DE971423C - Einrichtung zur Erdschlussueberwachung von Stromkreisen, insbesondere Signalstromkreisen in Grubenbetrieben - Google Patents
Einrichtung zur Erdschlussueberwachung von Stromkreisen, insbesondere Signalstromkreisen in GrubenbetriebenInfo
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- H02H3/16—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to fault current to earth, frame or mass
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Description
AUSGEGEBEN AM 29. JANUAR 1959
S 40981 VIIIi J 21 c
Die Stromversorgung von Signalanlagen erfolgt insbesondere in Grubenbetrieben vielfach über
einen Netzgleichrichter mit ungeglättetem pulsierendem Gleichstrom bei einer Spannung von
z. B. no V. Dabei wird die Anlage frei von Erde ausgeführt, um bei Erdschluß der Leitungen eine
falsche Signalübermittlung auszuschließen und um, vor allem bei Grubenbetrieben, Schlagwetterexplosionen
zu verhindern. Zur Erdschlußüberwachung dienen dabei Relais, welche über Kontakte
eines Langsamunterbrechers abwechselnd mit den Speiseleitungen verbunden werden. Um verschiedene
Größen von Erdschlußwiderständen anzeigen bzw. melden zu können, werden dabei vielfach
mehrere Relais oder auch ein Relais und ein Kontaktinstrument in Reihe geschaltet, wobei jede
dieser Einrichtungen bei einem bestimmten Strom eine entsprechende Anzeige auslöst. Wird ein Erdschluß
von z. B. 1000 Ohm/V festgestellt, so erfolgt im allgemeinen nur eine Signalisierung;
sinkt dagegen der Erdschlußwiderstand unter einen Wert von 250 Ohm/V, so erfolgt außer einer
Signalisierung eine völlige oder teilweise Abschaltung der Stromversorgungsanlage vom Signalstromkreis.
Voraussetzung für eine möglichst fehlerfreie Anzeige bzw. Meldung, eines eingetretenen Erdschlusses
ist nun, daß der Widerstand der Über
sos 714/7
wachungseinrichtung klein ist gegenüber dem Erdschlußwiderstand, damit nicht, z. B. beim Auftreten
eines Erdschlusses in der anderen zu diesem Zeitpunkt nicht überwachten Leitung, durch
Parallelschalten dieses Erdschlußwiderstandes zur Überwachungseinrichtung eine Verfälschung des
Erdschlußstromes im Überwachungskreis eintritt. Sind für verschiedene Meldestufen mehrere Überwachungseinrichtungen,
z. B. mehrere Relais verschiedener Empfindlichkeit, in Reihe geschaltet, so ist das Verhältnis des Widerstandes der Überwachungseinrichtung
zum Widerstand des zu überwachenden Erdschlusses zwangläufig um so größer, je kleiner der Erdschlußwiderstand ist, d. h., daß
bei Verwendung derselben Überwachungsrelais für hoch- und niederohmige Erdschlüsse der bei niederohmigen
Erdschlüssen auftretende Fehler größer ist. Gemäß der Erfindung kann man bei der Erdschlußüberwachung
eine Anzeige verschieden großer Erdschlußwiderstände mit in den verschiedenen Meldestufen gleichbleibender Genauigkeit erzielen,
wenn eine Überwachungseinrichtung verwendet wird, deren Gesamtwiderstand und Ansprechempfindlichkeit
beim Feststellen eines Erdschlusses
as der jeweils nächsten Meldestufe angepaßt wird. -
Man kann z. B. von der eigentlichen Überwachungseinrichtung Speicherrelais abhängig
machen, welche nacheinander angeschaltet werden und jeweils die Größe des eingetretenen Erd-Schlusses
kennzeichnen. Durch diese Speicherrelais kann man dann den Widerstand und die Ansprechempfindlichkeit
der Überwachungseinrichtung ändern, indem z. B. parallel zu dieser liegende Widerstände
ganz oder teilweise kurzgeschlossen werden.
Die Widerstände sind dabei so bemessen, daß das Überwachungsrelais auch bei Weiterbestehen des
gerade· angezeigten Erdschlusses mit Sicherheit abgefallen
bleibt, nachdem es durch Kurzschließen zum Abfallen gebracht wurde, und erst wieder anspricht,
wenn eine weitere Verschlechterung des Isolationszustandes der überwachten Leitungen,
d. h. eine Erhöhung des Erdschlußstromes auf den der nächsten Meldestufe zugeordneten Wert auftritt.
Um ein Ansprechen der Überwachungseinrichtung durch kapazitive Lade- bzw. Entladeströme
zu verhindern, sieht die Erfindung weiterhin vor, daß sowohl beim Einschalten der Anlage als auch
beim Leitungswechsel die Überwachungseinrichtung durch Kontakte vorübergehendkurzgeschlossen
werden.
Weitere zweckmäßige Schaltungen ergeben· sich aus dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel,
dias im folgenden, an Hand der Fig. ι bis 3 beschrieben ist.
Beim Betätigen der Anschalttaste ET schließt das Schaltschütz S die Kontakte s 1, S2 und s4 und
öffnet den Kontakt j3. Das Überwachungsrelais £
wird über den Kontakt η ι eines Langsamunterbrechers
abwechselnd mit den Leitungen 10 und 20 verbunden, die auf Erdschluß überwacht werden
sollen. Während des Leitungswecbsels wird das Relais durch den Kontakt η 2 vorübergehend kurzgeschlossen, so daß sich eine kapazitive Aufladung
der Leitungen über den Schutzwiderstand W gegen Erde ausgleichen kann (Kontaktdiagramm Fig. 2).
Spricht dais Relais E bei einem Erdschluß von z. B. 1000 Ohm/V, d. h. bei einer Netzspannung
von 110 V und einem Erdschluß widerstand von 110 kOhm an, so wird über die Kon-
taktee 1, r22 das Relais Rx zum Ansprechen gebracht.
Dieses hält sich über seinen Kontakt r 11. Das Relais R2 spricht beim Schließen des Kontaktes
r 12 verzögert an, hält sich über seinen Kontakt r21 und öffnet den Kontakt r 22. Gleichzeitig
wird durch Schließen des Kontaktes r 23 das Ansprechen des Relais R 3 vorbereitet. Der Kontakt
r 25 schaltet die Anzeigelampe L1 an, während
der Kontakt r 26 einen Summer oder eine Hupe Su ertönen läßt. Durch die Ausschalttaste AT kann
das Relais R 4 zum Ansprechen gebracht werden, das dann durch Umlegen seines Selbstschlußkontaktes
7-41 das akustische Signal löscht. Durch das Ansprechen der Relais R 1 und R 2 wird über
die Kontakte π3 und 7-24 das Überwachungsrelais
E kurzgeschlossen. Dieses fällt ab und bringt durch Öffnen seines Kontaktes e 1 das Relais R1
wieder zum Abfallen. Hierdurch wird auch der vollständige Kurzschluß des Überwachungsrelais £
aufgehoben, dessen Ansprechempfindlichkeit nunmehr aber auf einen niedrigeren Wert eingestellt
ist, da an Stelle der Reihenschaltung der Widerstände Wi, W2 nur noch der Widerstand W2
parallel liegt. Sinkt der Erdschlußwiderstand weiter auf einen Wert von 250 Ohm/V, so spricht
das Überwachungsrelais E erneut an und bringt dabei über seinen Kontakt e 1 und die Kontakte
πι, r23 das Relais /?3 zum Ansprechen. Dieses
Relais bewirkt durch seinen Kontakt r 31 die Abschaltung der Anlage durch das Schaltschütz S.
Dabei öffnen die Kontakte si, S2 und: .5-4, durch
welche die Signalanlage bzw. das Relais R 2 abgeschaltet wird. Durch Schließen des Kontaktes 53
leuchtet die Lampe L 2 auf, welche den eingetretenen
Erdschluß von 250 Ohm/V anzeigt.
In Fig. 3 ist das Arbeitszeit-Diagramm der in Fig. ι dargestellten Schalteinrichtungen gezeigt.
Dabei ist angenommen, daß zur Zeit 11 ein Erdschluß
von 1000 Ohm/V, zur Zeit i2 ein Erdschluß
von 250 Ohm/V eintritt. Die aus diesem Diagramm ersichtliche Ansprechverzögerung des Relais R 3
wird zweckmäßig, etwa auf 200 ms eingestellt, da auf diese Weise ein Ansprechen der Überwachungseinrichtung
durch Erdschlußwischer zwar verhindert, aber ein etwas länger andauernder Erdschluß nach Ansprechen des Relais R 2 durch
die Lampe L1 angezeigt wird.
Zweckmäßigerweise sieht man außer dem Überwachungsrelais
noch Meßinstrumente vor, welche zur Feststellung des jeweiligen Erdschlußwertes tao
dienen. Zur Überprüfung der Arbeitsfähigkeit der Überwachungseinrichtung kann es weiterhin zweckmäßig
sein, künstliche Erdschlüsse, d. h. Widerstände von der Größenordnung der zu meldenden
Erdschlüsse, vorzusehen, über welche das Arbeiten der Einrichtung geprüft werden kann.
Weiterhin kann man noch zusätzliche Anzeigemittel vorsehen, welche auch bei abgeschalteter
Anlage erkennen lassen, in welcher Leitung der die Abschaltung bewirkende Erdschluß eingetreten
war. Diese Mittel können z. B. über weitere Kontakte des Langsamunterbrechers gesteuert
werden, wobei aber eine Anschaltung erst erfolgt, wenn das entsprechende Speicherrelais angesprochen
hat.
to Als Überwachungsrelais verwendet man zweckmäßig ein polarisiertes Relais mit zwei Wicklungen,
die je polaritätsgetreu mit der Plus- bzw. Minusleitung io bzw. 20 verbunden werden.
Die hohe Araspreiahempfmdlichkeit des polarisierten
Relais erlaubt es, von vornherein, durch Parallelwiderstände W1, W 2 zu den Wicklungen
den Eigenwiderstand der Überwachungseinrichtung niedrig zu halten. Außerdem kann durch diese
Widerstände ein Abgleich von Fabrikationstoleranzen erfolgen.
Claims (11)
1. Einrichtung zur Erdschlußüberwachung von Stromkreisen, insbesondere bei Signalanlagen
von Grubenbetrieben, wobei die Speiseleitungen abwechselnd auf den Isolationszustand
gegen Erde geprüft werden und mehrere Meldestufen vorgesehen sind, in denen
je nach Größe des Erdschlusses nur eine Signalisierung oder auch eine Abschaltung erfolgt,
gekennzeichnet durch eine Überwachungseinrichtung, deren Gesamtwiderstand und Ansprechempfindlichkeit
beim Feststellen eines Erdschlusses der jeweils nächsten Meldestufe
angepaßt werden.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erdschlußüberwachung
in allen Meldestufen durch nur ein Relais (E) erfolgt, das bei seinem ersten Ansprechen ein
der ersten Meldestufe zugeordnetes Speicherrelais (E 2) anschaltet, welches den jeweiligen
Erdschluß kennzeichnet und durch Kurzschließen eines parallel zu dem Überwachurfgsrelais
(E) liegenden Widerstandes (Wi) das erneute
Ansprechen dieses zum Abfallen gebrachten Relais vom Fließen des der zweiten Meldestufe
zugeordneten höheren Erdschlußstromes in der Meßeinrichtung abhängig macht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das der ersten
Meldestufe zugeordnete Speicherrelais (R 2) eine konstante Ansprechverzögerung hat, die
so bemessen ist, daß kurzzeitige Erdschlüsse von z. B. weniger als 200 ms Dauer nicht augezeigt
werden.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung,
welche die Prüfeinrichtung abwechselnd mit den Leitungen verbindet, einen Kontakt (»2) besitzt, der bei Leitungswechsel
die Prüfeinrichtung vorübergehend kurzschließt, so daß das Ansprechen der Einrichtung
durch kapazitive Lade- bzw. Entladeströme verhindert wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein vom Einschaltrelais
(S) der Anlage abhängiger Kontakt die Prüfeinrichtung kurzzeitig überbrückt, um ein
Ansprechen durch kapazitive Lade- bzw. Entladeströme zu verhindern.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den verschiedenen
Meldestufen besondere Signale, z. B. ein Lichtsignal und ein akustisches Signal, zugeordnet
sind und daß das akustische Signal auch nach Abschaltung durch eine Handtaste bei der
nächsten Meldestufe wieder ertönt.
7. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Überwachungsrelais ein polarisiertes Relais mit zwei Wick-
lungen ist, die polaritätsrichtig je mit einer der zu überwachenden Leitungen verbunden sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüfeinrichtung
eine Meßeinrichtung umfaßt, durch welche die Größe des jeweiligen Erdschlußwiderstandes
feststellbar ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüfeinrichtung
Widerstände enthält, deren Größe den zu über- go
wachenden Erdschlußwiderständen entspricht und über welche eine Prüfung der Überwachungseinrichtung
möglich ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Speicherrelais, die Signaleinrichtungen und die Meßeinrichtungen
an eine Batterie angeschlossen sind, so daß eine Anzeige und eine Prüfung eines eingetretenen
Erdschlusses auch nach dem Abschalten der zu überwachenden Anlage möglieh
ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 1 bis io, gekennzeichnet
durch besondere Anzeigemittel, welche nach dem Abschalten der Anlage infolge eines Erdschlusses die gestörte Leitung anzeigen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES40981A DE971423C (de) | 1954-09-25 | 1954-09-25 | Einrichtung zur Erdschlussueberwachung von Stromkreisen, insbesondere Signalstromkreisen in Grubenbetrieben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES40981A DE971423C (de) | 1954-09-25 | 1954-09-25 | Einrichtung zur Erdschlussueberwachung von Stromkreisen, insbesondere Signalstromkreisen in Grubenbetrieben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE971423C true DE971423C (de) | 1959-01-29 |
Family
ID=7483823
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES40981A Expired DE971423C (de) | 1954-09-25 | 1954-09-25 | Einrichtung zur Erdschlussueberwachung von Stromkreisen, insbesondere Signalstromkreisen in Grubenbetrieben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE971423C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1171066B (de) * | 1962-02-15 | 1964-05-27 | Charbonnages De France | Vorrichtung zum Schutz von Gleichstromnetzen mit zwei isolierten Polen |
-
1954
- 1954-09-25 DE DES40981A patent/DE971423C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1171066B (de) * | 1962-02-15 | 1964-05-27 | Charbonnages De France | Vorrichtung zum Schutz von Gleichstromnetzen mit zwei isolierten Polen |
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