DE4307789C3 - Kontroll-Siebvorrichtung sowie Verwendung der Vorrichtung - Google Patents
Kontroll-Siebvorrichtung sowie Verwendung der VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kontrollsieb mit einer
pneumatischen Gutzuführung, einem Siebgehäuse, ei
nem zylindrischen Siebmantel mit darin umlaufendem
Schleuderrotor, einem Auslaß für den Siebabstoß sowie
einem Anschluß für den pneumatischen Weitertrans
port des Siebdurchfalles.
Von Mühlenbetrieben werden heute, von Pannen ab
gesehen, Fertigprodukte ausgeliefert, deren Reinheit
bezüglich Fremdbesatz nahezu absolut ist. Bereits bei
der Mehlgewinnung durchläuft das Mahlgut eine große
Zahl von Siebstufen. Vor der Auslieferung werden die
Mehle und Grieße in der Mühle und im Lagersilo mittels
Kontrollplansichtern oder Siebmaschinen nachgesiebt,
so daß sie keine unerwünschten Grobgutbestandteile
mehr enthalten.
In jüngster Zeit vorgenommene Kontrollsiebungen
beim Abnehmer zeigten nun aber entgegen den Erwar
tungen doch einen störenden Besatz beziehungsweise
störende Fremdbestandteile. Im Prinzip haftet der vor
angehende Verarbeitungsbetrieb für die Produkterein
heit, die ein wichtiger Teil der Produktqualität ist. Es hat
sich nun aber gezeigt, daß es in den meisten Fällen gar
nicht mehr möglich ist, die Quelle der Verunreinigung
mit Sicherheit feststellen zu können. Das erfordert da
her erneut eine Eingangs-Kontrollsiebung vor der Wei
terverarbeitung von mehl- und grießartigen Gütern.
Mehlartig bzw. grießartig bezieht sich hierbei auf das
jeweilige Produkt, wobei es sich im allgemein übliche
Begriffe handelt.
An ein solches Kontrollsieb bei den Abnehmern von
Mühlenprodukten stellen sich ganz spezifische Anfor
derungen. Grundsätzlich müssen aus relativ großen
Fördermengen, zum Beispiel aus 8000 kg Mehl pro
Stunde vielleicht nur einige Gramm Verunreinigungen
ausgesiebt werden. Die Kontrollsiebung soll vor der
Weiterverarbeitung besonders einfach und sehr wirk
sam sein. Bekannt sind Siebmaschinen, die das Produkt
sieben entweder vor der Einschleusung in eine pneuma
tische Förderleitung oder am Ende der Leitung direkt
über einem Lagerbehälter. Oftmals muß eine Platzie
rung der Siebmaschine unterwegs auf der Förderstrec
ke gewählt werden. Dies erfordert eine Ausschleusung
des Produktes aus der Förderleitung vor der Siebma
schine, und nachfolgend die Wiedereinschleusung mit
erheblichem Installations- und Kostenaufwand. Bevor
zugt wird deshalb die Kontrollsiebung innerhalb eines
um Beispiel ohnehin vorhandenen Pneumatiktranspor
tes eingebaut, wobei aber verlangt wird, daß durch eine
entsprechende Siebeinrichtung nicht ein großer Wider
stand überwunden werden muß, was den Kraftbedarf
für den Pneumatiktransport erhöhen würde.
Es hat sich dazu, ausgehend von dem Vorschlag der
alten deutschen Patentschrift Nr. 8 67 193, eine eigene
Gattung der sogenannten "Siebmaschinen in der Druck
luftförderung" entwickelt. Diese alte Druckschrift
schlug dazu vor, innerhalb eines zylindrischen Siebman
tels ein Schlägerwerk mit hoher Umlaufdrehzahl anzu
ordnen, und das von den Schalen befreite Mehl über
einen ringzylindrischen Kanal mit der Luftströmung
weiter zu fördern. Der Akzent dieser Einrichtung liegt
allerdings in der Funktion als Kleieschleuder, die ein
besonders typisches Aggregat in der müllerischen Ver
arbeitungstechnik ist.
In der DE-OS Nr. 21 21 726 wurde die genannte
Einrichtung im Hinblick auf die eigentliche Funktion der
Kontrollsiebung von großen Mengen Mehl, die zum
Beispiel von einem Transportfahrzeug in Silos umgela
den werden müssen, weiterentwickelt. Dabei wird vor
geschlagen, die Siebeinrichtung am Ende einer pneuma
tischen Förderleitung anzuordnen. Anstelle des traditio
nellen Schlägerwerkes bei Kleieschleudern wird ein mit
Längsflügeln versehender Rotor gewählt und das Sieb
gut durch eine Scheibe gegen den Siebmantel gelenkt.
In einer Weiterentwicklung der gattungsgemäßen
Kontroll-Siebvorrichtung gemäß der DE-OS Nr. 23 38
909 wird vorgeschlagen, den, das Siebgut nach außen
schleudernden Rotor, nur einseitig zu lagern. Die zufüh
rende pneumatische Förderleitung kann dabei in axialer
Richtung von der, dem Antrieb gegenüberliegenden
Maschinenseite, bis über die Mitte des Siebzylinderin
nenraumes verlängert werden. Als Nachteile ergaben
sich hier ungünstige Strömungsverhältnisse für das Gut-
Luftgemisch und ein Konzept, das wegen der einseitigen
Lagerung nur für kleinere Aggregate maschinenbaulich
geeignet ist. Der Zugriff zum Sieb ist erschwert.
Im weiteren beschreibt die DE-AS 12 55 461 eine
Siebtrommel, die eine Trennscheibe in Form eines
Schneckengewindes auf dem Rotor aufweisen kann. Ei
ne solche Anordnung ist jedoch für eine pneumatische
Gutzuführung ungeeignet. Eine vergleichbare Siebma
schine mit feststehender Siebtrommel und darin umlau
fendem Schlägerwerk zeigt die DE-OS 29 12 870, wobei
der Guteintrag über die gesamte Länge eines Vorsiebes
erfolgt, welches am Zuführende in die Siebtrommel hin
einragt. Der Guteintrag in das Vorsieb erfolgt mittels
einer Schnecke.
Eine, mit einem Schlägerwerk versehende Vorrich
tung zum Trennen von Mehl und Kleie (DE-
PS 9 68 988) offenbart eine weitere Siebeinrichtung oh
ne erkennbare Standeinrichtung oder Eignung für eine
pneumatische Gutzuführung.
Der Erfindung wurde nun die Aufgabe gestellt, die
Nachteile der bekannten Lösungen zu vermeiden, ins
besondere eine große Durchsatzsteigerung mit dem ge
ringstmöglichen Druckverlust für den Pneumatiktrans
port zu erlauben.
Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkma
le des Anspruchs 1 gekennzeichnet.
Bereits mit einer Versuchsmechanik konnte die er
wartete Leistungssteigerung erreicht, und ein tiefer
Druckverlust in der Größenordnung von 30 bis 50 mm
ws (Wassersäule) festgestellt werden. Versuche bestä
tigten, daß das Siebgut nicht einfach in dem Raum des
Siebzylinders geführt, sondern gleichzeitig durch me
chanische Hilfe schon optimal innerhalb eines ersten
Abschnittes des Siebmantels verteilt werden soll. Es
konnte dabei festgestellt werden, daß der überwiegende
Teil des Mehl es schon im ersten Drittel durch den Sieb
mantel durchtritt, vorausgesetzt, daß die Schleuderlei
sten schon in diesem Abschnitt voll wirksam sind. Es
wurde ferner beobachtet, daß die Siebleistung dort ex
trem hoch ist, wo das Mehl mit dem Luftstrom begleitet
ist. Dagegen ist die Siebleistung ohne Luftunterstützung
geringer. Nun besteht aber eine wichtige Funktion der
Kontrollsiebung darin, daß als Siebabstoß nicht gleich
zeitig feines Produkt, zum Beispiel Mehl, mitgerissen
wird. Für die saubere Aussiebung steht damit erfin
dungsgemäß der Hauptteil des Siebmantels zur Verfü
gung, weil die Hauptmenge in dem Bereich des Verteil
abschnittes durch das Sieb schon abgeführt werden
kann.
Wenn der Eintragsverteiler tatsächlich in
der Art wie ein Streuteller wirkt, so kann das Schnec
kengehäuse verdrehbar konstruiert sein, mit radial oder
tangential zu der Drehachse des Schleuderrotores mün
denden Einlaufstutzen für die pneumatische Gutzufüh
rung. Dies erlaubt bei einer großen Vielzahl von Dispo
sitionen bezüglich der Lage und Richtung der pneumati
schen Förderleitung den Anschluß einfach zu gestalten
mit der kleinstmöglichen Anzahl von Rohrbögen. Durch
die mechanisch zwangsweise gleichmäßige Verteilwir
kung durch den Eintragverteiler hat die spezielle Rich
tung der pneumatischen Gutzuführung keinen Einfluß
mehr für die Produktbeaufschlagung auf das Sieb.
Die Erfindung erlaubt ferner eine ganze Anzahl be
sonders vorteilhafte weitere Ausgestaltungen. Bevor
zugt wird der Verteilabschnitt durch eine mitumlaufen
de Stauscheibe etwa im ersten Drittel des Schleuderro
tores in Längsrichtung begrenzt.
Die Erfahrung im Stand der Technik ging davon aus,
daß auf die Dauer die beste Siebwirkung dadurch auf
rechterhaltbar ist, indem an den Schleuderleisten, über
die ganze innere Siebfläche wirksame Bürsten-Elemen
te angebracht werden; damit gewissermaßen das Sieb
dauernd gebürstet wird. Für ein Kontrollsieb wird nicht
eine bestimmte Feinfraktion von der nächstgrößeren
Fraktion getrennt, wie dies bei der klassischen Siebtech
nik üblich ist. Es wird bewußt eine Sieböffnung gewählt
durch die alles Mehl durchtreten kann. Alle durchzusie
benden Partikel sind wesentlich kleiner als die Sieböff
nung. Man kann davon ausgehen, daß die abzutrennen
den Fremdteile wesentlich größere Abmessungen ha
ben. Gerade durch die relativ großen Sieböffnungen
können jedoch ermüdete Borsten (D < 0,3 mm) vom
Bürsten-Reinigungselement durchdringen und gelangen
unterwünschterweise so in das Nahrungsmittel. Eine op
timale Siebwirkung ergab sich, wenn die Schleuderlei
sten mehrere, einzeln radial abstehende gummiela
stische Förder- beziehungsweise Reinigungslappen auf
weisen. Mit den elastischen Förder- beziehungsweise
Reinigungslappen entstehen keine entsprechenden Bor
stenteile mehr. Viel mehr haben die Versuche gezeigt,
daß solche, die schon im Gut waren, sogar noch ausgele
sen werden. Ferner wird vorgeschlagen, daß die Reini
gungslappen auf der selben Schleuderleiste mit Längs-
Abstand zueinander angeordnet sind, mit vorzugsweise
versetzter Anordnung zu der nächst folgenden Schlag
leiste, zur Bildung einer schraubenförmigen Förder
komponente über die Länge des Siebmantels. Durch die
damit erzeugte drallartige Bewegung des Gutes wird
die Durchsiebung unterstützt, und gleichzeitig für eine
schnelle Förderung des Grobgutes sowie Fremd-Kör
pern zum Auslaß hin gesorgt.
Zwischen dem Verteilabschnitt sowie dem Auslaß für
den Siebabstoß kann ein weiterer Verdrängungskörper
angeordnet werden, wobei der Auslaß in Form eines
Ringspaltes für den Siebabstoß vorzugsweise durch ei
ne gummi-elastische Scheibe gebildet ist. Weiterhin ist
es aber auch möglich, daß der Schleuderrotor zwischen
dem Verteilabschnitt und dem Auslaß einen gestuften
oder sich konisch erweiternden Verdrängungskörper
oder wenigstens 2 entsprechende Stauscheiben auf
weist.
Der Eintragsverteiler wird als angetriebene Eintrags
schleuderschnecke ausgebildet und kann eine einvor
zugsweise aber eine zwei- oder mehrgängige Eintras
schnecke sein.
Es hat
sich gezeigt, daß der Rotor niedrigtourig angetrieben
werden kann, vorzugsweise mit weniger als 500 U/min.
Dadurch kann die Lebensdauer der Kontroll-Siebvor
richtung, besonders die Standzeit des Siebmantels und
der Reinigungslappen, vergrößert werden.
Vorzugsweise mündet der Auslaß für den Siebabstoß
in einem ausschwenkbaren Fremdkörperkasten.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der
Kontrollsiebvorrichtung für die Kontrollsiebung von
mehlartigen Gütern.
Es wird nun die Erfindung an Hand einiger Ausfüh
rungsbeispiele mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es
zeigen:
die Fig. 1 ein Kontrollsieb im Querschnitt;
die Fig. 2 schematisch die Anordnung von Reini
gungslappen mit 4 direkt hintereinander dargestellen
Schleuderleisten;
die Fig. 3 eine Ansicht III der Fig. 2;
die Fig. 4 einen Schnitt IV-IV der Fig. 2 in größerem
Maßstab;
die Fig. 5 schematisch eine pneumatischen Druckför
deranlage mit Kontroll-Siebung;
die Fig. 6 eine andere Ausgestaltung der Kontroll
siebvorrichtung.
In der Folge wird nun auf die Fig. 1 Bezug genom
men. Eine pneumatische Gutzuführung 1 ist über ein
Bogenstück 2 an einem Stutzen 3 eines verdrehbaren
Schneckengehäuses 4 einer Eintragsschnecke 5 ange
schlossen. Die Eintragsschnecke 5 ist fest mit einer Wel
le 6 eines Schleuderrotores 7 verbunden, welcher über
eine Riemenscheibe 8 antreibbar ist. Das Gehäuse 4
kann um die Achse 9 des Schleuderrotores 7 verdreht
und in jeder beliebigen Verdrehlage angeordnet zum
Beispiel über Klemmringe 10 an einem Siebgehäuse 16
angeschraubt werden. Der Schleuderrotor 7 ist über die
ganze Länge von einem Siebmantel 11 umgeben, so daß
das gereinigte Gut nur durch die Maschen des Siebman
tels 11 durchtreten kann. Gröbere Teile, die ausgesiebt
werden müssen, werden am gegenüberliegenden Ende
durch einen Auslaß 12 entfernt. Der Auslaß 12 ist nach
außen durch den Siebmantel 11 und nach innen durch
eine gummi-elastische Platte 13, die einen etwas kleine
ren Durchmesser als der Siebmantel 11 hat und einen
Spalt 14 bildet, begrenzt. Anschließend ist ein Grobgut
kasten 15 der vorzugsweise um eine vertikale Achse
wegschwenkbar ist. In vielen Fällen genügt es, wenn der
Grobgutkasten 15 nur einige Liter Fassungsvermögen
hat, da bei der Kontroll-Siebung nur minimalste Men
gen an Siebabstoß anfallen. Eines der Erschwernisse bei
der Kontroll-Siebung in einer pneumatischen Druckför
derleitung ist der statische Luftdruck in dem ganzen
System. Das eigentliche Siebgehäuse 16 muß entspre
chend druckfest gebaut sein. Wenn zusätzlich zu dem
Fremdkörperkasten 15 ein Auffangbehälter 17 vorgese
hen wird, so muß dieser ebenfalls druckfest ausgebildet
sein, oder es muß zum Beispiel durch eine elektrische
Verriegelungen über eine Abschlußklappe 19 dafür ge
sorgt werden, daß der Auftragsbehälter 17 nur im
drucklosen Zustand entleert werden kann. Das Siebge
häuse 16 ist im oberen Teil vorzugsweise als Halbschale
und im unteren Teil als Sammeltrichter 20 gestaltet, an
welchem ein Förderrohr 21 für den pneumatischen Wei
tertransport des durchgesiebten Gutes angeordnet ist.
Der Schleuderrotor 7 weist, vier sich über die ganze
Länge L des Siebmantels 1 erstreckende Schleuderlei
sten 22 auf, wobei diese um je 90° versetzt angeordnet
sind. Die Schleuderleisten haben als primäre Funktion
das Luft-Gutgemisch in einer starken Umlaufbewegung
zu halten, damit durch die entsprechende Zentrifugal
kraft das Gut immer an den Siebmantel 11 getrieben
wird. An dem Schleuderrotor 7 sind ferner zwei Stau
scheiben 24 und 25 angeordnet, welche eine zu direkte
Längsbewegung des Gut-Luftgemisches verhindern sol
len. Die beiden Stauscheiben 24 und 25 unterteilen den
inneren Siebraum, wobei ein erster Abschnitt A vor
zugsweise kleiner als 1/3 der Länge ist und der übrige
Abschnitt B entsprechend ausfällt. Der Abschnitt B wird
hierbei durch die Stauscheibe 25 nochmals unterteilt,
um letztendlich die Siebwirkung zu erhöhen.
Mit dem Abschnitt A wird gleichzeitig der Verteilab
schnitt A gebildet, in dem das, durch die Umlaufbewe
gung der Eintragsschnecke 5 tangential eingetragene
Gut-Luftgemisch gleichmäßig auf den ganzen Umfang
des Siebmantels 11 verteilt wird. Eine zusätzliche Ver
teilwirkung wird dadurch erreicht, daß die Schleuderlei
sten 22 um ein Maß As sich auch über diesen Abschnitt
erstrecken. Die Schleuderleisten 22 sind durch ein Arm
kreuz 26 starr mit der Welle 6 verbunden. Fest an den
Schleuderleisten 22 sind eine großen Zahl von Förder
beziehungsweise Reinigungslappen 23 befestigt, die ra
dial abstehen, gummi-elastisch sind und den Siebmantel
11 für alle nicht abrasiven Güter leicht berühren.
Die Reinigungslappen 23 sind in der Fig. 2, 3 und 4 in
größerem Maßstab dargestellt. Die Förder- beziehungs
weise Reinigungslappen 23 sind wie aus der Fig. 4 er
sichtlich ist durch eine Klemmleiste 27 an den Schleu
derleisten 22 befestigt und können sich bei Eintritt eines
großen Fremdkörpers nach hinten abbiegen (23'), so
daß dieser nicht festgeklemmt wird wie dies bei starren
Leisten geschehen kann. In der Fig. 3 sind schematisch
die vier Schleuderleisten 22 dicht aneinander gereiht
dargestellt. Die Förder- beziehungsweise Reinigungs
lappen sind um ein Maß X bzw. X' versetzt, wobei in
dem Beispiel das Maß X auch etwa der Länge eines
einzelnen Reinigungslappens 23 entspricht. Bevorzugt
wird dem einzelnen Reinigungslappen eine Trapezform
gegeben, so daß über die ganze Länge einer einzelnen
Schleuderleiste 22 eine Sägezahnform entsteht. Diese
Sägezahnform hat eine doppelte Wirkung. Einerseits
entsteht dadurch ein ständiger Wechsel von intensiver
und weniger intensiver Schleuderwirkung. Anderseits
bewirkt die versetzte Anordnung gleichzeitig eine För
derwirkung wie mit den Pfeilen 28 angedeutet ist. Damit
entsteht in dem Innenraum des Siebmantels eine Drall-
Wirkung speziell für das Grobgut hin zum Austritt an
das Siebmantelende. Besonders wichtig ist, daß auch in
dem Verteilabschnitt A die Schleuderleisten 22 bezie
hungsweise die Reinigungslappen 23 voll wirksam sind.
In diesem Bereich ist deshalb durch ungleiche Längen
der Reinigungslappen 23a, 23b, 23c und 23d, ohne Ver
setzung, nur eine minimale Förderwirkung, jedoch eine
intensive Verteil- und Siebunterstützung erwünscht.
Die Fig. 5 zeigt eine pneumatische Druck-Förderan
lage mit einem eingebauten Kontrollsieb 30. Ein Geblä
se 31 liefert die erforderliche Druckluft, welche über ein
Druckregelventil 37 im Druck einstellbar ist. Das Gut
wird über eine Rotationsschleuse 32 in die Druckförder
leitung 1 eingespiesen. Strichpunktiert ist angedeutet,
daß die Förderleitung auch gemäß Linienführung 1' ver
legt sein kann, was durch Verdrehen des Schneckenge
häuses 4 gemäß Pfeil 33 machbar ist. Das Pneumatik
rohr 21 für das abgesiebte Gut wird mit der gleichen
Förderluft in eine Trimelle 34 gefördert oder zum Bei
spiel in einen Behälter von welcher die Luft über einen
Filter 35 sowie einen Ventilator 36 abgeführt und das
Gut der weiteren Verarbeitung zugeführt werden kann.
Die Fig. 6 zeigt eine weitere Ausgestaltung des
Schleuderrotores. Die Eintragsschnecke 5 ist hier als
zwei-gängige Schnecke ausgebildet. Anstelle der Stau
scheiben ist ein Doppelzylinder 40, der gegen die Pro
duktzuführung mit einer Kegelspitze eine analoge
Funktion hat wie die zwei Stauscheiben der Fig. 1. Die
Kontrollsiebvorrichtung 30 ist über Träger 42 direkt an
der Decke 43 aufgehängt.
Claims (6)
1. Kontrollsiebvorrichtung mit einer pneumatischen Gutzuführung (1),
einem Siebgehäuse (16), einem zylindrischen Siebmantel (11) mit darin umlaufen
dem Schleuderrotor (7), mit mehreren Schleuderleisten (22), einem Auslass (12) für
den Siebabstoss sowie einen Auslass (21) für den Siebdurchfall, dadurch gekenn
zeichnet, dass
- a) sich die Schleuderleisten (22) über die Länge des Siebmantels (11) erstrecken und
- b) die Schleuderleisten (22) mehrere radial abstehende Lappen (23) zum Fördern und Reinigen aufweisen, welche
- c) aus gummi-elastischem Werkstoff gebildet sind, und die Innenfläche des Siebmantels (11) leicht berühren, und dass weiterhin
- d) ein verdrehbares Gehäuse (4) zwischen Gutzuführung (1) und Siebgehäuse (16) vorgesehen ist, welches einen Einlaufstutzen (3), aufweist.
2. Kontrollsieb nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lappen (23) auf derselben Schleu
derleiste (22) mit Längs-Abstand zueinander ange
ordnet sind, mit versetzter Anordnung zu der
nächst folgenden Schleuderleiste (22) zur Bildung
einer schraubenförmigen Förderkomponente über
die Länge des Siebmantels (11).
3. Kontrollsieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Gehäuse (4) für eine Eintragsschnecke (5) vorgesehen ist und mit einem radial oder
tangential zu der Drehachse (9) des Schleuderrotors (7) mündenden Einlaufstutzen
(3) versehen ist.
4. Kontrollsieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Sieb
mantels (11), etwa im ersten Drittel, ein Verteil
abschnitt (A) ausgebildet ist zur gleichmäßigen Ver
teilung des Gutes auf den ganzen Siebumfang.
5. Kontrollsieb nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- a) der Verteilabschnitt (A) durch eine mitum laufende Stauscheibe (24) in Längsrichtung be grenzt und
- b) der Auslaß (12) für den Siebabstoß durch eine elastische Scheibe (13) gebildet ist.
6. Verwendung des Kontrollsiebes nach den An
sprüchen 1 bis 5 zur Kontrollsiebung von mehlarti
gen Gütern.
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