DE4241034C1 - Verschiebevorrichtung für Filterplatten einer Filterpresse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verschiebevorrichtung für Filterplatten einer Filterpresse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei derartigen Filterpressen ist es erforderlich, daß das aus einer Vielzahl von Filterplatten bestehende Filterplattenpaket zwecks Kuchenauswurf geöffnet wird und dazu die Filterplatten einzeln verschoben werden.

Ein Wagen mit Klinken fährt aus einer Parkstellung heraus zur vordersten Filterplatte des mit Kuchen gefüllten Filterplattenpaketes, greift hinter dieser ein und verschiebt sie in Richtung der zuvor zurückgezogenen Schließplatte.

Nach Ablage der Filterplatte erfolgt eine Umkehrung der Fahrtrichtung, um nachfolgend alle weiteren Filterplatten einzeln zu bewegen. Nach dem Verschieben der letzten Filterplatte fährt der Wagen über das Filterplattenpaket zurück zur Ausgangsstellung.

Beim Verschieben der jeweils vordersten Filterplatte kommt es, bedingt durch Haftkräfte zwischen Filterkuchen und Filterplatte, teilweise zur ungewollten Mitnahme mehrerer Filterplatten einschließlich des Filterkuchens, was zu erheblichen Funktionsstörungen führt.

Um die Mitnahme weiterer Filterplatten zu verhindern, benutzt die Vorrichtung nach der DE-PS 12 88 073 eine stetig umlaufende Kette mit mehreren in konstantem Abstand angeordneten Mitnehmern.

Die einzelnen Filterplatten sind durch Haken miteinander verbunden. Der Mitnehmer hat eine solche Geometrie, daß er die vorderste Hakenverbindung lösen kann und eine einzelne Filterplatte mitnimmt. Da jede Filterplatte einen Haken besitzt, wird die Konstruktion verteuert und die beweglichen Haken verlangen eine ständige Wartung. Jeder Mitnehmer auf der Kette benötigt eine weitere Rollenlagerung zur Führung, während die Kette des weiteren noch eine Spannstation und eine Antriebseinrichtung besitzt.

In der DE-OS 36 08 845 ist eine Vorrichtung beschrieben, die oberhalb eines Filterplattenpaketes, bestehend aus Rahmenkonstruktion mit Führungsbahnen, Wagen und Seilantriebsstation mit Steuerung, angeordnet ist. Der Wagen hat zwei seitliche, sich bis etwa Filterplattenmitte erstreckende, starre Winkelarme. Jeder Arm trägt einen schwenkbaren, horizontal wirkenden Zylinder, an dessen Kolbenstangenende ein radial nach unten ragender Mitnehmer befestigt ist. Ein Rückhalter an der Kopfseite des Zylinders und der auf gleicher Höhe angeordnete Mitnehmer bewirken für den Wagen und die Rahmenkonstruktion ein Fernhalten der auftretenden Belastungen beim Lösen und Transportieren der vordersten Filterplatte.

Dabei entstehen jedoch an der Kolbenstange selbst große Radialkräfte, die die Lebensdauer des Zylinders herabsetzen. Die Vorrichtung weist keinen Gegenhalter für den Transport auf, so daß mit einem teilweisen Weiterrollen bzw. Rutschen der Platten bei einem gewollten Zwischenstopp, z. B. für Kontrolle der Sauberkeit der Filtertücher oder zum Positionieren der Filterplatte für einen Waschvorgang, zu rechnen ist. Ein erhöhter Aufwand ist auch für den Gleichlauf der beiden Zylinder notwendig, um ein Verstellen der Filterplatte zu unterbinden.

Trotz des versuchten Leichtbaues der Transportvorrichtung sind eine Brückenkonstruktion über dem Filterplattenpaket, ein Wagen, Führungsprofile, eine Seilspannstation und eine Antriebseinrichtung notwendig.

Eine weitere Vorrichtung wird in der DE-OS 26 27 579 beschrieben. Die Unterseite eines Fahrwagens weist eine horizontale verschiebbare Verriegelungseinrichtung mit auf- und absteuerbaren Plattenriegeln auf.

Ein vorderer Plattenriegel bewirkt beim Heranfahren an die vorderste Filterplatte ein Spannen einer Zugfeder. Damit wird eine Kraft erzeugt und zwischengespeichert, die zum Zurückhalten der nächstfolgenden Filterplatte notwendig sein wird. Nachteilig ist es, daß bei dieser Vorrichtung erheblich einseitige Kräfte auf den Wagen wirken. bedingt durch Einwirken von Radialkräften auf die Plattenriegel, ist eine kräftige Ausführung der Bewegungseinrichtung erforderlich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verschiebevorrichtung anzugeben, mit der es möglich ist, die Filterplatten beim Verschiebevorgang in einer eindeutig definierbaren Zwischenposi­ tion, z. B. zum Waschen, anzuhalten.

Diese Aufgabe wird bei einer Verschiebevorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die weiteren, im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Vorteilhafterweise wird die Bewegung der Filterplatten und das anschließende Zurückfahren bis zur nächsten von ein und derselben Verfahrvorrichtung durchgeführt und nur zum Überwinden der Haltekräfte wird der Hubzylinder eingeschwenkt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus wenigen beweglichen Teilen und erfordert bei ihrer Herstellung nur einen minimalen Fertigungsaufwand und auch in der Wartung nur einen geringen Aufwand. Sie ermöglicht es, beim Auflösen der jeweils vordersten Filterplatte die nachfolgende Filterplatte zurückzuhalten und einen Zwischenhalt, z. B. zum Waschen der Filterplatte einzulegen.

An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung nachstehend näher beschrieben.

Es zeigt

Fig. 1 Filterpresse in Seitenansicht,

Fig. 2 Vorderansicht der Vorrichtung (Schnitt),

Fig. 3 Seitenansicht der Verschiebeeinrichtung,

Fig. 4-5 Funktionsablauf zum Plattenverschieben.

Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Filterpresse zeigt ein Pressengestell, bestehend aus einem Kopfständer 1, einem Zylinderständer 2 mit Hydraulikzylinder 4, einer Brücke 3 und Holmen 5.

An der Brücke 3 hängen die verfahrbare Schließplatte 6 und das Filterplattenpaket 7. Das Filterplattenpaket 7 ensteht durch die Aneinanderreihung vieler einzelner Filterplatten 8. Die Schließplatte 6 ist mit dem Hydraulikzylinder 4 verbunden. Mit ihm erfolgt das Öffnen und Schließen der Filterpresse.

Für das Bewegen der einzelnen Filterplatten 8 in Richtung Schließplatte 6 ist oberhalb des Filterplattenpaketes 7 zwischen den Doppel-T-Trägern 9 mittels Ausleger 11 ein Linerarantrieb 10 mit einem Wagen 12 angeordnet.

Für den Linerarantrieb 10 kann z. B. ein kolbenstangenloser Pneumatikzylinder oder ein Linearmodul mit elektromechanischem Antrieb verwendet werden. Die Vorrichtung wird hier im weiteren auf Basis eines pneumatischen Antriebes mit Bremse beschrieben.

An dem Wagen 12 sind zwei seitliche Tragwände 13 angeschraubt. Zwischen diesen befindet sich, an dem hinteren Teil der Transportrichtung abgewandten Seite, eine bewegliche Klinke 14 mit einer in Richtung Schließplatte 6 zeigende Mitnehmernase 27 und eine davon oberhalb angeordnete gabelförmige Aussparung 28.

Die Länge der Mitnehmernase 27 an der Klinke 14 wurde derart bemessen, daß sich die Klinke 14 in waagerechter Stellung befindet, wenn die Unterseite der Mitnehmernase 27 auf den Balken 15 der Filterplatte 8 stößt.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Tragwand 13 sind zwei Schiebezylinder 16 symmetrisch mit jeweils einem Schwenklager 17 befestigt und mit einem Stab 18 über ihre Innenseite am Zylinderkopf untereinander fest verbunden.

Dieser Stab 18 liegt in der gabelförmigen Aussparung 28 der Klinke 14.

Durch je einen Ausleger 19, ebenfalls an den Tragwänden 13 angeschraubt, steht senkrecht über dem Kopf des Schiebezylinders 16 ein Hubzylinder 20. Beide Zylinder, der Hubzylinder 20 und der schwenkbare Schiebezylinder 16, sind über einen Gabelkopf 26 mit Achsbolzen 22 gelenkig miteinander verbunden.

An den Kolbenstangenenden der Schiebezylinder 16 ist je eine Stützplatte 23 befestigt. Sie ist wesentlich breiter als die Breite des Schiebezylinders 16.

Jede Filterplatte 8 weist einen Balken 15 mit zwei unterschiedlich geformten Mitnehmerleisten 24, 25 auf. Während die vordere in Richtung Schließplatte 6 zeigende Mitnehmerleiste 24 etwa doppelt so breit wie die Klinke 14 ist, besitzt die hintere Mitnehmerleiste 25 zusätzlich zwei Aussparungen auf Höhe der Längsachse des Schiebezylinders 16, welche kleiner sind als die Breite einer Stützplatte 23, aber größer als die Breite eines Schiebezylinders 16. Im Bereich der Klinke 14 entsteht so aus den beiden Mitnehmerleisten 24 und 25 eine muldenartige Vertiefung mit senkrechten Seitenwänden - Voraussetzung für eine formschlüssige Verbindung mit der Klinke 14, zum Verhindern des Wegrollens der Filterplatte 8 bei einem Zwischenhalt während des Verfahrens.

Fig. 3 zeigt den Wagen 12 mit nach oben geschwenkter Klinke 14 und Schiebezylinder 16 innerhalb eines bereits teilweise geöfffneten Filterplattenpaketes 7. In diesem Zustand fuhr der Wagen 12 auch aus der Ausgangsstellung zwischen Schließplatte 6 und Zylinderständer 2 zu der ersten zu verschiebenden Filterplatte 8.

Nach Fig. 4 fahren die Hubzylinder 20 gleichzeitig ihre Kolbenlänge aus. Durch die gelenkige Verbindung am Gabelkopf 21 und durch den Stab 18 mit der gabelförmigen Öffnung in der Klinke 14 können die Schiebezylinder 16 und die Klinke 14 in waagerechter Arbeitsstellung zugleich gelangen. Die Schiebezylinder 16 fahren die Kolbenstange aus. Dadurch drücken die Stützplatten 23 auf die hintere Mitnehmerleiste 25 der nachfolgenden Filterplatte 8.

Der Wagen wird vom Linearantrieb 10 in Richtung schon abgelegter Filterplatten 8 bewegt.

Die Stützplatten 23 an den Schiebezylindern 16 bleiben, soweit es der mögliche Hub zuläßt, im Eingriff. Die vordere Filterplatte 8 wird dabei von der anhaftenden, nächstvorderen Filterplatte 8 für den Wagen 12 gelöst, Fig. 5. Für das weitere Verfahren der Filterplatten 8 ist eine wesentlich kleinere Kraft notwendig, so daß dies vom Linearantrieb 10 allein bewirkt werden kann.

Die Bewegungsabläufe wiederholen sich, bis die letzte Filterplatte 8 in Richtung Schließplatte 6 abgelegt worden ist. Danach kann der Wagen 12 mit nach oben geschwenkter Klinke 14 und Schiebezylinder 16 über das Filterplattenpaket 7 zur Ausgangsstellung hinter der Schließplatte 6 zurückfahren.

Liste der verwendeten Bezugszeichen

 1 Kopfständer
 2 Zylinderständer
 3 Brücke
 4 Hydraulikzylinder
 5 Holm
 6 Schließplatte
 7 Filterplattenpaket
 8 Filterplatte
 9 Doppel-T-Träger
10 Linearantrieb
11 Ausleger
12 Wagen
13 Tragwand
14 Klinke
15 Tragbalken
16 Schiebezylinder
17 Schwenklager
18 Stab
19 Ausleger
20 Hubzylinder
21 Gabelkopf
22 Achsbolzen
23 Stützplatte
24 Mitnehmerleiste
25 Mitnehmerleiste
26 Gabelkopf
27 Mitnehmernase
28 Aussparung
29 Zylinderkopf

Claims (4)

1. Verschiebevorrichtung für Filterplatten einer Filterpresse, die auf Führungsschienen einer Brücke zwischen Kopfständer und einer verfahrbaren Schließplatte hängen, mit einem motorisch angetrieben, verfahrbaren Wagen, der in beliebige Position gebracht werden kann, wobei an dem Wagen mindestens ein im wesentlichen waagerechter Verschiebezylinder angebracht ist, dessen Zylinderfuß als Schwenklager ausgebildet ist, und wobei diese bewegliche Einheit durch mindestens einen im wesentlichen senkrechten, ebenfalls am Wagen schwenkbar angebrachten Hubzylinder oberhalb des Zylinderkopfes des Verschiebezylinders getragen wird, wobei der Verschiebezylinder eine Stützplatte und eine Klinke mit Mitnehmernase zum Auseinanderschieben der Filterplatten aufweist und wobei sich die Stützplatte beim Ablösen der vordersten Filterplatte an einem Anschlag der nächstfolgenden Filterplatte abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß sich an dem Wagen zwei Tragwände (13) befinden, zwischen denen die Klinke (14) herausragt, daß die Klinke (14) mit dem Schiebezylinder (16) über einen an dessen Zylinderkopf (29) befestigten Querstab (18), der eine gabelförmige Aussparung (28) der Klinke (14) durchsetzt, beweglich verbunden ist, und daß der obere Randbereich (15) der Filterplatten zumindest im Bereich der Mitnehmernase (27) der Klinke (14) als Nut ausgebildet ist, in die die Mitnehmernase (27) beim Verschiebevorgang formschlüssig eingreift.

2. Verschiebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut durch seitlich am oberen Randbereich (15) der Filterplatten angeordnete Mitnehmerleisten (24 und 25) gebildet wird.

3. Verschiebevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Mitnehmerleiste (25) größer ausgeführt ist als die andere (24) und daß sie zugleich als Widerlager für die Stützplatte (23) dient.

4. Verschiebevorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen von einem in Längsachse über dem Filterplattenpaket (7) angeordneten Linearantrieb (10) verfahren wird.