DE4318347A1 - Anordnung zur Probennahme in Gewässern - Google Patents

Anordnung zur Probennahme in Gewässern

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Probennahme in Gewässern aus dem Grenzbereich von Bodenwasser und Sediment durch Absenken von senkrecht ausgerichteten Kernrohren, die innerhalb eines Tragrahmens mit einem Aufnahmegestell verbunden sind, das für jedes Kernrohr eine obere und eine untere Verschlußeinrichtung aufweist, die über eine Auslöserwelle und einen Geräteauslöser betätigbar sind.
Eine derartige Anordnung ist aus dem Aufsatz A multiple corer for taking virtually undisturbed samples from shelf, bathyal and abyssal sediments" von Barnett et al., Schottland (Oceanologica Acta, 1984, Vol.7, No.4, ps.399- 408) bekannt. Diese besteht im Prinzip aus vier Einheiten : dem Tragrahmen, einem hydraulischen Dämpfer, dem Aufnahmegestell und den Kernrohren. Der Tragrahmen ist stativartig ausgebildet und umfaßt alle anderen Elemente. Beim Absenken der Anordnung dringen seine Füße vor den Kernrohren in den Grenzbereich ein und setzen auf dem Boden des Gewässers auf. Eine Verwirbelung des Bodenwassers und des Sediments ist die Folge. Diese kann die Qualität der Proben wesentlich beeinflussen. Deshalb sprechen die Autoren in ihrem Aufsatz nur von "scheinbar ungestörten Proben". Sinkt der Tragrahmen mit seinen acht, relativ kleinen Füßen in das Sediment ein, sind die gezogenen Proben sogar unbrauchbar. Nach dem Absetzen des Tragrahmens wird noch soviel Seil nachgegeben, daß das Aufnahmegestell mit den Kernrohren absinken kann. Das Absenken wird dabei bestimmt zum einen durch zusätzlich aufgebrachte Gewichte (maximal 100 kg) und zum anderen durch einen hydraulischen Dämpfer, der ein zu schnelles Absinken wiederum verhindern soll. Die resultierende Absinkgeschwindigkeit bestimmt wesentlich die Güte der Proben. Vor dem Heraufholen der befüllten Kernrohre werden diese an ihren beiden Enden jeweils mit Deckeln verschlossen. Die Deckel werden freigegeben durch den Geräteauslöser in Form eines losen Kragens, der beim Absenken über federbelastete Stifte in die Auslöserwelle einrastet. Für einen erneuten Einsatz der Anordnung müssen alle federbelasteten Stifte gleichzeitig aus der Auslöserwelle gezogen werden. Beim Heraufholen der Anordnung muß außerdem darauf geachtet werden, daß sich der Dämpfer wieder mit Wasser füllt. Um ein erneutes Absinken des Dämpfers und damit der gefüllten Kernrohre an Bord zu verhindern, muß das Aufnahmegestell vor dem Absetzen an Deck durch Einsetzen eines Holzstabes manuell gegenüber dem Tragrahmen verkeilt werden. Die Handhabung der gesamten Anordnung ist durch deren großen Abmaße und deren hohes Gewicht relativ schwierig.
Der Erfindung liegen damit eine Reihe von technischen Problemen zugrunde. Insbesondere sollte bei Anordnungen zur Probennahme in Gewässern der eingangs genannten Art eine stets ungestörte und zuverlässige Probennahme gewährleistet sein. In ihrem Aufbau und in ihrer Handhabung über und unter Wasser sollte die Anordnung einfach und damit kostengünstig bezüglich Material, Wartung und Arbeitszeit sein. Auch sollten Aufwand und Kosten, die durch die Größe und das Gewicht der Anordnung entstehen, optimal ausgelegt sein. Das gilt gerade im Hinblick auf besonders kosten­ intensive Einsätze auf Schiffen, insbesondere Forschungs­ schiffen auf Hochsee.
Diese Probleme können gelöst werden von der erfindungs­ gemäßen Anordnung zur Probennahme in Gewässern, die dadurch gekennzeichnet ist, daß nur die Kernrohre in den Grenzbereich abgesenkt werden, der Tragrahmen im Bereich der Kernrohre zweigeteilt und der obere Teil des Tragrahmens mit dem Aufnahmegestell fest verbunden ist und mit abgesenkt wird, der obere Tragrahmenteil und das Aufnahmegestell die Aufsetzebene der abgesenkten Anordnung auf dem Boden bilden, die Absenkung ohne Beaufschlagung durch Zusatzkräfte erfolgt und dadurch, daß der Geräteauslöser ein drehbar gelagerter Hebel ist, der in geschlossener Position die Auslöserwelle verriegelt und diese beim Öffnen durch Schwerkraft selbsttätig freigibt.
Die Ausbildung der erfindungsgemäßen Anordnung ermöglicht ein einwandfreies Ziehen ungestörter Proben dadurch, daß vor den Kernrohren kein anderes Element in den Grenzbereich einsinkt. Störende Verwirbelungen sind ausgeschlossen. Durch die Zweiteilung des Tragrahmens wird erreicht, daß nur ein Teil des Rahmens mit abgesenkt werden muß. Das verringert wesentlich die Größe und das Gewicht der abzusenkenden Anordnung. Der untere Tragrahmenteil verbleibt als Absatzgestell immer an Bord des Schiffes. Da der obere Tragrahmenteil die Kernrohre in Aufsetzrichtung nicht überragt, kann er auch nicht vor ihnen in den Grenzbereich eindringen. Beim Eindringen der Kernrohre in den Boden bildet der mitabgesenkte Tragrahmenteil in Verbindung mit dem, mit ihm fest verbundenen Aufnahme­ gestell eine gegen Einsinken ausreichend sichere Aufsetzebene durch eine Vielzahl von waagerechten Verstrebungen. Die Einsinktiefe der Kernrohre wird damit sicher in ihrem maximalen Wert begrenzt. Eine Relativ­ bewegung zwischen dem oberen Tragrahmenteil und dem Gestell tritt nicht auf. Eine Verkeilung beider an Bord ist demnach nicht erforderlich. Beim Hieven und Fieren der Anordnung dient der obere Tragrahmenteil als Schutz der Anordnung gegen mögliche Beschädigungen durch Prellen gegen die Bordwand.
Durch die Verringerung des Absenkgewichts müssen keine Zusatzkräfte aufgebracht werden, insbesondere entfällt ein hydraulischer Dämpfer zur Regulierung der Absink­ geschwindigkeit. Diese kann, falls erforderlich, direkt über die Seilnachgabe gesteuert werden.
Durch die Verwendung eines einfachen Hebels als Geräte­ auslöser wird eine einfache, aber sehr zuverlässige Betätigung der oberen Verschlußeinrichtung bewirkt. Durch seine Konstruktion sichert der Hebel die Auslöserwelle bis zum Aufsetzen der Kernrohre auf dem Boden. Beim Aufsetzen gibt er die Welle selbsttätig und ohne weitere mechanische Hilfsmittel zum optimalen Zeitpunkt frei. Beim Heraufziehen der Anordnung entsichert dann die Auslöserwelle die Verschlußeinrichtungen nacheinander.
Wenn der Hebel erfindungsgemäß so ausgebildet ist, daß er in geschlossener Position mit einer gebogenen Nut an seinem einen Ende über einen fest mit der Auslöserwelle verbun­ denen Stift greift, der in einem Langloch in einer, die Auslöserwelle umgebenden Führungshülse läuft, ist die Verriegelung der Welle dann sicher gewährleistet, wenn diese am Seil etwas angehoben ist, so daß sich der Stift in der Nut des Hebels festklemmt.
Das Verklemmen setzt aber das Anheben der Anordnung an Bord voraus, die Verriegelung kann also erst kurz vor dem Aussetzen aktiviert werden. Erheblich einfacher in der Handhabung dagegen ist es, wenn der Hebel gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung in geschlossener Position sicherbar ist. Die Verriegelung kann dann an der abgesetzten Anordnung an Bord erfolgen. Ein Anheben ist nicht erforderlich.
Zur Sicherung das Hebels ist es vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß ein Sicherungsstift verwendet wird, der eine Bohrung sowohl im Hebel als auch in einem dahinterliegenden, mit der Führungshülse fest verbundenen Auslösehalter durchgreift. Vor dem Aussetzen muß der Sicherungsstift jedoch entfernt werden. Er kann dazu erfindungsgemäß eine große Öse aufweisen, durch die eine Entsicherungsleine geführt ist. Diese verbleibt an Bord und erinnert zuverlässig an das Entfernen des Sicherungsstifts.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung betätigt die Auslöserwelle die obere Verschluß­ einrichtung über eine federbelastete Platte. Zum einen wird dadurch dafür gesorgt, daß die Verschlußeinrichtung beim Anheben der Anordnung nicht ruckartig betätigt wird, was zu Beschädigungen führen könnte. Die Platte wird gegen den Federdruck nach oben gezogen und schiebt dabei langsam die Deckelhalterungen der Deckel für die oberen Enden der Kernrohre von den Haltestiften herunter. Die Deckel­ halterungen und die Haltestifte bilden dabei die obere Verschlußeinrichtung. Zum anderen wird die Wieder­ verriegelung der Deckelhalterungen in den Haltestiften an Bord durch die Federn wesentlich erleichtert. Die Haltestifte sind über die Platte mit den Federn verbunden, so daß diese beim Herunterziehen der Haltestifte gespannt werden. Nach Einschieben der Deckelhalterungen verriegeln die Haltestifte diese durch den Federdruck dann selbsttätig.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur Probennahme in Gewässern ist relativ klein und leicht, einfach bedienbar, wartungsfreundlich und liefert zuverlässig Proben aus dem Grenzbereich von Bodenwasser und Sediment mit aus­ gezeichneter Qualität, beispielsweise für geochemische, geologische oder biologische Untersuchungen. Die Anordnung kann als eigenständig einzusetzendes Gerät für die Beprobung des Meeresbodens eingesetzt werden. Wegen ihres geringen Gewichts ist sie aber auch besonders geeignet bei der Seenforschung von kleineren Schiffen aus. Geringes Gewicht und geringe Größe der Anordnung verschaffen ihr darüber hinaus noch den besonderen Vorteil einer kombinierten Benutzbarkeit mit anderen Geräten. Beispielsweise kann sie im Absenkseil unterhalb einer Wasserschöpferrosette angeordnet sein. Mit einem ent­ sprechenden Seilvorlauf wird die Anordnung dann als Bodendetektor eingesetzt. Außerdem dient sie der Stabilisierung der Rosette beim Hieven und Fieren durch die Wasseroberfläche. Durch den kombinierten Einsatz mehrerer Geräte gleichzeitig können besonders bei großen Wassertiefen sehr viel Schiffszeit und damit Betriebskosten eingespart werden. Deshalb ist es entsprechend einer anderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung von besonderem Vorteil, wenn sich die Anordnung am Absenkseil unterhalb zumindest einer weiteren Anordnung für Messungen unter Wasser befindet.
In den Figuren sind für Ausführungsformen der Erfindung die wesentlichen Einzelheiten schematisch dargestellt. Sie dienen der weiteren Beschreibung der erfindungsgemäßen Anordnung zur Probennahme in Gewässern - verkürzt in Anlehnung an den Stand der Technik auch mit "Minicorer" bezeichnet - und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigt dabei im einzelnen:
Fig. 1: den Minicorer nach der Erfindung im Ausschnitt in geöffneter Bereitschafts­ stellung an Bord eines Schiffes,
Fig. 2: den Minicorer im Ausschnitt in geschlossener Bereitschaftsstellung nach der Probennahme bei Beginn des Hievens,
Fig. 3: den geschlossenen Minicorer im Ausschnitt beim Hieven an Bord des Schiffes,
Fig. 4: den Auslösemechanismus mit Geräteauslöser in geschlossener Position,
Fig. 5: den Auslösemechanismus mit Geräteauslöser in geöffneter Position und
Fig. 6: eine Anordnung des Minicorers im Absenkseil zusammen mit einem weiteren Meßgerät.
In der Fig. 1 ist eine Anordnung 1 zur Probennahme in Gewässern (Minicorer) in Bereitschaftsstellung dargestellt. Teil des Minicorers 1 ist ein Tragrahmen 2, der aus einem oberen Tragrahmenteil 3 und einem unteren Tragrahmenteil 4 besteht. Der obere Tragrahmenteil 3 ist auf dem unteren Tragrahmenteil 4 abgesetzt dargestellt. Dieses verbleibt als Absatzgestell immer an Bord des Schiffes. Der obere Tragrahmenteil 3 ist mit einem Aufnahmegestell 5 fest verbunden und bildet mit diesem eine untere Aufsetzebene 6 für den Minicorer 1 auf dem Gewässergrund. Im Aufnahme­ gestell 5 ist über eine Halterung 7 ein Kernrohr 8 lösbar befestigt. Weitere Kernrohre sind der Übersichtlichkeit halber in der Figur nicht dargestellt. Der Minicorer 1 kann wahlweise mit zwei oder vier Kernrohren 8 bestückt werden.
Oberhalb des Kernrohres 8 ist eine obere Verschluß­ einrichtung 9 am Aufnahmegestell 5 angeordnet. Sie besteht aus einem oberen Verschlußdeckel 10 an einem Tragarm 11 für ein oberes Kernrohrende 12, der über eine Deckelhalterung 13 von einem Haltestift 14 in der dargestellten geöffneten Position gehalten wird. Weiterhin ist am Aufnahmegestell 5 eine untere Verschlußeinrichtung 15 für ein unteres Kernrohrende 16 befestigt. Diese weist einen unteren Verschlußdeckel 17 auf, der an einem weiteren Tragarm 18 hängt und über ein Gelenk 19 mit einer Spannfeder 20 verbunden ist. Die beiden Tragarme 11 und 18 sind durch eine Haltefeder 21 lösbar miteinander verbunden. Beide Verschlußeinrichtungen 9 und 15 sind abhängig voneinander durch einen Auslösemechanismus mit einem Geräteauslöser in Form eines Hebels 22 und eine Auslöserwelle 23 betätigbar.
In Fig. 2 ist der Minicorer 1 in abgesenktem Zustand bei Beginn des Hievens dargestellt. Gleiche Elemente wie in Fig. 1 wurden mit gleichen Bezugszeichen beziffert, fehlende Bezugszeichen sind der Fig. 1 zu entnehmen. Der oberere Tragrahmenteil 3 ist der besseren Überschaubarkeit wegen nur angedeutet. Über eine Aufhängung 30, die mit der Auslöserwelle 23 fest verbunden ist, wurde der Minicorer 1 in einem Gewässer 31 herabgelassen, so daß die Kernrohre 8 (nur eines ist dargestellt) in ein Bodensediment 32 als erste und einzige Elemente ohne Aufbringung von irgend­ welchen Zusatzkräften eindringen konnten. Die Eindringtiefe wird von der Art des Sediments bestimmt; tiefer als bis zur Aufsetzebene 6 könnten die Kernrohre 8 jedoch nur bei extrem lockerem Sediment eindringen. Innerhalb des Kern­ rohres 8 befindet sich eine gezogene Probe, die aus einer Bodenwasserprobe 33 über einer Sedimentprobe 34 besteht, zwischen denen eine ungestörte Sedimentoberfläche 35 aufgenommen werden konnte.
Der Hebel 22 befindet sich in geöffneter Position - er klappt beim Aufsetzen des Minicorers 1 bzw. sofort bei weiterer Seilnachgabe durch Schwerkrafteinwirkung um -, die Auslöserwelle 23 ist entriegelt. Durch das Anhieven der Auslöserwelle 23 wurde über das Zusammendrücken von Federn 36 eine Platte 37 angehoben, die (pro Kernrohr 8) die Deckelhalterung 13 über den Haltestift 14 geschoben hat, so daß die obere Verschlußeinrichtung 9 betätigt wurde. Der obere Verschlußdeckel 10 verschließt jetzt das obere Ende 12 des Kernrohres 8. Durch die Betätigung der oberen Verschlußeinrichtung 9 ist die Haltefeder 21 aus dem weiteren Tragarm 18 herausgerutscht und hat die untere Verschlußeinrichtung 15 freigegeben. Der untere Verschluß­ deckel 17 liegt unter der von der Spannfeder 20 hervor­ gerufenen Spannung auf der Sedimentoberfläche 35 auf.
Die Fig. 3 zeigt den Minicorer 1 beim Hieven an Bord eines Schiffes. Die für die Fig. 2 gemachten Angaben gelten auch bei Fig. 3. Die Kernrohre 8 wurden aus dem Sedimentboden 32 herausgezogen. Dabei gelangte der Tragarm 18 durch die sich zunehmend entspannende Spannfeder 20 weiter in eine senkrechte Ausrichtung. Sobald die unteren Enden 16 der Kernrohre 8 aus der Sedimentoberfläche 35 heraustraten, wurden sie von den, sich durch die Federspannung weiter vorschiebenden unteren Verschlußdeckeln 17 verschlossen.
In diesem geschlossenen Zustand wird der Minicorer 1 an Bord geholt und auf dem unteren Tragrahmenteil 4 (siehe wieder Fig. 1) ohne weitere Sicherungsmaßnahmen abgesetzt. Die unteren Verschlußdeckel 17 werden vorsichtig entfernt und sofort durch bereitliegende Gummistopfen ersetzt. Durch Lösen der Halterungen 7 können dann die Kernrohre 8 aus dem Aufnahmegestell 5 nach unten herausgezogen werden. Zur erneuten Bereitstellung des Minicorers 1 werden die obere und untere Verschlußeinrichtung 9 und 15 wieder in geöffneter Position verriegelt. Dazu müssen die Deckel­ halter 13 wieder über die Haltestifte 14 rasten. Wenn der Minicorer 1 auf dem unteren Tragrahmenteil 4 abgesetzt ist (siehe Fig. 1), entlasten sich die Federn 36 und drücken die Platte 37 über die Haltestifte 14 nach unten. Über ein Lochblech 38 ist jeder Sicherungsstift 14 mit einer Achse 39 fest verbunden, die in jeder Feder 36 verläuft. An ihrem oberen Ende schließt die Achse 39 mit einer Scheibe 40 ab, die nicht mit weiteren Teilen verbunden ist. Auf diese Weise kann der Haltestift 14 mittels des Lochblechs 38 gegen den Druck der Feder 36 nach unten gezogen werden, um die Deckelhalterung 13 wieder einschieben zu können. Beim Loslassen des Lochblechs 38 rastet der Haltestift 14 automatisch wieder ein. Die in den Fig. 1 bis 3 einge­ zeichneten Elemente im Bereich des Auslösemechanismus sind in den Fig. 4 und 5 in vergrößerter Ansicht dargestellt.
Die Fig. 4 zeigt den Auslösemechanismus in geschlossenem Zustand im Detail. Nicht erwähnte Bezugszeichen sind den vorangehenden Figuren zu entnehmen. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der Geräteauslöser ist der Hebel 22, der mittels eines Haltebolzens 50 drehbar gelagert ist. In geschlossener Position ist der Hebel 22 mit einem Sicherungsstift 51 gesichert. Dazu durchgreift dieser sowohl eine Bohrung im Hebel 22 als auch in einem Auslösehalter 52. Der Sicherungsstift 51 weist eine große Öse 53 (in der Draufsicht dargestellt) auf, durch die eine Entsicherungsleine 54 geführt ist. Diese dient dem Ent­ sichern des Auslösemechanismus vor dem Fieren des Minicorers 1. Die Auslöserwelle 23 ist durch den Hebel 22 verriegelt. Dazu greift der Hebel 22 mit einer gebogenen Nut 55 über einen Stift 56. Dieser Stift 56 ist mit der Auslöserwelle 23 fest verbunden und wird in einem Langloch 57 geführt. Das Langloch 57 befindet sich in einer Führungshülse 58, in der die Auslöserwelle 23 wiederum geführt ist.
Vor dem Fieren wird der Hebel 22 im bereits angehobenen Zustand des Minicorers 1 entsichert. Er verriegelt die Auslöserwelle 23 jedoch weiterhin, weil sich der Stift 56 beim Anheben in der gebogenen Nut 55 festgesetzt hat. Beim Absetzen des Minicorers 1 auf dem Grund und Entlasten des Stiftes 56 wird der entsicherte Hebel 22 durch ein Gewicht 59 an seinem hinteren Ende in die geöffnete Position überführt. Die Fig. 5 zeigt den Auslösemechanismus in geöffnetem Zustand. Der Minicorer 1 wird gerade wieder heraufgezogen. Dabei bewegt sich zunächst die Auslöserwelle 23 nach oben, bis der Stift 56 im Langloch 57 anschlägt. Dabei wird die Platte 37 gegen die Federn 36 nach oben gezogen und die Deckelhalterung 13 der oberen Verschlußeinrichtung 9 in schon beschriebener Weise freigegeben. Danach wird der ganze Minicorer 1 nach oben gezogen.
In der Fig. 6 ist eine komplette Meßanordnung dargestellt. Hierbei befindet sich der Minicorer 1 in einem Absenkseil 60 ca. 20 m unterhalb einer Wasserschöpferrosette mit CTD 61 zur Probennahme von Fließwasser. Hierbei dient der Minicorer 1 als Stabilisator und als Bodendetektor. Die durchschnittliche Geschwindigkeit, mit der der Minicorer 1 auf Grund gefahren und auch wieder herausgezogen werden sollte, beträgt ungefähr 30 m/min. Die Hiev- und Fiergeschwindigkeit kann bis zu 120 m/min betragen. Die Verweildauer am Boden liegt bei ungefähr 1,5 bis 2 min. Die auswertbare Kernlänge vom Sedimentboden 32 beträgt ca. 25 cm bei einem Durchmesser von 6 cm. Die Kernrohre 8 sind im allgemeinen aus Plexiglas. Der Minicorer 1 hat ein Gesamt­ gewicht von ca. 84 kg und mißt in der Länge/Breite/Höhe ca. 650 × 710 × 1200 mm. Der untere Tragrahmenteil 4 als Absatzgestell wiegt ca. 18 kg. Mit dem aufgesetzten Minicorer 1 betragen die Maße ca. 750 × 720 x 1560 cm.

Claims (7)

1. Anordnung zur Probennahme in Gewässern aus dem Grenzbereich von Bodenwasser und Sediment durch Absenken von senkrecht ausgerichteten Kernrohren, die innerhalb eines Tragrahmens mit einem Aufnahmegestell verbunden sind, das für jedes Kernrohr eine obere und eine untere Verschlußeinrichtung aufweist, die über eine Auslöserwelle und einen Geräteauslöser betätigbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
  • - nur die Kernrohre (8) in den Grenzbereich (33, 34, 35) abgesenkt werden,
  • - der Tragrahmen (2) im Bereich der Kernrohre (8) zweigeteilt und der obere Tragrahmenteil (3) mit dem Aufnahmegestell (5) fest verbunden ist und mit abgesenkt wird,
  • - der obere Tragrahmenteil (3) und das Aufnahmegestell (5) die Aufsetzebene (6) der abgesenkten Anordnung (1) auf dem Boden (32) bilden,
  • - die Absenkung ohne Beaufschlagung durch Zusatzkräfte er­ folgt, und daß
  • - der Geräteauslöser ein drehbar gelagerter Hebel (22) ist, der in geschlossener Position die Auslöserwelle (23) verriegelt und diese beim Öffnen durch Schwerkraft selbsttätig freigibt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (22) in geschlossener Position mit einer gebogenen Nut (55) an seinem einen Ende über einen fest mit der Auslöserwelle (23) verbundenen Stift (56) greift, der in einem Langloch (57) in einer, die Auslöserwelle (23) umgebenden Führungshülse (58) läuft.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (22) in geschlossener Position sicherbar ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sicherung des Hebels (22) ein Sicherungsstift (51) verwendet wird, der eine Bohrung sowohl im Hebel (22) als auch in einem dahinterliegenden, mit der Führungshülse (58) fest verbundenen Auslösehalter (52) durchgreift.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsstift (51) eine große Öse (53) aufweist, durch die eine Entsicherungsleine (54) geführt ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslöserwelle (23) die obere Verschlußeinrichtung (9) über eine federbelastete (36) Platte (37) betätigt.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Anordnung (1) am Absenkseil (60) unterhalb zumindest einer weiteren Anordnung (61) für Messungen unter Wasser befindet.
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