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Standard Elektrizitäts-Gesellschaft Aktiengesellschaft, Stuttgart-Zuffenhausen
Die Erfindung betrifft eine Signalanlage mit Ruhestromüberwachung nach dem Sternsystem,
wie sie vielfach im Feuermeldewesen verwendet wird. Bei solchen Anlagen führen von
einer zentralen Stelle aus Leitungen, meist Doppelleitungen, sternförmig zu den
einzelnen Meldestellen. üblicherweise sind pro Leitung zwei Relais vorgesehen, die
für Meldung und Drahtbruch ausgenutzt werden; dabei arbeiten solche Anlagen ohne
Zuhilfenahme von Erdpotential. Als Melder werden hier keine Laufwerkmelder benutzt,
die durch Impulse ihre Meldeerkennung abgeben, sondern als Meldekriterium dient
lediglich eine Veränderung des Ruhestromes. Um nun ein zusätzliches Signal, z. B.
Telefonanruf, von der Meldestelle aus übertragen zu können, hat man bisher in die
Leitung ein Differenzrelais eingeschaltet, das durch eine besondere Taste von der
Melderstelle aus betätigt wird. Diese Taste legt in der Melderstelle Erde an die
Leitung. Eine derartige Anordnung hat nun aber den Nachteil, daß zunächst für jede
Leitung ein weiteres Relais und für den Melder eine Erdleitung notwendig ist. Außerdem
sind besondere Aufwendungen erforderlich, um in der Zentrale das über Erde gegebene
besondere Signal, im Beispiel den Telefonanruf, von der gewöhnlichen Erdschlußanzeige
der Leitung zu unterscheiden.
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Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß die für das besondere Signal
vorgesehene Taste und die Erdleitung nicht in die Ruhestromüberwachung mit eingeschlossen
sind.
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Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu vermeiden und nur mit den
beiden schon vorhandenen Relais außer Meldung und Drahtbruch noch ein weiteres besonderes
Signal über die ruhestromüberwachte Leitung zu übertragen. Er findungsgenzäß
wird
dies dadurch erreicht, daß dieselben Relais ohne Benutzung von Erdpotential an der
Melderstelle ein weiteres drittes Signal (z. B. Telefonanruf) dadurch bewirken,
daß der Ruhestromkreis in einer anderen Weise beeinflußf wird als bei Auslösung
der beiden anderen Signale.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und sei 'im folgenden näher beschrieben.
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Die Melderleitungen besitzen einen a- und b-Zweig je Melder und sind
in der Zentrale an eine gemeinsame Batterie angeschlossen. Dabei ergibt sich im
Ruhezustand der Leitung folgender Ruhestromüberwachungskreis i. -, Wi i, F (II),
D (II), d i, UIII, UI, a-Zweig, Te, a-Feder der Klinke Kli, MT,
b-Feder der
Klinke Kli, b-Zweig, U II, Regelwiderstand Wr, -i-.
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In diesem Stromkreis sind die Relais F und D erregt.
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Wenn ein Drahtbruch eintritt, so werden die Relais F und D stromlos
und fallen ab. Dabei schließt sich Stromkreis 2. -k-, d2, Ld, f 3, Ud i,
kd i, Th; -.
Die Lampe Ld leuchtet in diesem Stromkreis nicht. Wenn nun das
Thermorelais Th verzögert zum Ansprechen gekommen ist, wird über den Kontakt
tja das Drahtbruchkontrollrelais Kd eingeschaltet. Dieses Relais hält sich
über seinen Kontakt kd i weiter, wodurch das Thermorelais Th wieder abgeschaltet
wird. Die Lampe Ld leuchtet jetzt über das Relais Kd auf und zeigt an, daß auf der
Leitung ein Drahtbruch aufgetreten ist. Der Kontakt kd 2 des Drahtbruchkontrollrelais
Kd schaltet die allgemeine Drahtbruchlampe KLd und der Kontakt kd 3 den Wecker
Wk ein. In der Zentrale wird jetzt der der Leitung zugeordnete Schalter Ud umgelegt.
Über Ud i leuchtet die Lampe Ld weiter, während das Drahtbruchkontrollrelais Kd
abgetrennt wird und somit die allgemeine Drahtbruchlampe KLd und der Wecker Wk abgeschaltet
werden. Ist der Drahtbruch auf der Leitung beseitigt, so spricht die I. Wicklung
des Relais F an und schaltet das Relais KST in folgendem-Stromkreis ein: 3. -I-,
d:2, Ld, f 3, UD 2, KST, -.
Durch das Umschalten
des Kontaktes kst i wird der Wecker und durch das Umschalten des Kontaktes kst2
die Lampe ÜLst eingeschaltet. Dadurch wird in der Zentrale angezeigt, daß der Fehler
beseitigt ist.
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Da möglicherweise Drahtbrüche in mehxeren Leitungen gleichzeitig vorliegen
können, muß noch kenntlich gemacht werden, in welcher Leitung nun der Drahtbruch
beseitigt worden ist. Dies erreicht man dadurch, daß durch einen Kontakt kst
3 die aus den Relais I und II bestehende allgemeine Unterbrechereinrichtung
angelassen wird. Hierdurch wird über die Kontakte kstq, und i I sowie über den Widerstand
Wi 2 ein Nebenschluß gelegt, der abwechselnd geöffnet und geschlossen wird.
Dadurch leuchtet die der Leitung zugeordnete Lampe Ld abwechselnd heller oder dunkler
auf. Durch kurzes Umlegen des Schalters U kann jetzt der Ruhestromzustand in der
Melderleitung wieder hergestellt werden. Dabei wird über UIII die I. Wicklung des
Relais D stromführend, so daß außer F jetzt auch noch D erregt ist. Sobald die Kontakte
I, II und III des Schalters U wieder in ihrer Ruhelage sind, ist der ursprüngliche
Ruhestromkreis i wieder hergestellt. Die Lampen in der Zentrale erlöschen, und die
Kontrollrelais werden abgeworfen. Zur Meldungsabgabe wird im Melder die Meldertaste
MT gedrückt. Dadurch wird in den Ruhestromkreis der Widerstand MWi eingeschleift.
Das Relais F ist derart bemessen, daß es durch diese Stromschwächung zum Abfall
kommt, während sich Relais D weiterhin über seine II. Wicklung hält. Hierdurch ergibt
sich Stromkreis q.. -I-, d:2, f 2, L f, K f, -.
Die der Leitung zugeordnete
Feuermeldelampe L f leuchtet auf, und das Kontrollrelais Kf schaltet mit seinem
Kontakt k f i die allgemeine Feuermeldelampe KLf und mit seinem Kontakt kf
2 den Wecker Wk ein. Soll nach Aufnahme der Meldung der Ruhezustand wieder
hergestellt werden, so ist in der Zentrale der Umschalter U kurzzeitig umzulegen.
Hierdurch wird Relais F über seine I. Wicklung wieder erregt, und nach dem Zurückschalten
von U halten sich die Relais F und D jeweils über ihre II. Wicklung im Ruhestromkreis
i weiter. Damit ist der Ruhestromkreis i wieder hergestellt, 'und die Lampen und
Wecker sind gerade abgeschaltet.
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Als nächstes sei nun die Übertragung eines besonderen Signals, z.
B. eines Telefonanrufes, beschrieben. Soll von der Melderstelle aus ein Gespräch
geführt werden, so ist dort die Telefontaste Te zu betätigen. Dadurch fallen
im Ruhestromkreis i beide Relais F und D ab. Sobald jedoch die Taste Te wieder losgelassen
wird, zieht F über seine I. Wicklung wieder an. Nunmehr kommt in der Zentrale folgender
Stromkreis zustande: 5. -i-, d:2, Ld, f 3, Ud 2, 2 I, Kt,
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Das Telefonkontrollrelais Kt spricht in diesem Stromkreis, an, und auch die
Lampe Ld leuchtet auf. Der Telefonanruf wird in der Zentrale durch die Lampe KLt
und den Wecker Wk angezeigt, die durch die Kontakte kt i bzw. kt3 eingeschaltet
werden. Der Kontakt kt2 schaltet wieder die gemeinsame Unterbrechereinrichtung ein.
Durch den Kontakt .21 der Unterbrechereinrichtung wird- im Stromkreis 5 die Lampe
Ld laufend unterbrochen, während das Kontrollrelais Kd sich jeweils Weiterhalten
kann. Durch das helle Flackern der Lampe LT
wird der Telefonanruf auf der
Leitung gekennzeichnet. Wenn in der Melderstelle der Telefonapparat über die Klinke
Kli angeschlossen ist, so kann nach Umschalten des Schalters U die Zentrale über
die Schalterkontakte UI' und UII mit der Melderstelle in Gesprächsverbindung stehen.
Durch
den Schalterkontakt U III wird gleichzeitig wieder das Relais
D stromführend, so daß, wenn am Gesprächsende der Schalter U wieder in seine Ruhelage
zurückgelegt wird, die beiden Überwachungsrelais F und D erregt und damit der Ruhestromkreis
wieder hergestellt ist.
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Durch die beschriebene Anordnung wird also eine Möglichkeit gezeigt,
drei verschiedene Kriterien, nämlich die Drahtbruchanzeige, die Meldungsabgabe und
einen Telefonanruf allein durch Ändern des Ruhestromkreises vom Melder zur Zentrale
zu übertragen. Dabei ist keinerlei Erdleitung und auch kein zusätzliches@Relais
nötig. Der besondere Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß sämtliche Betätigungsteile
des Melders, nämlich die Meldertaste MT, die Telefontaste Te und die Klinkenkontakte
der Klinke Kli im Ruhestromüberwachungskreis liegen. Selbstverständlich besteht
auch die Möglichkeit, anstatt einer Anzeige der verschiedenen Signale, diese in
anderer Weise auszuwerten, indem beispielsweise durch einen Zeitstempel eine Registrierung
vorgenommen wird.