DE4318347C2 - Vorrichtung zur Probennahme in Gewässern - Google Patents
Vorrichtung zur Probennahme in GewässernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Probennahme in Gewässern aus dem Grenzbereich von
Bodenwasser und Sediment durch Absenken von senkrecht
ausgerichteten Kernrohren, die innerhalb eines Tragrahmens
mit einem Aufnahmegestell verbunden sind, das für jedes
Kernrohr eine obere und eine untere Verschlußeinrichtung
aufweist, die über eine Auslöserwelle und einen
Geräteauslöser betätigbar sind.
Eine derartige Vorrichtung ist aus dem Aufsatz "A multiple
corer for taking virtually undisturbed samples from shelf,
bathyal and abyssal sediments" (Oceanologica Acta, 1984,
Vol. 7, No. 4, S. 399-408) bekannt. Diese besteht im Prinzip
aus vier Einheiten : dem Tragrahmen, einem hydraulischen
Dämpfer, dem Aufnahmegestell und den Kernrohren. Der
Tragrahmen ist stativartig ausgebildet und umfaßt alle
anderen Elemente. Beim Absenken der Anordnung dringen seine
Füße vor den Kernrohren in den Grenzbereich ein und setzen
auf dem Boden des Gewässers auf. Eine Verwirbelung des
Bodenwassers und des Sediments ist die Folge. Diese kann
die Qualität der Proben wesentlich beeinflussen. Deshalb
sprechen die Autoren in ihrem Aufsatz nur von "scheinbar
ungestörten Proben". Sinkt der Tragrahmen mit seinen acht,
relativ kleinen Füßen in das Sediment ein, sind die
gezogenen Proben sogar unbrauchbar. Nach dem Absetzen des
Tragrahmens wird noch soviel Seil nachgegeben, daß das
Aufnahmegestell mit den Kernrohren absinken kann. Das
Absenken wird dabei bestimmt zum einen durch zusätzlich
aufgebrachte Gewichte (maximal 100 kg) und zum anderen
durch einen hydraulischen Dämpfer, der ein zu schnelles
Absinken wiederum verhindern soll. Die resultierende
Absinkgeschwindigkeit bestimmt wesentlich die Güte der
Proben. Vor dem Heraufholen der befüllten Kernrohre werden
diese an ihren beiden Enden jeweils mit Deckeln
verschlossen. Die Deckel werden freigegeben durch den
Geräteauslöser in Form eines losen Kragens, der beim
Absenken über federbelastete Stifte in die Auslöserwelle
einrastet. Für einen erneuten Einsatz der Anordnung müssen
alle federbelasteten Stifte gleichzeitig aus der
Auslöserwelle gezogen werden. Beim Heraufholen der
Anordnung muß außerdem darauf geachtet werden, daß sich der
Dämpfer wieder mit Wasser füllt. Um ein erneutes Absinken
des Dämpfers und damit der gefüllten Kernrohre an Bord zu
verhindern, muß das Aufnahmegestell vor dem Absetzen an
Deck durch Einsetzen eines Holzstabes manuell gegenüber dem
Tragrahmen verkeilt werden. Die Handhabung der gesamten
Anordnung ist durch deren großen Abmaße und deren hohes
Gewicht relativ schwierig.
Bei einer weiteren, aus der DE 87 13 481 U1 bekannten
Vorrichtung sind Kernrohre an einem Aufnahmegestell
befestigt, welches in vertikaler Richtung verschiebbar an
einem Tragrahmen gehalten ist. Der Tragrahmen ist über
einen in Form eines Kipphakens ausgebildeten Hebel lösbar
an einem Seil aufgehängt. Jedem Kernrohr ist jeweils eine
obere und eine untere Verschlußeinrichtung zugeordnet, von
denen die obere Verschlußeinrichtung beim Hieven der
Anordnung durch den entstehenden Staudruck selbsttätig
schließt, während die untere Verschlußeinrichtung über eine
Betätigungseinrichtung direkt mit dem Seil verbunden ist.
Beim Aufsetzen der Anordnung auf dem Gewässergrund kippt
der Hebel durch die Gewichtsentlastung um und löst den
Tragrahmen von dem Seil. Beim nachfolgenden Hieven der
Anordnung wirkt dann das Seil unmittelbar auf die
Betätigungseinrichtung, die die unteren Verschlußein
richtungen unter dem Gewicht der Anordnung in
Verschlußpositionen bewegt. Die bekannte Anordnung ist
ferner derart ausgebildet, daß erst nach dem Aufsetzen des
Tragrahmens auf dem Gewässergrund das an dem Tragrahmen
verschiebbar gehaltene Aufnahmegestell mit den Kernrohren
freigegeben wird, so daß die Kernrohre erst dann in das
Sediment eindringen. Es kommt daher zu Verwirbelungen des
Sediments, bevor die Kernrohre in dieses eindringen.
Eine weitere, aus der WO 89/12220 bekannte Vorrichtung
weist nur ein einziges Kernrohr auf, das ähnlich wie bei
der zuvor angebenen bekannten Vorrichtung über einen
Kipphebel an einem Seil aufgehängt ist. Beim Aufsetzen der
Anordnung auf dem Gewässergrund wird der Kipphebel von dem
Gewicht der Anordnung entlastet und bewegt sich unter
Federkraft in eine Position, in der eine
Betätigungseinrichtung für eine untere Verschlußeinrichtung
des Kernrohrs freigegeben wird. Eine obere
Verschlußeinrichtung ist nicht vorhanden.
Diese beiden bekannten Vorrichtungen erfordern zur
Vorbereitung auf den Probennahmevorgang, daß die jeweilige
Anordnung mittels des kippbaren Hebels an dem Seil
aufgehängt ist, was angesichts des Gewichts und der Größe
der Anordnung zu Problemen bei der Handhabung führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
anzugeben, die eine einfache und dabei zuverlässige
Verriegelung der Betätigungseinrichtung ermöglicht, wobei
eine ungestörte und zuverlässige Probennahme bei einfacher
Handhabung gewährleistet sein soll.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht
ein einwandfreies Ziehen ungestörter Proben dadurch, daß
vor den Kernrohren kein anderes Element in den Grenzbereich
einsinkt. Störende Verwirbelungen sind ausgeschlossen.
Durch die Konstruktion des Hebels als Geräteauslöser wird
die Auslöserwelle bis zum Aufsetzen der Kernrohre auf dem
Boden zuverlässig verriegelt. Die Verriegelung der
Auslöserwelle ist sicher gewährleistet, wenn die
Vorrichtung am Seil etwas angehoben ist, so daß sich der
Stift im Hebel festklemmt.
Besonders einfach in der Handhabung ist es, wenn der Hebel
in seiner verriegelnden Position sicherbar ist. Die
Verriegelung erfolgt dann bereits an der abgesetzten
Vorrichtung an Bord.
Zur Sicherung des Hebels ist ein Sicherungsstift
vorgesehen, der eine Bohrung sowohl im Hebel als auch in
einem dahinterliegenden, mit der Führungshülse fest
verbundenen Auslösehalter durchgreift. Vor dem Aussetzen
muß der Sicherungsstift jedoch entfernt werden. Er kann
dazu eine große Öse aufweisen, durch die eine
Entsicherungsleine geführt ist. Diese verbleibt an Bord und
erinnert zuverlässig an das Entfernen des Sicherungsstifts.
Beim Heraufziehen der Vorrichtung vom Boden betätigt die
entriegelte Auslöserwelle die obere und die untere
Verschlußeinrichtung über eine federbelastete Platte. Zum
einen wird dadurch dafür gesorgt, daß die
Verschlußeinrichtung beim Anheben der Anordnung nicht
ruckartig betätigt wird, was zu Beschädigungen führen
könnte. Die Platte wird gegen den Federdruck nach oben
gezogen und schiebt dabei langsam die Deckelhalterungen der
Deckel für die oberen Enden der Kernrohre von den
Haltestiften herunter. Die Deckelhalterungen und die
Haltestifte bilden dabei die obere Verschlußeinrichtung.
Zum anderen wird die Wiederverriegelung der
Deckelhalterungen in den Haltestiften an Bord durch die
Federn wesentlich erleichtert. Die Haltestifte sind über
die Platte mit den Federn verbunden, so daß diese beim
Herunterziehen der Haltestifte gespannt werden. Nach
Einschieben der Deckelhalterungen verriegeln die
Haltestifte diese durch den Federdruck dann selbsttätig.
Entsprechend einer Ausgestaltung der Erfindung besteht der
Tragrahmen aus einem mit dem Aufnahmegestell fest
verbundenen, über das Seil absenkbaren oberen
Tragrahmenteil und einem unteren Tragrahmenteil, auf das
das obere Tragrahmenteil absetzbar ist. Durch die
Zweiteilung des Tragrahmens wird erreicht, daß nur ein Teil
des Rahmens mitabgesenkt werden muß. Das verringert
wesentlich die Größe und das Gewicht der abzusenkenden
Anordnung. Der untere Tragrahmenteil verbleibt als
Absatzgestell immer an Bord des Schiffes. Beim Eindringen
der Kernrohre in den Boden bildet der mitabgesenkte
Tragrahmenteil in Verbindung mit dem, mit ihm fest
verbundenen Aufnahmegestell eine gegen Einsinken
ausreichend sichere Aufsetzebene durch eine Vielzahl von
waagerechten Verstrebungen. Die Einsinktiefe der Kernrohre
wird damit sicher in ihrem maximalen Wert begrenzt. Eine
Relativbewegung zwischen dem oberen Tragrahmenteil und dem
Aufnahmegestell tritt nicht auf. Eine Verkeilung beider zur
Festlegung an Bord ist nicht erforderlich. Beim Hieven und
Fieren der Anordnung dient der obere Tragrahmenteil als
Schutz der Anordnung gegen mögliche Beschädigungen durch
Prellen gegen die Bordwand.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Probennahme in
Gewässern ist relativ klein und leicht, einfach bedienbar,
wartungsfreundlich und liefert zuverlässig Proben aus dem
Grenzbereich von Bodenwasser und Sediment mit aus
gezeichneter Qualität, beispielsweise für geochemische,
geologische oder biologische Untersuchungen. Die Anordnung
kann als eigenständig einzusetzendes Gerät für die
Beprobung des Meeresbodens eingesetzt werden. Wegen ihres
geringen Gewichts ist sie aber auch besonders geeignet bei
der Seenforschung von kleineren Schiffen aus. Geringes
Gewicht und geringe Größe der Anordnung verschaffen ihr
darüberhinaus noch den besonderen Vorteil einer
kombinierten Benutzbarkeit mit anderen Geräten.
Beispielsweise kann sie im Absenkseil unterhalb einer
Wasserschöpferrosette angeordnet sein. Mit einem ent
sprechenden Seilvorlauf wird die Vorrichtung dann als
Bodendetektor eingesetzt. Außerdem dient sie der
Stabilisierung der Rosette beim Hieven und Fieren durch die
Wasseroberfläche. Durch den kombinierten Einsatz mehrerer
Geräte gleichzeitig können besonders bei großen
Wassertiefen sehr viel Schiffszeit und damit Betriebskosten
eingespart werden.
In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
schematisch dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 die Vorrichtung in Bereitschaftsstellung
an Bord eines Schiffes,
Fig. 2 die Vorrichtung nach der Probennahme bei
Beginn des Hievens,
Fig. 3 die geschlossene Vorrichtung beim Hieven
an Bord des Schiffes,
Fig. 4 den Auslösemechanismus mit Geräteauslöser
in verriegelter Position,
Fig. 5 den Auslösemechanismus mit Geräteauslöser
in entriegelter Position und
Fig. 6 eine mögliche Anordnung der Vorrichtung im
Absenkseil zusammen mit einem weiteren
Meßgerät.
In der Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 zur Probennahme in
Gewässern (Minicorer) in Bereitschaftsstellung dargestellt.
Teil des Minicorers 1 ist ein Tragrahmen 2, der aus einem
oberen Tragrahmenteil 3 und einem unteren Tragrahmenteil 4
besteht. Der obere Tragrahmenteil 3 ist auf dem unteren
Tragrahmenteil 4 abgesetzt dargestellt. Dieses verbleibt
als Absatzgestell immer an Bord des Schiffes. Der obere
Tragrahmenteil 3 ist mit einem Aufnahmegestell 5 fest
verbunden und bildet mit diesem eine untere Aufsetzebene 6
für den Minicorer 1 auf dem Gewässergrund. Im Aufnahme
gestell 5 ist über eine Halterung 7 ein Kernrohr 8 lösbar
befestigt. Weitere Kernrohre sind der Übersichtlichkeit
halber in der Figur nicht dargestellt. Der Minicorer 1 kann
wahlweise mit zwei oder vier Kernrohren 8 bestückt werden.
Oberhalb des Kernrohres 8 ist eine obere Verschluß
einrichtung 9 am Aufnahmegestell 5 angeordnet. Sie besteht
aus einem oberen Verschlußdeckel 10 an einem Tragarm 11 für
ein oberes Kernrohrende 12, der über eine Deckelhalterung 13
von einem Haltestift 14 in der dargestellten geöffneten
Position gehalten wird. Weiterhin ist am Aufnahmegestell 5
eine untere Verschlußeinrichtung 15 für ein unteres
Kernrohrende 16 befestigt. Diese weist einen unteren
Verschlußdeckel 17 auf, der an einem weiteren Tragarm 18
hängt und über ein Gelenk 19 mit einer Spannfeder 20
verbunden ist. Die beiden Tragarme 11 und 18 sind durch
eine Haltefeder 21 lösbar miteinander verbunden. Beide
Verschlußeinrichtungen 9 und 15 sind abhängig voneinander
durch einen Auslösemechanismus mit einem Geräteauslöser in
Form eines Hebels 22 und durch eine Auslöserwelle 23
betätigbar.
In Fig. 2 ist der Minicorer 1 in abgesenktem Zustand bei
Beginn des Hievens dargestellt. Gleiche Elemente wie in
Fig. 1 wurden mit gleichen Bezugszeichen beziffert. Der
oberere Tragrahmenteil 3 ist der besseren Überschaubarkeit
wegen nur angedeutet. Über eine Aufhängung 30, die mit der
Auslöserwelle 23 fest verbunden ist, wurde der Minicorer 1
in einem Gewässer 31 herabgelassen, so daß die Kernrohre 8
(nur eines ist dargestellt) in ein Bodensediment 32 als
erste und einzige Elemente ohne Aufbringung von irgend
welchen Zusatzkräften eindringen konnten. Die Eindringtiefe
wird von der Art des Sediments bestimmt; tiefer als bis zur
Aufsetzebene 6 könnten die Kernrohre 8 jedoch nur bei
extrem lockerem Sediment eindringen. Innerhalb des Kern
rohres 8 befindet sich eine gezogene Probe, die aus einer
Bodenwasserprobe 33 über einer Sedimentprobe 34 besteht,
zwischen denen eine ungestörte Sedimentoberfläche 35
aufgenommen wurde.
Der Hebel 22 befindet sich in geöffneter Position - er
klappt beim Aufsetzen des Minicorers 1 bzw. sofort bei
weiterer Seilnachgabe durch Schwerkrafteinwirkung um -, die
Auslöserwelle 23 ist entriegelt. Durch das Anhieven der
Auslöserwelle 23 wurde zuvor über das Zusammendrücken von
Federn 36 eine Platte 37 angehoben, die (pro Kernrohr 8)
die Deckelhalterung 13 über den Haltestift 14 geschoben
hat, so daß die obere Verschlußeinrichtung 9 betätigt
wurde. Der obere Verschlußdeckel 10 verschließt jetzt das
obere Ende 12 des Kernrohres 8. Durch die Betätigung der
oberen Verschlußeinrichtung 9 ist die Haltefeder 21 aus dem
weiteren Tragarm 18 herausgerutscht und hat die untere
Verschlußeinrichtung 15 freigegeben. Der untere Verschluß
deckel 17 liegt unter der von der Spannfeder 20 hervor
gerufenen Spannung auf der Sedimentoberfläche 35 auf.
Die Fig. 3 zeigt den Minicorer 1 beim Hieven an Bord eines
Schiffes. Die für die Fig. 2 gemachten Angaben gelten auch
bei Fig. 3. Die Kernrohre 8 wurden aus dem Sedimentboden
32 herausgezogen. Dabei gelangte der Tragarm 18 durch die
sich zunehmend entspannende Spannfeder 20 weiter in eine
senkrechte Ausrichtung. Sobald die unteren Enden 16 der
Kernrohre 8 aus der Sedimentoberfläche 35 heraustraten,
wurden sie von den, sich durch die Federspannung weiter
vorschiebenden unteren Verschlußdeckeln 17 verschlossen.
In diesem geschlossenen Zustand wird der Minicorer 1 an
Bord geholt und auf dem unteren Tragrahmenteil 4 (siehe
wieder Fig. 1) ohne weitere Sicherungsmaßnahmen abgesetzt.
Die unteren Verschlußdeckel 17 werden vorsichtig entfernt
und sofort durch bereitliegende Gummistopfen ersetzt. Durch
Lösen der Halterungen 7 können dann die Kernrohre 8 aus dem
Aufnahmegestell 5 nach unten herausgezogen werden. Zur
erneuten Bereitstellung des Minicorers 1 werden die obere
und untere Verschlußeinrichtung 9 und 15 wieder in
geöffneter Position verriegelt. Dazu müssen die Deckel
halter 13 wieder über die Haltestifte 14 rasten. Wenn der
Minicorer 1 auf dem unteren Tragrahmenteil 4 abgesetzt ist
(siehe Fig. 1), entlasten sich die Federn 36 und drücken
die Platte 37 über die Haltestifte 14 nach unten. Über ein
Lochblech 38 ist jeder Sicherungsstift 14 mit einer Achse
39 fest verbunden, die in jeder Feder 36 verläuft. An ihrem
oberen Ende schließt die Achse 39 mit einer Scheibe 40 ab,
die nicht mit weiteren Teilen verbunden ist. Auf diese
Weise kann der Haltestift 14 mittels des Lochblechs 38
gegen den Druck der Feder 36 nach unten gezogen werden, um
die Deckelhalterung 13 wieder einschieben zu können. Beim
Loslassen des Lochblechs 38 rastet der Haltestift 14
automatisch wieder ein. Die in den Fig. 1 bis 3 einge
zeichneten Elemente im Bereich des Auslösemechanismus sind
in den Fig. 4 und 5 in vergrößerter Ansicht dargestellt.
Die Fig. 4 zeigt den Auslösemechanismus in geschlossenem
Zustand im Detail. Nicht erwähnte Bezugszeichen sind den
vorangehenden Figuren zu entnehmen. Gleiche Bauteile sind
mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der Geräteauslöser ist
der Hebel 22, der mittels eines Haltebolzens 50 drehbar
gelagert ist. In geschlossener Position ist der Hebel 22
mit einem Sicherungsstift 51 gesichert. Dazu durchgreift
dieser sowohl eine Bohrung im Hebel 22 als auch in einem
Auslösehalter 52. Der Sicherungsstift 51 weist eine große
Öse 53 (in der Draufsicht dargestellt) auf, durch die eine
Entsicherungsleine 54 geführt ist. Diese dient dem Ent
sichern des Auslösemechanismus vor dem Fieren des
Minicorers 1. Die Auslöserwelle 23 ist durch den Hebel 22
verriegelt. Dazu greift der Hebel 22 mit einer gebogenen
Nut 55 über einen Stift 56. Dieser Stift 56 ist mit der
Auslöserwelle 23 fest verbunden und wird in einem Langloch
57 geführt. Das Langloch 57 befindet sich in einer
Führungshülse 58, in der die Auslöserwelle 23 wiederum
geführt ist.
Vor dem Fieren wird der Hebel 22 im bereits angehobenen
Zustand des Minicorers 1 entsichert. Er verriegelt die
Auslöserwelle 23 jedoch weiterhin, weil sich der Stift 56
beim Anheben in der gebogenen Nut 55 festgesetzt hat. Beim
Absetzen des Minicorers 1 auf dem Grund und Entlasten des
Stiftes 56 wird der entsicherte Hebel 22 durch ein Gewicht
59 an seinem hinteren Ende in die geöffnete Position
überführt. Die Fig. 5 zeigt den Auslösemechanismus in
geöffnetem Zustand. Der Minicorer 1 wird gerade wieder
heraufgezogen. Dabei bewegt sich zunächst die Auslöserwelle
23 nach oben, bis der Stift 56 im Langloch 57 anschlägt.
Dabei wird die Platte 37 gegen die Federn 36 nach oben
gezogen und die Deckelhalterung 13 der oberen
Verschlußeinrichtung 9 in schon beschriebener Weise
freigegeben. Danach wird der ganze Minicorer 1 nach oben
gezogen.
In der Fig. 6 ist eine komplette Meßanordnung dargestellt.
Hierbei befindet sich der Minicorer 1 in einem Absenkseil
60 ca. 20 m unterhalb einer Wasserschöpferrosette mit CTD
61 zur Probennahme von Fließwasser. Hierbei dient der
Minicorer 1 als Stabilisator und als Bodendetektor. Die
durchschnittliche Geschwindigkeit, mit der der Minicorer 1
auf Grund gefahren und auch wieder herausgezogen werden
sollte, beträgt ungefähr 30 m/min. Die Hiev- und
Fiergeschwindigkeit kann bis zu 120 m/min betragen. Die
Verweildauer am Boden liegt bei ungefähr 1,5 bis 2 min. Die
auswertbare Kernlänge vom Sedimentboden 32 beträgt ca. 25
cm bei einem Durchmesser von 6 cm. Die Kernrohre 8 sind im
allgemeinen aus Plexiglas. Der Minicorer 1 hat ein Gesamt
gewicht von ca. 84 kg und mißt in der Länge/Breite/Höhe ca.
650×710×1200 mm. Der untere Tragrahmenteil 4 als
Absatzgestell wiegt ca. 18 kg. Mit dem aufgesetzten
Minicorer 1 betragen die Maße ca. 750×720×1560 cm.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Probennahme in Gewässern aus dem
Grenzbereich von Bodenwasser und Sediment durch Absenken
von senkrecht ausgerichteten Kernrohren (8), die innerhalb
eines Tragrahmens (2) mit einem Aufnahmegestell (5)
verbunden sind, das für jedes Kernrohr (8) eine obere und
eine untere Verschlußeinrichtung (9, 15) aufweist, die über
eine Auslöserwelle (23) und einen Geräteauslöser betätigbar
sind, wobei
- - der Geräteauslöser ein drehbar gelagerter Hebel (22) ist, der in geschlossener Position im angehobenen Zustand der Vorrichtung (1) die Auslöserwelle (23) selbsttätig verriegelt und diese beim Absetzen der Vorrichtung (1) auf den Boden (32) durch Schwerkraft selbsttätig freigibt, wobei der Hebel (22) in geschlossener Position an einem Ende über einen fest mit der Auslöserwelle (23) verbundenen Stift (56) greift, der in einem Langloch (57) in einer, die Auslöserwelle (23) umgebenden Führungshülse (58) läuft, wobei der Hebel (22) in geschlossener Position sicherbar ist,
- - ein Tragrahmenteil (3) und das Aufnahmegestell (5) eine Aufsetzebene (6) der abgesetzten Vorrichtung (1) auf dem Boden (32) bilden,
- - die Kernrohre (8) die Aufsetzebene (6) nach unten überragen, so daß beim Absetzen der Vorrichtung (1) auf den Boden (32) nur die Kernrohre (8) in den Grenzbereich (33, 34, 35) abgesenkt werden, wobei die Absenkung ohne Beaufschlagung durch Zusatzkräfte erfolgt, und wobei
- - die Auslöserwelle (23) eine Halterung (13) für die obere und untere Verschlußeinrichtung (9, 15) beim Heraufziehen der Vorrichtung (1) vom Boden (32) mittels einer federbelasteten Platte (36, 37) freigibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
wobei zur Sicherung des Hebels (22) ein Sicherungsstift
(51) vorhanden ist, der eine Bohrung sowohl im Hebel (22)
als auch in einem mit der Führungshülse (58) fest
verbundenen Auslösehalter (52) durchgreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
wobei der Sicherungsstift (51) eine große Öse (53)
aufweist, durch die eine Entsicherungsleine (54) geführt
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Auslöserwelle (23) und die Platte (37) gegen die
Kraft von Federn (36) anhebbar sind, wobei in jeder Feder
(36) eine Achse (39) verläuft, die an ihrem oberen Ende mit
einer Scheibe (40) gegen die Feder (36) abschließt und die
an ihrem unteren Ende mit einem Haltestift (14) für jeweils
eine Halterung (13) eines Kernrohrs (8) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
wobei die untere Verschlußeinrichtung (15) über eine
Haltefeder (21) lösbar mit der oberen Verschlußeinrichtung
(9) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei der Tragrahmen (2) aus einem mit dem Aufnahmegestell
(5) fest verbundenen, über ein Seil (60) absenkbaren oberen
Tragrahmenteil (3) und einem unteren Tragrahmenteil (4)
besteht, auf das das obere Tragrahmenteil (3) absetzbar
ist.
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Cited By (3)
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