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Verfahren zur Herstellung von Druckfarbe, die das Wischen oder Feuchten
entbehrlich macht. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Druckfarbe,
und zwar handelt es sich um die Zubereitung und Verwendung eines Zuschlages zu dieser
Farbe, uni sie, ohne daß man Dämpf- oder Befeuchtungsapparate bei den druckenden
Flächen nötig hat, zum Drucken bei Verfahren geeignet zu machen, weiche auf der
fettabstoßenden Wirkung des Wassers für das wahlweise Färben dieser Flächen beruhen,
z. B. bei lithographischen und den Brom- oder anderen photographischen Verfahren.
Da die Erfindung besonders vorteilhaft ist in ihrer Anwendung bei lithographischem
Druck, so wird sie im nachstehenden nur in diesem Zusammenhang beschrieben, was
jedoch nur als zweckmäßiges Ausführungsbeispiel dienen soll.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, den lithographischen Farben Mischungen
7tiztisetzen, die eine gegen Fett widerstehende Substanz enthalten, z. B. Gh-cer
in und Salze, welche die Eigenschaft besitzen, durch Absorption von Feuchtigkeit
aus der Luft zu schmelzen. Diese 'Mischungen konnten jedoch nach Angabe der Erfinder,
wenn es sich tiin ein ununterbrochenes Drucken handelte, ohne die 'Verwendung von
Därnpf- oder Befeuchtungsapparaten keine brauchbaren Resultate liefern. 1)ie Nachteile,
welche :ich aus der Verwendung der letzteren ergeben, sollen durch die Erfindung
hauptsächlich beseitigt werden.
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Nach dein Verfahren gemäß der Erfindung wird mit der Druckfarbe eine
wässerige Lösung eines geeigneten Salzes oder eine Mischung von Salzen vereinigt,
die entweder in l51 emulgiert (fein verteilt) sind, wobei die Emulsion mit der Farbe
vermischt wird, oder die in der Farbe selbst emulgiert sind, und zwar mit Hilfe
eines die Emulsion bewirkenden Mittels in Fällen, wo die Natur der verwendeten Materialien
diesen Zusatz notwendig oder wünschenswert macht.
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Bei der Ausführung der Erfindung wird vorteilhaft eine Anzahl von
verschiedenen Salzen verwendet, deren Lösungen Eigenschaften besitzen, die wesentlich
bei allen Anwendungen der Erfindung sind. Die Salze können im allgemeinen durch
Bezugnahme auf diese Eigenschaften angegeben werden. So müssen die Lösungen fähig
sein, mit oder ohne Hilfe eines zugesetzten, die Emulsion bewirkenden Mittels eine
Wasser-ÜI-Eniulsioii zti bilden, d. h. eine I.:niulsion, bei welcher das Öl oder.
die Farbe die beständige Phase ist, welche Tröpfchen der wässerigen Lösung als die
zerstreut(. Hia-e enthält. Das Salz soll so sein, daß es an der Luft schmilzt, so
claß die Lö_ung nicht
kristallisiert oder trocknet, während sie
benutzt wird, sondern fähig ist, auf dein lithographischen Stein oder der Platte
eine nässende jVirkung hervorzurufen, welche während des Druckvorganges beständig
ist, also andauert. Wenn für einen besonderen Fall ein geeignetes Salz ausgewählt
werden soll, das eine wässerige Lösung bildet, die die allgeineinen Eigenschaften
besitzt, so ist dieser Auswahl eine gewisse Grenze gesetzt durch verschiedene Erwägungen,
z. B. die Notwendigkeit, schädliche Wirkungen auf den in der Druckerschwärze o.
dgl. enthaltenen Farbstoff zu vermeiden.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsweise der Erfindung wird die Emulsion
zunächst aus der Lösung und dem lithographischen Firnis gebildet und danach n vit
der Farbe vermischt, nachdem das -Mahlen der letzteren beendet ist.
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Die Beschaffenheit der Emulsion und das Verhältnis, unter welchem
dieselbe einer bestimmten -Menge der Farbe zugemischt wird, hängt in gewissem Grade
ab von der -Tatur der Farbe und dem Werkstück, bei welchem sie verwendet werden
soll. Die Erfindung wird daher am besten verständlich durch Angabe dieser Daten,
cIie für die Hauptanwendung der Erfindung in Frage kommen. Eine Eintilsion, die
sehr befriedigende Resultate ergibt, wenn sie bei direktem lithographischen Druck
verwendet wird. wird aus folgenden Bestandteilen leergestellt: 21 Gewichtsteile
einer Lösung von Calciuiiichlorid, die 3o Gewichtsprozent Chlorid enthält, 8 Gewichtsteile
Leinölfirnis, der im Handel als »-lid Varnish« bekannt ist, 2 Gewichtsteile Petroleumgallerte
und i Gewichtsteil Ainnioniumchlorid oder Bora. Wenn die Emulsion mit Farben für
die Verwendung bei lithographischem Offsetdruck vermischt werden soll, so ist, wie
festgestellt wurde, eine F_mulsion von der folgenden Ziiaininensetzteng vollkommen
ausreichend: 14 Gewichtsteile einer Lösung von Calciunichlorid, welche 3g Gewichtsprozent
Chlorid enthält, d. Gewichtsteile des obenerwähnten Firnisses (»I\4id Varnish«),
q. Gewichtsteile von dünnem Leinölfirnis, 8 Gewichtsteile von Petroleumgallerte
und t @eivicht@teil vnii Aniinotiitunclilorid oder Bora. I Bei rl@:r 1-ler:tellung
jeder dieser Eintilsionen ist es vorteilhaft, das Ainmoniumchlorid oder den Borax
in der Calciunichloridiösung aufzui@@sen. Die verschiedenen Bestandteile werden
dann (huch eitlen geeigneten Apparat gründlich enitilgiert.
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Das VerliäItnis der hnitilsion zu der Farbe wird beeinHußt hauptsächlich
durch das Voleinen oder die Menge der Farbe selbst und kann auf folgender Grundlage
bestimmt wer-, den: bei Druckfarben, «-elche große Bedeutung oder Verwendung haben,
wie z. B. Schwarz, Krapprot und Bronzebleu, ist das Verhältnis 8 Gewichtsteile der
Emulsion zu 3 Gewichtsteilen der Farbe. Bei Farben von geringer Anwendungsmöglichkeit,
wie z. B. Zinnober, IZot, Chrom und Schieferweiß, ist das Verhältnis 8 Gewichtsteile
der Emulsion zu i i Gewichtsteilen der Farbe. Diese Verhältnisse sind anwendbar
bei jeder der oben angegebenen Emulsionen und können sich selbstverständlich ändern
innerhalb der Grenzen für Farben von einer mittleren Häufigkeit.
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Gemäß einer abgeänderten Ausführungsweise der Erfindung kann das Vermischen
der Lösung finit den anderen Bestandteilen der Farbe durch unmittelbares Emulgieren
erfolgen, wobei ein etwa erforderlicher Zusatz an 0l in die Mischung während dieses
Vorganges eingeführt werden kann.
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Bei den oben angegebenen Lösungen und Verhältnissen hat die einulgierende
Wirkung des Calciumchlorides genügende Stärke, ein ausreichende Resultate zu sichern.
Da die Erfindung nicht auf die Verwendung dieses besonderen Salzes l)escliränlct
isi, so fallen iii den Rahmen der Eriindung auch solche Fälle, wo die verwendeten
Salze eine weniger krä ttige einulgierende ZVirl:ung besitzeif oder eüie solche,
welche die Bildung einer t Jl-Wasser-Emulsion anstrebt.
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Gemäß der Erfindung kann inan auch zti der Lösung eine oder mehrere
zusätzliche emnlgierende -Mittel hinzufügen, z. B. ein in Wasser lösliches Albuminoid
oder Protoid, oder man kann dein lithographischen Firnis oder der Farbe ein in Öl
lösliches eniulgierendes Mittel, z. B. ölsaures :Magnesium, zusetzen.
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Innerhalb des Rahmens der Erfindung fällt auch die Maßnahme, diese
Zusätze zu einer besonderen Emulsion oder Lösung zu machen, je nachdem es notwendig
ist, die sauren oder alkalischen E=igenschaften zu uieterstützen oder ihnen entgegenzuarheiten.
So hat man es beispielsweise als vorteilhaft erprobt, ('alcitinibichroinat den nach
den obigen Angaben bereiteten Emulsionen beizumischen; dieser Zusatz tvird der Calcittmehloridlösung
vor der Enitilsionsbildung hinzugefügt, etwa im 'Verhältnis von i Gewichtsteil Calciumbichrornat
auf 4o Gewichtsteile derCalciuinchloridlösung. Das Anteilsverhältnis kann indessen
nach den jeweiligen Erfordernissen abgeändert werden, wobei es zwischen einem Miniinuin
von i Gewichtsteil Calciumhichromat auf 3o Teile der Lösung und einem 1Zaximum von
i Gewichtsteil Calcitinil)iclironiat auf 3o Teile der Lösung schwanken kann.
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Weiterlein liegt es auch ini Ralinien der l:rfindung,
ein
Verfahren der Emulgierung anzuwenden, bei welchem eine Mehrzahl von wässerigen Lösungen
der Reihe nach in dem Öl oder der Farbe emulgiert wird.