DE4315513A1

DE4315513A1 - Einrichtung zur Formatanpassung einer Bogenübergabetrommel

Info

Publication number: DE4315513A1
Application number: DE4315513A
Authority: DE
Inventors: Rudi Haupenthal; Maurice Laemmerzahl
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1993-05-10
Filing date: 1993-05-10
Publication date: 1994-11-17
Anticipated expiration: 2013-05-11
Also published as: US5480138A; GB2278107B; GB2278107A; GB9409275D0; DE4315513C2

Description

Die Erfindung ist bei Rotationsbogendruckmaschinen anwendbar, wo zum Fördern der Bogen Bogenübergabetrommeln vorgesehen sind, deren Greiferposition und deren Bogenauflagefläche bei einem Auftragswechsel auf ein neues Bogenformat eingestellt werden sollen.

In DE 35 35 621 C1 ist eine Bogenübergabetrommel mit einer derartigen Einrichtung beschrieben. Die Bogenübergabetrommel dient zum Transport zweier Bogen, welche an ihrer Vorderkante in Greifern und an ihrer Hinterkante mit Hilfe von Sauggreifern auf der Mantelfläche der Bogenübergabetrommel gehalten werden. Die Bogenauflagefläche wird von Mantelflächensegmenten gebildet, die zusammen mit den Sauggreifern auf einer gemeinsamen Aufnahme angeordnet sind. Zur Einstellung auf ein neues Format ist die Aufnahme flexibel gestattet und in einen Führungskanal einschiebbar, der einen in Trommel-Umlaufrichtung außen liegenden sowie einen weiter innen liegenden Abschnitt aufweist. Durch teilweises Einschieben der Aufnahme in den innen liegenden Abschnitt läßt sich die Auflagefläche für den Bogen entsprechend dem zu druckenden Format stufenlos in Umlaufrichtung der Bogenübergabetrommel verkleinern. Nachteilig bei dieser Lösung ist, daß zum Einstellen auf ein neues Format die Mantelflächenelemente einen relativ großen Drehwinkelbereich überschreiten müssen, und daß die Mantelsegmente auf ihrem Weg in den innen liegenden Abschnitt einen Verbindungskanal passieren, der einen engen Radius aufweist und der eine Umkehr der Bewegungsrichtung zwischen der Bewegung der außen liegenden und der innen liegenden Mantelflächensegmente bewirkt. Dadurch verlängert sich ein Umstellvorgang und die damit verbundene Stillstandszelt einer Druckmaschine. Die Führung der Mantelflächensegmente von außen nach innen ist durch die Umlenkung der Bewegungsrichtung im Inneren der Bogenübergabetrommel nur konstruktiv aufwendig zu realisieren. Die Einstellung auf ein neues Bogenformat kann manuell vorgenommen werden oder automatisiert vorgenommen werden, wozu Positionsmeßeinrichtungen und fernbedienbare motorische Antriebssysteme vorgesehen sein können. (DE GM 83 19 431, DE 31 36 349 A1).

Es sind weitere Einrichtungen zur Formatanpassung bekannt, die zwei in Umlaufrichtung ineinandergreifende Bogenauflagesegmente enthalten, welche gegeneinander um eine gemeinsame Achse verdrehbar sind. (JP 4-153039, JP 4-1588041, DE-Aktenzeichen P 42 23 190.6-27, DE-Aktenzeichen P 42 23 188.4).

Nachteilig bei diesen Lösungen ist, daß die die Bogenauflagefläche bildenden Bogenauflagesegmente quer zur Umlaufrichtung der Bogenübergabetrommel Schlitze beziehungsweise Kanten aufweisen, die dann, wenn die Bogen mit einer bedruckten Seite auf der Mantelfläche der Bogenübergabetrommel aufliegen die Druckqualität beeinträchtigen können.

In EP 0 165 477 A1 ist ein Aufzug für eine Bogenübergabetrommel beschrieben, der eine Mantelfläche verkörpert, auf der die bedruckte Seite der Bogen unbeschadet transportiert werden kann. In einer Variante dieser Lösung weist eine Speichertrommel zur Umstellung auf ein neues Bogenformat im Bereich der hinteren Bogenkanten einen in Umlaufrichtung verstellbaren Saugkasten auf. Ungünstig ist, daß der Verstellbereich zwischen einem maximalen und einem minimalen Bogenformat konstruktionsbedingt gering ausfällt.

Der in DE-GM 91 15 526 beschriebene Zylinder für eine Druckmaschine weist eine in ringzonenförmige oder matrixförmige Tellelemente zergliederte Mantelfläche auf, bei der jedes Teilelement für sich ferngesteuert in seinem radlalen Abstand einziehbar ist. Das Einziehen der Tellelemente kann mit mechanischen, elektrodynamischen, pneumatischen oder hydraulischen Antriebsmitteln erfolgen, die ausschließlich eine Radialbewegung der Teilelemente gestatten.

Diese Lösung hat den Nachteil, daß eine Vielzahl von Stellelementen benötigt werden, die material- und kostenaufwendig sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zur Formatanpassung einer Bogenübergabetrommel zu entwickeln, die mit geringem Aufwand eine schnelle Umstellung auf ein neues Bogenformat ermöglicht, wobei die bogentragende Mantelfläche nur geringe Unstetigkeiten aufweist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf jeder Seite der Bogenübergabetrommel auf deren Achse Führungsscheiben mit radlalen Führungsschlitzen vorgesehen sind. Die Führungsschlitze der Führungsscheiben verlaufen parallel zueinander. In den Führungsschlitzen laufen nahezu spielfrei Führungselemente, die jeweils mindestens mit einem Bogenauflagesegment gekoppelt sind, welche in Umlaufrichtung der Bogenübergabetrommel und in radialer Richtung verstellbar angeordnet sind. Desweiteren besteht die Lösung darin, daß neben den Führungsscheiben jeweils Steuerscheiben auf der Achse der Bogenübergabetrommel angeordnet sind. Die Führungsscheiben sind fest mit der Achse verbunden, während die Steuerscheiben drehbar auf der Achse sitzen. Die Steuerscheiben sind quer zur Umlaufrichtung der Bogenübergabetrommel mit mindestens einer Traverse gekoppelt. Jeweils auf einer der Traversen sind die Greiferelemente zum Halten einer Bogenhinterkante angeordnet. In den den Führungsscheiben zugeordneten Planflächen der Steuerscheiben sind Steuerschlitze eingebracht, in denen mindestens eines der mit den Bogenauflagesegmenten gekoppelten Führungselemente laufen. Die Steuerschlitze besitzen einen Abschnitt mit einer radlalen Führungskomponente. Mindestens eine der Steuerscheiben ist mit einem Antriebselement zur Relativverdrehung der Steuerscheiben gegenüber den Führungsscheiben gekoppelt.

Die farbabweisenden Bogenauflagesegmente können lamellenartig ausgebildet sein, wobei benachbarte Bogenauflagesegmente in Mantellinienrichtung der Bogenübergabetrommel mehrere senkrecht in Umlaufrichtung liegende rechteckförmige Verzahnungen aufweisen können.

Eine besonders geschlossene Mantelfläche erreicht man dadurch, daß die Bogenauflagesegmente schneidenförmig ausgebildet sind, und daß die in radlaler Richtung verlaufenden Führungsschlitze der Führungsscheiben kurvenförmig verlaufen, so daß die von der Mantelfläche weggeführten Bogenauflagesegmente übereinander geschuppt liegen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen anhand einer Zeichnung noch näher erläutert werden, es zeigen:

Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch eine Bogenübergabetrommel für zwei verschiedene Formate,

Fig. 2 einen Längsschnitt der Bogenübergabetrommel nach Fig. 1,

Fig. 3 eine Detaildarstellung einer Steuerscheibe,

Fig. 4 verzahnte Bogenauflagesegmente und

Fig. 5 hinterschnittene Bogenauflagesegmente.

Die in Fig. 1 gezeigte Bogenübergabetrommel besteht aus einer Vielzahl von Bogenauflagesegmenten 1, deren radial außen liegende Begrenzungsflächen die Bogenauflageflächen für zwei maximal zu transportierende Bogen bilden. Zur Halterung der Bogenvorderkanten sind auf der Bogenübergabetrommel zwei Reihen Greifer 2, 3 vorgesehen. Die Hinterkante der Bogen wird mittels Sauggreifern 4, 5 auf der Bogenübergabetrommel gehalten. In der oberen Hälfte von Fig. 1 sind die Bogenauflagesegmente für ein maximales Bogenformat dargestellt. Die Position der Bogenauflagesegmente 1 in der unteren Hälfte von Fig. 1 entspricht der Position für ein kleineres Bogenformat.

Wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, befinden sich beidseitig der Bogenübergabetrommel auf Lagersitzen 6, 7 der Achse 8 jeweils innen liegend Führungsscheiben 9, 10 und außen liegend Steuerscheiben 11, 12. Die Steuerscheibe 11 ist in Fig. 3 detailliert dargestellt. Die Führungsscheiben 9, 10 sitzen fest auf der Achse 8, während die Steuerscheiben 11, 12 drehbar auf den Lagersitzen 6, 7 angeordnet sind. Die Führungsscheiben 9, 10 besitzen radiale Führungsschlitze 13, 14, die in radialer Richtung jeweils parallel liegen. In die Steuerscheiben 11, 12 sind Steuerschlitze 15, 16, 17, 18 eingebracht, die jeweils in einem definierten Bereich auf einer Kreisbahn um die Achse 8 verlaufen und in einem weiteren Winkelbereich radial nach innen verlaufen. Die Steuerscheiben 11, 12 sind jeweils durch zwei Traversen 19, 20 und 21, 22 auf jeder Hälfte der Bogenübergabetrommel miteinander verschraubt. Auf den Traversen 19 und 21 sind Halter 23, 24 für Sauggreifer 4, 5 befestigt, die die Bogenhinterkante halten. Die Bogenauflagesegmente 1 sind beidseitig mit radial angeordneten Stützen 25, 26 gekoppelt, in denen jeweils zwei Führungsstifte 27, 28, 29, 30 eingebracht sind. Der Durchmesser der Führungsstifte 27, 28, 29, 30 ist der Breite der Führungsschlitze 13, 14 und der Steuerschlitze 15, 16, 17, 18 angepaßt. Die Führungsstifte 27, 28 laufen in den Führungsschlitzen 13,14 und in den Steuerschlitzen 15, 17, während die Führungsstifte 29, 30 nur in den Führungsschlitzen 13, 14 laufen.

Zum Umstellen der Bogenauflagesegmente 1 vom maximalen Format auf ein minimales Format werden die Traversen 19, 20, 21, 22 mit den Haltern 23, 24 über die Bogenauflagesegmente 1 verfahren. Dazu können die Steuerscheiben 11, 12 mit einem Antriebselement gekoppelt sein. Bei Verdrehung der Steuerscheiben 11, 12 gegenüber den Führungsscheiben 9, 10 auf den Lagersitzen 6, 7 werden die Führungsstifte 27, 28 in den mit einer Radlalkomponente behafteten Bereich der Steuerschlitze 15, 17 radial in Richtung Achse 8 bewegt. Gleichzeitig werden die Stützen 25, 26 gekoppelten Führungsstifte 27, 28, 29, 30 in den Führungsschlitzen 13, 14 radial in Richtung Achse 8 bewegt. Die Führungsschlitze 13, 14 dienen als Geradführung und verhindern ein Kippen der Bogenauflagesegmente 1 bei der Formatumstellung. Durch die Kopplung über die Stützen 25, 26 werden die Bogenauflagesegmente 1 gleichzeitig mit nach innen bewegt.

Bei den in Fig. 4 gezeigten Bogenauflagesegmenten 31, 32 sind in Richtung einer Mantellinie 33 beidseitig rechteckförmige Ausbrüche 34, 35 vorgesehen. In der ausgezogenen Darstellung befinden sich die Bogenauflagesegmenten 31, 32 in der Ebene der Mantelfläche. In der strichpunktierten Darstellung sind die Bogenauflagesegmente 31, 32 wie oben beschrieben nach innen eingezogen. Die Bogenauflagesegmente 31, 32 schieben sich dabei an den Ausbrüchen ineinander. Dadurch wird erreicht, daß keine über die gesamte Breite eines Bogens verlaufende Schlitze innerhalb der Mantelfläche die Druckqualität beeinflussen.

Bei der Variante nach Fig. 5 sind die Bogenauflagesegmente 1 schneidenförmig ausgebildet. Dadurch wird erreicht, daß in der Mantelfläche keine Schlitze zwischen den Bogenauflagesegmenten 1 auftreten. Die Führungsschlitze 13, 14 sind nicht gerade, sondern kurvenförmig ausgeführt. Beim Verdrehen der Steuerscheiben 11, 12 gegenüber den Führungsscheiben 9, 10 werden dadurch die Bogenauflagesegmente 1 in den Führungsschlitzen 13, 14 um einen Winkel geschwenkt. Durch die schneidenförmige Ausbildung liegen die eingezogenen Bogenauflagesegmenten 1 übereinander geschuppt.

Bezugszeichenliste

1 Bogenauflagesegmente
2, 3 Greifer
4, 5 Sauggreifer
6, 7 Lagersitze
8 Achse
9, 10 Führungsscheibe
11, 12 Steuerscheibe
13, 14 Führungsschlitze
15, 16, 17, 18 Steuerschlitze
19, 20, 21, 22 Traversen
23, 24 Halter
25, 26 Stützen
27, 28, 29, 30 Führungsstifte
31, 32 Bogenauflagesegmente
33 Mantellinie
34, 35 Ausbrüche

Claims

1. Einrichtung zur Formatanpassung einer Bogenübergabetrommel,

- bestehend aus radial und in Umlaufrichtung der Bogenübergabetrommel in Führungen verschiebbaren Bogenauflagesegmenten,
- und bestehend aus, die Bogenvorder- und -hinterkante haltenden Greifervorrichtungen, die in Umlaufrichtung der Bogenübergabetrommel in der Mantelfläche relativ zueinander verstellbar sind, wobei die Bogenauflagesegmente und die Greifervorrichtungen für beide zu transportierenden Bogen gleichzeitig verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet,
- daß beidseitig der Bogenübergabetrommel fest mit der Achse (8) der Bogenübergabetrommel verbundene Führungsscheiben (9, 10) mit radlalen Führungsschlitzen (13, 14) vorgesehen sind, wobei die Führungsschlitze (13, 14) der Führungsscheiben (19, 20) parallel verlaufen,
und wobei jeweils in den Führungsschlitzen (13, 14) mindestens ein mit einem Bogenauflagesegment (1, 31, 32) gekoppeltes Führungselement (27, 28, 29, 30) sitzt,
- daß beidseitig der Bogenübergabetrommel drehbar auf der Achse (8) der Bogenübergabetrommel und der jeweiligen Führungsscheibe (9, 10) zugeordnet je eine Steuerscheibe (11, 12) vorgesehen ist, die mit mindestens einer Traverse (19, 20, 21, 22) verbunden sind,
wobei jeweils mindestens eines der mit den Bogenauflagesegmenten (1) gekoppelten Führungselemente (27, 28, 29, 30) in einem Steuerschlitz (15, 16, 17, 18) der Steuerscheibe (11, 12) sitzt, der eine radiale Führungskomponente besitzt,
und wobei auf einer der Traversen (19, 20, 21, 22) die, die Bogenhinterkante haltenden Greifervorrichtungen (4, 5) angeordnet sind,
- und daß mindestens eine der Steuerscheiben (11, 12) mit einem Antriebselement zur Relativverdrehung der Steuerscheiben (11, 12) gegenüber den Führungsscheiben (9, 10) auf der Achse (8) der Bogenübergabetrommel gekoppelt ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

- daß je Bogenauflagesegment (1) beidseitig der Bogenübergabetrommel je zwei Führungsstifte (27, 28, 29, 30) als Führungselemente vorgesehen sind,
- und daß die Führungsschlitze (13, 14) und die Steuerschlitze (15, 16, 17, 18) in ihrer Breite dem Durchmesser der Führungsstifte (27, 28, 29, 30) angepaßt sind.

3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogenauflagesegmente (1) lamellenartig ausgebildet sind.

4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Bogenauflagesegmente (1) in Mantellinienrichtung (33) der Bogenübergabetrommel mehrere senkrecht in Umlaufrichtung liegende rechteckförmige Verzahnungen (34, 35) aufweisen.

5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

- daß parallel zur Drehachse 8 in Umlaufrichtung der Bogenübergabetrommel die Bogenauflagesegmente (1) schneidenförmig ausgebildet sind, und in der Mantelfläche der Bogenübergabetrommel eine geschlossene Fläche bilden,
- und daß die in radialer Richtung verlaufenden Führungsschlitze (13, 14) der Führungsscheiben (9, 10) kurvenförmig verlaufen und die von der Mantelfläche weggeführten Bogenauflagesegmente (1) übereinander geschuppt liegen.