DE4230984C2 - Verfahren zum Steuern der Aufspulgeschwindigkeit - Google Patents
Verfahren zum Steuern der AufspulgeschwindigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern der Aufspul
geschwindigkeiten an den Spulstellen eines Spulautomaten, an
denen jeweils der Antriebsmotor einer Auflaufspule über einen
Inverter gesteuert wird.
In einem Spulautomaten, der eine Vielzahl
parallel arbeitende Spulstellen aufweist, ist jede
Spulstelle mit einem Inverter (Schaltung zur frequenzgesteu
erten Drehzahlregelung) versehen, welcher
jeweils die Drehgeschwindigkeit einer Treibwalze steuert,
welche die Auflaufspule antreibt.
Bei einem üblichen automatischen Umspulen ist die Kennlinie
oder Charakteristik der Aufspulgeschwindigkeit im voraus
festgesetzt und nicht änderbar. Es wurde bereits versucht, die Lei
stungsfähigkeit der Maschine dadurch zu verbessern, daß die
Kennlinie der Aufspulgeschwindigkeit während des Hochlaufens
mit möglichst steilem Anstieg ausgelegt wird. Dies führt je
doch in der Praxis zu Schwierigkeiten.
Aus der DE 40 39 086 A1 geht ein Verfahren zum Steuern eines
Antriebsmotors für eine Auflaufspule hervor, bei der die
Wickelgeschwindigkeit in Abhängigkeit des Zustandes der Auf
laufspule gesteuert wird. Im Einzelnen wird nach jedem Wechsel
einer Zuführspule oder nach einem Fadenbruch die Wickelge
schwindigkeit abgesenkt. Hinsichtlich des Anlaufens ist nur
erwähnt, daß die Drehzahl des Antriebsmotors für die Auflauf
spule zügig hochgefahren wird.
Aus der Zeitschrift "Textilbetrieb", Sept./Okt. 1975, S. 61-62,
geht weiterhin eine Vorrichtung zum Sanftanlaufen von Textilma
schinen hervor. Über die Steilheit und die Kriterien auszuwäh
lender Anlaufgeschwindigkeiten ist hierbei nichts ausgeführt.
Schließlich ist es aus der US-PS 4 915 314 bekannt, die durch schlupfbedingte
Abweichung der Anlaufkennlinie der Wickelwalze und der
Auflaufspule eines Spulautomaten auszugleichen.
Die Erfindung befaßt sich mit den Nachteilen des Standes
der Technik und es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Ver
fahren zum Steuern der Aufspulgeschwindigkeiten in einem Spu
lautomaten vorzusehen, mit dem eine Verbesserung der Lei
stungsfähigkeit der Maschine durch Erhöhung der Steilheit der
Kennlinien der Aufspulgeschwindigkeiten an den Spulstellen
während der Anlaufzeit (Hochlauf) zielbar ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus
den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Zur Lösung der Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren derart verfahren,
daß mehrere Anlaufbeschleunigungsbefehle mit verschiedenen
Kennlinien der Anlaufgeschwindigkeiten in einem zentralen
Steuergerät abrufbereit vorliegen und
für jede Spulstelle
ein Beschleunigungsbefehl mit dem steilsten Geschwindigkeits
anstieg gewählt wird, der unterhalb einer Grenze liegt, die
durch das Entstehen von Schlupf zwischen einer die Auflauf
spule drehenden Walze und der Auflaufspule, die Fadenart und
die Fadenspannung usw. gesetzt werden, und daß diese Befehle
in digitaler Form einer Ablaufsteuerung der Spulstelle
übermittelt werden zur Ansteuerung des Inverters der Spulstelle.
An einer Spulstelle ist eine möglichst steile Anlaufkennlinie zweckmäßig,
jedoch tritt bei zu großer Steilheit der Anlaufkennlinie ein Fadenbruch aufgrund
des Entstehens von Schlupf zwischen der die Auflaufspule dre-
henden Walze und der Auflaufspule auf, wobei auch die Fa denart und die Fadenspannung usw. eine Rolle spielen. Somit wird aus mehreren Anlaufbeschleunigungsbefehlen der Anlaufbeschleuni gungsbefehl gewählt, der den steilsten Anstieg aufweist, der jedoch unterhalb der Grenze liegt, an der die vorstehend erwähnten, nachteiligen Erscheinungen auftreten. Dieser Beschleunigungsbefehl wird übermittelt, um den Inverter der Spulstelle zu steuern. Auf diese Weise kann die zweckmäßigste Kennlinie in Abhängigkeit von Bedingungen wie Auflaufspulendurchmesser usw. eingestellt, die Anlaufzeit verkürzt und die Leistungsfähigkeit der Maschine verbessert werden.
henden Walze und der Auflaufspule auf, wobei auch die Fa denart und die Fadenspannung usw. eine Rolle spielen. Somit wird aus mehreren Anlaufbeschleunigungsbefehlen der Anlaufbeschleuni gungsbefehl gewählt, der den steilsten Anstieg aufweist, der jedoch unterhalb der Grenze liegt, an der die vorstehend erwähnten, nachteiligen Erscheinungen auftreten. Dieser Beschleunigungsbefehl wird übermittelt, um den Inverter der Spulstelle zu steuern. Auf diese Weise kann die zweckmäßigste Kennlinie in Abhängigkeit von Bedingungen wie Auflaufspulendurchmesser usw. eingestellt, die Anlaufzeit verkürzt und die Leistungsfähigkeit der Maschine verbessert werden.
Anhand der Figuren wird die Erfindung an einer bevorzugten
Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Steueranlage,
bei der eine Ausführungsform des erfindungsgemä
ßen Verfahrens angewendet wird;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Steuerungs
schaltung an einer Spulstelle;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines zentralen
Steuergerätes; und
Fig. 4 eine Darstellung von drei verschiedenen Beschleu
nigungskennlinien bezogen auf eine Ausführungs
form der Erfindung.
In der Fig. 1 bezeichnet das Bezugszeichen 1 einen Spulauto
maten, der aus mehreren parallel zueinander arbeitenden Spul
stellen 2 besteht. Üblicherweise sind in einem Werk mehrere
Spulautomaten aufgestellt und es ist jeder Spulautomat mit
einer Fadenendesucheinrichtung (kontinuierlich arbeitende au
tomatische Spulenzuführeinrichtung) für die Fadenlieferspulen
und einem nicht dargestellten automatischen Spulenabnehmer
und -wechsler AD versehen. Die Spulstellen 2 sind in
Gruppen (SPAN-1, SPAN-2, . . . SPAN-n) unterteilt und über eine
Datenübertragungsleitung 4 mit einem zentralen Steuergerät 3
verbunden, das sich an dem einen Ende des Spulautomaten 1
befindet. Es sind, im einzelnen, Spulstellen 2 und das zen
trale Steuergerät 3 über in Reihe geschaltete Kommunikations
einrichtungen 5, 5 (Fig. 2, 3) miteinander verbunden.
In der Fig. 2 ist eine Spulstelle 2 mit einem Inverter 6 zum
Steuern der Drehzahl eines Antriebsmotors M einer Treib-Walze D,
welche eine Auflaufspule P dreht, und einer Ablaufsteuerung 7
zum Steuern des Betriebs dieses Inverters 6 und Übermitteln
verschiedener Daten seitens der Spulstelle 2 versehen. In zu
sätzlicher Weise ist ein Sensor 8 zum Erfassen der Umdrehun
gen der Walze D vorgesehen, und die vom Sensor 8 erfaßten Im
pulse werden von einem Zähler 9 gezählt, um die Drehgeschwin
digkeit der Walze D zu ermitteln. Die Spulstelle 2 ist auch
mit einem üblichen Fadenreiniger und einer Fadenspleißein
richtung zum Beheben eines Fadenbruchs versehen.
Bei dieser Ausführungsform stellt das zentrale Steuergerät 3
für jede Spulstelle 2 verschiedene Vorgabedaten einschließ
lich der jeweils auf eine Auflaufspule P aufzuspulenden Fa
denlänge und der Anzahl an Wiederholungen eines Fadenspleiß
vorganges nach einem erfolglosen Fadenspleißvorgang ein und
erfaßt an jeder Spulstelle 2 die Betriebszustände und stellt
gleichzeitig verschiedene Einstellwerte oder -parameter ein.
Dieses zentrale Steuergerät 3 dient auch zum Erzeugen eines
den Durchmesser der jeweiligen Auflaufspule berücksichtigenden
Beschleunigungsbefehles 0001, 0101, 1011 (Fig. 4) an den Inverter 6.
Die Fig. 3 stellt den Aufbau des zentralen Steuergerätes 3
dar, welches hauptsächlich aus einem Mikrocoinputer 10 be
steht, der Speicher der Art RAM und ROM enthält, und auch
einen graphischen Bildschirm 12 mit einer Flüssigkristallan
zeige LCD, eine Tastatur 11, einen Host-Computer (Verarbei
tungscomputer) 13, einen Speicher 14 und eine Speicherkarte
15 usw. umfaßt. Die Ablaufsteuerung 7 jeder Spulstelle 2 ist
über die Kommunikationseinrichtung 5, die aus einem unterge
ordneten CPU und einem Speicher der Art Dual-Port-RAM besteht, und
die Datenübertragungsleitung 4 mit dem Mikrocomputer 10 ver
bunden, so daß eine Betriebssteuerung und Datenerfassung mit
serieller Kommunikation durchführbar ist. Ein Anlaufsteuerbe
fehl an jede Spulstelle 2, ein Befehl zum Schalten des gra
phischen Bildschirms 12 und ein Befehl bezüglich des Bild
schirminhaltes werden über die Tastatur 11 eingegeben.
Der vom zentralen Steuergerät 3 an jede Spulstelle 2 übermit
telte Anlaufsteuerbefehl betrifft die Beschleunigungskennli
nie während des Anlaufens des Antriebsmotors M der Walze D,
welche die Auflaufspule P in Drehung setzt. Es wird mit der
Tastatur 11 nur eine Kennlinie aus den in der Fig. 4 darge
stellten drei geeigneten Beschleunigungskennlinien ACC1,
ACC2, ACC3 ausgewählt, wobei die Fadenart, die Fadenspannung
usw. berücksichtigt werden, und es werden die Beschleuni
gungsbefehle über die Kommunikationseinrichtung 5 mit den Co
des 0001, 0101, 1011 an die Ablaufsteuerung 7 der Spulstelle
2 seriell übertragen. In diesem Fall zeigen die jeweiligen
Beschleunigungskennlinien ACC1, ACC2, ACC3 in der angegebenen
Reihenfolge eine Abnahme der Steilheit. Die
Steigungswinkel θ₁, θ₂, θ₃ der ansteigenden Teile
der Beschleunigungskennlinie lassen sich mittels ei
nes Eingabebefehls an der Tastatur 11 des zentralen Steuerge
rätes 3 variieren. Die Ablaufsteuerung 7 an einer Spulstelle
2 gibt den erhaltenen Beschleunigungsbefehl ohne
Änderung in der Form eines parallelen Signals über eine Lei
tung 62 an den Inverter 6 weiter, um die Drehzahl des An
triebsmotors M steuernde Frequenz des Inverters 6 in Abhän
gigkeit von der Beschleunigungskennlinie zu erhöhen. Eine
Leitung 61 ist eine serielle Leitung zum Steuern des Startens
und Abstoppens des Inverters 6. Wie vorstehend beschrieben,
wird die Drehzahl der Auflaufspule P der Spulstelle 2 gemäß
einer geeigneten Anlaufbeschleunigungskennlinie gesteuert,
die innerhalb der Grenze liegt, die durch das Entstehen von
Schlupf zwischen der die Auflaufspule P drehenden Walze und
der Auflaufspule P, der Fadenart und der Fadenspannung usw.
gesetzt wird.
Bei dieser Ausführungsform wird mittels der Eingabe über die
Tastatur 11 nur eine Kennlinie aus den drei Beschleunigungs
kennlinien ACC1, ACC2 und ACC3 ausgewählt, jedoch ist es auch
möglich, mit dem zentralen Steuergerät 3 die Kennlinie
in Abhängigkeit vom Auflaufspulendurchmesser automatisch aus
zuwählen und diese Kennlinie z. B. zur Steuerung des Starts
der Walze D nach einem Fadenspleißvorgang anzuwenden.
Die Größe des Auflaufspulendurchmessers läßt sich indirekt
berechnen, z. B. aus der auf der Auflaufspule P aufgespulten
Fadenlänge und der Aufspulgeschwindigkeit, d. h. der Drehge
schwindigkeit der Walze D.
Wie vorstehend beschrieben, wird bei der Erfindung aus mehre
ren Anlaufbeschleunigungsbefehlen, deren Steilheiten unter
halb eines Grenzwertes liegen, so daß keine Nachteile wie
Schlupf zwischen der die Auflaufspule drehenden Walze und der
Auflaufspule und Fadenbruch entstehen, der Beschleunigungsbe
fehl mit dem steilsten Anlaufgeschwindigkeitsanstieg ausge
wählt, und es wird der Inverter der Spulstelle durch Übertra
gen des ausgewählten Beschleunigungsbefehls gesteuert, wo
durch eine geeignete und ausreichend steil ansteigende Be
schleunigungskennlinie erzielbar ist und die Anlaufgeschwin
digkeit der Spulstelle verkürzt und die Leistungsfähigkeit
der Maschine verbessert wird, ohne daß Schlupf und Fadenbrü
che auftreten.
Claims (5)
1. Verfahren zum Steuern der Aufspulgeschwindigkeiten an den
Spulstellen eines mit einem zentralen Steuergerät versehenen
Spulautomaten, an denen jeweils der Antriebsmotor einer Auf
laufspule über einen Inverter gesteuert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem zentralen Steuergerät mehrere abrufbereite Anlauf
beschleunigungsbefehle mit jeweils verschiedenen Kennlinien
des Verlaufs der Drehzahl eines Antriebsmotors während des Hochlaufens ge
speichert sind, daß für jede Spulstelle ein Anlaufbeschleuni
gungsbefehl gewählt wird, der den steilstmöglichen Anstieg der Drehzahl
während des Hochlaufens erlaubt, wobei die Steilheit der gewählten
Kennlinie unterhalb eines Grenzwertes liegt, der bestimmt ist
durch das Auftreten von Schlupf zwischen einer die Auflaufspule
drehenden Wickelwalze und der Auflaufspule, der Fadenart und/oder
der höchstzulässigen Fadenspannung, und daß der ausge
wählte Anlaufbeschleunigungsbefehl an eine Ablaufsteuerung
einer Spulstelle übermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem nach einem Fa
denspleißvorgang an einer Spulstelle zum Starten des Antriebs
motors, der die Auflaufspule über eine Treibwalze dreht, mit
dem zentralen Steuergerät automatisch eine spezifische Be
schleunigungskennlinie in Abhängigkeit vom jeweiligen Durchmes
ser der Auflaufspule ausgewählt und das Hochlaufen des Antriebs
motors gemäß der gewählten Beschleunigungskennlinie durchge
führt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, bei dem an den
Spulstellen jeweils mit dem Inverter der Antriebsmotor einer Treib
walze gesteuert wird, die die Auflaufspule dreht, wobei die Umdrehun
gen der Treibwalze von einem Impulssensor erfaßt und die Impulse mit
einem Zähler gezählt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die
Anlaufbeschleunigungsbefehle über eine Tastatur in das zentrale
Steuergerät eingegeben werden, das einen Mikrocomputer mit
Speichern der Art RAM und ROM, einen graphischen Bildschirm,
einen Host-Computer und eine Speicherkarte umfaßt, und die An
laufbeschleunigungsbefehle an die an jeder Spulstelle vorgese
hene Ablaufsteuerung übermittelt werden, die über eine Kommuni
kationseinrichtung und eine Datenübertragungsleitung mit dem
Mikrocomputer verbunden ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem mit
dem zentralen Steuergerät für jede Spulstelle verschiedene Da
ten einschließlich der auf einer Auflaufspule auf zuspulenden
Fadenlänge und der Anzahl der Wiederholungen eines Fadenspleiß
vorgangs nach einem erfolglosen Fadenspleißvorgang eingestellt,
fehlerhafte Betriebszustände erfaßt und gleichzeitig Einstell
parameter eingestellt werden.
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Representative=s name: LIEDL UND KOLLEGEN, 81479 MUENCHEN |
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: HANSMANN, VOGESER, LIEDL & PARTNER, 81369 MUENCHEN |
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: HANSMANN, VOGESER & PARTNER, 81369 MUENCHEN |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Representative=s name: HANSMANN & VOGESER, 81369 MUENCHEN |
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R071 | Expiry of right | ||
R071 | Expiry of right |