DE428422C - Signalanlage, welche durch Neben- oder Erdschluss unwirksam wird - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBENAM 4. MAI 1926

REiCHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 428422 KLASSE 74 a GRUPPE 1

(A 43192

Aktiengesellschaft Mix & Genest in Berlin-Schöneberg.

Signalanlage, welche durch Neben- oder Erdschluß unwirksam wird.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Oktober 1924 ab.

Es ist bekannt, Signalanlagen durch Vorrichtungen, z.*B. Relais, auszuschalten, die auf Erdschluß ansprechen. Hierdurch soll verhütet werden, daß eine durch Erdschlüsse gestörte Zeichengebung befolgt wird.

Die im folgenden beschriebene Erfindung macht bei Störungen dieser Art, z. B. Nebenschlüssen, mit anderen Signalanlagen oder Erdschlüssen, die Anlage gleichfalls unwirksam. Sie benutzt aber Herzu die durch solche Störungen veranlaßte Schwächung des Betriebsstromes und erreicht so, daß die Anlage nicht geerdet zu sein braucht und hiermit eine für die Betriebssicherheit wesentliche Be-

dingung erfüllt, trotzdem aber auch dann außer Betrieb gesetzt wird, wenn Erdschluß auftritt.

Die Zeichnung ist ein Schema eines Beispiels der Erfindung.

Die Leitung ι des Signalstromkreises enthält eine Gebetaste 2, zwei Wecker 3, zwei hintereinander geschaltete Relais A, B und einen Ruhekontakt c, der an einem Pol der Stromquelle liegt. Der Kontakt C gehört zu einem Relais C, in dessen Stromkreise das Relais A mit einem Arbeitskontakt a, das Relais B mit einem Ruhekontakt b vertreten ist. Das Relais C hat einen Haltekontakt d. Sein Haltestromkreis enthält eine Taste 4, mit welcher er geöffnet werden kann.

Das Relais A ist ein empfindliches Relais, das auch bei Strömen anspricht, die wesentlich schwächer sind als der Betriebsistrom. Das Relais B dagegen braucht zu seinem Ansprechen die volle Stärke des Betriebsstromes.

Wenn der volle Betriebsstrom in der Leitung 1 herrscht, d.h. Nebenschlüsse, die ihn durch Stromverzweigung schwächen, nicht vorhanden sind, sprechen bei Schließen der Gebetaste 2. beide Relais A, B an, so daß der Kontakt a geschlossen, der Kontakt b geöffnet wird und infolgedessen das Relais C stromlos bleibt. Sobald jedoch der Strom der Leitung 1 geschwächt wird, also Störungen der erwähnten Art auftreten, verharrt das Relais B in seiner Ruhe, während das Relais A wie vorher den Kontakt α schließt und den Stromkreis des Relais C vollendet. Dieses spricht also an, hält sich über <?, 4 und unterbricht mittels des Kontaktes c den Betriebsstrom, so daß die Anlage unwirksam wird, d.h. trotz Schließens der Taste 2 keine Signale erfolgen.

Der Kontakt c kann durch einen Widerstand s überbrückt sein, so daß die Leitung 1 nicht unterbrochen wird, wenn er sich öffnet, sondern der Betriebsstrom so geschwächt wird, daß er die Wecker 3 nicht betreiben kann. Schließt sich der Kontakt c, so wird der Widerstand 3 kurzgeschlossen.

Die Erfindung kann z. B. bei optisch-akustischen Signalanlagen verwendet werden, wie sie in Bergwerken üblich sind. Für diesen Fall ist noch ein optischer Zeichengeber in' dem Signalstromkreise vorzusehen.

Statt nur eines Kontaktes ό kann das Relais C zwei solcher Kontakte in der Leitung 1 haben, die je an einem Pol der Stromquelle liegen. Das Unterbrechen oder Schwächen des Signalstromes geschieht dann doppelpolig statt einpolig.

Das Relais C kann zugleich zum Einschalten von Störungszeichen dienen.

Claims (3)

P Atent-Ansprüche:

1. Signalanlage, welche durch Nebenoder Erdschluß unwirksam wird, dadurch gekennzeichnet, daß die hierzu dienenden Schaltmittel durch die von den Neben- oder Erdschlüssen veranlaßte Schwächung des Betriebsstromes gesteuert werden.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkung des geschwächten Betriebsstromes auf dem Zusammenwirken von Schaltmitteln verschiedener Empfindlichkeit beruht.

3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Betriebsstrom beherrschendes Relais (C) durch verschieden empfindliche Relais (A₁ B) des Signalstromkreises gesteuert wird.