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Vorrichtung für Zielübungen unter Verwendung lichtempfindlicher Zellen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung für Zielübungen mit Hilfe von lichtempfindlichen
Zellen. Es ist die Anordnung von lichtempfindlichen Zellen an Geschützen bekannt,
die, auf lichtgebende Ziele gerichtet, zum selbsttätigen Abfeuern gelangen, wenn
die Strahlen der als Ziel dienenden Lichtquelle die Zelle treffen. Nach der in nachstehendem
beschriebenen neuen Anordnung sollen die Zielübungen unter Anwendung der beim Schießen
üblichen normalen Schieß- und Zielvorgänge stattfinden. Dies geschieht dadurch,
daß als Ziel eine lichtempfindliche Zelle und als Geschoß ein Lichtstrahl von vorher
bestimmter Zeitdauer zur Verwendung gelangen, welch letzterer nach Absendung und
darauf erfolgendem Ablauf der vorbestimmten Zeitdauer wieder erlischt.
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In der Zeichnung ist E als Zielinstrument eine Röhre, die in gewehrähnlicher
oder sonstigem Schießgerät ähnlicher Form sein kann und mittels welcher Lichtstrahlen
in die jeweilig eingenommene Zielstellung gelenkt werden können. Es kann zu diesem
Zwecke entweder innerhalb der Röhre eine Lampe a angebracht sein oder es kann auch
das Licht einer anderen Lichtquelle durch Spiegel, Linsen o. dgl. vom Zielinstrument
aufgefangen und in die Zielrichtung weitergeleitet werden. Eine Konzentrierung des
Lichtstrahles kann durch Linsen oder Hohlspiegel geschehen, die an der Lichtsendestation
zur Verstärkung des fortgesandten Lichtes aufgestellt «-erden, die aber auch noch
an der lichtempfindlichen Zelle, zur weiteren Konzentrierung dieses Lichtes auf
die Zelle, angeordnet sein können. Der Flächenquerschnitt des Lichtstrahles wird
durch entsprechende Anordnung der Sammellinsen usw. möglichst klein gehalten. Auch
kann durch verstellbare Abblendungen ein mehr oder minder kleiner Flächenquerschnitt
des abgesandten Lichtstrahles eingestellt werden. Die lichtempfindliche Zelle, z.
B. eine Selenzelle, die hier nicht mitgezeichnet ist und die beim Auftreffen des
Lichtstrahles eine Signalauslösung o. dgl. in bekannter Weise vornimmt, wird wenig
sichtbar auf einer Zielfläche angeordnet. Als Zielpunkt liegt sodann ein stark sichtbares
Zeichen um so viel unterhalb der Selenzelle, als der Abstand der Ziellinie von der
mit ihr parallelen Lichtlinie ist. Nach der Zeichnung wird das Licht der Lampe a
durch die Linse d gesammelt und weitergeworfen, wobei die Linse d je nach der Entfernung
des Ortes, wo der Lichtstrahl auftreffen soll, in der Röhre E verschiebbar angeordnet
ist.
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Der Lichtstrahl soll nun als Geschoß wirken, er darf infolgedessen,
falls er das Ziel nicht im gleichen Augenblick des Anschlages getroffen hat, keine
nachträgliche Wirkung mehr ausüben können. Es ist deshalb eine Vorrichtung vorgesehen,
durch welche kurz nach der Aussendung des Lichtstrahles die Lampe wieder ausgelöscht
oder der Lichtaustritt aus der Zielröhre abgesperrt wird. Andererseits ist eine
gewisse, wenn auch kurze Zeit in Sekunden oder Bruchteilen von Sekunden zur Wirkung
des Lichtes auf die Selenzelle nötig. Die Vorrichtung zur Begrenzung der Belichtungsdauer
wird regulierbar angeordnet. Dies kann dadurch geschehen, daß an der Lichtsenderöhre
F_ eine (wie z. B. an photographischen Apparaten übliche) Lichtabschlußvorrichtung
angebracht wird, die bekanntlich die Freigabe des Lichtes nach Bruchteilen einer
Sekunde einregulieren läßt. In der Zeichnung ist eine
andere Art
der selbsttätigen Lichtein- und -ausschaltevorrichtung dargestellt. An der-Elektromagneten
t ist das eine Ende des Spulendrahtes mit dem Magnetkern verbunden. Durch Abziehen
des Abzuges z legt sich dieser gegen den ?Magnetkern, und dadurch wird ein Strom
durch die Spule gesandt (im Stromkreise Batterien" Schaltfeder v, Hahnhebel z, -.NZagrretkern,
-Magnetspule t nach Batterie zE, zurück), der mittels des nunmehr magnetisch werdenden
Kernes den Abzughebel z in der angezogenen Stellung festhält. In dieser Stellung
drückt der Abzughebel z durch die Isolierstange y das Federnpaar ic zusammen und
schließt damit den Lampenstromkreis (z(" v, a, i( nach w zurück). Die Schaltfeder
z, ist mit einer hier nicht mitgezeichneten Unterbrechungsvorrichtung, z. B. mit
einem kleinen Laufwerk, verbunden, welches nach kurzer Zeitspanne die oben angegebenen
beiden Stromkreise bei v selbsttätig unterbricht. Dann federt der Abzug z wieder
zurück, das Federnpaar i( öffnet sich wieder, und das Licht erlöscht. Dabei bleiben
die beiden Stromkreise, trotzdem sich mit Beendigung der LTnterbrechung der Schaltfeder
z, diese wieder geschlossen hat, so lange unterbrochen, bis ein erneuter Abschuß,
d. h. eine erneute Betätigung des Abzughebels, stattfindet. Es ist also die Dauer
des abgesandten Lichtstrahles eine vorher bestimmte und begrenzte, und die Wirkung
des Lichtstrahles wird damit diejenige eines Geschosses, das bei Abschuß entweder
den hierfür geeigneten Treffpunkt (die Selenzelle) erreicht (eine Signalvorrichtung
o. dgl. auslösend) oder fehltrifft und dann eine Wirkung auf das Ziel ebenso wie
ein felltreffendes Projektil nicht mehr ausüben kann. Die Wahl der vorher zu bestimmenden
Zeitdauer des aufflamrnenden Lichtes ist vor allem abhängig von den wechselnden
Eigenschaften der zur Verwendung gelangenden lichtempfindlichen Zelle (z. B. Unbeständigkeit,
Trägheit, Ermüdungserscheinungen usw. einer Selenzelle) und. von der Belichtungsstärke
der Zelle, die wiederum abhängig ist von der wechselnden Entfernung zwischen denn
Schützen und dem Ziel und davon, ob die Lichtröhre E senkrecht oder in mehr oder
minder schräger Stellung auf <las Ziel gerichtet ist. Sowohl wenn die Zeitdauer
der Belichtung zu kurz ist als auch wenn sie zu lang ist, tritt eine Geschoßwirkung
nicht ein. Ist sie zu kurz, so deshalb nicht, weil das Licht nicht mehr signalauslösend
wirken kann, und ist sie zu lang, so deshalb nicht, weil dann auch bei einem Fehltreffer
durch nachträgliche Wirkung des Lichtes, das stets etwas streut, eine Signalauslösung
stattfinden kann.
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Im allgemeinen ist eine Anordnung mit ganz kurzer, momentaner Lichtwirkung
die günstigste, in welchem Falle die Zielv orrichtung freihändig, d. h. nicht auf
einer Lagerung ruhend, benutzt werden kann. Bei nötig werdender etwas längerer Belichtungsdauer,
die nach menschlichem Empfinden von Zeitbegriffen aber immer noch sehr kurz ist,
ist es nötig, daß im Augenblick des Hahnabzuges das Zielinstrument in der Stellung,
die es beim Abschuß einnahm, für die Zeit der Belichtungsdauer festgeklemmt wird.
Jede, auch die kleinste nachhinkende Bewegung des Zielenden würde im anderen Falle
die Richtung des Lichtstrahles nach Abzug noch ändern, und der Lichtstrahl würde
nicht einem Projektil gleich sein, das nach Absendung seine Richtung, abgesehen
von der ballistischen Kurve, nicht mehr ändern kann. Die Festklemmungsvorrichtung
wird vorteilhaft wegen der nur in Frage kommenden kurzen Zeitabschnitte auf elektrischem
Wege zu betätigen sein. In der Zeichnung ruht das Zielinstrument auf dem Kugelgelenk
f, dessen Lagerschalen durch den Elektromagneten L bei Abzug zusammengedrückt (Stromkreis
v, L, ic nach zu zurück) und mit Unterbrechung der Schaltfeder v wieder gelöst
werden.