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"Siebvorrichtung " Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebvorrichtung
an einer pneumatischen Förderleitung, zum Beispiel für Mehl.
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Es ist bereits bekannt, in eine pneumatische Förderleitung eine Siebscheibe
einzubauen, vor der pendelnd eine Blattfeder angeordnet ist, welche eincrseits die
Sieblöcher frei hält und andererseits gröbere Verunreinigungen an den Rand der Siebscheibe
schleudert (deutsches Gebrauchsmuster 6 916 897). Diese Ausführung hat den Nachteil,
daß die Siebfläche verhältnismäßig klein ist, das Sieb einen störenden Widerstand
in der Förderleitung bildet und dEß der Förderbetrieb von Zeit zu Zeit nur deshalb
unterbrochen werden muß, weil die Druckleitung am Sieb zum Entfernen der abgesiebten
Verunreinigungen geöffnet werden muß.
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Es jst bei Siebvorrichtungen ani Einlaß VOll Behältern, zum BeispieL
Mehlsilos, weiterhin bekannt, das drucklos zugeführte
Sicbgut auf
eine rotierende Scheibe hallen zu lassen, die es nach außen durch einen Siebmantol
schleudort. Es jir(1 dabei nur ein verhältnismäßig schmaler Bereich des Siebmantels
beaufschlagt. Die abgesiebten Verunreinigungen werden unten im Siebkorb gesammelt
und von Zeit zu Zeit entfernt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Siobvorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welcher in kurzer Zeit verhältnismäßig
große Mengen eines abzulagernden siebfähigen Gutes durchgesiebt werden können. Zu
denken ist in diesem Zusammenhang beispielsweise an das Umladen von Mehl aus Transportfahrzeugen
in Silos.
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Die vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Siebvorrichtung am Ende der pneumatischen Förderleitung angeordnet ist und in an
sich bekannter Weise aus einem im wesentlichen zylindrischen Siebmantel mit einer
darin angeordneten, dS eingeführte Siebgut gegen den Siebmantel lenkenden Scheibe
besteht, wobei sich in axialer Richtung an die Scheibe ein mit Flügeln versehener
Rotor anschließt.
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Durch die pneumatische Förderleitung können in kürzester Zeit große
Mengen des Siebgutes eingefüllt werden. Da sich das Sieb erfinduflngsgemäß erst
am Ende der Förderleitung befindet, mit anderen Worten diese im drucklosen Siebkorb
mündet, stellt das Sieb keinen Strömungswiderstand dar.
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Auf der anderen Seite entstand durch diese Anordnung das Problem,
die großen herangeführten Mengen des Siebgutes durch ein Sieb zu drücken. Die bekannten
Siebvorrichtungen für Silos mit druckloser Siebgutzufuhr waren nicht gut geeignet,
da die rotierende Schleuderscheibe nur einen Verhältnismäßig kleinen Bereich des
Siebmantels beaufschlagte. Hier schuf der erfindungsgemäße Übergang von einem sich
im wesentlichen
radial crstreckenden, seheibenförmigen Rotor auf
einen solchen mit sich über einen längeren axialen Bereich erstreckenden Flügeln
Abhilfe. Die Schleuderwirkung, welche das Siebgut nunmehr durch die verhältnismäßig
große zylindrische Siebfläche treibt, kommt einerseits durch die vom Rotor auf das
Siebgut unmittelbar ausgeübte Zentrifugaikraft, zweitens durch die Gebläsewirkung
der sich axial erstreckenden Rotorflügel, also den erzeugten, radial nach außen
gerichteten liuftstrom, und drittens schließlich durch die Umlenkung des über die
Förderleitung auf die Scheibe geblasenen Siebgutstromes radial nach außen zustande.
Möglicherweise könntc auch ohne die zuletzt genannte Wirkung gearbeitet erden. Umgekehrt
kann eine Verbcsserung der Schleuderwirkung dadurch erzielt erden, daß auch die
Scheibe rotiert, welche eventuell noch mit sich aus ihrer Oberfläche erstreckenden
Rippen oder Flügeln versehen ist.
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In bevorzugt er Ausgestaltung der Erfindung wird das Ansammeln der
Verunreinigungen im Siebkorb dadurch vermieden, daß die im Sieb zurückgehaltenen
Verunreinigungen durch eine sich an den Siebboden anschließende Fallleitung in einen
Abfallbehälter ableitbar sind.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen naher erläutert.
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In den Figuren 1 bis 6 sind å jeweils unterschiedliche Ausführungsbeispiele
dargestellt.
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Die Siebvorrichtung rach Fig. 1 besteht aus einem oben abgeschlossenen
Siebkorb 10 mit einem im wesentlichen zylindrischen Siebmantel 12. Innerhalb des
Siebkorbes 10 ist in zentraler Lage ein elektrischer Antriebsmotor 14 für einen
Rotor 16 angeordnet, der sich in eine obere konische Scheibe 18. und an deren äußerem
Umfang angebrachte, sich im wesentlichten
axial erstreckende Flügel
20 gliedert. Flügel oder Schaufelblätter 22 können auch auf der Oberseite der Scheibe
18 vorgesehen sein.
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Das Siebgut, zum Beispiel in einen Silo einzufüllendes Mehl, wird
dem im Inneren des Silos montierten Siebkorb über eine pneumatische Förderleitung
21S zugeführt, welche entweder zentral und gerade, oder auch exzentrisch und/oder
schräg in den Siebkorb mündet. Auch ein Anschluß an die Zylinderwand ist möglich.
Einige Alternativen für den Anschluß der pneumatischen Förderleitung sind in Fig.
1 mit 24a, b und c bezeichnet.
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Das eingeführte Neijl trifft zunächst auf die Scheibe 16 und wird
von diescr radial nach außen gegen den Siebmantel 12 gelenkt und durch Zentrifugalkraft
und Gebläsewirkung geschleudert. Falls wegen der großen Förderleistung der pneumatischen
Bettung 24 nicht alles Mehl in dem von der Scheibe 18 beaufschlagten Bereich des
Siebmantels 12 durch das Sieb tritt, sondern auf dessen Innerseite niedersinkt,
wird es von den Flügeln 20 weiter unten durch den Siebmantel 12 gedrückt. Der Elektromotor
14 ist unterhalb der Scheibe 18 angeordnet, die cr am oberen Ende seiner Abtriebswelle
15 tr:jgt', und liegt somit gut geschützt.
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Der radiale Abstand zwischen den Flügeln 20 und dem Siebmantel 12
ist jedenfalls groß genug, um Verunreinigungen zwischen den genannten Teilen nach
unten hindurchfallen zu L ssen. Sie treffen am Ende ihres Falles auf einen konisch
zur Mitte hin eingesenkten Siebboden 26 mit einer zentralen Öffnung 28, durch welche
die Verunreinigungen über eine Fallleitung 30, zum Beispiel ein Rohr oder eine Rinne,
in einen vorzugsweise außerhalb des Silos aufgestellten Abfallbehälter gelangen.
Im Beispielsfall nach Fig. 1 soll ein über
eine untere Abtricbswelle
13 des Motors 14 angetriebener Rotor 32 auch den Siebboden 26 für den Siebvorgang
ausnutzen.
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Es sei im Zusammenhang mit den nachstehend beschriebenen Zeichnungsfiguren
immer nur auf die Abweichungen der dort dargestellten Ausführungen gegenüber der
nach Fig. 1 eingegangen.
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Fig. 2 zeigt eine Siebvorrichtung, welche sich im wesentlichen dadurch
von der nach Fig. 1 unterscheidet, daß der Antriebsmotor, hier mit 34 bezeichnet,
außerhalb des Siebkorbes und, enn dieser unmittelbar an der Decke des Silos befestigt
ist, auch außerhalb des letzteren liegt.
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Fig. 3 zeigt einen Rotor mit einem im wesentlichen schraubenförmig
umlaufenden Flügel 36. Daneben können wahlweise weitere sich geradlinig in axialer
Richtung erstreckende Flügel, wie nach Fig. 1 und 2, vorhanden sein. Der Antriebsmotor
und die pneumatische Förderleitung sind der Einfachheit halber nicht mitgezeichnet
worden. Es fehlt bei diesem Ausführungsbeispiel der untere Rotor 32.
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Fig. 4 zeigt, eine Abwandlung, des Ausführungsbeispiels nach Fig.
3. Hier ist der schraubenförmige Flügel 36 in mehrere Flügelsegmente 38 bis 46 aufgelöst,
damit größere und schwerere Verunreinigungen besser auf den Grund des Siebkorbes
fallen können.
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Fig. 5 schließlich zeigt eine Ausführung, bei welcher der Rotor 16
nicht durch einen Motor, sondern nach Art einer Turbine dadurch angetrieben wird,
daß der Siebgut- und IJuftstrahl aus der Förderleitung 24 auf die entsprechend geformten
Schaufeln oder Flügel 22 auf der Oberseite der Scheibe 18 trifft.
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In Fig. 6 ist eine Siebvorrichtung abgebildet, bei welcher statt einer
Schleuderscheibe ein nicht rotierender Verteilerkegel 48 vorgesehen ist. Der Rotor
mit den sich in axialer Richtullg erstreckenden Schaufeln oder Flügeln 20 wird über
die untere Abtriebswelle 13 des Motors 14 angetrieben. Dieser kann, wie bei den
anderen Ausführungsbeispielen auch, mit schmalen nicht gezeichneten Streben, welche
die Funktion des Siebes nicht beeinflussen, entweder an der Decke des Siebkorbes
angehängt oder an dessen Boden abgestützt sein. Im letzteren Fall ist der Siebkorb
als tragfähige Konstruktion aus zuführen.
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Außer den dargestellten Ausführungsbeispielen sind eine Vielzahl
weiterer Ausführungen denkbar, bei welchen an die vorstehend beschriebenen Maßnahmen
und doren-Wirkungen annoknüpft ist. Es kommt jeweils darauf an, daß der Rotor die
zugeführte große Menge des Siebgutes durch Umlenkung des pneumatischen Förderstrahlos,
Zentrifugal- und Gcbläscwirkung durch eine möglichst große Siebfläche drückt. Jede
dieser genannten Wirkungen kaul dabei noch durch einzelne Maßnahmen verbessert werden.
Einzeln hervorgehoben sei in diesem Zusammenhang nur noch die in den Zeichnungsfiguren
dargestellte Verengung des Abstandes zwischen den Flügeln 20 und dem Siebmantel
12.
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Die Verunreinigungen, welche sich vor dem Sieb sammeln und auf dessen
Boden fallen, werden bereits durch dessen Schräge zum Anschluß des Fallrohres 30
hingelenkt. Diese Bewegung kann noch durch den unteren Rotor 32 untorstü-tzt werden.
Das Rohr 30 kann gleichzeitig auch für die Luftzufuhr zur Verbesserung der Gebläsewirkung
des Rotors dienen, inden hierüber Ijuft zentral zugeführt wird, die vom Rotor radial
nach außen durch den Siebmantel geblasen wird.
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Ansprüche