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Vorrichtung zum Abheben von Straßendeckelkappen
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abheben von Straßendeckelkappen
(Deckelkappen), die einen Haken aufweist, der in einen Steg der Deckelkappen einhängbar
ist und durch Kraftbeaufschlagung der Vorrichtung einen Zug auf die Deckelkappe
ausübt.
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Wasserversorgungsleitungen, die in einer bestimmten Tiefe im Boden
verlaufen, sind beispielsweise an zu einzelnen Häusern führenden Abzweigungen mit
Schiebern versehen, die über Schächte von der Oberfläche aus zugänglich sind, so
daß z.B. bei einem Rohrbruch an entsprechenden Stellen die Schieber betätigt werden
können und damit der Wasserdurchfluß gestoppt werden kann. Die Schächte sind nach
oben durch in den Boden eingelassene Deckel verschlossen, die wiederum eine abnehmbare
Kappe
(Deckelkappe) tragen. Diese Deckelkappe muß abgenommen werden, wenn der Schieber
betätigt werden soll In der Praxis macht die Anhebung der Deckelkappen Schwierigkeiten,
da dann, wenn die Deckelkappen längere Zeit nicht abgenommen worden sind, diese
mit dem Deckel korrodieren, so daß sie nicht mehr ohne weiteres abgehoben werden
können. Man hat sich daher zum Anheben der Deckel bisher einer Vorrichtung bedient,
die im wesentlichen aus einem senkrecht neben die Deckelkappe zu stellenden Hebel
besteht, in dessen Verlauf ein abstehender Arm angeschweißt ist, an dem ein Haken
befestigt wird, der in einen an den Deckelkappen vorgesehenen Steg eingehängt wird.
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Durch Ausübung einer Kraft am oberen Ende des Hebels quer zur eigentlichen
Abheberichtung der Deckelkappe wurde versucht, die Deckelkappe anzuheben. Dies ist
in den meisten Fällen jedoch fehlgeschlagen, weil häufig der Haken durch Ausübung
der Kraft unter dem Steg wegglitt. Diese ruckartige Freigabe des Hakens hatte oft
zur Folge, daß die Bedienungsperson stürzte und daher einer erheblichen Verletzungsgefahr
ausgesetzt war.
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Zum anderen aber reichen die mit der bekannten Vorrichtung ausübbaren
Kräfte auf die Deckelkappen nicht aus1 eingerostete Deckelkappen anzuheben. Wenn
Eile geboten war - bei einem Wasserrohrbruch müssen diese Schieber so schnell wie
möglich geschlossen werden - ist man daher in der Praxis dazu übergegangen, die
Deckelkappen mit schweren Vorschlaghämmern zu zerschlagen, was einen erheblichen
Kostenaufwand verursachte, da dann jedes Mal wieder neue Deckelkappen eingesetzt
werden mußten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, vorstehend beschriebene
Nachteile Zu vermeiden und eine Vorrichtung zum Abheben von Straßendeckelkappen
zu schaffen, mit der ein zuverlässiges und sicheres Abheben auch stark eingerosteter
Deckelkappen mit geringem Zeitaufwand möglich ist, wobei die Vorrichtung auch von
einer Bedienungsperson betätigbar sein soll.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Vorrichtung zwei über einen
Querbügel
verbundene Stützfüße aufweist, von denen mindestens einer mindestens teilweise au-s
einer Hubvorrichtung besteht, wobei der Haken an einer Stelle befestigt ist, die
bei einer Beaufschlagung der Hubvorrichtung mit angehoben wird. Die so ausgebildete
Vorrichtung kann in der Art eines umgestülpten U's über die Stelle, an der die Deckelkappe
sich befindet, gestellt werden, so daß die Deckelkappe innerhalb der Kontur der
Vorrichtung zu liegen kommt. Die beiden Stützfüße stehen auf sich gegenüberliegenden
Seiten der Deckelkappe, in deren Steg dann der Haken eingehängt wird. Zum Einhängen
des Hakens befindet sich die. Hubvorrichtung, die zumindest teilweise einen der
beiden Stützfüße bildet, in einer eingezogenen Stellung, so daß der Haken leicht
eingehängt werden kann. Durch Beaufschlagung der Hubvorrichtung lassen sich mit
geeigneten Hubvorrichtungen sehr hohe Kräfte auf die Deckelkappe erzeugen, die in
Abheberichtung der Deckelkappe wirken. Die Gefahr, daß der Haken auskommt, besteht
dann nicht mehr. Wenn die Deckelkappe trotz einer durch diese Kraft erzeugten hohen
Vorspannung sich nicht abhebt, können durch leichte Schläge, beispielsweise mit
einem Hammer auf die Deckelkappe, in dieser Vibrationen erzeugt werden, die dann
zusammen mit der hohen Vorspannung in nahezu allen Fällen das Aufspringen der Deckelkappe
auch dann bewirken, wenn diese sehr stark mit dem Deckel verrostet war. Der Abhebevorgang
kann mit einer solchen Vorrichtung von einer Bedienungsperson durchgeführt werden.
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Als Hubvorrichtung kann ein mechanischer Heber vorgesehen sein.
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In vorteilhafter Weise kann ein solcher mechanischer Heber in der
Art eines Wagenhebers ausgebildet sein und einen entlang der von den Stützfüßen
und dem Querbügel gebildeten Vertikalfläche abstehenden, in die Vertikalfläche weisenden
Arm aufweisen, an dessen Ende der Haken befestigbar ist. Beispielsweise kann ein
an sich bekannter VW-Wagenheber verwendet werden, an dem ein entsprechender abstehender
Arm befestigt ist, so daß die Vorrichtung insgesamt sehr einfach ohne großen konstruktiven
Aufwand herstellbar ist. Wenn ein derartiger Wagenheber als Stützfuß
verwendet
wird, wird die Vorrichtung so über die Deckelkappe gesetzt, daß der teilweise die
Hubvorrichtung bildende Stützfuß in einem etwa der Länge des abstehenden Armes entsprechenden
Abstand zum Steg der Deckelkappe angesetzt wird.
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Der am Ende des Armes eingehängte Haken übt dann bei Beaufschlagung
des Wagenhebers eine in Verlängerungsrichtung wirkende Kraft auf die Deckelkappe
aus. Dabei wird der Wagenheber so angeordnet, daß der abstehende Arm in die von
der Vorrichtung gebildeten Vertikalfläche weist, so daß keine eventuell ein Drehmoment
auf die Vorrichtung ausübenden Kräfte bei der Beaufschlagung des Hebers erzeugt
werden. Dadurch kann sichergestellt werden, daß die Vorrichtung nicht kippt.
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Als Hubvorrichtung kann aber auch ein hydraulischer Heber vorgesehen
sein, der dann einen in seiner Länge veränderlichen Stützfuß bildet. Dann ist es
günstig, wenn der Haken am Querbügel befestigt ist. Hierzu können am Querbügel mehrere
Bohrungen vorgesehen sein, in die ein Karabiner einhängbar ist, der den Haken trägt.
Die Haken können dadurch entlang des Querbügels an verschiedenen Stellen aufgehängt
werden, so daß eine Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten oder die Deckelbreiten
leicht möglich ist.
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Wenn ein Stützfuß und der Querbügel jeweils von einem Gewinderohr
gebildet werden, an die jeweils ein Winkelstück anschraubbar ist, und wenn der teilweise
von einer Hubvorrichtung gebildete Stützfuß ebenfalls über ein Winkelstück mit dem
Querbügel verschraubbar ist, läßt sich die Vorrichtung in einfacher Weise zerlegen
und transportieren. Vor dem Einsatz können die Teile der Vorrichtung ohne großen
Zeitaufwand zusammengeschraubt werden.
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Es kann aber auch vorgesehen sein, den Querbügel und den nicht die
Hubvorrichtung bildenden Stützfuß an einer Stoß stelle miteinander zu verschweißen.
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Vorteilhaft ist es, an beide Stützfüße Fußteller anzubringen, da dadurch
die Vorrichtung von einer Person leichter gehandhabt
werden kann.
Die Vorrichtung bleibt dann stehen, wenn sie über der Deckelkappe abgestellt wird,
so daß der Haken leicht eingeführt werden kann und auch die Hubvorrichtung betätigt
werden kann, ohne daß die Vorrichtung gegen ein Umfallen gesichert werden muß.
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Um das Tragen der Vorrichtung zu erleichtern, ist es günstig, am Querbügel
einen Griff anzubringen.
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Die Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich auch aus den
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen, die im folgenden beschrieben
werden. Es zeigt Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Seitenansicht, die
über einen im Querschnitt gezeigten Deckel gestellt ist und Fig. 2 ein weiteres
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Hubvorrichtung, ebenfalls in Seitenansicht.
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In der Fig. 1 ist mit 1 ein schematisch dargestelltes, im Boden 3
verlaufendes Wasserleitungsrohr bezeichnet, in dessen Verlauf ein Schiebergehäuse
2 angeordnet ist, in dem sich ein nicht näher gezeigter Schieber zur Absperrung
bzw. zum Öffnen des Wasserflusses befindet. Der Schieber kann durch Betätigung einer
Schraube 7 beaufschlagt werden. Um-den Zugang zu dem Schiebergehäuse zu ermöglichen,
führen Schächte zu den entsprechenden Stellen, die zur Oberfläche hin, üblicherweise
zur Straßenoberfläche hin, durch einen Deckel 4 abgeschlossen sind, wobei der Deckel
fest im Boden eingelassen ist. Der Deckel trägt eine Deckelkappe 5, die angehoben
werden kann, um dadurch den Zugang zum Schiebergehäuse zu ermöglichen. Wenn diese
Deckelkappen über längere Zeit nicht angehoben werden, verrosten diese in ihrem
Sitz mit dem Deckel 4, so daß sie nicht ohne weiteres angehoben werden können.
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Um solche verrosteten Deckelkappen zuverlässig abheben zu können,
ist eine im ganzen mit 8 bezeichnete Vorrichtung vorgesehen, die aus zwei Stützfüßen
9a und 9b aufgebaut ist, die durch einen Querbügel 13 miteinander verbunden sind.
Mindestens ein Stützfuß wird zumindest teilweise von einer Hubvorrichtung gebildet,
wobei bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ein handelsüblicher VW-Wagenheber
10 als Hubvorrichtung dient. Am oberen Ende des Wagenhebers ist ein Reduzierstück
15 auf geschraubt, welches seinerseits mit einem Winkelstück 14 verbunden ist, in
das ein Ende des Querbügels 13 eingeschraubt ist. Der andere Stützfuß 9a ist ebenfalls
über ein Winkelstück 14 mit dem Querbügel 13 verschraubt, so daß die Vorrichtung
8 in einfacher Weise zerlegbar und damit leicht transportabel ist.
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Der Wagenheber wird so über das Reduzierstück festgeschraubt, daß
sein quer zur Wagenheberlängsachse abstehender Arm 11 in der durch die Vorrichtung
8 erzeugten Vertikalebene liegt. Am Ende des Armes 11 ist eine Bohrung 18 eingebracht,
in die ein Karabiner 17 einhängbar ist, der an seinem unteren Ende einen Haken 16
trägt. Dieser Haken wird in eine Aussparung unter einen Steg 6 in die Deckelkappe
eingehängt, so daß er bei Beaufschlagung des Wagenhebers einen Zug auf den Steg
6 und damit auf den Deckel 5 ausüben kann. Mit Hilfe des Dornes 12 kann der Arm
in Zugrichtung Z mittels einer an sich bekannten und nicht näher gezeigten Hebelkraftübertragung
beaufschlagt werden.
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Zur Benutzung wird die Vorrichtung 8 in der in Fig. 1 dargestellten
Weise über den Deckel bzw. die Deckelkappe gestellt, so daß die Bohrung 18 am Arm
11 etwa senkrecht über dem Steg 6 der Deckelkappe zu liegen kommt. Der Arm 11 kann
durch Betätigung des Dornes 12 soweit abgesenkt werden, daß eine Einführung des
Hakens 16 in die Deckelkappe 5 ohne weiteres möglich ist.
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Durch eine Betätigung des Dornes 12 in bekannter Weise kann der Arm
11 nun so angehoben werden, daß über den Haken 16 eine Kraft in Zugrichtung Z auf
die Deckelkappe 5 ausgeübt wird.
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Häufig genügt diese Kraft, den Deckel abzzuheben. Bei sehr stark
verrosteten
Deckeln können durch leichte Schläge auf die Deckelkappe 5 in dieser Vibrationen
erzeugt werden, die zusammen mit dem dann fest angreifenden Zug zuverlässig ein
Abheben des Deckels ermöglichen. Zur besseren Abstützung und Auflage auf der Straßenoberfläche
sind die beiden Stützfüße 9a und 9b mit Fußtellern 1-9 versehen.
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Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, bei der ein Stützfuß 9b von einem hydraulischen Heber 22 gebildet ist.
Der Stützfuß 9a und der Querbügel 13 sind an einer Stoßstelle miteinander verschweißt.
Im Querbügel 13 sind mehrere Bohrungen 20 vorgesehen, in die wiederum ein Karabinerhaken
17 eingehängt werden kann. Der Karabinerhaken 17 kann so lang sein, daß er bis zum
Haken 16 reicht, so daß dieser direkt in den Karabinerhaken eingehängt wird. Es
kann aber auch vorgesehen sein, eine Anordnung zu treffen, wie in Fig. 2 dargestellt
ist, indem eine Kette 23 mit einem Ende in den Karabinerhaken eingehängt wird und
am anderen Ende mit dem Haken 16 verbunden ist. Dadurch kann der Haken 16 ohne weiteres
unter den Steg 6 geführt werden, und zwar unabhängig von der Richtung, in der die
Vorrichtung 8 über den Deckel 4 gestellt ist. Das Einhängen des Karabinerhakens
17 in eine der Bohrungen 20 kann abhängig von den jeweiligen örtlichen Bedingungen
erfolgen, so daß eine große Flexibilität erhalten wird.
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Bei der Beaufschlagung des hydraulischen Hebers 22 ist die Vorrichtung
8 bestrebt, sich um den Punkt P zu drehen. Die Dimensionierung der Vorrichtung kann
dann so vorgenommen werden, daß die Kette gerade dann gespannt ist, wenn der Querbügel
13 eine waagrechte Lage einnimmt. Dadurch wirkt die in Zugrichtung entstandene Kraft
ebenfalls in diese Richtung auf die Deckelkappe 5.
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Es kann auch vorgesehen sein, beide Stützfüße 9a und 9b von hydraulischen
Hebern 22 zu bilden, was aber in der Regel nicht notwendig ist, da die ausübbaren
Kräfte auch mit einem hydraulischen Heber 22 groß genug sind, um die Deckelkappen
5 zuverlässig anheben zu können.
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Zum besseren Transport ist am Querbügel 13 ein Griff 21 angebracht.
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Die beiden in Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtungen können ohne weiteres
von einer Bedienungsperson betätigt werden, wobei keine Gefährdung der Bedienungsperson
in Kauf genommen werden muß.
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Außerdem lassen sich so hohe Kräfte auf die Deckelkappen 5 ausüben,
da sie auch dann noch zuverlässig abgehoben werden können, wenn sie stark eingerostet
sind. Die Deckel werden dabei nicht beschädigt, so daß sie wiederverwendet werden
können.
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L e e r s e i t e