DE1588644B2 - Schaltungsanordnung zur selbsttaetigen kontinuierlichen ueberwachung eines ungeerdeten elektrischen, einem energiestromkreis zugeordneten sicherheitskreises auf erdschlusstroeme - Google Patents
Schaltungsanordnung zur selbsttaetigen kontinuierlichen ueberwachung eines ungeerdeten elektrischen, einem energiestromkreis zugeordneten sicherheitskreises auf erdschlusstroemeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur selbsttätigen kontinuierlichen Überwachung
eines ungeerdeten elektrischen, einem Energiestromkreis zugeordneten Sicherheitskreises auf
Erdschlußströme, mit ein oder mehreren Auslösegliedern (Steuerkette), durch die der Sicherheitskreis unterbrechbar
ist, und mit einem Sicherheitsschaltglied, durch das bei Unterbrechung des Stromflusses im Sicherheitskreis
der Energiestromkreis abschaltbar ist. Derartige Sicherheitskreise werden häufig zur Beeinflussung
eines Energiestromkreises eingesetzt und dienen beispielsweise dazu, den Energiestromkreis einer
größeren maschinellen Anlage beim Eintritt bestimmter Umstände zuverlässig abzuschalten. Zu diesem
Zweck weisen die Sicherheitskreise im allgemeinen ein oder mehrere Auslöseglieder auf, beispielsweise
Endschalter oder Austaster, die eine Steuerkette bilden können. Durch diese Auslöseglieder ist
der Sicherheitskreis unterbrechbar. Weiterhin weisen sie ein Sicherheitsschaltglied auf, durch das bei Unter-
1S brechung des Stromflusses im Sicherheitskreis der
Energiestromkreis abschaltbar ist. Als Sicherheitsschaltglieder dienen dabei im allgemeinen Relais,
Schütze, Null-Spannungsspulen od. dgl.
Es hat sich nun gezeigt, daß bei einer Unterbrechung des Sicherheitskreises das in ihn eingeschaltete
Sicherheitsschaltglied nicht immer zuverlässig den Energiestromkreis abschaltet. Die Erfindung geht von
der Erkenntnis aus, daß auch bei geöffnetem Sicherheitskreis noch Ströme, beispielsweise Erdschluß- '
ströme, fließen können, die so hoch sind, daß ein zuverlässiges Abfallen der Relais, und damit ein
zuverlässiges Abschalten der Anlage, nicht mehr gewährleistet ist.
Die in F i g. 1 dargestellte Schaltskizze soll dies verdeutlichen.
Mit 10 ist ein Sicherheitskreis bezeichnet, in den ein Auslöseglied 11 eingefügt ist, das durch
irgendwelche äußeren Einflüsse betätigbar und geeignet ist, den Sicherheitskreis 10 zu unterbrechen. Das
öffnen des Kontaktes 11a dieses Auslösegliedes 11 kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, daß
beim Betrieb irgendeiner Anlage bestimmte, von vornherein festgelegte Grenzwerte, z.B. in bezug auf
die Stellung eines schwenkbaren Baggerauslegers, erreicht oder überschritten werden. Das öffnen des
Kontaktes 11a soll den Sicherheitskreis 10 stromlos machen, so daß auch das in diesen Kreis eingeschaltete
Sicherheitsschaltglied 12, z. B. ein Relais, ein Schütz oder eine Null-Spannungsspule, stromlos wird. Diese
Zustandsänderung wird zur Einwirkung auf einen
zweiten Stromkreis, beispielsweise auf den Energie- (. Stromkreis des vorerwähnten Baggers, benutzt, um
diesen Kreis zu unterbrechen. Im praktischen Betrieb tritt das Stromloswerden des Sicherheitsschaltgliedes
jedoch nicht ein. Dies ist darauf zurückzuführen, daß zwischen den einzelnen Adern des Sicherheitskreises
untereinander und gegen Erde Ohmsche Ableitwiderstände sowie Scheinwiderstände endlicher
Größe auftreten. Dies hat zur Folge, daß auch bei geöffnetem Auslöseglied 11 ein Strom J1 durch das Sicherheitsschaltglied
12 fließt. Die Widerstände, die dies verursachen können, sind in Fig. 1 mit ^1 bis
R3 bezeichnet. Je nach Größe und örtlicher Lage dieser
Widerstände oder anderer betrieblicher Gegebenheiten, beispielsweise der elektrischen Werte der Relais,
Schütze oder Null-Spannungsspulen, kann der Strom I1 so groß sein, daß er trotz des geöffneten Kontaktes
11a ein Abfallen oder Ausschalten des Sicherheitsschaltgliedes 12 nicht zuläßt.
Der Strom I1 ist Teil des Erdschlußstromes, und
zwar unabhängig davon, welcher Zustand als Fehlerfall in Frage kommt. Es sind eine ganze Reihe von
Erdschlußmeßeinrichtungen zur selbsttätigen Überwachung von Netzen bekannt. Diese sind jedoch nicht
in der Lage, den oben an Hand der F i g. 1 der Zeichnung erläuterten Fall überhaupt oder exakt genug zu
erfassen. Die bekannten Einrichtungen sollen vielmehr nur den Isolationszustand des Netzes ganz allgemein
überwachen, und zwar unter Berücksichtigung der Forderungen der einschlägigen Bestimmungen in
bezug auf den Berührungsschutz. Im einzelnen werden u. a. dazu folgende Schaltungsanordnungen bzw.
Verfahren verwendet:
1. Schaltung von Spannungsmessern gegen Erde, wodurch jedoch nur die Potentiale eines Steuernetzes
gegen Erde angezeigt werden,
2. Aufdrücken einer Meßgleichspannung zwischen einem Wechselspannungssteuernetz und Erde.
Der gemessene Gleichstrom ist ein Maß für die Ohmschen Ableitwiderstände des gesamten
Steuernetzes. Alle Ableitwiderstände werden dabei parallel gemessen,
3. Brückenschaltungen für Gleichstrom-Steuernetze. Der im Brückenzweig fließende und für
die Auswertung benutzte Strom entspricht lediglich einem Verhältniswert der einzelnen Ableitwiderstände
des Positiv- bzw. Negativ-Potentials gegen Erde. Er ist kein Maß für die absoluten
Widerstände,
4. Umtastbare Widerstandskombinationen für Gleichstrom-Steuernetze. Es wird abwechselnd
der von dem Positiv- bzw. Negativ-Potential gegen Erde fließende Strom gemessen. Daraus ergeben
sich die Ableitwiderstände von dem Positiv- und Negativ-Potential jeweils gegen Erde,
so daß bei Unterschreiten eines vorbestimmten Wertes eine Signalisierung erfolgen kann.
Es ist weiterhin bekannt, bei räumlich ausgedehnten Schaltungsanordnungen kapazitive Ströme, die ein
Hängenbleiben eines Schützes beim Ausschalten bewirken können, daudrch unwirksam zu machen, daß
Widerstände parallel zur Schützspule geschaltet werden (Siemens-Druckschrift 10553.TS 72: W. Kaufman
n »Einfluß langer Leitungen auf die Wirkungsweise der Schütze«). Ströme, die bei einer ungeerdeten
Schaltungsanordnung des Isolationszustandes auftreten, können jedoch auf diese Weise nicht unwirksam
gemacht werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art zu
schaffen, die es ermöglicht, auch jenen betrieblichen Zustand zu erfassen und auszuwerten, bei dem trotz
geöffneten Sicherheitskreises noch ein solcher Strom /, fließt, der ein Abfallen oder Ausschalten des Sicherheitsgliedes
verhindert. Dabei soll auch die Möglichkeit bestehen, durch gegebenenfalls zusätzliche
Maßnahmen oder Einrichtungen den Kreis auf das Entstehen oder das Vorhandensein gefährlicher Berühungsspannungen
zu überwachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in den Sicherheitskreis unmittelbar vor oder
nach dem Sicherheitsschaltglied ein Strommeßgerät geschaltet ist und daß das Sicherheitsschaltglied über
von dem Strommeßgerät steuerbare Schalter allpolig von dem Sicherheitsstromkreis trennbar ist. Unter
»Strommeßgerät« wird im Sinne der Erfindung jedes Strommeßgerät verstanden, das zum Ansteuern der
obenerwähnten Schalter geeignet ist. Dies kann ein Strommeßgerät mit Grenzwertkontakten oder ein
elektronisches oder elektromagnetisches Gerät mit einstellbaren Schaltpunkten sein. Aus Gründen der
Einfachheit wird im folgenden nur von einem Strommeßgerät gesprochen, wobei jedoch in jedem Fall
auch immer solche Einrichtungen von diesem Begriff mit umfaßt werden sollen, die hinsichtlich der Erfindungslösung
technisch gleichwertig sind. Mit Hilfe des Strommeßgerätes wird die Stromstärke im Sicherheitskreis
kontinuierlich gemessen, und bei Unterbrechung des Sicherheitskreises wird das Sicherheitsschaltglied
an allen seinen Polen vom Sicherheitskreis getrennt, wenn die Stromstärke im Sicherheitskreis
einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet.
Das Strommeßgerät ist zweckmäßigerweise so ausgelegt, daß beispielsweise mit Hilfe entsprechender
Schaltkontakte zwei vorgegebene Stromwerte eingestellt werden können, von denen einer knapp unter-
X5 halb der Stromstärke liegt, bei welcher das Sicherheitsschaltglied
gerade abfällt oder ausschaltet. Der zweite vorgegebene Wert liegt dicht unterhalb der
Stromstärke, die im Betätigungssystem des Sicherheitsschaltgliedes bei Nennbetrieb gegeben ist.
Liegt beim öffnen des Sicherheitskreises die
Stromstärke unterhalb des unteren der beiden vorgegebenen Werte, so ist der zu diesem Zeitpunkt fließende
Strom so gering, daß das Sicherheitsschaltglied in der üblichen Weise anspricht, also ein Abfallen oder
a5 Ausschalten des Sicherheitsschaltgliedes eintritt. Eine
allpolige Trennung des Sicherheitsschaltgliedes vom Sicherheitskreis ist somit nicht notwendig und wird
auch nicht herbeigeführt. Wenn hingegen der Strom beim Öffnen des Sicherheitskreises durch ein Auslöseglied
auf einen Wert fällt, der zwischen dem unteren und dem oberen der beiden vorgegebenen Werte liegt
- in diesem Fall ist ein entsprechender endlicher Ableitwiderstand gegen Erde vorhanden — so erfolgt eine
allpolige Abschaltung des Sicherheitsschaltgliedes durch Unterbrechung des Sicherheitskreises vor und
hinter dem Sicherheitsschaltglied. Damit ist sichergestellt, daß kein Strom mehr durch das Sicherheitsschaltglied
fließen kann und die erstrebte Abschaltung des Energiestromkreises mit Sicherheit eintritt.
Die vorbeschriebenen Maßnahmen erfassen nicht jenen Betriebszustand, bei.dem beiderseits des geöffneten
Kontaktes des Auslösegliedes (Endschalter, Aus-Taster od. dgl.) jeweils ein satter Erdschluß besteht.
In diesem Fall, der zwar nicht häufig auftritt, der jedoch andererseits auch nicht völlig ausgeschlossen
werden kann, würde der volle Strom durch das Sicherheitsschaltglied weiterfließen und der obere der
beiden vorgegebenen und am Strommeßgerät eingestellten Werte würde nicht unterschritten werden. Um
auch diesen Betriebszustand zu erfassen, ist es gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung zweckmäßig, wenn in den Sicherheitskreis zusätzlich ein Spannungsmeßgerät
derart geschaltet ist, daß am Sicherheitsschaltglied die Spannung gegen Erde gemessen
wird, und daß die das Sicherheitsschaltglied allpolig vom Sicherheitskreis trennenden Schalter von dem
Strommeßgerät und dem Spannungsmeßgerät steuerbar sind. Auch in diesem Falle kann als Spannungsmeßgerät
ein Spannungsmeßgerät mit Grenzwertkontakt oder eine elektronische oder elektromagnetische
Auswerteeinheit mit einstellbarem Schaltpunkt gegen Erde geschaltet sein. Nachfolgend wird
der Einfachheit halber immer nur von einem Spannungsmeßgerät gesprochen, wobei dieser Begriff auch
sämtliche im Sinne der Erfindung technisch gleichwertigen Geräte und Einrichtungen mit umfassen soll.
Mit dem vorgenannten Spannungsmeßgerät wird
am Sicherheitsschaltglied die Spannung des Leiters gegen Erde gemessen, wobei durch entsprechende
Einstellung des Spannungsmeßgerätes dafür gesorgt wird, daß bei Unter- oder Überschreiten einer vorgegebenen
Grenzspannung das Sicherheitsschaltglied allpolig vom Sicherheitskreis getrennt wird, wenn die
Stärke des durch das Sicherheitsschaltglied fließenden Stromes einen vorbestimmten Grenzwert, der dem
oberen der beiden am Strommeßgerät eingestellten Werte entspricht, überschreitet. Das Spannungsmeßgerät
wird dabei auf einen Wert eingestellt, der sich aus den elektrischen Daten des Sicherheitsschaltgliedes
sowie aus dem oberen Wert der beiden vorgegebenen am Strommeßgerät eingestellten Grenzwerte
für die Stromstärke ergibt. Aus den verschiedenen Kombinationen, die sich auf Grund der am Strommeßgerät
und am Spannungsmeßgerät eingestellten unteren und oberen Grenzwerte für die Stromstärke
und die Spannung ergeben, kann eine allpolige Abschaltung des Sicherheitsschaltgliedes immer nur dann
herbeigeführt werden, wenn auf Grund entsprechender Kombinationen der Ableitwiderstände gegen
ErdebeimUnterbrechen des Sicherheitskreises durch ein Auslöseglied die Gefahr des Klebenbleibens des
Sicherheitsschaltgliedes besteht. Das Spannungsmeßgerät ist dabei dergestalt wirksam, daß die allpolige
Abschaltung des Sicherheitsschaltgliedes bei den obenerwähnten Bedingungen beim Unter- oder
Überschreiten des am Spannungsmeßgerät eingestellten, vorgegebenen Spannungswertes stattfindet,
je nachdem, ob der Anschluß des Spannungsmeßgerätes vor oder hinter dem Sicherheitsschaltglied
erfolgt. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, das Spannungsmeßgerät hinter dem Sicherheitsschaltglied
an den Leiter anzuschließen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht auch die Möglichkeit, daß dem
Sicherheitskreis ein Erdschlußmeßgerät zur Überwachung des allgemeinen Isolationszustandes zugeordnet
ist, durch das in Abhängigkeit vom allgemeinen Isolationszustand das Spannungsmeßgerät zur Übernahme
seiner Überwachungsfunktion zuschaltbar ist. Durch diese Anordnung kann der Tatsache Rechnung
getragen werden, daß die Funktion des Erdschlußmeßgerätes zur Überwachung des allgemeinen Isolationszustandes
die gewollte Herstellung von Erdschlüssen mit sich bringt. Diese würden, wenn das
Spannungsmeßgerät kontinuierlich zugeschaltet ist, unter Umständen Fehlauslösungen bewirken, da bei
geschlossenem Sicherheitskreis das Strommeßgerät normalerweise einen Wert anzeigt, der oberhalb des
oberen der beiden eingestellten Grenzwerte für die Stromstärke liegt, und da das Spannungsmeßgerät
durch die künstlich erzeugten Erdschlüsse eine Spannung anzeigt, die ebenfalls oberhalb oder unterhalb
des eingestellten Grenzwertes liegt, so daß die Bedingung für allpolige Abschaltung des Sicherheitsschaltgliedes
erfüllt wäre. Dies wird dann vermieden, wenn das Spannungsmeßgerät durch das Erdschlußmeßgerät
erst dann zugeschaltet wird, wenn eine Verschlechterung des allgemeinen Isolationszustandes
des Sicherheitskreises über ein bestimmtes Maß hinaus eintritt. Dabei kann gegebenenfalls gleichzeitig die
Abtrennung des Erdschlußmeßgerätes zur Überwachung des allgemeinen Isolationszustandes vom Sicherheitskreis
erfolgen.
Vorteilhaft erfolgt die allpolige Trennung, also die Abschaltung des Sicherheitsschaltgliedes an allen seinen
Polen, zeitverzögert, um der Trägheit der Instrumente oder der Auswerteschaltungsanordnung Rechnung
zu tragen und um damit eventuelle Fehlauslösungen zu vermeiden. Weiterhin ist es zweckmäßig,
daß bei allpoliger Trennung des Sicherheitsschaltgliedes vom Sicherheitskreis die Wiederinbetriebnahme
des Sicherheitskreises blockiert ist und eine optische oder akustische Meldung erfolgt. Das heißt also, daß
eine Wiederinbetriebnahme des Sicherheitskreises
ίο erst nach Beseitigung des Erdschlusses möglich ist.
Die Überwachung des Sicherheitskreises durch anzeigende Meßgeräte gibt die Möglichkeit der Beobachtung
des jeweiligen Zustandes des Sicherheitskreises, so daß die Annäherung an jenen Punkt, bei dem
die Abschaltung erfolgt, frühzeitig erkannt werden kann. Für das Funktionieren der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung im Sinne der Lösung der gestellten Aufgabe ist dieses Erkennen jedoch nicht
zwingend, da die kontinuierlich arbeitende Kontrolleinrichtung die Abschaltung im Bedarfsfall unter allen
Umständen selbsttätig herbeiführt.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist dem Strommeßgerät und dem Spannungsmeßgerät je {
eine Prüfschaltungsanordnung zugeordnet.
as In den Fig. 2 bis 4 der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiels
für den Gegenstand der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 2 die Prinzipschaltung eines Sicherheitskreises im spannungs- und stromlosen Zustand,
F i g. 3 Einzelheiten einer Kontroll- und Auswerteschaltung im spannungs- und stromlosen Zustand,
Fig. 4 die Stellung der Schaltkontakte im Spannungs- und Strommeßgerät in Abhängigkeit von den
tatsächlichen Spannungs- und Stromwerten.
In F i g. 2 der Zeichnung ist mit 110 ein Sicherheitskreis bezeichnet, in dem ein Auslöseglied 111 einer
Steuerkette, beispielsweise ein Endschalter, eine Aus-Taste od. dgl., und ein Sicherheitsschaltglied 112,
beispielsweise eine Null-Spannungspule, in Reihe geschaltet sind. Letzteres ist durch Kontakte 113 a und
113b eines abfallverzögerten Schützes oder Relais 113 (Fig. 3) vom Sicherheitskreis 110 trennbar. In
den Sicherheitskreis 110 ist in Reihe mit dem Sicherheitsschaltglied 112, und zwar unmittelbar vor diesem (
und dem Schütz-oder Relaiskontakt 113a, ein Strom- ^
meßgerät 114 geschaltet. Das Schütz oder Relais 113 mit seinen Kontakten 113 a und 113 b ist durch dieses
Strommeßgerät, das jeweils einen unteren und einen oberen Kontakt oder einstellbare Schaltpunkte aufweist,
steuerbar.
Hinter dem Sicherheitsschaltglied 112 ist ein Spannüngsmeßgerät
115 oder ein vergleichbares Teil mit Grenzwertkontakt oder einstellbarem Schaltpunkt
gegen Erde geschaltet. Dieses Spannungsmeßgerät ist funktionell mit dem Strommeßgerät 114 in der Weise
verbunden, daß in Abhängigkeit von den jeweils sich ergebenden Strom- und Spannungswerten auf Grund
der eingestellten Schaltpunkte der oberen und unteren Kontakte eine doppelpolige Abschaltung des Sicherheitsschaltgliedes
112 über die beiden Kontakte 113a und 1136 erfolgen kann.
Sowohl dem Strommeßgerät 114 als auch dem Spannungsmeßgerät 115 sind Kontrollschaltungen
zugeordnet. Zu diesem Zweck ist das Strommeßgerät 114, wieFig. 2zeigt, durch eine Parallelschaltung 116
überbrückt. In die Meßleitung 110 a und die Parallelschaltung 116 ist jeweils ein Schaltkontakt 117 bzw.
118 eingefügt. Beide Kontakte sind einem Taster 119
zugeordnet. Sie sind mechanisch miteinander verbunden und gemeinsam betätigbar. Außerdem sind sie
jeweils mit einer Kontaktbahn 120 bzw. 121 versehen. Dadurch wird eine voreilende bzw. nacheilende
Schaltung bewirkt, so daß bei Betätigung des Tasters 119 das Sicherheitsschaltglied 112 in jedem Fall an
Spannung bleibt. Diese Kontrolleinrichtung dient dazu, die ordnungsgemäße Wirkung der Schaltkontakte
des Strommeßgerätes 114 überwachen zu können. Es liegt auf der Hand, daß bei Betätigung des
Tasters 119 das Strommeßgerät 114 - auf den Sicherheitskreis 110 bezogen - stromlos wird. Dies muß,
wenn die Kontakte des Strommeßgerätes 114 in der vorgesehenen Weise arbeiten, dazu führen, daß eine
entsprechende Kontrollanzeige erfolgt, und zwar gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 durch
Aufleuchten der Kontrollampe 122. Der Kontakt 123a ist geschlossen. Das heißt, daß das Hilfsschütz
123 angezogen ist und den Kontakt 1236 schließt. Somit ist, da auch der durch den Taster 119 betätigte
Kontakt 124 geschlossen ist, der Stromkreis, in dem die Lampe 122 eingeschaltet ist, geschlossen. Dabei
ist der Kontakt 123c geöffnet, wohingegen der Kontakt 123d geschlossen ist. Alle Kontakte 123b bis c
gehören zum Hilfsschütz 123. Der Schalter 125 ist gemäß Fig. 4 geschlossen. - Im anderen Fall, wenn
also z.B. der die Schaltkontakte enthaltende Hilfskreis irgendwelche Störungen aufweist, ist dies bei
Betätigung des Tasters 119 dadurch erkennbar, daß die Kontrollampe 122 nicht aufleuchtet.
Die Kontrolleinrichtung des Spannungsmeßgerätes 115 ist in der Weise ausgebildet, daß die Möglichkeit
besteht, das Meßgerät 115 an die Spannung des Sicherheitskreises 110 anzulegen. Zu diesem Zweck ist
eine Hilfsleitung 126 vorgesehen, die mittels des Kontaktes 127 mit dem Spannungsmeßgerät 115 verbunden
werden kann. Die Betätigung des Kontaktes 127 und eines zweiten Kontaktes 128, durch den das
Spannungsmeßgerät von Erde trennbar ist, erfolgt gleichzeitig über den bereits erwähnten Taster 119.
Bei dessen Betätigung ist in bezug auf das Spannungsmeßgerät die Bedingung erfüllt, daß die Spannung
größer ist als der Spannungswert des Schaltpunktes des Spannungsgerätes 115. Das heißt, daß in der in
Fig. 3 dargestellten Schaltungsanordnung gemäß Fig. 4 der Kontakt 129 geöffnet und der Kontakt 130
geschlossen ist. Da durch die Betätigung zugleich der Kontakt 131 geschlossen ist, leuchtet die Kontrolllampe
132 auf unter der Voraussetzung, daß der Kontakt geschlossen ist. Diese Voraussetzung ist gemäß
Fig. 4 dadurch erfüllt, daß das Strommeßgerät von einem Strom durchflossen wird, der kleiner ist, als es
dem unteren Schaltpunkt des Strommeßgerätes entspricht.
Bei der Kontrolle des Strommeßgerätes durch Betätigung des Tasters 119 wird dieses, wie bereits erwähnt,
so geschaltet, daß es in bezug auf den Sicherheitskreis 110 stromlos ist. Dadurch soll verhindert
werden, daß durch die Prüfung mittels Betätigung des Tasters 119 ein Zustand eintritt, der zur Auslösung
des die Kontakte 113a, 113b, 113c aufweisenden
ίο Schützes 113 führt. Die mittels Tasters 119 durchzuführende
Kontrolle ist somit unvollständig, da sie jenen Zustand nicht erfaßt, bei dem das Strommeßgerät
114 vom Nennstrom des Sicherheitskreises durchflossen wird. Um auch bei diesem Zustand prüfen zu können,
ist ein Taster 133 vorgesehen (Fig. 3), mit dem bei Nennstrom, und zwar unabhängig von dem Kontakt
119, der Betriebszustand des Strommeßgerätes 114 geprüft werden kann. Voraussetzungsgemäß ist
dabei gemäß Fig. 4 der Kontakt 134 geschlossen, so
so daß die Kontrollampe 135 über den gleichfalls geschlossenen
Kontakt 136 des Tasters 133 aufleuchtet. Es ist also jener Betriebzustand vorhanden, bei dem
ein Strom fließt, der größer ist, als es dem unteren Schaltkontakt des Strommeßgerätes 114 entspricht.
a5 ist, - Die beiden Taster 133 und 119 sind unabhängig
und zeitlich gegeneinander versetzt zu betätigen.
Die Schaltungsanordnung gemäß Fig. 3 sieht auch die Möglichkeit vor, das Gesamtsystem zu blockieren,
wenn eine allseitige Trennung des Sicherheitsschaltgliedes vom Sicherheitskreis erfolgt ist. Die Betätigung
der beiden Kontakte 113a und 113b erfolgt durch das abfallverzögerte Schütz oder Relais 113.
Bei Regelbetrieb ist das Schütz 113 angezogen. Die beiden Kontakte 113a und 113b sind geschlossen.
Wenn der definierte Fall eintritt, bei dem das Schütz 113, verursacht durch das Strommeßgerät 114 bzw.
das Spannungsmeßgerät 115, abfällt und bei dem die
beiden Kontakte 113 a und 113 b öffnen, dann wird zugleich das Hilfsschütz 137 betätigt, das seinerseits
den Kontakt 138 öffnet. Das heißt also, daß eine Inbetriebnahme
des Sicherheitskreises so lange nicht möglich ist, wie der Kontakt 138 geöffnet bleibt. Durch
das Hilfsschütz 137 wird zugleich auch der Kontakt 139 geschlossen, so daß die Signallampe 140 auf-
leuchtet und die Blockierung der Anlage anzeigt. Die Wiederinbetriebnahme ist nur nach Betätigung des
Tasters 141 möglich, der das Schütz 113 zum Anziehen bringt, wodurch der Kontakt 113 c geöffnet und
zugleich die beiden Kontakte 113a und 113b wieder
geschlossen werden. Dabei ist vorausgesetzt, daß die Abschaltkriterien für die Geräte 114 und 115 nicht
mehr gegeben sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
309 533/185
Claims (7)
1. Schaltungsanordnung zur selbsttätigen kontinuierlichen Überwachung eines ungeerdeten
elektrischen, einem Energiestromkreis zugeordneten Sicherheitskreises auf Erdschlußströme, mit
ein oder mehreren Auslösegliedern (Steuerkette), durch die der Sicherheitskreis unterbrechbar ist,
und mit einem Sicherheitsschaltglied, durch das bei Unterbrechung des Stromflusses im Sicherheitskreis
der Energiestromkreis abschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den Sicherheitskreis
(110) unmittelbar vor oder nach dem Sicherheitsschaltglied (112) ein Strommeßgerät
(114) geschaltet ist und daß das Sicherheitsschaltglied (112) über von dem Strommeßgerät
(114) steuerbare Schalter (Kontakte 113a, 1136) allpolig von dem Sicherheitsstromkreis (110)
trennbar ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Sicherheitskreis
(110) zusätzlich ein Spannungsmeßgerät (115) derart geschaltet ist, daß am Sicherheitsschaltglied
(112) die Spannung gegen Erde gemessen wird, und daß die das Sicherheitsschaltglied (112) allpolig
vom Sicherheitskreis (110) trennenden Schalter (Kontakte 113a, 113&) von dem Strommeßgerät
(114) und dem Spannungsmeßgerät (115) steuerbar sind.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die allpolige
Trennung zeitverzögert ist.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei
allpoliger Trennung des Sicherheitsschaltgliedes (112) vom Sicherheitskreis (110) die Wiederinbetriebnahme
des Sicherheitskreises (110) blockiert ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4 mit einem Erdschlußmeßgerät zur Überwachung des
allgemeinen Isolationszustandes, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von dem allgemeinen
Isolationszustand das Spannungsmeßgerät
(115) zur Übernahme seiner Uberwachungsfunktion zuschaltbar ist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die das Sicherheitsschaltglied
(112) allpolig abtrennenden Schalter (Kontakte 113a, 113&) Bestandteile eines Zeitrelais
sind, das von dem Strommeßgerät (114) und von dem Spannungsmeßgerät (115) betätigbar ist.
7. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Strommeßgerät (114) und dem Spannungsmeßgerät (115) je eine Prüfschaltungsanordnung zugeordnet
ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER0045730 | 1967-04-11 |
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---|---|
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DE1588644C3 DE1588644C3 (de) | 1974-03-07 |
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---|---|
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Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
DE4122016A1 (de) * | 1991-07-03 | 1993-01-21 | Hella Kg Hueck & Co | Antiblockierregelsystem |
-
1967
- 1967-04-11 DE DE19671588644 patent/DE1588644C3/de not_active Expired
Also Published As
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