-
Anordnung zur Erdschlußüberwachung von mit kurzzeitigen Impulsen beschickten
Leitungen der Fernmeldetechnik In der Fernmeldetechnik, insbesondere bei Nebenuhrenanlagen,
bei Feuermeldern und sonstigen Signalanlagen, werden häufig Leitungsschleifen oder
Doppelleitungen benutzt, die mit Impulsen beschickt werden. Diese Impulse bewirken
entweder die Weiterschaltung von Nebenuhren oder die Einleitung und Durchgabe irgendwelcher
Meldungen, Signale od. dgl. Zur Überwachung der Leitungen auf Erdschluß ist es bekannt,
sie, in den Impulspausen über einen Schalter kurzzuschließen, so daß man auf diese
Weise einen Punkt gewinnt, von dem aus die Erdschlußüberwachung und gegebenenfalls
die Einmessung eines Erdschlusses vorgenommen werden kann. Der Schalter ist normalerweise
zweipolig ausgeführt und schaltet bei Doppelleitungen die beiden Leitungsäste, bei
Leitungsschleifen die beiden Enden der Schleife auf einen bei den bisher üblichen
Schaltungen mit einem- Pol der Stromquelle für die Anlage verbundenen Punkt. Die
Schaltung hat den Nachteil, daß eine einpolig geerdete Stromquelle für die Anlage
nicht verwendet werden kann, wie aus Fig. i hervorgeht, die eine derartige bekannte
Schaltungsanordnung unter Weglassung aller für das Prinzip der weiter unten beschriebenen
Erfindung nicht notwendigen Einzelheiten zeigt.
-
In Fig. i ist mit B eine Stromquelle bezeichnet, die über die Kontakte
e und f die an den Leitungen L1 und ZZ liegenden Uhren U1 und UZ weiterschaltet.
Dies geschieht in der Weise, daß abwechselnd der Kontakte und der Kontakt
f für die Dauer eines Impulses umgelegt werden, so daß einmal der Minuspol
der Batterie an die Leitung L1 gelegt wird, während, da f in Ruhestellung ist, der
Pluspol an La liegt, beim nächstenmal der Minuspol der Batterie über f an ZZ angeschaltet
wird, während durch das Liegenbleiben von e der Pluspol der Batterie an L1 liegenbleibt.
In
den Pausen zwischen den Impulsen liegen beide Kontakte e und f an dem kurzen
Leitungsstück m,
das mit dem Pluspol der Batterie in Verbindung steht. An
der Stelle E ist ein Erdschluß angedeutet. Die Erdschlußmessung und Überwachung
erfolgen nun jedesmal in den Impulspausen mit Hilfe des Instruments J auf dem folgenden
Weg: Pluspol der Batterie, Leitungsstück m, einer der Kontakte e und
f,
Erdschlußstelle, Erde, Instrument, Minuspol der Batterie B. Es ist einleuchtend,
daß diese Überwachung bei einpolig geerdeter Batterie nicht vorgenommen werden kann,
weil im einen Fall das Instrument J, im anderen Fall der Erdschluß E kurzgeschlossen
würden.
-
In der gesamten Nachrichtentechnik sind indessen Anlagen mit einpolig
geerdeter Stromquelle üblich und in der Regel auch notwendig. Die Erfindung gibt
eine Schaltung an, mit deren Hilfe ohne wesentlicheÄnderungenAnlagen sowohl mit
geerdeter als auch mit urigeerdeter Batterie auf Erdschluß überwacht werden können.
Gemäß der Erfindung geschieht dies dadurch, daß die einseitig an eine geerdete Stromquelle,
im Falle der Verwendung einer geerdeten Linienbatterie beispielsweise an diese,
anzuschließende Erdschlußmeßeinrichtung andenseitig an ein Leitungsstück angeschlossen
wird, welches die Fernmeldeleitungen während der Impulspausen über die die Impulse
auf diese Leitungen gebenden Schaltmittel bzw. synchron mit diesen betätigte Schaltmittel
kurzschließt.
-
Zu diesem Zweck werden in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die
die Impulse auf die Leitungen gebenden Schaltmittel als zwei Relais ausgeführt,
von denen das eine die Allschaltung der Leitungen an das kurzschließende Leitungsstück
in der Impulspause und an die Stromquelle während der Impulse bewirkt, das andere
über seine zwischen Stromquelle und Kontakte des ersten eingeschalteten Kontakte
die Umpolung der Stromquelle relativ zu den Leitungen vornimmt. Eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung kann so getroffen werden, daß von den beiden Kontakten
jedes Relais jeweils der erste zur wechselweisen Allschaltung der Leitungen an den
einen Pol der Stromquelle und an das Kurzschlußstück dient, während der andere die
wechselweise Allschaltung an den anderen Pol der Stromquelle und an den ersten Kontakt
des anderen Relais vornimmt. Gegenüber der in Fig. x dargestellten bekannten Anordnung,
die ebenfalls mit zwei Relais arbeitet, entsteht dabei kein Mehraufwand.
-
Die Fig. 2 und 3 zeigen zwei Ausführungsbeispiele der Anordnung gemäß
der Erfindung, wobei in Fig. 2 die soeben als erste, in Fig. 3 die als zweite geschilderte
Ausführungsform gewählt ist.
-
In Fig. 2 bedeutet wieder B die Batterie, Ll und L2 die Leitungen
zu den Uhren, von denen in dieser Figur nur die erste, mit U1 bezeichnete dargestellt
ist. J ist das Überwachungsinstrument für Erdschlüsse, das durch Betätigung des
Schalters S an eine Hilfsbatterie A angeschaltet werden kann. Schalter S kann selbstverständlich
auch weggelassen werden, wenn an eine dauernde Überwachung der Leitungen L1 und
L2 unabhängig von einer jeweiligen besonderen Einschaltung der Überwachungsvorrichtung
gedacht ist.
-
Die Weitergabe der Impulse von. der Batterie B an die Uhren bzw. an
die Leitungen L1 und ZZ erfolgt mit Hilfe von zwei Relais E und F, von denen lediglich
die Kontakte e1 und e2, f 1 und f 2 gezeigt sind. Die Schaltung wird
in der Weise vorgenommen, daß die Kontakte f1 und f2 jedesmal gleichzeitig die Leitungen
L1 . und L2 an die Kontakte e1 und e2 schalten, die ihrerseits für die Dauer eines
Impulses beide in der gezeichneten, für die Dauer des nächsten Impulses beide in
der nichtgezeichneten Stellung liegen. Es ergibt sich genau wie bei der Anordnung
nach Fig. z eine Durchgabe von Impulsen abwechselnder Polarität an die Uhren U1
usw. Bei dieser Anordnung ist jedoch das Leitungsstück in, von dem aus die Erdschlußüberwachung
vorgenommen wird, gemäß der Erfindung elektrisch vollständig von der Batterie B
getrennt. Man erkennt ohne weiteres aus der Figur, daß die Erdschlußüberwachung
bei urgeerdeter Batterie in genau der gleichen Weise vorgenommen werden kann wie
bei Erdung eines ihrer beiden Pole. Ist kein Pol der Batterie geerdet, so kann die
gestrichelt eingezeichnete Verbindung n weggelassen werden. Zur Überwachung wird
die Hilfsbatterie A herangezogen. Bei geerdetem Pluspol erübrigt sich die Anordnung
einer besonderen Batterie A, da dann auch zur Erdschlußüberwachung die Betriebsbatterie
B herangezogen werden kann. Dasselbe gilt auch bei geerdetem Minuspol.
-
Die Anordnung gemäß Fig.3, in der wieder B die Betriebsbatterie, L1
und L2 die Leitungen zu den Uhren U1 usw., J das Instrument, A die Hilfsbatterie
und S einen Schalter zur Allschaltung dieser Batterie darstellen, unterscheidet
sich von der Anordnung gemäß Fig: 2 durch die andere Gruppierung der zur Fortschaltung
der Uhren benutzten Relais. Es sind hier wieder zwei Relais E und F vorgesehen,
deren Kontakte e1, e2 und f 1 , f 2 aber wechselweise hintereinandergeschaltet sind.
Die normale Weiterschaltung der Uhren erfolgt in der Weise, daß abwechselnd Relais
E und Relais F betätigt werden, so daß also einmal der Minuspol der Batterie über
e1 und f2 an L1, der Pluspol der Batterie über e2 an L2 und dann der Minuspol der
Batterie über f l und e2 an L2, der Pluspol über f 2 an L1 gelegt werden. Die Erdschlußüberwachung
erfolgt in genau der gleichen Weise wie bei der Anordnung nach Fig. 2 und ist, da
das Leitungsstück m keine elektrische Verbindung zur Batterie B hat, wieder völlig
unabhängig davon, ob die Batterie B geerdet ist oder nicht. Auch hier kann über
die gestrichelt gezeichnete Verbindung n die Erdung der Batterie B und die Schließung
des Überwachungsstromkreises beim Fortfall der Hilfsbatterie A gleichzeitig erzielt
werden.