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Förderkorbbeschickvorrichtung. Die Erfindung betrifft eine mechanische
Förderkorbbeschickvorrichtung. Es sind mechanische Aufschiebevorrichtungen bekannt,
bei denen die Energie des niedergehenden Fahrkorbes zum Aufschieben und Ausstoßen
der Förderwagen nutzbar übertragen wird durch Hebel, Druckluft, Wasser o. dgl. Diese
Vorrichtungen haben aber den großen Nachteil, daß mittels derselben nur in der tiefsten
Stellung desFörderkorbes (also nur amFüllcrt
) beschickt «,-erden
kann, und daß daher der Förderkorb nur einetagig ausgebildet sein darf. Auch sind
Vorrichtungen bekannt, bei denen die Beschickung durch Anheben und Schwenken eines
gebogenen, auf Hebeln ruhenden Gleisstückes in den Schacht bewirkt wird, oder bei
denen die Wagen durch Schrägstellen von selbsttätigen Rampen in den Förderkorb einlaufen.
Diese Vorrichtungen sind aber meist von verwickelter Bauart und für den heutigen
Grubenbetrieb nicht mehr passend. Vor allem aber bedingen dieselben für ihren Betrieb
eine besondere, die Betriebskosten ganz wesentlich erhöhende Kraftquelle.
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Demgegenüber kann bei der Beschickvorrichtung nach der Erfindung sowohl
die Energie des niedergehenden als auch die des hochgehenden Fahrkorbes zum Aufschieben
und Ausstoßen der Förderwagen ausgenutzt werden. Auch können aufeinanderfolgend
beliebig viele Etagen des Förderkorbes, und zwar sowohl am Füllart als auch an der
Hängebank oder an den Zwischensohlen beschickt werden. Den bekannten Einrichtungen
gegenüber wird hierdurch ein ganz wesentlicher Vorteil mit einfachen Mitteln erzielt,
die keinerlei Betriebskosten verschlingen.
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Dies wird dadurch erreicht, daß mittels eines am Förderkorb vorgesehenen
Anschlages ein Mitnehmer um etwa eine Etagenhöhe bei hochgehendem Förderkorb gehoben
und bei niedergehendem Förderkorb gesenkt wird. Der Mitnehmer ist jeweils durch
einen über Rollen geführten Seilzug mit einem Gewicht verbunden, welches in beiden
Fällen durch die Bewegung des Mitnehmers gehoben wird. Ist der Förderkorb mit den
hintereinander zu beschickenden Etagen jeweils auf der Höhe der Zufuhrbühne angelangt,
so löst sich der Mitnehmer selbsttätig aus, und das Gewicht kommt frei zum Schweben.
Infolge der Schwere desselben wird auf der Zufuhrbühne in bekannter Weise ein Mitnehmerschlitten
in der Richtung auf den Förderkorb zu bewegt, der durch einen über Rollen geführten
Seilzug mit dem Gewicht verbunden ist. Die vor der zu beschickenden Etage des Förderkorbes
auf der Zufuhrbühne in Bereitschaft stehenden Wagen werden durch den Mitnehinersclilitten
in den Förderkorb eingeschoben und drücken zugleich die auf der betreffenden Etage
stehenden Wagen nach der rückwärtigen Seite des Förderkorbes hin ab. Währenddessen
hat sich das Gewicht wieder gesenkt, sitzt nach Beendigung des Arbeitsvorganges
auf einer Pufferfeder o. dgl. auf, und der Mitnehmer ist in die ursprüngliche Lage
zurückgekehrt und wird beim Wechsel der Etage durch den am Förderkorb vorgesehenen
Anschlag von neuem beeinflußt. Mit dem Heben des Gewichtes kehrt auch der Mitnehinerschlitten
wieder in die alte Lage zurück und der Arbeitsvorgang wiederholt sich hintereinander
so oft, bis schließlich alle Etagen des Förderkorbes beschickt sind und derselbe
die. rückwärtige Bewegung antreten kann, welcher der Mitnehmer durch die Art seiner
Anordnung jeweils ausweicht.
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Eine erweiterte Ausführung der oben beschriebenen Erfindung besteht
darin, daß das den Mitnehmerschlitten in Bewegung setzende Gewicht durch eine einfache
Bremse oder durch eine Sperradbremse zwangläufig gehalten wird, welche durch einen
senkrecht angeordneten Handhebel ein- und ausgeschaltet werden kann. Der Handhebel
wird auf der Zufuhrbühne von einem Mann bedient und ist so angeordnet, daß die Drehrichtung
des Handhebels der Bewegungsrichtung der aufzuschiebenden Wagen entspricht.
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Eine weitere Ausführungsform itn Sinne der Erfindung besteht darin,
daßi durch die Bewegung des Förderkorbes ein unterhalb der Zufuhrbühne drehbar befestigter
Winkelhebel_ beeinflußt wird, der durch eine Zugstange mit einem ebenfalls unterhalb
der Zufuhrbühne drehbar befestigten Winkelhebel in Verbindung gebracht ist. Durch
die Bewegung dieses Winkelhebels wird bei niedergehendem Förderkorb ein geknicktes,
ungleichmäßig zweiarmiges Gleiszwischenstück um einen Drehpunkt gekippt, so daß
die auf demselben in Bereitschaft stehenden Wagen in eine Schräglage kommen, durch
welche sie infolge ihres Eigengewichtes über den mit seinem freien Ende auf den
Förderkorb aufsitzenden kurzen Arm des Zwischenstückes hinweg in die zu beschickende
Etage des Förderkorbes einrollen. Die auf der betreffenden Etage des Förderkorbes
stehenden `Vagen werden durch die einrollenden Wagen nach der rückwärtigen Seite
abgeschoben. Beim weiteren Etagenwechsel löst sich das Gleiszwischenstück selbsttätig
aus und fällt durch sein Eigengewicht in die Grundstellung zurück, so daß auf der
Zufuhrbühne wieder neue Wagen auf den längeren Arm des Gleiszwischenstückes aufgefahren
werden können. Der Arbeitsvorgang wiederholt sich so oft, bis schließlich sämtliche
Etagen des Förderkorbes beschickt sind.
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Einer rückwärtigen Bewegung des Förderkorbes weicht der Mitnehmer
auch hier durch die Art seiner Anordnung aus. Der Arbeitsvorgang an der Hängebank
ist derselbe wie am Füllort.
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Die wirtschaftlichen Vorteile des Gegenstandes der Erfindung sind
neben der unbedingten Betriebssicherheit die geringen Anschaffungskosten der Anlage,
deren Betriebskosten
gleich Null sind, weil die Antriebskraft der
Bewegung des Förderkorbes entnommen wird. Des weiteren zeichnet sich die neue Beschickvorrichtung
durch Einfachheit in der Herstellung und Bedienung aus. Unglücksfälle durch Einschieben
der Wagen in den freien Schacht sind künftig ausgeschlossen, da die Kraft zum Einschieben
derselben in den Förderkorb erst dann vorhanden ist, wenn die betreffende Etage
des Förderkorbes sich in Höhe der Zufuhrbühne aufgesetzt hat.
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Die Anlage kann mit Leichtigkeit an jedem Schacht eingebaut »-erden.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung
in vier Abbil-(hingen veranschaulicht, und zwar zeigen: Abb. i die Ansicht des am
Füllort niedergehenden Förderkorbes im Augenblick des Anfahrens der zu beschickenden
dritten Etage, Abb. 2 den Grundriß dazu, Abb.3 die Ansicht der Ausführungsform mittels
Winkelhebel und Zugstange in Verbindung mit einem um einen Drehpunkt kippbaren,
ungleichmäßig zweiarmigen Gleiszwischenstück während des bei niedergehendem Förderkorb
erfolgten Etagenwechsels, Abb. 4. dieselbe nach dem Aufsetzen des Förderkorbes zwecks
Beschickens der betreffenden Etage.
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Mit a ist in Abb. i der unterhalb der Zufuhrbühne senkrecht verschieblich
angeordnete Mitnehiner bezeichnet, der mittels eines für jede Etage angeordneten
Anschlages h des Förderkorbes durch die Bewegung des Förderkorbes sowohl am Füllort
als auch an der Hängebank jeweils nach einer Seite hin mitgenommen wird, während
er bei entsprechend entgegengesetzter Bewegung des Förderkorbes durch die Art seiner
Anordnung jeweils ausweicht. Für die untere Etage wird der Anschlag bei niedergehendem
Förderkorb mittels eines an der Unterseite des Förderkorbes befestigten Verlängerungsstückes
c erreicht.
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Der Mitnehmer a ist-durch einen Seilzug t mit einem Gewicht
g verbunden, welches über eine mit der Welle i fest verbundene Rolle h geführt ist
und welches gemäß Abb. i bei niedergehendem Förderkorb gehoben wird. Für den Arbeitsvorgang
an der Hängebank ist der Seilzug f vom Mitnehmer a aus zuvor über eine tiefer
angeordnete lose Rolle und erst dann über die Rolle h. ,geführt, damit das Gewicht
g bei aufsteigendem Förderkorb durch die Bewegung desselben gehoben wird. Ist nun
der Förderkorb mit der zu beschikkenden Etage auf der Höhe der Zufuhrbühne angelangt,
so löst sich der Mitnehmer a durch die Art seiner Führung selbsttätig aus, wodurch
das an der Rolle h der Welle i li:i@,-gerade Gewicht gnunmehr frei
zum Schweben kommt. Mit der Welle i. ist durch eine entsprechend angeordnete Räderübersetzung
d eine zweite Welle k zwangläufig verbunden, durch deren Drehung in bekannter Weise
infolge eines über Rollen geführten Seilzuges e auf der Höhe der Zufuhrbühne ein
wagerecht verschiebbar angeordneter 17 itnehmersch@itten n-i in Bewegung gesetzt
wird. Die vor dem Förderkorb in Bereitschaft stehenden Wagen werden durch den Mitnehmerschlitten
m in den Förderkorb eingeschoben, -wodurch zugleich die auf der betreffenden Etage
des Förderkorbes stehenden Wagen nach der rückwärtigen Seite desselben hin abgedrückt
werden. Entsprechend dem Fortschritt dieses Arbeitsvorganges hat sich das Gewicht
g wieder gesenkt und ruht nach erfolgter Beschikkung auf einer Pufferfeder y o.
dgl. Währenddessen ist auch der Mitnehmer a wieder in die Ausgangsstellung zurückgekehrt
und wird beim Wechseln der Etage infolge des nächst höheren Anschlages h durch die
Bewegung des Förderkorbes von neuem beeinflußt. Entsprechend dem Heben des Gewichtes
g wird auch der Mitnehmerschlitten in wieder in die Ausgangsstellung zurückgeschoben.
klon der Zufuhrbühne aus werden mittlerweile weitere Wagen in Bereitschaft vorgeschoben
und der Arbeitsvorgang wiederholt sich von neuem so oft, bis schließlich alle Etagen
des Förderkorbes beschickt sind.
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ach Beendigung der Beschickung tritt der Förderkorb eine rückwärtige
Bewegung an, welcher der Mitnehmer a durch die Art seiner Anordnung jeweils ausweicht.
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Die in vorstehendem beschriebene Erfindung kann zum Zweck der jederzeitigen
Regelung der Beschickung dahin erweitert werden, daß das den MitnehmerSChlitteri
m in Bewegung setzende Gewicht g durch eine Reibungs- oder Sper radbremse n. o.
dgl. zwangläufig gehalten wird. Die Bremse n. wird mittels eines auf der Zufuhrbühne
senkrecht angeordneten Handhebels o ein- und ausgeschaltet, der von einem Mann bedient
wird. Der Hebel o ist so angeordnet, daß die Drehrichtung desselben der Bewegungsrichtung
der aufzuschiebenden Wagen entspricht.
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Zum Ausgleich von kleinen Höhenunterschieden zwischen dem Gleis der
Zufuhrbühne und demjenigen des sich aufsetzenden Förderkorbes werden in bekannter
Weise Schwenkbühnen verwendet, -welche zugleich von dem Manne eingeschaltet werden
können, der die Beschickvorrichtung bedient.
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Entgegen den bisher bekannten Ausführungen bietet die Erfindung völlige
Sicherheit gegen das Aufschieben der Wagen in den freien Schacht. Da die Kraft für
die Beschik-1@ung erst dann vorhanden ist, wenn das Gewicht
g gehoben,
der Förderkorb also mit einer Etage auf der Höhe der Zufuhrbühne angelangt ist,
sind Unglücksfälle dieser Art künftig nicht mehr möglich.
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In der durch Abb. 3 und d. veranschaulichten Ausführungsform der neuen
Erfindung ist mit p der Anschlag am Förderkorb bezeichnet, der nach einer Bewegungsrichtung
hin einen um den Punkt q drehbar angeordneten Winkelhebel r beeinflußt. Der entgegengesetzten
Bewegung des Förderkorbes weicht der Anschlag p durch die Art seiner Anordnung aus.
Mit dem Kniehebel r ist durch die Zugstange s ein um den Punkt t unterhalb der Zufuhrbühne
drehbar angeordneter Winkelhebel u verbunden, welcher die infolge der Bewegung des
auf Höhe der Zufuhrbühne aufsetzenden Förderkorbes entstehende Drehbewegung des
Kniehebels r auf ein geknicktes, ungleichmäßig zweiarmiges Gleiszwischenstück v-w-x
überträgt, welches auf der Zufuhrbühne um den Punkt zu kippbar angeordnet ist. Der
mit der Zufuhrbühne in gleicher Höhe liegende längere Arm w-x des Gleiszwischenstückes
wird durch den Kniehebel so weit angehoben, daß der kürzere Arm z,-zi mit seinem
freien Ende auf dem Förderkorb aufsitzt. Dies hat zur Folge, daß die auf dem Gleiszwischenstück
in Bereitschaft stehenden Wagen in eine Schräglage kommen, durch welche sie infolge
ihres Eigengewichtes über den kürzeren Arm v-zu hinweg in die zu beschickende Etage
des Förderkorbes einrollen und die auf derselben stehenden Wagen nach der rückwärtigen
Seite hin abschieben. Nach der Beschickung kippt (las Gleiszwischenstück v-w-x beim
weiteren Etagenwechsel infolge seiner ungleichmäßigen Schwere in die Grundstellung
zurück, neue `zagen werden von der Zufuhrbühne herangefahren, welche durch den schräg
nach oben stehenden kürzeren Arm v-zu des Gleiszwischenstückes vor verfrühtem Einrollen
in den Förderkorb gesichert sind. Der Arbeitsvorgang wiederholt sich hintereinander
so oft, bis schließlich sämtliche Etagen des Förderkorbes beschickt sind.
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Die aus der Bewegung des Förderkorbes entnommene Kraft kann außer
in einem Gewicht auch in Federn oder in einem Druckwasser- oder Druckluftspeicher
gesammelt werden.