DE4330068A1 - Verfahren zum Regenerieren und Stabilisieren von cyanidischen Silber-Zinn-Bädern - Google Patents
Verfahren zum Regenerieren und Stabilisieren von cyanidischen Silber-Zinn-BädernInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D21/00—Processes for servicing or operating cells for electrolytic coating
- C25D21/16—Regeneration of process solutions
- C25D21/18—Regeneration of process solutions of electrolytes
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regenerieren und Stabilisieren von
Zinn(II)-Verbindungen als Zinn-Quelle enthaltenden cyanidischen Silber-Zinn-
Bädern für die galvanische Abscheidung von Silber-Zinn-Legierungen.
Cyanidische Bäder zum galvanischen Abscheiden von glänzenden Silber-Zinn-Le
gierungen sind zum Beispiel aus der deutschen Patentschrift 849 787 und der
deutschen Auslegeschrift 1 153 587 bekannt.
Es hat sich gezeigt, daß Bäder dieser Art, die als Zinn-Quelle Zinn(II)-Ver
bindungen enthalten, infolge der durch den Luftsauerstoff verursachten Oxida
tion von Zinn(II) zu Zinn(IV) altern und bei zu niedrigem Zinn(II)-Gehalt
unbrauchbar werden. Der Zinn-Gehalt der abgeschiedenen Silber-Zinn-Legierungen
vermindert sich mit dem Abfallen der Zinn(II)-Konzentration in den Bädern; die
Legierungen verlieren an Glanz und werden schließlich matt und amorph.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein Verfahren zur Verlängerung
der Lebensdauer von Zinn(II)-Verbindungen als Zinn-Quelle enthaltenden cyani
dischen Silber-Zinn-Bädern für die galvanische Abscheidung von Sil
ber-Zinn-Legierungen zu finden. Die Verlängerung der Lebensdauer soll das
Regenerieren von infolge eines zu niedrigen Zinn(II)-Gehaltes gealterten und
verbrauchten Bädern und das Stabilisieren von neuen bzw. noch nicht gealterten
Bädern umfassen.
Das die Lösung des Problems darstellende Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß den Bädern ein wasserlösliches Reduktionsmittel, dessen
Redoxpotential in alkalischer Lösung negativer als -0,93 Volt ist, zugesetzt
wird.
Vorzugsweise wird den Bädern eine solche Menge des Reduktionsmittels zuge
setzt, daß die Konzentration des Reduktionsmittels 0,1-5 g/l beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat sich besonders bewährt, wenn als Reduk
tionsmittel wasserlösliche Salze der Hydridoborsäure, Aminborane, Salze der
hypophosphorigen Säure, Hydrazin und Hydrazinderivate benutzt werden. Die
Reduktionsmittel können dabei einzeln oder - soweit miteinander verträg
lich - zu mehreren den Bädern zugesetzt werden.
Überraschenderweise erfolgt durch den erfindungsgemäßen Reduktiosmittel-Zusatz
die Reduktion von Zinn(IV) lediglich bis zur Stufe des Zinn(II), das dann
wieder für die Abscheidung der Silber-Zinn-Legierungen zur Verfügung steht.
Eine Erklärung, warum die Reduktion nicht, wie eigentlich aufgrund der Redox
potentiale zu erwarten, bis zum Zinn(O) verläuft, kann nicht gegeben werden.
Es wird jedoch vermutet, daß dem in den Bädern enthaltenen cyanidischen Sil
ber(I)-Komplex eine den Reduktionsverlauf beeinflussende Wirkung zukommt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht sowohl die Regenerierung von durch
Alterung unbrauchbar gewordenen als auch die Stabilisierung von neuen bzw. von
zwar gealterten, jedoch noch brauchbaren cyanidischen Silber-Zinn-Bädern.
Der Zeitpunkt zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens für die Regenie
rung unbrauchbarer Bäder ergibt sich, wenn die abgeschiedenen Silber-Zinn-Le
gierungen matt und amorph werden.
Wird das Verfahren zum Stabilisieren genutzt, so kann das Reduktionsmittel
entweder dem frisch angesetzten Bad oder dem arbeitenden, noch glänzende und
glatte Schichten liefernden Bad zugesetzt werden. Dabei hat es sich im letz
teren Fall bewährt, das Reduktionsmittel dann zuzugeben, wenn in den Bädern
ein Zinn(II):Silber(I)-Verhältnis von 1 : 3-4 erreicht ist.
Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden sehr stabile und
daher besonders auch für die Durchlaufbeschichtung geeignete galvanische Sil
ber-Zinn-Bäder erhalten.
Die aus den nach dem Verfahren behandelten Bädern abgeschiedenen Sil
ber-Zinn-Legierungen sind glänzend und glatt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren entfällt die aufwendige Abtrennung und
Aufarbeitung der während des Betriebes von cyanidischen Silber-Zinn-Bädern
anfallenden und für die Abscheidung nicht mehr nutzbaren Zinn(IV)-Verbin
dungen. Sie werden in den Bädern zu den für die Bildung der Silber-Zinn-Le
gierungen benötigten Zinn(II)-Verbindungen reduziert, so daß die Ergänzung der
Bäder mit Zinn(II)-Verbindungen weniger häufig erforderlich ist.
Zur näheren Erläuterung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden in den fol
genden Beispielen die Regenerierung eines durch Alterung unbrauchbar gewor
denen Bades und die Stabilisierung eines neuen und eines noch brauchbaren
Bades beschrieben.
Es wird eine Lösung aus Wasser und
10 g/l Silber als K(AgCN₂),
10 g/l Zinn als SnCl₂·2 H₂O,
100 g/l Kaliumcyanid,
20 g/l Kaliumhydroxid und
60 g/l Kaliumsalz der D-Gluconsäure
10 g/l Zinn als SnCl₂·2 H₂O,
100 g/l Kaliumcyanid,
20 g/l Kaliumhydroxid und
60 g/l Kaliumsalz der D-Gluconsäure
zubereitet; der pH-Wert der Lösung beträgt 12,0.
Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 65°C und bei
mittleren Stromdichten von 1, 3, 5 und 7 A/dm² glänzende und glatte Silber-
Zinn-Legierungen abgeschieden. Sobald die abgeschiedenen Legierungen matt und
amorph erscheinen, werden 2 g/l Natriumhydridoborat, NaBH₄, zugegeben. Die
danach abgeschiedenen Silber-Zinn-Legierungen sind glatt und glänzend und
unterscheiden sich nicht von den aus dem frischen Bad abgeschiedenen.
Es wird eine Lösung aus Wasser und
10 g/l Silber als K(AgCN₂),
10 g/l Zinn als SnCl₂·2 H₂O,
100 g/l Kaliumcyanid,
20 g/l Kaliumhydroxid,
60 g/l Kaliumsalz der D-Glucarsäure und
1 g/l Kaliumhydridoborat, KBH₄,
10 g/l Zinn als SnCl₂·2 H₂O,
100 g/l Kaliumcyanid,
20 g/l Kaliumhydroxid,
60 g/l Kaliumsalz der D-Glucarsäure und
1 g/l Kaliumhydridoborat, KBH₄,
zubereitet; der pH-Wert der Lösung beträgt 12,0.
Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 65°C und bei
mittleren Stromdichten von 1, 3, 5 und 7 A/dm² glänzende und glatte Silber-
Zinn-Legierungen abgeschieden. Sinkt die Konzentration von Kaliumhydridoborat
in dem Bad auf weniger als 0,5 g/l, so wird jeweils 1 g/l des Hydridoborats
zugesetzt. Die abgeschiedenen Legierungen bleiben glatt und glänzend.
Es wird eine Lösung aus Wasser und
10 g/l Silber als K(AgCN₂),
10 g/l Zinn als SnCl₂·2 H₂O,
100 g/l Kaliumcyanid,
20 g/l Kaliumhydroxid und
60 g/l Kaliumsalz der D-Glucuronsäure
10 g/l Zinn als SnCl₂·2 H₂O,
100 g/l Kaliumcyanid,
20 g/l Kaliumhydroxid und
60 g/l Kaliumsalz der D-Glucuronsäure
zubereitet; der pH-Wert der Lösung beträgt 12,0.
Aus dem so erhaltenen Bad werden bei einer Bad-Temperatur von 65°C und bei
mittleren Stromdichten von 1, 3, 5 und 7 A/dm² glänzende und glatte Silber-
Zinn-Legierungen abgeschieden. Sobald in dem Bad ein Zinn(II):Silber(I)-Ver
hältnis von 1:3 erreicht ist, erfolgt der Zusatz von 1 g/l Kaliumhydridobo
rat. Sinkt dann die Konzentration von Kaliumhydridoborat auf weniger als
0,5 g/l, so wird die Zugabe von 1 g/l des Hydridoborats wiederholt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Regenerieren und Stabilisieren von Zinn(II)-Verbindungen als
Zinn-Quelle enthaltenden cyanidischen Silber-Zinn-Bädern für die galva
nische Abscheidung von Silber-Zinn-Legierungen, dadurch gekennzeichnet,
daß den Bädern ein wasserlösliches Reduktionsmittel, dessen Redoxpotential
in alkalischer Lösung negativer als -0,93 Volt ist, zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Bädern eine
solche Menge des Reduktionsmittels zugesetzt wird, daß die Konzentration
des Reduktionsmittels 0,1-5 g/l beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Bädern
als Reduktionsmittel wasserlösliche Salze der Hydridoborsäure, Aminborane,
Salze der hypophosphorigen Säure, Hydrazin und Hydrazinderivate zugesetzt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934330068 DE4330068A1 (de) | 1993-09-06 | 1993-09-06 | Verfahren zum Regenerieren und Stabilisieren von cyanidischen Silber-Zinn-Bädern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934330068 DE4330068A1 (de) | 1993-09-06 | 1993-09-06 | Verfahren zum Regenerieren und Stabilisieren von cyanidischen Silber-Zinn-Bädern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4330068A1 true DE4330068A1 (de) | 1995-03-09 |
Family
ID=6496944
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934330068 Ceased DE4330068A1 (de) | 1993-09-06 | 1993-09-06 | Verfahren zum Regenerieren und Stabilisieren von cyanidischen Silber-Zinn-Bädern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4330068A1 (de) |
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-
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- 1993-09-06 DE DE19934330068 patent/DE4330068A1/de not_active Ceased
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Legal Events
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8131 | Rejection |