DE4304941C2 - Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
KraftfahrzeugsitzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiger Kraftfahrzeugsitz ist aus der DE 78 15 687
U1 bekannt.
Derartige Kraftfahrzeugsitze werden heute sowohl in Behin
dertenfahrzeugen als auch in Großraumlimousinen einge
setzt. Die Verschwenkbarkeit des Sitzes gegenüber der in
Fahrtrichtung ausgerichteten Normalposition in eine hierzu
um 90° verdrehte Lage, in der der Sitz nach außen weist,
soll den Einstieg für den Fahrer oder Beifahrer erleich
tern. Problematisch ist es bei bekannten Kraftfahrzeug
sitzen dieser Art, daß in bestimmten Längsverstellposi
tionen das Einsteigen trotz der Verschwenklage durch stö
rende Karosserieteile behindert werden kann, beispiels
weise durch die B-Säule des Fahrzeugs, die bei nach hinten
gefahrenem Sitz häufig im Weg steht.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugsitz zu schaffen,
bei dem innerhalb vorgegebener Längsverstellbereiche bzw.
Schwenkwinkelbereiche die Längsverstellbewegung mit der
Schwenkbewegung bzw. umgekehrt zwangsweise gekoppelt sind.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einem die Oberbe
griffsmerkmale des Patentanspruchs 1 aufweisenden Kraft
fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils von
Patentanspruch 1.
Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz kann sicherge
stellt werden, daß bei einem Verschwenken des Sitzes in
Einstiegslage dieser stets in einer günstigen Aufnahme
position steht, in der nicht Karosserieteile den durch das
Verschwenken an sich erleichterten Einstieg behindern. Die
innerhalb vorgegebener Bereiche vorgenommene Zwangskopp
lung zwischen Längsverstellbewegung und Drehbewegung
stellt sicher, daß der Einstieg und der Ausstiegsvorgang
besonders einfach zu bewerkstelligen sind. Darüber hinaus
erlaubt eine derartige Konstruktion auch eine um 180° er
forderliche Verschwenkung des Fahrzeugsitzes, wie sie in
Großraumlimousinen zur Erreichung einer Konferenzstellung
zweckmäßig ist, in der der Fahrersitz nach hinten ver
schwenkt wird. Bei dem um 180° nach hinten erfolgenden
Verschwenkvorgang muß sichergestellt werden, daß die
Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes nicht an anderen Fahr
zeugbereichen hängen bleibt, beispielsweise am Lenkrad.
Auch bei dieser Drehbewegung ist eine Zwangskopplung zwi
schen Drehbewegung und Längsverschiebebewegung zweckmäßig.
Der Fahrzeugsitz kann dabei vom störenden Lenkrad fortbe
wegt werden, wenn die Rückenlehne beim Verschwenken in die
Nähe des Lenkrads gelangt. Diese Bewegung erfolgt zwangs
gesteuert.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen 2 bis 6 beschrieben.
Nachstehend werden bevorzugte Ausgestaltungen der Erfin
dung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 - eine schematische Explosionsdarstellung eines
Teils des Kraftfahrzeugsitzes mit dem Be
schlag nach der Erfindung, gezeichnet in der
äußerst vorderen Fahrposition,
Fig. 2 - die Darstellung gemäß Fig. 1 in der äußerst
rückwärtigen Fahrposition,
Fig. 3 - die Darstellung gemäß Fig. 1 und 2 bei
äußerst vorderer Stellung des Fahrersitzes in
nach außen gerichteter Verschwenklage,
Fig. 4 - den Sitz in einer Darstellung gemäß Fig. 1
bis 3 in einer nach rechts erfolgten Ver
schwenklage um 180° nach hinten, der soge
nannten Konferenzstellung,
Fig. 5 - eine schematische Explosionsdarstellung einer
anderen Beschlagausführung mit einem im we
sentlichen gleichen Aufbau, jedoch mit Zahn
rad und Zahnstange,
Fig. 6 - einen horizontalen, durch die Drehachse und
quer zu der Längsführvorrichtung gelegten
Querschnitt durch den Beschlag gemäß Fig. 5.
In den unterschiedlichen Ausführungsformen sind gleiche
oder einander entsprechende Teile mit den gleichen Bezugs
zeichen bezeichnet. Vorhandene Unterschiede werden durch
bei Bedarf vorgesehene Hochstriche der Bezugszeichen sym
bolisiert.
Zunächst zur Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 4:
Ein Kraftfahrzeugsitz 16 ist mit einer Längsführungsvor
richtung 1, 3; 2, 4 versehen. Die Positionen 1 bis 4 sind
im folgenden als Längsschienen bezeichnet. Auf zwei in
Fahrtrichtung zueinander parallelen karosseriefesten
Längsschienen 1 und 2 sind Längsschienen 3 und 4 in und
entgegen Fahrtrichtung verschieblich gelagert. Die Längs
schienen 3 und 4 sind über ergänzende Beschlagteile mit
dem Kraftfahrzeugsitz 16, im folgenden auch kurz als Sitz
oder Fahrersitz bezeichnet, verbunden.
Auf den sitzfesten Längsschienen 3 und 4 ist eine Träger
platte 10 befestigt, die eine zentrale Bohrung aufweist,
welche von einem Bolzen 8 durchsetzt wird. Die Mittelachse
des Bolzens 8, der weiterhin ein auf der Trägerplatte 10
angeordnetes, als Drehplatte ausgebildetes Drehorgan 11
durchsetzt, ist gleichzeitig die Drehachse dieses Dreh
organs 11.
In der Trägerplatte 10 ist eine sich über einen Winkel von
180° erstreckende Bogennut 9 vorgesehen. In dem Drehorgan
11 ist eine mit der Bogennut 9 fluchtende, jedoch auf ei
nen Winkel 90° beschränkte Bogennut 12 vorgesehen. Das
Drehorgan 11 ist über nicht dargestellte Einzelteile mit
der Unterseite des Sitzes 16 verbunden. Beide Bogennuten 9
und 12 werden von einem Mitnehmer 7 durchsetzt, der sich
auf der Oberseite eines als Seilscheibe ausgebildeten Ra
des 5 befindet. Das Rad 5 besitzt eine zentrale Lagerboh
rung, welche ebenfalls von dem Bolzen 7 durchsetzt wird.
Der Bolzen 7 ist in der Zusammenbaulage auf der Oberseite
durch einen Bolzenkopf und an der Unterseite durch einen
Sicherungsring 13 gesichert. Die Seilscheibe 5 ist von
einem stramm gespannten Seil 14 umschlungen, und zwar ge
gebenenfalls mehrfach.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ergibt sich aus den dar
gestellten unterschiedlichen Verschwenk- und Verschiebepo
sitionen des Kraftfahrzeugsitzes 16:
Bei der Darstellung gemäß Fig. 1 befindet sich der Kraft
fahrzeugsitz 16 in unverschwenkter Lage, in der er in
Fahrzeuglängsrichtung weist. In dieser Position liegt der
Mitnehmer entsprechend den gestrichelten Andeutungen an
den gemäß Fig. 1 rechten Enden der Bogennuten 9 und 12
an.
Bei einem Verschieben aus der vorderen Fahrposition in die
rückwärtige Fahrposition, die in Fig. 2 dargestellt ist,
wird durch das Verschieben die Seilscheibe 5 durch Ablau
fen am gestreckten Seil und Drehung auf dem Bolzen 8 so
verdreht, daß der Mitnehmer 7 die in Fig. 2 dargestellte
Position einnimmt. In dieser Position liegt der Mitnehmer
7 in der Mitte der Bogennut 9 und am gemäß Fig. 2 linken
Ende der Bogennut 12. Die gesamte Längsverstellbewegung
zwischen vorderer Fahrposition und rückwärtiger Fahrpo
sition kann also erfolgen ohne jegliche Drehbewegung. Die
Bogennut 12 bildet ein Freilaufglied, welches einen Frei
laufweg ermöglicht, demgegenüber aber eine ohne dessen
Vorsehen sonst erfolgende zwangsweise Verschwenkung beim
Verschieben zwischen den beiden extremen Längspositionen
vermeidet.
In Fig. 3 ist die Situation gezeigt, die sich ergibt,
wenn der Fahrersitz 16 auswärts verschwenkt ist. Wenn der
Fahrersitz 16 sich dabei vorher in seiner äußerst vorderen
Fahrposition befindet, erlaubt die Bogennut 12 ein Ver
schwenken des Drehorgans 11 aus dessen Position gemäß
Fig. 1 in dessen Position gemäß Fig. 3. Sofern der Fah
rersitz bei einer gewünschten Verschwenkung nach links in
die Position gemäß Fig. 3 nicht vorher seine äußerst vor
dere Position eingenommen hatte, führt die vom Sitz 16
eingeleitete Verschwenkbewegung mit der damit gekoppelten
Schwenkbewegung des Drehorgans 11 dazu, daß der Mitnehmer
7 sich zunächst an das gemäß Fig. 3 vordere Ende der
Bogennut 12 anlegt und daß bei einem weiteren Verdrehen
des Sitzes mit Drehorgan über den Mitnehmer 7 die Seil
scheibe 5 so verdreht wird, daß sie die in Fig. 3 darge
stellte Position einnimmt. Dabei gelangt der Fahrersitz 16
während der Verdrehbewegung zwangsweise in die dem Lenkrad
nächste vordere Fahrerposition, in der die B-Säule der
Karosserie nicht mehr beim Einstieg oder Ausstieg stört.
Fig. 4 zeigt die Situation in der sogenannten Konferenz
stellung des Fahrersitzes 16, also bei nach hinten ver
schwenktem Fahrersitz 16. Die Schwenkbewegung nach hinten
erfolgt aus der Position gemäß Fig. 2 in Uhrzeigerrich
tung, also rechts herum um 180°. Bei einer Ausgangsstel
lung, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, liegt der Mit
nehmer 7 zunächst am gemäß Fig. 2 linken Ende der Bogen
nut 12 des Drehorgans 11 an. Im ersten Verschwenkbereich
nach rechts um 90° ist das Drehorgan 11 völlig frei be
weglich bis der Mitnehmer 7 am gemäß Fig. 2 rechten Ende
der Bogennut 12 anliegt. Bei einer weiteren Drehbewegung
um weitere 90° nimmt der Anschlag der Bogennut 12 den
Mitnehmer 7 um weitere 90° mit bis in die in Fig. 4
gezeigte Position. Dabei wandert die Seilscheibe gleich
zeitig nach hinten in die in Fig. 4 gezeigte Position.
Während der Verschwenkbewegung um insgesamt 180° wandert
also der Sitz 16 im zweiten Schwenkwinkelbereich von 90°,
in dem die Rückenlehne am Lenkrad vorbei bewegt werden
muß, automatisch nach hinten.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 5 und 6 zeigt das prin
zipiell gleiche Verstellprinzip. Statt einer Seilscheibe 5
ist dort jedoch ein Zahnrad 5' vorgesehen, das an einer an
der karosseriefesten Längsschiene 1 befestigten Zahnstange
abläuft. Die Bewegungsabläufe mit dieser Konstruktion ent
sprechen identisch den Bewegungsabläufen, wie sie im Zu
sammenhang mit Fig. 1 bis 4 dargestellt sind. Die Zahn
stange 6 entspricht in ihrer Funktion bei dieser Lösung
dem gespannten Seil 14.
Claims (6)
1. Kraftfahrzeugsitz, mit einer Längsführvorrichtung zum
Verstellen in und entgegen Fahrtrichtung sowie mit
einem Schwenklager zum Verschwenken des Sitzes um eine
Vertikalachse,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein bei Verschieben des Kraftfahrzeugsitzes in und
entgegen Fahrtrichtung zwangsweise gedrehtes Rad (5;
5') drehbar um die Vertikalachse (15) am Kraftfahrzeug
sitz (16) gelagert ist, welches mittels eines Mitneh
mers (7), dessen Schwenkwinkel begrenzt ist, zum Ver
drehen eines mit dem Sitzgestell festen Drehorgans (11)
ausgebildet ist, wobei zwischen Mitnehmer (7) und Dreh
organ (11) ein Freilaufweg über einen vorgegebenen
Drehwinkel vorgesehen ist.
2. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zwangsweise gedrehte Rad (5) eine Seilscheibe
ist, die von einem in Fahrtrichtung und parallel zur
Längsführvorrichtung (1, 2, 3, 4) sich erstreckenden,
an seinen Endpunkten eingespannten Seil (14) umschlun
gen ist.
3. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seilscheibe (5) mehrfach umschlungen ist.
4. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rad (5') ein Zahnrad ist, das an einer in Fahr
zeuglängsrichtung und parallel zu der Längsführvorrich
tung (1, 2, 3, 4) sich erstreckenden Zahnstange (6)
abläuft.
5. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Freilaufweg zwischen Mitnehmer (7) und Dreh
organ (11) über eine Bogennut (9) im Drehorgan (11) ge
bildet ist, die sich über den vorgegebenen Drehwinkel
erstreckt.
6. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehorgan (11) als Drehplatte ausgebildet ist
und über einer mit der Längsführvorrichtung (3, 4) fest
verbundenen Trägerplatte (10) angeordnet ist, welche
eine Bogennut (12) aufweist, durch die sich der Mitneh
mer (7) hindurch in die Drehplatte (11) erstreckt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934304941 DE4304941C2 (de) | 1993-02-18 | 1993-02-18 | Kraftfahrzeugsitz |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE (1) | DE4304941C2 (de) |
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- 1993-02-18 DE DE19934304941 patent/DE4304941C2/de not_active Expired - Fee Related
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D2 | Grant after examination | ||
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