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Isolationswiderstands-Meßgerät, insbesondere für Fernmeldekabel Die
Erfindung betrifft ein Isolationswiderstands-Meßgerät in Form einer elektrischen
Brückenschaltung für Gleichstrom zum Überwachen von durch Störwechselspannungen
beeinflußten Prüflingen mit kapazitiver Komponente, insbesondere der Leiter von
Fernmeldekabeln, mit einem Anzeigegerät in der Brückennulldiagonale, mit einem Kondensator
zum Beseitigen des Einflusses der Störwechselspannungen, mit einem auf den Sollwert
des Prüflings einstellbaren, zwei Brückenzweige bildenden Brückenwiderstand (Sollwerteinsteller),
mit einem in Reihe mit dem Prüfling während einer ersten Meßphase (Ladephase) geschalteten
Widerstand zum Aufladen des Prüflings mit Hilfe der Brückenspeisequelle auf einen
die Überwachung beschleunigenden Wert und mit einem weiteren Widerstand, der gleich
der Summe eines mit dem Prüfling in dessen Brückenzweig in Reihe liegenden Widerstands
und dem Widerstand des restlichen Brückenzweiges ist und der während einer zweiten
Meßphase (Angleichphase) zum Angleichen der in der Ladephase erzielten Spannung
an die in einer dritten Meßphase (Prüfphase) erforderliche Prüflingsistspannung
dient.
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Die bekannten Geräte auf Gleichstrombasis weisen den Nachteil auf,
daß sie einmal eine bestimmte Ladekapazität verlangen und somit kurze Leitungen
meßtechnisch nicht erfassen, während im umgekehrten Fall nur eine Anzeige bei sehr
schlechten Isolationswiderständen innerhalb der Prüfzeit erfolgt. Die Aufladung
der Leitungskapazität kann dann nicht schnell genug innerhalb der Prüfzeit des Leiters
über die Brücke des Gerätes abfließen.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und ermöglicht eine fehlerfrei
Überwachung von Leitungen jeder Art innerhalb einer kurzen Prüfzeit. Erfindungsgemäß
wird dies im wesentlichen dadurch erreicht, daß ein parallel zum Prüfling schaltbarer
Widerstand vorgesehen ist, der in Verbindung mit dem während der Ladephase des Prüflings
mit diesem in Reihe an der Brückenspeisequelle liegenden Widerstand so bemessen
ist, daß der Prüfling diejenige Spannung erhält, die er bei seinem Sollwert während
der Messung in der Brücke annehmen würde, im Sinne der Erzielung einer schnellen
Angleichung der Prüflingssollspannung an die Istspannung während der Angleichphase
dadurch, daß diese Angleichung von der Sollspannung aus erfolgt. Das erfindungsgemäße
Isolationswiderstands-Meßgerät hat den Vorteil, daß sich die Ladevofgänge vor dem
Prüfen abschließen lassen, so daß der Leiter an die Meßbrücke angeschaltet und innerhalb
der kurzen Prüfzeit unabhängig von seiner Länge und Kapa-
zität auf seinen Isolationswiderstand
geprüft werden kann.
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Gemäß weiterer Ausgestaltung des Gerätes nach der Erfindung sind
in an sich bekannter Weise Mittel vorgesehen, die den Kondensator vor der Einleitung
der Prüfphase entladen. Der dem Prüfling vorgeschaltete Widerstand und der eine
Teilwiderstand des Sollwerteinstellers sowie der Kondensator für die Störwechselspannung
stellen einen Spannungsteiler dar, der nur einen solchen Bruchteil dieser Spannung
an den Eingang des Meßverstärkers gelangen läßt, der eine Verfälschung des Meßergebnisses
durch Übersteuern ausschließt.
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Schließlich können eine Anzeigeschaltung für die einzelnen Meßphasen
durch Lampensignale und eine Digitalanzeigevorrichtung zum Kenntlichmachen des jeweils
überwachten Prüflings vorgesehen werden.
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Die auf die zu prüfenden Kabeladern beispielsweise induzierten Fremdwechselspannungen
beeinflussen das Prüfergebnis des Gerätes nicht.
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Weitere Einzelheiten des Gerätes nach der Erfindung sind der folgenden
speziellen Beschreibung zu entnehmen.
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In der Zeichnung ist das erfundene Gerät in einer beispielsweisen
Verwirklichung dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 den Gesamtaufbau der Schaltung
des erfindungsgemäßen Isolationswiderstands - Meßgerätes, Abb. 2 ein Teilschaltbild
des Meßverstärkers und Abb. 3 ein Teilschaltbild der Anzeigevorrichtung.
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Die Ziffern 1 bis 23 sind Verbindungsleitungen bzw. Stromzuführungsleitungen
der einzelnen Schaltbilder.
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Die einzelnen Gruppenbauteile sind wie folgt zusammengefaßt: 24 bis
35 = Anzeige- und Alarmeinrichtung.
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40 bis 47 = Wählerebenen.
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48 bis 57 = Schalter und Tasten.
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Abb. 1 zeigt die Brückenschaltung, bestehend im wesentlichen aus
Widerständen 75 und 76, dem Prüfling73, 74 und Widerständen 78 und 79 sowie einer
Meßspannungsquelle 97, die vorzugsweise 100 Volt hat und aus einer Batterie besteht
oder über eine nicht dargestellte Stabilisatorröhre unabhängig von Netzspannungsschwankungen
über die Anschlüsse 1 und 2 einem Netzteil entnommen wird.
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Der Minuspol der Meßspannung ist geerdet. Im Anodenkreis einer Röhre
36 liegt ein Alarmauslöserelais T, ein hochempfindliches Drehspulrelais, dessen
Zeiger beim Ansprechen an einem einstellbaren Kontakt anschlägt und die Alarmgabe
auslöst.
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Das Relais T gibt Kontakt, wenn der Meßverstärker dadurch aufgesteuert
wird, daß sich am Verstärkereingang, von Null ausgehend, ein positives Spannungspotential
einstellt, d. h., der Isolationswiderstand des zu prüfenden Leiters 73 unterschreitet
den vorgegebenen Sollwert.
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Die Brückenzweigwiderstände 78 und 79 bilden einen Widerstand 77,
bestehend aus einer Reihe von Teilwiderständen, deren Abgriffe 80 zu einem Schaltfeld
57/1 geführt sind. Damit kann für jeden einzelnen Leiter individuell die Brücke
auf zehn verschiedene Sollwerte abgestimmt werden. Die Teilwiderstände sind so bemessen,
daß beim Anschluß - beispielsweise an den 40-Megohm-Abgriff 80 - im Nullzweig der
Brücke kein Strom fließt, wenn der Isolationswiderstand des Leiters 73 40 Megohm
beträgt.
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Der Widerstand 75 bildet gemeinsam mit einem Kondensator 63 eine
Siebkombination als Schutzmaßnahme gegen in den Prüfling induzierte Störwechselspannungen.
Die Siebkombination ist so dimensioniert, daß der weitaus größte Teil der Wechselspannungen
am hochohmigen Widerstand 75 abfällt, während der Kondensator 63 für 169/3 oder
50 Hz einen relativ niedrigen Widerstand darstellt.
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Damit ist erreicht, daß nur ein sehr geringer Anteil der Wechselspannung
an den Verstärkereingang gelangt. Die geringe Wechselspannungsaussteuerung liegt
somit im geradlinigen Teil der Verstärkerkennlinie und wird als reine Wechselspannung
in den Anodenkreis übertragen. Eine Übersteuerung hätte eine Erhöhung des Anodengleichstromes
und damit ein unzeitiges Ansprechen des Relais T zur Folge.
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Die Wechselspannung wird dadurch unwirksam gemacht, daß ein Kondensator
64 zusammen mit der hochohmigen Wicklung des Relais T und dem Innenwiderstand der
Röhre 36 ein sehr wirksames Siebglied darstellt. Mit dieser Anordnung wird erreicht,
daß das Prüfergebnis von induzierten Störwechselspannungen nicht beeinflußt wird.
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Ein Kontaktarm 40 eines Motorwählers legt die einzelnen Leiter an
die Meßanordnung, ein Kontaktarm 42 des Wählers die Anzeigeeinrichtung mittels des
Schaltfeldes 57/1 an den zugeordneten Brückenabgriff an.
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Würde an die oben beschriebene Brückenschaltung ein Leiter zur Prüfung
des Isolationswiderstandes
unvorbereitet angeschaltet werden, würde der Meßverstärker
augenblicklich Alarm geben, auch wenn der Isolationswiderstand höher läge als der
vorgeschriebene Sollwert, der an der Brücke eingestellt ist.
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Das ist durch die augenblicklich eintretende Aufladung der Kapazität
des Leiters 74 bedingt, die parallel zum Isolationswiderstand zu denken ist. Der
hohe Ladestrom täuscht einen sehr kleinen Isolationswiderstand vor, der in jedem
Falle kleiner ist als der kleinste am Gerät einstellbare Sollwert. Es gäbe also
beim Anschalten eines jeden Leiters Fehleralarm, es sei denn, daß die kapazitive
Größe fehlt.
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Die auf ihren Isolationswiderstand zu prüfenden Leiter werden jeweils
auf den eigentlichen Prüfprozeß vorbereitet. Die Leiterkapazität ist zunächst aufzuladen.
Das Laden ist bis zum Umschalten auf »Prüfen« abgeschlossen. Diesem Vorgang dienen
Relais in einer nicht dargestellten Steuerschaltung, die von einem Taktgeber alle
15 Sekunden Impulse von der Länge einer Sekunde erhalten und dadurch die einzelnen
Schaltzustände in periodischer Wiederkehr herstellen.
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Bei Beginn der ersten Meßphase, die Ladephase genannt wird, läuft
der Wähler mit seinen Taktarmen 40, 41 und 42 auf den in Abb. 1 dargestellten Schritt
und schaltet den Leiter 73 mit seiner Kapazität 74 an die Schaltanordnung an. Während
der ersten Meßphase wird die Kabelkapazität 74 durch die Brückenspeisequelle 97
aufgeladen, wobei ein Widerstand 70 als Vorwiderstand und ein Widerstand 71 über
den Kontaktarm 41 und ein Schaltfeld 57/2 als Parallelwiderstand dienen und wobei
der Widerstand 70 außer seiner nachfolgend beschriebenen Funktion den Ladestrom
begrenzt, um die Bespulung des den Leiter 73 enthaltenden Kabels zu schützen.
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Die Leiterkapazität wird mit Sicherheit in einer Sekunde auf einen
Spannungswert aufgeladen, der dem vorgegebenen Isolationswiderstandssollwert entspricht.
Ein schnelles Laden wird dadurch erreicht, daß die Widerstände 70 und 71 verhältnismäßig
niederohmig sind.
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Um zu erreichen, daß beim Prüfen keine restliche, das Prüfergebnis
verfälschende Ladung oder Entladung der Kapazität 74 stattfindet, ist die Anordnung
wie folgt getroffen: Der Widerstand 71 ist mittels des Schaltfeldes 57/2 (Sollwertschalter)
dem jeweiligen Sollwert des Leiters angepaßt, derart, daß er jeweils um drei Zehnerpotenzen
kleiner ist als derselbe. Ebenso ist der Widerstand 70 um drei Zehnerpotenzen kleiner
als ein Widerstand 72. Das Spannungsteilerverhältnis aus den Widerständen 70 und
71 wird in der ersten Phase also bestimmt durch den Widerstand 71; der parallel
liegende Isolationswiderstand 73 kann für diese Phase vernachlässigt werden.
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Es beginnt dann die zweite Meßphase, die Angleichphase genannt wird.
Wesentlich für die zweite Meßphase ist das Abtrennen des Widerstandes 71 durch den
sich öffnenden Kontakt I"Tr und das gleichzeitige Umschalten des Kontaktes ZIII,
auf den Widerstand 72, der in seiner Dimensionierung der Summe der für die Prüfphase
im Spannungsteiler zu erwartenden Brückenwiderstände 75 und 76 entspricht.
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Besitzt der Leiter seinen Sollwert, dann bleibt das Spannungsteilerverhältnis
aus der ersten Meßphase auch in der zweiten Meßphase bestehen. Ist der Isolationswiderstandswert
73 kleiner oder größer als der vorgegebene Sollwert, dann ergibt sich ein neuer
Spannungsteiler,
wodurch die Leiterkapazität während der 15 Sekunden der zweiten Meßphase bis zur
16. Sekunde entsprechend ent- oder weitergeladen wird. Dieser neue Spannungsteiler
wird im Gegensatz zur ersten Phase vom tatsächlichen Isolationswiderstand des Leiters
bestimmt.
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In einer kurzen Zwischenphase, die wieder eine Sekunde lang ist (16.
bis 17. Sekunde) und vornehmlich Schaltzwecken dient, wird mittels eines Kontaktes
u2III2 der Leiter in die eigentliche Meßbrücke eingeschaltet, wobei durch die Übereinstimmung
der Widerstände das Spannungsteilerverhältnis aus der zweiten Meßphase bestehenbleibt.
Um jede Verfälschung der Messung durch unzureichende Isolationswiderstände in der
Meßrichtung sicher auszuschließen, wird die Parallelanordnung, bestehend aus Kontaktarm
41, Schaltfeld 57/2 und Widerstand 71, zu Beginn der dritten Phase durch die Kontakte
it11, und u111' beidseitig von der Schaltung getrennt.
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Der Nullzweigkondensator 63 am Eingang des Meßverstärkers, der während
der ersten und zweiten Meßphase durch den Kontakt u, kurzgeschlossen war, nimmt
in der Zwischenphase und der dritten Meßphase, von denen letztere wiederum 15 Sekunden
lang ist und »Prüfphase« genannt wird, von Null ausgehend positives oder negatives
Potential an, je nachdem der Leiter seinen vorgegebenen Sollwert unter- oder überschreitet.
Hat der Leiter bei der Prüfung seinen Sollwert, dann behält der Kondensator das
Potential Null.
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Es wird erfindungsgemäß deshalb von Null ausgegangen, weil der Kondensator
63 nur ein verhältnismäßig langsames Anpassen der Verstärkereingangsspannung an
die vorhandene Nullzweigspannung zuläßt und weil man trotzdem eine kriechende und
zeitraubende Einstellung der Brückenanordnung vermeiden will, ohne auf die Siebwirkung
des Kondensators verzichten zu müssen.
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Bis zur 16. Sekunde war über den Kontakt a das Relais T mit dem parallelgeschalteten
Siebkondensator 64 kurzgeschlossen. Zu Beginn der Zwischenphase in der 16. Sekunde
wird dieser Kurzschluß aufgehoben, und während der Zwischenphase und der dritten
Meßphase hat das Relais T das Bestreben, den Anzeigewert zu erreichen, der der jeweils
vorliegenden Verstärkereingangsspannung nach der Verstärkerkennlinie zugeordnet
ist.
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Hat ein Leiter beim Prüfvorgang seinen vorgegebenen Sollwert, dann
ist die Brücke abgeglichen, und am Kondensator 63 (Verstärkereingang) herscht das
Potential Null. Für diesen Wert wird die Anordnung geeicht durch Umlegen des Schalters
50/6 (Abb. 2), der den Kondensator 63 überbrückt und damit das Potential Null am
Verstärkereingang herstellt. Über SchalterS0/4 und 50/5 liegt ein Instrument 35
für diese Einstellung in Reihe mit dem Relais T. Mittels eines Widerstandes 58 wird
der Einstellwert für das Relais T festgelegt, der um einen geringen definierten
Wert unter dem Ausschlag der Alarmkontaktgabe liegt. Diesen Wert erreicht das Relais
T bei abgeglichener Brücke nach etwa vier Sekunden zur Zeit der 20. Sekunde. Diese
Zeitverzögerung. durch die obengenannten RC-Anordnungen entstanden, liegt in der
Prüfphase und verursacht keine Behinderung und kaum eine Verzögerung der Alarmgabe.
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Liegt der Isolationswiderstand des Leiters unter dem am Schaltfeld
57/1 vorgegebenen Sollwert, dann nimmt der Kondensator 63 am Gitter der Röhre 36,
von
Null ausgehend, einen steigenden positiven Ladungswert an, und zwar infolge kleiner
Zeitkonstanten in einer kürzeren Zeit als 4 Sekunden.
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Das T-Relais strebt durch den sich schnell öffnenden Verstärker schneller
seinem Endwert zu, der über dem Ausschlag für die Kontaktgabe liegt, wenn die Abweichung
vom Sollwert außerhalb der dem Gerät eigenen Empfindlichkeitstoleranz liegt. Die
Anordnung meldet also in diesem Fall sehr sicher und fast unverzögert Fehleralarm
in einer Zeit, die zwischen der 16. und 20. Sekunde liegt.
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Liegt der Isolationswiderstand des Leiters über dem am Schaltfeld
57/1 vorgegebenen Sollwert, dann nimmt der Kondensator 63, von Null ausgehend, einen
steigenden negativen Ladungswert an, und zwar wiederum in einer kürzeren Zeit als
4 Sekunden, so daß der Endwert mehr oder weniger unter dem bei Eingangsspannung
Null mittels des Widerstandes 58 festgelegten Einstellwert liegt. Es erfolgt also
in diesem Fall sicher keine Alarmgabe.
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Die Schaltvorgänge im Alarmfall lassen sich mit dem Schaltbild des
Meßverstärkers nach Abb. 2 in Verbindung mit der Anzeigenanordnung nach Abb. 3 beschreiben.
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Spricht das Relais T an, so schließt dessen Zeigerkontakt und läßt
ein Alarmrelais anziehen und eine ebenfalls nicht dargestellte Signallampe (»Fehler«),
die den Alarm optisch anzeigt, aufleuchten.
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Der Kontakt aI1 schaltet einen Wecker 34 (Abb. 3) ein, der den Alarm
akustisch anzeigt.
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Das Alarmrelais hält sich über einen eigenen Kontakt, wenn sich der
Kontakt des Relais T im weiteren Ablauf öffnet.
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Der Kontakt aul (Abb. 1 und 2) legt an den Verstärkereingang ein
extrem negatives Spannungspotential vom Brückenwiderstand 77, so daß der Verstärker
zugesteuert wird, um das Relais T nach einem Alarmfall schnell wieder abfallen zu
lassen.
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Damit ist das Relais T vor Uberlastung geschützt, wenn durch einen
sehr kleinen Isolationswiderstand des Leiters der Meßverstärker von einem sehr kräftigen
positiven Spannungspotential aufgesteuert wird.
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Das Relais T würde sich nach einem Anzug, der keinen Alarm auslöst,
mit seiner relativ hochohmigen Wicklung durch die Ladespannung des Kondensators
64 noch etwa 4 Sekunden nach Abschaltung des Verstärkers halten. Damit auf diese
Weise nicht an dem nächsten zu prüfenden Leiter unberechtigt Fehleralarm ausgelöst
wird, schließt der Kontakt U,TT1 den Kondensator 64 am Ende der Prüfzeit in der
32. Sekunde kurz und bringt dadurch das Relais T zum Abfall, damit es für die nächste
Messung in Grundstellung vorbereitet ist. Die Grundstellung am Verstärkereingang,
nämlich das Potential Null, wird in der Zeit zwischen der 32. und 47. Sekunde, also
in der folgenden ersten und zweiten Meßphase für den nächsten Leiter, durch das
Schließen des Kontaktes u11V, in der 32. Sekunde sicher hergestellt.
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Die Schaltanordnung zum Sperren des Alarms ist nicht dargestellt.
Die Sperrung erfolgt dadurch, daß über einen Schalter für die schrittweise, automatische
Weiterschaltung bei einer gezogenen und damit geschlossenen Taste ein Relais über
eine weitere Kontaktbahn anzieht und seinen Kontakt öffnet. Das Alarmrelais fällt
ab, die Signallampe (»Fehler«) erlischt, der Wecker 34 verstummt.
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Der erfolgte Alarm bleibt durch die gezogene Taste auch nach dem
optischen und akustischen
Löschen weiterhin sichtbar. Bei Unterschreitung
des Sollwertes erfolgt dann auf dem gesperrten Platz kein Fehleralarm mehr.
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Ein Kontakt des Alarmrelais, der bei Alarm ein Hauptsteuerrelais
abschaltet und damit den Motorwähler stillsetzt, schließt beim Abfall des Alarmrelais
wieder. Bei gezogener Sperrtaste läuft der Wähler also auf den nächsten Schritt
weiter.
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Für die Eigenüberwachung sind am vorletzten und letzten Kontakt der
Kontaktbahn 40 (Abb. 1) zwei Leiternachbildungen, bestehend aus Widerständen 66/1
und 66/2 als Isolationswiderstand und Kondensatoren 67/1 und 67/2 als Leiterkapazität
vorgesehen.
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Die erste Nachbildung liegt in ihrem Isolationswiderstand um einen
geringen Betrag unter dem Sollwert 200 Megohm, dem größten der zehn einstellbaren
Sollwerte.
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Der Brückenabgriff am Widerstand 77 ist für die letzten beiden Kontakte
der Kontaktbahn 42 so eingestellt und der zugeordnete Parallelwiderstand 71 entsprechend
für Kontaktbahn 41 mit 200 kOhm so gewählt, daß die Anordnung bei Unterschreitung
eines Isolationswiderstandes von 200 Megohm Fehleralarm gibt. Für diesen Schritt
zieht also in der Prüfphase normalerweise das Relais T an. Die Überprüfung der Meßeinrichtung
geht sodann still vonstatten.
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Bei einer Abweichung der Meßeinrichtung von der eingestellten Empfindlichkeit
unterbleibt für diesen Schritt das Ansprechen des Relais T. Gleichzeitig leuchtet
eine Signallampe (»Gerät nicht in Ordnung«) auf. Gelöscht wird dieser Alarm mittels
eines Schalters 51. Das Alarmrelais bleibt bei diesen Vorgängen unbeachtet und abgefallen,
und das Gerät läuft auf den nächsten Schritt. Die nachfolgende zweite Nachbildung
liegt in ihrem Isolationswiderstand um einen geringen Betrag über dem Sollwert 200
Megohm, die Bnickeneinstellung ist die oben beschriebene. Die Eigenüberwachungseinrichtung
kann mittels des Schalters 51 ausgeschaltet werden.
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Die Kontakte k, I, p, r, s und u sind nicht dargestellten Relais
K, L, P, R, S und U zugeordnet. Ein nicht dargestellter Kontakt p öffnet den Antriebsstromkreis
des Motorwählers, der für Dauerstrom nicht ausgelegt ist. Ein Kontakt pT (Abb. 1)
schließt, und die Kapazität des zu messenden Leiters wird zunächst durch die Meßspannungsquelle
97 über einen niederohmigen Widerstand 69 und einen Kontakt SIL in etwa 1/2 Sekunde
auf fast 100 V aufgeladen, wobei der Widerstand 69 wiederum den Ladestrom begrenzt.
Die Aufladung dient zum Schutze des Isolationsmeßinstrumentes 35 gegen den Lade
stromstoß beim Anschluß an den zu prüfenden Leiter.
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Die für die automatische Prüfung vorgesehene Parallelanordnung, bestehend
aus den Kontakten 1111' und u, und ut, dem Kontaktarm 41, dem Schaltfeld 57/2 und
dem Widerstand 71, ist für den jetzt beschriebenen Fall nicht eingeschaltet; denn
beim Umlegen in die Stellung »Isolationsmessung« bleiben außer dem Relais S und
dem Relais P (beide nicht dargestellt) alle Steuerrelais stromlos. Das Anwählen
der beiden Eichschaltungen für die Eigenüberwachung geschieht mit Tasten, die nur
die Funktion des Anwählens, nicht aber die des Sperrens besitzen.
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Ein weiterer, nicht dargestellter Kontakt p schließt den Stromkreis
für das Relais S, das aber mittels einer Verzögerungsschaltung mit einer Verzögerung
von etwa einer Sekunde anzieht und somit erst nach dem Ladevorgang mittels des Kontaktes
s111 das Iso-
lationsmeßgerät 35 an den so vorbereiteten Leiter ungefährdet anschaltet.
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Das Meßgerät gestattet nun ein beliebig langes Messen und die Beobachtung
zeitweiser Änderungen des Isolationswiderstandes. Während dieser Vorgänge ist, wie
alle anderen Steuerrelais, auch das nicht dargestellte Relais K stromlos, der Kontakt
k"T geöffnet und damit die Meßbrücke (Abb. 1) vom Leiter getrennt. Der Meßverstärker
(Abb. 1) ist somit zugesteuert. Mittels der Schalter 50/4 und 50/5 ist das Instrument
35 an die Meßanordnung angeschaltet.
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Kontakt kil' schaltet den zu prüfenden Leiter für die Ladung und Messung
an den Kontaktarm 40 durch (Abb. 1), und Kontakt kil schaltet eine Platzanzeige
ein (Abb. 3).
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Abb. 3 stellt die Anzeigeschaltung dar. Diese Anordnung sorgt dafür,
daß die verschiedenen Schaltzustände und Prüfergebnisse zum jeweils richtigen Zeitpunkt
signalisiert werden. Die Signallampen werden entweder über Relaiskontakte oder über
die Wählerarme eingeschaltet.
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Eine nicht dargestellte Kontrollampe zeigt den Betrieb des Gerätes
an. Über rttt und u212 werden Signallampen 26 (»Laden«) und 27 (»Prüfen«) abwechselnd
jeweils für den entsprechenden Schaltzustand eingeschaltet. Die Anzeige, welcher
Leiter jeweils geprüft wird, bringen zwei Zifferanzeigeröhren 24 und 25, die über
k' oder pIv, die Kontaktbahnen 46 und 47 und Punkte 2 und 16 an die Betriebsspannungsquelle
angeschaltet werden.
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Für den Betriebszustand des Anwählens (»Isolationsmessung«) ist der
Kontakt k"' geöffnet; der Kontakt pIV schließt erst beim Auflaufen des Wählers auf
den angewählten Schritt. Der jeweils eingestellte Isolationswiderstandssollwert
ist an dem jedem Leiter zugeordneten Sollwertschalter (Schaltfeld 57/1 und 57/2)
ablesbar.
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Die beiden Schritte der Eigenüberwachung zeigen über Kontaktbahn
46 Signallampen 31 und 32 an.
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Bei Störungen der eingestellten Meßempfindlichkeit signalisiert eine
nicht dargestellte Signallampe den Zustand »Gerät nicht in Ordnung«.
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Die im Gerät enthaltenen Rücklötsicherungen betätigen bei Ausfall
die Kontakte sil bis si5, die ihrerseits ein Relais Si und eine Signallampe 28 (»Sicherung
defekt«) einschalten. Kontakt sil schaltet den Wecker 34 an, KontaktsiI' unterbricht
die Stromzufuhr für das Gerät aus der 60-V-Batterie.
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Die Abbildungen zeigen lediglich ein Ausführungsbeispiel für das
Gerät nach der Erfindung. Diese ist darauf nicht beschränkt. Es sind noch mannigfaltige
andere Ausführungsformen und Anwendungen möglich, ohne den Erfindungsgedanken zu
verlassen. An Stelle von Kabeln können auch Freileitungen oder ummantelte Leiter
und Rohrleitungen, z. B. für Öl, durch Messung des Isolationszustandes gegen Erde
überwacht werden.