die zu verputzenden Wandflächen werden mit Dichtungsschlämmen vorgeschlämmt und im Anschluss daran mit bitumenvergütetem Zementmörtel oder ähnlichem verputzt. Auch dieses bekannte Verfahren ist relativ arbeitsaufwendig, kostenintensiv, und es fällt erheblicher Schmutz an. Nachteilig ist, dass dieses Verfahren nicht bei allen Baustoffen anwendbar ist, beispielsweise nicht bei Kalksandstein, Tuffstein und Naturstein. Da Verkieselungen glashart werden, sind die erzeugten Horizontalsperren gegen Spannungsrisse empfindlich. Dadurch besteht die Gefahr geringer Lebensdauer. Ausserdem stellen Verkieselungssperren mineralische Sperren dar, die nach Jahren wieder Feuchtigkeit aufnehmen.
- In der Veröffentlichung «Deutsche Bauzeitschrift», Band 32 (1984) Oktober, Nr. 10, Gütersloh, Deutschland Seiten 1405-1408, sind «Keller-und Wandabdichtungen» beschrieben. Für Abdichtungen gegen aufsteigende Feuchtigkeit wird das Einbringen einer Horizontalsperre empfohlen unter Verwendung einer mit Imprägnierflüssigkeit gefüllten Einfüllflasche, die nach oben mit einem offenen festen Röhrchen abschliesst. Der Durchmesser des Röhrchens beträgt etwa 8 mm, und seine Länge ist variabel. Die Flasche wird mit dem Röhrchen nach unten in ein schräg angebrachtes Bohrloch gesetzt, wodurch die Imprägnierflüssigkeit in das Bohrloch fliesst und sich im Mauerwerk verteilt. Die Steighöhe der Flüssigkeit geht nur bis zum Röhrchenauslauf, weil die Flasche nur bei Luftzufuhr über das Röhrchen Flüssigkeit abgibt.
- Die FR-A-2 450 758 betrifft eine Einrichtung zum Abdichten eines Ventils eines Zerstäubers, beispielsweise eines Parfümzerstäubers. Das Ventil weist ein länglich ausgebildetes Ventilgehäuse auf, in dem eine seitliche Zulauf- oder Füllöffnung vorgesehen ist. Das Ventilgehäuse ragt in das Innere der Zerstäuberflasche, und aus dem Ventil ragt ein kurzes Röhrchen nach aussen.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 (vgl. «Deutsche Bauzeitschrift») anzugeben, mit der bei geringem Arbeitsaufwand, geringen Kosten, minimalem Schmutzanfall eine optimale Horizontalsperre erzeugt werden kann.
- Diese Aufgabe wird durch die Ausbildung gemäss Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.
- Die erfindungsgemässe Vorrichtung zeichnet sich durch äusserst einfachen und preiswerten Aufbau aus. Die mit der Isolierflüssigkeit gefüllte Flasche wird einfach mit dem aus der Flasche herausragenden Abschnitt des Röhrchens in schräg nach unten gebohrte Löcher im Mauerwerk eingeführt. Die Isolierflüssigkeit strömt über die Querbohrung in das Röhrchen und von dort in die Mauerbohrung und verteilt sich dort im porösen Mauerwerk. Um ein stetiges Ausfliessen zu gewährleisten, solange das Mauerwerk nicht gesättigt ist, ist im Deckel der Flasche eine Belüftungsbohrung vorgesehen, die zwar Luft durchperlen lässt, aber einen Austritt der Isolierflüssigkeit verhindert. Die Grösse der Längsbohrung, des Röhrchens und die Grösse der Querbohrung sind so gewählt, dass der Tränk- bzw. Füllvorgang selbsttätig beendet wird, sobald das Mauerwerk gesättigt ist, d.h. sobald Isolierflüssigkeit in der im Mauerwerk vorgesehenen Bohrung ansteht. Es versteht sich, dass die Abstände und Tiefe der Löcher in dem Mauerwerk in Abhängigkeit von der Wandstärke leicht so wählbar sind, dass eine optimale Sättigung des Mauerwerkes mit der Isolierflüssigkeit erreichbar ist. Falls die Flasche zu schnell ausläuft oder auch zuviel Isolierflüssigkeit verbraucht wird, ist dies in aller Regel ein Zeichen für ein «Leck» im Mauerwerk. Die Flasche kann dann entfernt werden und ohne wesentlichen Mehraufwand in ein anderes zu bohrendes Loch gesteckt werden. Die erfindungsgemäss ausgebildete Flasche, deren Auslaufverhalten somit gut kontrollierbar ist, schliesst eine Grundwasserverschmutzung aus. Von besonderem Vorteil ist, dass mit der erfindungsgemässen Vorrichtung eine Beeinträchtigung der Statik des Gebäudes ausgeschlossen ist. Die Einhaltung bestimmter Arbeitshöhen ist nicht mehr notwendig. Insbesondere ist die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Selbstverarbeitung bestens geeignet. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist zur Horizontalisolierung gegen aufsteigende Feuchtigkeit praktisch universal einsetzbar.
- Vorteilhafte und zweckmässige Weiterbildungen der erfindungsgemässen Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert werden.
- Es zeigt:
- Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch eine erfindungsgemäss ausgebildete Vorrichtung in Form einer Flasche und
- Fig. 2 schematisch die erfindungsgemässe Vorrichtung in Arbeitsstellung.
- Die Zeichnung zeigt eine Flasche 2, beispielsweise aus Kunststoff, die mit einem Schraubdekkel 4 verschlossen ist. Durch den Schraubdeckel 4 ist abgedichtet ein Röhrchen 6 hindurchgeführt mit einer relativ geringen lichten Weite. Das Röhrchen weist einen äusseren Abschnitt 8 und einen innerhalb der Flasche 2 angeordneten Abschnitt 10 auf. Der Abschnitt 10 des Röhrchens 6 ist im Bereich des Verschlusses 4 mit einer Querbohrung 12 ausgestattet. Der Verschluss 4 weist eine Belüftungsbohrung 14 auf.
- Die in der Fig. 1 dargestellte Flasche wird zur Erzeugung einer Horizontalsperre mit dem äusseren Abschnitt 8 des Röhrchens 6 in ein schräg nach unten gebohrtes Loch 16 eines zu sanierenden Mauerwerkes 18 eingeführt. Die in der Flasche befindliche Isolierflüssigkeit 20 strömt nun über die Querbohrung 12 in das Röhrchen und fliesst aus dem Abschnitt 8 des Röhrchens 6 in die Bohrung 16 und verteilt sich dort in dem porösen Mauerwerk. Sobald das Mauerwerk mit Isolierflüssigkeit gesättigt ist, und die Isolierflüssigkeit in dem Loch 16 so hoch ansteht, dass der Abschnitt 8 in die Isolierflüssigkeit taucht, wird der Einfüllvorgang automatisch beendet.
- Das Röhrchen 6 besteht vorzugsweise aus einem relativ festem und steifem Kunststoff. Der Abschnitt 10 des Röhrchens 6 erstreckt sich vorzugseise über die gesamte Flaschentiefe, wodurch insbesondere für die gefüllte Flasche eine zusätzliche Stützwirkung erzeugt wird.
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