DE4318347A1 - Anordnung zur Probennahme in Gewässern - Google Patents
Anordnung zur Probennahme in GewässernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur
Probennahme in Gewässern aus dem Grenzbereich von
Bodenwasser und Sediment durch Absenken von senkrecht
ausgerichteten Kernrohren, die innerhalb eines Tragrahmens
mit einem Aufnahmegestell verbunden sind, das für jedes
Kernrohr eine obere und eine untere Verschlußeinrichtung
aufweist, die über eine Auslöserwelle und einen
Geräteauslöser betätigbar sind.
Eine derartige Anordnung ist aus dem Aufsatz A multiple
corer for taking virtually undisturbed samples from shelf,
bathyal and abyssal sediments" von Barnett et al.,
Schottland (Oceanologica Acta, 1984, Vol.7, No.4, ps.399-
408) bekannt. Diese besteht im Prinzip aus vier Einheiten :
dem Tragrahmen, einem hydraulischen Dämpfer, dem
Aufnahmegestell und den Kernrohren. Der Tragrahmen ist
stativartig ausgebildet und umfaßt alle anderen Elemente.
Beim Absenken der Anordnung dringen seine Füße vor den
Kernrohren in den Grenzbereich ein und setzen auf dem Boden
des Gewässers auf. Eine Verwirbelung des Bodenwassers und
des Sediments ist die Folge. Diese kann die Qualität der
Proben wesentlich beeinflussen. Deshalb sprechen die
Autoren in ihrem Aufsatz nur von "scheinbar ungestörten
Proben". Sinkt der Tragrahmen mit seinen acht, relativ
kleinen Füßen in das Sediment ein, sind die gezogenen
Proben sogar unbrauchbar. Nach dem Absetzen des Tragrahmens
wird noch soviel Seil nachgegeben, daß das Aufnahmegestell
mit den Kernrohren absinken kann. Das Absenken wird dabei
bestimmt zum einen durch zusätzlich aufgebrachte Gewichte
(maximal 100 kg) und zum anderen durch einen hydraulischen
Dämpfer, der ein zu schnelles Absinken wiederum verhindern
soll. Die resultierende Absinkgeschwindigkeit bestimmt
wesentlich die Güte der Proben. Vor dem Heraufholen der
befüllten Kernrohre werden diese an ihren beiden Enden
jeweils mit Deckeln verschlossen. Die Deckel werden
freigegeben durch den Geräteauslöser in Form eines losen
Kragens, der beim Absenken über federbelastete Stifte in
die Auslöserwelle einrastet. Für einen erneuten Einsatz der
Anordnung müssen alle federbelasteten Stifte gleichzeitig
aus der Auslöserwelle gezogen werden. Beim Heraufholen der
Anordnung muß außerdem darauf geachtet werden, daß sich der
Dämpfer wieder mit Wasser füllt. Um ein erneutes Absinken
des Dämpfers und damit der gefüllten Kernrohre an Bord zu
verhindern, muß das Aufnahmegestell vor dem Absetzen an
Deck durch Einsetzen eines Holzstabes manuell gegenüber dem
Tragrahmen verkeilt werden. Die Handhabung der gesamten
Anordnung ist durch deren großen Abmaße und deren hohes
Gewicht relativ schwierig.
Der Erfindung liegen damit eine Reihe von technischen
Problemen zugrunde. Insbesondere sollte bei Anordnungen zur
Probennahme in Gewässern der eingangs genannten Art eine
stets ungestörte und zuverlässige Probennahme gewährleistet
sein. In ihrem Aufbau und in ihrer Handhabung über und
unter Wasser sollte die Anordnung einfach und damit
kostengünstig bezüglich Material, Wartung und Arbeitszeit
sein. Auch sollten Aufwand und Kosten, die durch die Größe
und das Gewicht der Anordnung entstehen, optimal ausgelegt
sein. Das gilt gerade im Hinblick auf besonders kosten
intensive Einsätze auf Schiffen, insbesondere Forschungs
schiffen auf Hochsee.
Diese Probleme können gelöst werden von der erfindungs
gemäßen Anordnung zur Probennahme in Gewässern, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß nur die Kernrohre in den
Grenzbereich abgesenkt werden, der Tragrahmen im Bereich
der Kernrohre zweigeteilt und der obere Teil des
Tragrahmens mit dem Aufnahmegestell fest verbunden ist und
mit abgesenkt wird, der obere Tragrahmenteil und das
Aufnahmegestell die Aufsetzebene der abgesenkten Anordnung
auf dem Boden bilden, die Absenkung ohne Beaufschlagung
durch Zusatzkräfte erfolgt und dadurch, daß der
Geräteauslöser ein drehbar gelagerter Hebel ist, der in
geschlossener Position die Auslöserwelle verriegelt und
diese beim Öffnen durch Schwerkraft selbsttätig freigibt.
Die Ausbildung der erfindungsgemäßen Anordnung ermöglicht
ein einwandfreies Ziehen ungestörter Proben dadurch, daß
vor den Kernrohren kein anderes Element in den Grenzbereich
einsinkt. Störende Verwirbelungen sind ausgeschlossen.
Durch die Zweiteilung des Tragrahmens wird erreicht, daß
nur ein Teil des Rahmens mit abgesenkt werden muß. Das
verringert wesentlich die Größe und das Gewicht der
abzusenkenden Anordnung. Der untere Tragrahmenteil
verbleibt als Absatzgestell immer an Bord des Schiffes. Da
der obere Tragrahmenteil die Kernrohre in Aufsetzrichtung
nicht überragt, kann er auch nicht vor ihnen in den
Grenzbereich eindringen. Beim Eindringen der Kernrohre in
den Boden bildet der mitabgesenkte Tragrahmenteil in
Verbindung mit dem, mit ihm fest verbundenen Aufnahme
gestell eine gegen Einsinken ausreichend sichere
Aufsetzebene durch eine Vielzahl von waagerechten
Verstrebungen. Die Einsinktiefe der Kernrohre wird damit
sicher in ihrem maximalen Wert begrenzt. Eine Relativ
bewegung zwischen dem oberen Tragrahmenteil und dem Gestell
tritt nicht auf. Eine Verkeilung beider an Bord ist demnach
nicht erforderlich. Beim Hieven und Fieren der Anordnung
dient der obere Tragrahmenteil als Schutz der Anordnung
gegen mögliche Beschädigungen durch Prellen gegen die
Bordwand.
Durch die Verringerung des Absenkgewichts müssen keine
Zusatzkräfte aufgebracht werden, insbesondere entfällt ein
hydraulischer Dämpfer zur Regulierung der Absink
geschwindigkeit. Diese kann, falls erforderlich, direkt
über die Seilnachgabe gesteuert werden.
Durch die Verwendung eines einfachen Hebels als Geräte
auslöser wird eine einfache, aber sehr zuverlässige
Betätigung der oberen Verschlußeinrichtung bewirkt. Durch
seine Konstruktion sichert der Hebel die Auslöserwelle bis
zum Aufsetzen der Kernrohre auf dem Boden. Beim Aufsetzen
gibt er die Welle selbsttätig und ohne weitere mechanische
Hilfsmittel zum optimalen Zeitpunkt frei. Beim Heraufziehen
der Anordnung entsichert dann die Auslöserwelle die
Verschlußeinrichtungen nacheinander.
Wenn der Hebel erfindungsgemäß so ausgebildet ist, daß er
in geschlossener Position mit einer gebogenen Nut an seinem
einen Ende über einen fest mit der Auslöserwelle verbun
denen Stift greift, der in einem Langloch in einer, die
Auslöserwelle umgebenden Führungshülse läuft, ist die
Verriegelung der Welle dann sicher gewährleistet, wenn
diese am Seil etwas angehoben ist, so daß sich der Stift in
der Nut des Hebels festklemmt.
Das Verklemmen setzt aber das Anheben der Anordnung an Bord
voraus, die Verriegelung kann also erst kurz vor dem
Aussetzen aktiviert werden. Erheblich einfacher in der
Handhabung dagegen ist es, wenn der Hebel gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung in geschlossener
Position sicherbar ist. Die Verriegelung kann dann an der
abgesetzten Anordnung an Bord erfolgen. Ein Anheben ist
nicht erforderlich.
Zur Sicherung das Hebels ist es vorteilhaft, wenn
erfindungsgemäß ein Sicherungsstift verwendet wird, der
eine Bohrung sowohl im Hebel als auch in einem
dahinterliegenden, mit der Führungshülse fest verbundenen
Auslösehalter durchgreift. Vor dem Aussetzen muß der
Sicherungsstift jedoch entfernt werden. Er kann dazu
erfindungsgemäß eine große Öse aufweisen, durch die eine
Entsicherungsleine geführt ist. Diese verbleibt an Bord und
erinnert zuverlässig an das Entfernen des Sicherungsstifts.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung betätigt die Auslöserwelle die obere Verschluß
einrichtung über eine federbelastete Platte. Zum einen wird
dadurch dafür gesorgt, daß die Verschlußeinrichtung beim
Anheben der Anordnung nicht ruckartig betätigt wird, was zu
Beschädigungen führen könnte. Die Platte wird gegen den
Federdruck nach oben gezogen und schiebt dabei langsam die
Deckelhalterungen der Deckel für die oberen Enden der
Kernrohre von den Haltestiften herunter. Die Deckel
halterungen und die Haltestifte bilden dabei die obere
Verschlußeinrichtung. Zum anderen wird die Wieder
verriegelung der Deckelhalterungen in den Haltestiften an
Bord durch die Federn wesentlich erleichtert. Die
Haltestifte sind über die Platte mit den Federn verbunden,
so daß diese beim Herunterziehen der Haltestifte gespannt
werden. Nach Einschieben der Deckelhalterungen verriegeln
die Haltestifte diese durch den Federdruck dann
selbsttätig.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur Probennahme in Gewässern
ist relativ klein und leicht, einfach bedienbar,
wartungsfreundlich und liefert zuverlässig Proben aus dem
Grenzbereich von Bodenwasser und Sediment mit aus
gezeichneter Qualität, beispielsweise für geochemische,
geologische oder biologische Untersuchungen. Die Anordnung
kann als eigenständig einzusetzendes Gerät für die
Beprobung des Meeresbodens eingesetzt werden. Wegen ihres
geringen Gewichts ist sie aber auch besonders geeignet bei
der Seenforschung von kleineren Schiffen aus. Geringes
Gewicht und geringe Größe der Anordnung verschaffen ihr
darüber hinaus noch den besonderen Vorteil einer
kombinierten Benutzbarkeit mit anderen Geräten.
Beispielsweise kann sie im Absenkseil unterhalb einer
Wasserschöpferrosette angeordnet sein. Mit einem ent
sprechenden Seilvorlauf wird die Anordnung dann als
Bodendetektor eingesetzt. Außerdem dient sie der
Stabilisierung der Rosette beim Hieven und Fieren durch die
Wasseroberfläche. Durch den kombinierten Einsatz mehrerer
Geräte gleichzeitig können besonders bei großen
Wassertiefen sehr viel Schiffszeit und damit Betriebskosten
eingespart werden. Deshalb ist es entsprechend einer
anderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung von
besonderem Vorteil, wenn sich die Anordnung am Absenkseil
unterhalb zumindest einer weiteren Anordnung für Messungen
unter Wasser befindet.
In den Figuren sind für Ausführungsformen der Erfindung die
wesentlichen Einzelheiten schematisch dargestellt. Sie
dienen der weiteren Beschreibung der erfindungsgemäßen
Anordnung zur Probennahme in Gewässern - verkürzt in
Anlehnung an den Stand der Technik auch mit "Minicorer"
bezeichnet - und werden im folgenden näher erläutert. Es
zeigt dabei im einzelnen:
Fig. 1: den Minicorer nach der Erfindung im
Ausschnitt in geöffneter Bereitschafts
stellung an Bord eines Schiffes,
Fig. 2: den Minicorer im Ausschnitt in
geschlossener Bereitschaftsstellung nach
der Probennahme bei Beginn des Hievens,
Fig. 3: den geschlossenen Minicorer im Ausschnitt
beim Hieven an Bord des Schiffes,
Fig. 4: den Auslösemechanismus mit Geräteauslöser
in geschlossener Position,
Fig. 5: den Auslösemechanismus mit Geräteauslöser
in geöffneter Position und
Fig. 6: eine Anordnung des Minicorers im Absenkseil
zusammen mit einem weiteren Meßgerät.
In der Fig. 1 ist eine Anordnung 1 zur Probennahme in
Gewässern (Minicorer) in Bereitschaftsstellung dargestellt.
Teil des Minicorers 1 ist ein Tragrahmen 2, der aus einem
oberen Tragrahmenteil 3 und einem unteren Tragrahmenteil 4
besteht. Der obere Tragrahmenteil 3 ist auf dem unteren
Tragrahmenteil 4 abgesetzt dargestellt. Dieses verbleibt
als Absatzgestell immer an Bord des Schiffes. Der obere
Tragrahmenteil 3 ist mit einem Aufnahmegestell 5 fest
verbunden und bildet mit diesem eine untere Aufsetzebene 6
für den Minicorer 1 auf dem Gewässergrund. Im Aufnahme
gestell 5 ist über eine Halterung 7 ein Kernrohr 8 lösbar
befestigt. Weitere Kernrohre sind der Übersichtlichkeit
halber in der Figur nicht dargestellt. Der Minicorer 1 kann
wahlweise mit zwei oder vier Kernrohren 8 bestückt werden.
Oberhalb des Kernrohres 8 ist eine obere Verschluß
einrichtung 9 am Aufnahmegestell 5 angeordnet. Sie besteht
aus einem oberen Verschlußdeckel 10 an einem Tragarm 11 für
ein oberes Kernrohrende 12, der über eine Deckelhalterung
13 von einem Haltestift 14 in der dargestellten geöffneten
Position gehalten wird. Weiterhin ist am Aufnahmegestell 5
eine untere Verschlußeinrichtung 15 für ein unteres
Kernrohrende 16 befestigt. Diese weist einen unteren
Verschlußdeckel 17 auf, der an einem weiteren Tragarm 18
hängt und über ein Gelenk 19 mit einer Spannfeder 20
verbunden ist. Die beiden Tragarme 11 und 18 sind durch
eine Haltefeder 21 lösbar miteinander verbunden. Beide
Verschlußeinrichtungen 9 und 15 sind abhängig voneinander
durch einen Auslösemechanismus mit einem Geräteauslöser in
Form eines Hebels 22 und eine Auslöserwelle 23 betätigbar.
In Fig. 2 ist der Minicorer 1 in abgesenktem Zustand bei
Beginn des Hievens dargestellt. Gleiche Elemente wie in
Fig. 1 wurden mit gleichen Bezugszeichen beziffert,
fehlende Bezugszeichen sind der Fig. 1 zu entnehmen. Der
oberere Tragrahmenteil 3 ist der besseren Überschaubarkeit
wegen nur angedeutet. Über eine Aufhängung 30, die mit der
Auslöserwelle 23 fest verbunden ist, wurde der Minicorer 1
in einem Gewässer 31 herabgelassen, so daß die Kernrohre 8
(nur eines ist dargestellt) in ein Bodensediment 32 als
erste und einzige Elemente ohne Aufbringung von irgend
welchen Zusatzkräften eindringen konnten. Die Eindringtiefe
wird von der Art des Sediments bestimmt; tiefer als bis zur
Aufsetzebene 6 könnten die Kernrohre 8 jedoch nur bei
extrem lockerem Sediment eindringen. Innerhalb des Kern
rohres 8 befindet sich eine gezogene Probe, die aus einer
Bodenwasserprobe 33 über einer Sedimentprobe 34 besteht,
zwischen denen eine ungestörte Sedimentoberfläche 35
aufgenommen werden konnte.
Der Hebel 22 befindet sich in geöffneter Position - er
klappt beim Aufsetzen des Minicorers 1 bzw. sofort bei
weiterer Seilnachgabe durch Schwerkrafteinwirkung um -, die
Auslöserwelle 23 ist entriegelt. Durch das Anhieven der
Auslöserwelle 23 wurde über das Zusammendrücken von Federn
36 eine Platte 37 angehoben, die (pro Kernrohr 8) die
Deckelhalterung 13 über den Haltestift 14 geschoben hat, so
daß die obere Verschlußeinrichtung 9 betätigt wurde. Der
obere Verschlußdeckel 10 verschließt jetzt das obere Ende
12 des Kernrohres 8. Durch die Betätigung der oberen
Verschlußeinrichtung 9 ist die Haltefeder 21 aus dem
weiteren Tragarm 18 herausgerutscht und hat die untere
Verschlußeinrichtung 15 freigegeben. Der untere Verschluß
deckel 17 liegt unter der von der Spannfeder 20 hervor
gerufenen Spannung auf der Sedimentoberfläche 35 auf.
Die Fig. 3 zeigt den Minicorer 1 beim Hieven an Bord eines
Schiffes. Die für die Fig. 2 gemachten Angaben gelten auch
bei Fig. 3. Die Kernrohre 8 wurden aus dem Sedimentboden
32 herausgezogen. Dabei gelangte der Tragarm 18 durch die
sich zunehmend entspannende Spannfeder 20 weiter in eine
senkrechte Ausrichtung. Sobald die unteren Enden 16 der
Kernrohre 8 aus der Sedimentoberfläche 35 heraustraten,
wurden sie von den, sich durch die Federspannung weiter
vorschiebenden unteren Verschlußdeckeln 17 verschlossen.
In diesem geschlossenen Zustand wird der Minicorer 1 an
Bord geholt und auf dem unteren Tragrahmenteil 4 (siehe
wieder Fig. 1) ohne weitere Sicherungsmaßnahmen abgesetzt.
Die unteren Verschlußdeckel 17 werden vorsichtig entfernt
und sofort durch bereitliegende Gummistopfen ersetzt. Durch
Lösen der Halterungen 7 können dann die Kernrohre 8 aus dem
Aufnahmegestell 5 nach unten herausgezogen werden. Zur
erneuten Bereitstellung des Minicorers 1 werden die obere
und untere Verschlußeinrichtung 9 und 15 wieder in
geöffneter Position verriegelt. Dazu müssen die Deckel
halter 13 wieder über die Haltestifte 14 rasten. Wenn der
Minicorer 1 auf dem unteren Tragrahmenteil 4 abgesetzt ist
(siehe Fig. 1), entlasten sich die Federn 36 und drücken
die Platte 37 über die Haltestifte 14 nach unten. Über ein
Lochblech 38 ist jeder Sicherungsstift 14 mit einer Achse
39 fest verbunden, die in jeder Feder 36 verläuft. An ihrem
oberen Ende schließt die Achse 39 mit einer Scheibe 40 ab,
die nicht mit weiteren Teilen verbunden ist. Auf diese
Weise kann der Haltestift 14 mittels des Lochblechs 38
gegen den Druck der Feder 36 nach unten gezogen werden, um
die Deckelhalterung 13 wieder einschieben zu können. Beim
Loslassen des Lochblechs 38 rastet der Haltestift 14
automatisch wieder ein. Die in den Fig. 1 bis 3 einge
zeichneten Elemente im Bereich des Auslösemechanismus sind
in den Fig. 4 und 5 in vergrößerter Ansicht dargestellt.
Die Fig. 4 zeigt den Auslösemechanismus in geschlossenem
Zustand im Detail. Nicht erwähnte Bezugszeichen sind den
vorangehenden Figuren zu entnehmen. Gleiche Bauteile sind
mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der Geräteauslöser ist
der Hebel 22, der mittels eines Haltebolzens 50 drehbar
gelagert ist. In geschlossener Position ist der Hebel 22
mit einem Sicherungsstift 51 gesichert. Dazu durchgreift
dieser sowohl eine Bohrung im Hebel 22 als auch in einem
Auslösehalter 52. Der Sicherungsstift 51 weist eine große
Öse 53 (in der Draufsicht dargestellt) auf, durch die eine
Entsicherungsleine 54 geführt ist. Diese dient dem Ent
sichern des Auslösemechanismus vor dem Fieren des
Minicorers 1. Die Auslöserwelle 23 ist durch den Hebel 22
verriegelt. Dazu greift der Hebel 22 mit einer gebogenen
Nut 55 über einen Stift 56. Dieser Stift 56 ist mit der
Auslöserwelle 23 fest verbunden und wird in einem Langloch
57 geführt. Das Langloch 57 befindet sich in einer
Führungshülse 58, in der die Auslöserwelle 23 wiederum
geführt ist.
Vor dem Fieren wird der Hebel 22 im bereits angehobenen
Zustand des Minicorers 1 entsichert. Er verriegelt die
Auslöserwelle 23 jedoch weiterhin, weil sich der Stift 56
beim Anheben in der gebogenen Nut 55 festgesetzt hat. Beim
Absetzen des Minicorers 1 auf dem Grund und Entlasten des
Stiftes 56 wird der entsicherte Hebel 22 durch ein Gewicht
59 an seinem hinteren Ende in die geöffnete Position
überführt. Die Fig. 5 zeigt den Auslösemechanismus in
geöffnetem Zustand. Der Minicorer 1 wird gerade wieder
heraufgezogen. Dabei bewegt sich zunächst die Auslöserwelle
23 nach oben, bis der Stift 56 im Langloch 57 anschlägt.
Dabei wird die Platte 37 gegen die Federn 36 nach oben
gezogen und die Deckelhalterung 13 der oberen
Verschlußeinrichtung 9 in schon beschriebener Weise
freigegeben. Danach wird der ganze Minicorer 1 nach oben
gezogen.
In der Fig. 6 ist eine komplette Meßanordnung dargestellt.
Hierbei befindet sich der Minicorer 1 in einem Absenkseil
60 ca. 20 m unterhalb einer Wasserschöpferrosette mit CTD
61 zur Probennahme von Fließwasser. Hierbei dient der
Minicorer 1 als Stabilisator und als Bodendetektor. Die
durchschnittliche Geschwindigkeit, mit der der Minicorer 1
auf Grund gefahren und auch wieder herausgezogen werden
sollte, beträgt ungefähr 30 m/min. Die Hiev- und
Fiergeschwindigkeit kann bis zu 120 m/min betragen. Die
Verweildauer am Boden liegt bei ungefähr 1,5 bis 2 min. Die
auswertbare Kernlänge vom Sedimentboden 32 beträgt ca. 25
cm bei einem Durchmesser von 6 cm. Die Kernrohre 8 sind im
allgemeinen aus Plexiglas. Der Minicorer 1 hat ein Gesamt
gewicht von ca. 84 kg und mißt in der Länge/Breite/Höhe ca.
650 × 710 × 1200 mm. Der untere Tragrahmenteil 4 als
Absatzgestell wiegt ca. 18 kg. Mit dem aufgesetzten
Minicorer 1 betragen die Maße ca. 750 × 720 x 1560 cm.
Claims (7)
1. Anordnung zur Probennahme in Gewässern aus dem
Grenzbereich von Bodenwasser und Sediment durch Absenken
von senkrecht ausgerichteten Kernrohren, die innerhalb
eines Tragrahmens mit einem Aufnahmegestell verbunden sind,
das für jedes Kernrohr eine obere und eine untere
Verschlußeinrichtung aufweist, die über eine Auslöserwelle
und einen Geräteauslöser betätigbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
- - nur die Kernrohre (8) in den Grenzbereich (33, 34, 35) abgesenkt werden,
- - der Tragrahmen (2) im Bereich der Kernrohre (8) zweigeteilt und der obere Tragrahmenteil (3) mit dem Aufnahmegestell (5) fest verbunden ist und mit abgesenkt wird,
- - der obere Tragrahmenteil (3) und das Aufnahmegestell (5) die Aufsetzebene (6) der abgesenkten Anordnung (1) auf dem Boden (32) bilden,
- - die Absenkung ohne Beaufschlagung durch Zusatzkräfte er folgt, und daß
- - der Geräteauslöser ein drehbar gelagerter Hebel (22) ist, der in geschlossener Position die Auslöserwelle (23) verriegelt und diese beim Öffnen durch Schwerkraft selbsttätig freigibt.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hebel (22) in geschlossener Position mit einer
gebogenen Nut (55) an seinem einen Ende über einen fest mit
der Auslöserwelle (23) verbundenen Stift (56) greift, der
in einem Langloch (57) in einer, die Auslöserwelle (23)
umgebenden Führungshülse (58) läuft.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hebel (22) in geschlossener Position sicherbar ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Sicherung des Hebels (22) ein Sicherungsstift (51)
verwendet wird, der eine Bohrung sowohl im Hebel (22) als
auch in einem dahinterliegenden, mit der Führungshülse (58)
fest verbundenen Auslösehalter (52) durchgreift.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Sicherungsstift (51) eine große Öse (53) aufweist,
durch die eine Entsicherungsleine (54) geführt ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Auslöserwelle (23) die obere Verschlußeinrichtung (9)
über eine federbelastete (36) Platte (37) betätigt.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Anordnung (1) am Absenkseil (60) unterhalb
zumindest einer weiteren Anordnung (61) für Messungen unter
Wasser befindet.
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DE4318347C2 DE4318347C2 (de) | 1995-04-27 |
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DE (1) | DE4318347C2 (de) |
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