DE3438962A1 - Faden-spulmaschine - Google Patents
Faden-spulmaschineInfo
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Description
TELEGRAMM PATENTWEICKMANN MÜNCHEN
A. Ott GmbH
Jägerstraße 4
8960 Kempten
Jägerstraße 4
8960 Kempten
- 12
Faden-Spulmaschine
Die Erfindung betrifft eine Faden-Spulmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Spulmaschinen für Nähgarne und dergleichen müssen, wenn sie wirtschaftlich arbeiten sollen, mit möglichst geringen Stillstandzeiten
betrieben werden. Dies gilt nicht nur für den Wechsel gewickelter Spulen beim Wickeln einer Charge, sondern
auch für den Wechsel der Charge, da hier in aller Regel die Betriebsparameter der Spulmaschine neu eingestellt werden
müssen.
Bei der Herstellung hochwertiger Garne sind an den Spuleinheiten der Spulmaschine Fadenfehlersensoren vorgesehen, die auf Fehler
des von der Spuleinheit zu wickelnden Fadens ansprechen. Eine Fehler-Klassifiziervorrichtung klassifiziert die erfaßten
Fadenfehler und unterteilt die Fadenproduktion in mehrere Güteklassen. Neben der Güteklasse "fehlerfreies Garn" können
Güteklassen klassifiziert werden, bei welchen das Garn Defekte hat, die zwar die Weiterverarbeitung zulassen, je- ·
doch bei zu häufigem Auftreten zu Problemen, insbesondere hinsichtlich der Nähbarkeit oder zu optischen Störungen führen. Als
letzte Güteklasse können Defekte erfaßt werden, bei welchen das Garn nicht weiter verarbeitbar ist, beispielsweise, da
es zu Nadelbrüchen führende Dickstellen enthält. Insbesondere bei Defekten der letztgenannten Art hält die Klassifiziereinrichtung
die Spuleinheit an, so daß das Garn beispielsweise durch Herausschneiden und Neuverknoten oder Verspleißen der
Schnittstelle gereinigt werden kann.
Bei Spulmaschinen mit derartigen Klassifiziereinrichtungen muß eine sehr große Zahl Betriebsparameter voreingestellt
werden, so daß das Einstellen der Spulmaschine relativ zeitaufwendig ist. Während des Einsteilens stehen herkömmliche
Spulmaschinen still. Eine weitere, wesentliche Stillstandzeit ergibt sich beim Auslaufen einer Charge, da der Betriebsparametersatz
einer Vielzahl Spuleinheiten, wenn nicht gar sämtliche Spuleinheiten, der Spulmaschine zugeordnet
ist und bei herkömmlichen Spulmaschinen gewartet werden muß, bis die letzte Spule der Charge gewickelt ist,
bevor der neue Betriebsparametersatz eingestellt werden kann. In ungünstigen Fällen kann dies dazu führen, daß ein
Großteil der Spuleinheiten der Maschine - über eine Stunde steht, während lediglich einige Spuleinheiten die Charge
fertig wickeln.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen konstruktiv einfachen Weg zu zeigen, wie Stillstandzeiten einer Faden-Spulmaschine
beim Wechsel der zu wickelnden Chargen verringert werden können und zugleich die Betriebssicherheit der Maschine
erhöht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeich-
- jg -
nenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Spulmaschine werden die Betriebsparametersätze,
die den Betrieb der Spuleinheiten und der Klassifiziereinrichtung steuern, in einem zentralen Speicher
der Spulmaschine gespeichert. Der zentrale Speicher vermag eine Vielzahl derartiger Betriebsparametersätze zu speichern,
zumindest jedoch die Betriebsparametersätze der auf der Spulmaschine
aufeinanderfolgend zu wickelnden Chargen. Jede Spuleinheit umfaßt einen dezentralen Speicher, in den der Betriebsparametersatz
der aktuell zu wickelnden Charge gespeichert ist. An jeder Spuleinheit ist ein manuell bedienbarer Abrufschalter
vorgesehen, über den der dezentrale Speicher der Spuleinheit mit dem Betriebsparametersatz der nächsten Charge geladen
werden kann, wenn die Bedienungsperson der Spulmaschine feststellt,
daß der zu einer Charge zu verarbeitende Faden- bzw. Garnvorrat erschöpft ist. Der Betriebsparametersatz jeder der
Spuleinheiten kann also individuell bestimmt werden, und zwar ohne daß an jeder Spuleinheit eine Vielzahl Betriebsparameter
einzustellen sind. Für den Parameterwechsel muß lediglich ein einziger Schalter bedient werden, womit Einstellfehler weitgehend
vermieden werden. Der Parameterwechsel kann deshalb auch von weniger qualifiziertem Bedienungspersonal durchgeführt
werden.
Der an jeder Spuleinheit vorgesehene Abrufschalter kann als
Wählschalter ausgebildet sein, über den eine vorbestimmte Anzahl Betriebsparametersätze selektiv ausgewählt werden kann.
Da aber mit wachsender Zahl über den Abrufschalter wählbarer
Betriebsparametersätze auch die Gefahr von Bedienungsfehlern wächst, ist die Anzahl wählbarer Betriebsparametersätze
zweckmäßigerweise begrenzt, auch wenn der zentrale Speicher eine wesentlich größere Anzahl Betriebsparametersätze
speichert oder speichern kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform legt eine zentrale
Steuerung eine vorbestimmte Abrufreihenfolge fest, in welcher die Betriebsparametersätze aus dem zentralen Speicher abgerufen
werden können, über den Abrufschalter jeder der Spuleinheiten
läßt sich dann lediglich der von der zentralen Steuerung für die betreffende Spuleinheit in der vorbestimmten
Abrufreihenfolge nächstfolgende Betriebsparametersatz abrufen. Der Abrufschalter kann deshalb als Tastschalter
ausgebildet sein/ womit durch Tastendruck der Betriebsparametersatz der nächstfolgenden Charge geladen werden kann.
Um überwachen zu können, welche der an der Fertigung einer Charge beteiligten Spuleinheiten bereits auf die Betrxebsparameter
der nächstfolgenden Charge umgeschaltet sind, ist zweckmäßigerweise an jeder Spuleinheit eine Anzeigeeinrichtung
vorgesehen, die die Betätigung des Abrufschalters für diese Spuleinheit anzeigt. Als günstig hat es sich erwiesen,
wenn die Anzeigeeinrichtung als Blinksteuerung einer die aufzuwickelnde Sollfadenlänge anzeigenden Ziffernanzeigeeinrichtung
ausgebildet ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die zentrale Steuerung die vorbestimmte Abrufreihenfolge jeweils
für eine wählbare Gruppe von Spuleinheiten festlegt. Auf diese Weise lassen sich trotz einfachster Bedienbarkeit
mehrere Chargen gleichzeitig auf einer Spulmaschine wickeln, und auch der übergang von einer Charge zur nächsten läßt
sich vorprogrammieren, selbst wenn sich hierbei die Zahl der am Wickeln der Charge beteiligten Spuleinheiten ändert.
Bei der vorstehend erläuterten Spulmaschine sind die Betrxebsparameter
sämtlich in dem dezentralen Speicher der Spuleinheit verfügbar. Dies hat den Vorteil, daß an jeder
Spuleinheit individuelle Klassifizierkriterien aufgestellt werden können und insbesondere jede Spulstelle individuell
gesteuert, insbesondere beim Erfassen nicht tolerierbarer
Fehler, individuell abgeschaltet werden kann. Bei herkömmlichen Klassifiziereinrichtungen werden die Fadenfehler
insgesamt, beispielsweise über die gesamte Charge ermittelt, und es wird aus der Gesamtzahl der Fehler ein auf
eine vorbestimmte Normlänge bezogener Mittelwert errechnet. Bei Verwendung eines dezentralen Speichers der vorstehend
erläuterten Art sind auch die Betriebsparameter der Klassifiziereinrichtung, d.h. auch die Fehlerkriterien, an der
Spuleinheit verfügbar. Damit ist es möglich, die Fehlerzahl "gleitend" jeweils auf einem gerade zuletzt gewickelten
Fadeηabschnitt vorbestimmter Länge für die einzelne
Spuleinheit individuell zu bestimmen. Es ist nicht nur eine wesentlich genauere Klassierung der Charge möglich,
sondern sogar eine definierte Klassierung der einzelnen Spule. Die verbesserte Klassierung wird dadurch erreicht,
daß jede Spuleinheit eine Reeheηschaltung umfaßt, die die
Zahl der von dem Fadenfehlersensor der Spuleinheit erfaßten und klassifizierten Fadenfehler zählt, welche in
Fadenlängeninkrementen auftreten. Jeweils zur gleichen Klasse gehörende Fadenfehlerzahlen unmittelbar aufeinanderfolgender
Fadenlängeninkremente werden zu einer Gesamtfehlerzahl addiert, und der Betrieb der Spuleinheit wird abhängig
von der Gesamtfehlerzahl gesteuert. Um eine fortlaufende
Aktualisierung dieser Gesamtfehlerzahl· zu erreichen, wird die Gesamtfehlerzahl für jedes hinzukommende
Fadenlängeninkrement um die Fehlerzahl des um die vorbestimmte Anzahl Inkremente früheren Inkrements gemindert.
Die Länge der Inkremente kann bei Spulmaschinen, die mit konstanter Fadengeschwindigkeit arbeiten, durch konstante
Zeitintervalle festgelegt sein. Arbeitet die Spulmaschine mit konstanter Aufspuldrehzahl, so kann eine konstante Länge
der Inkremente durch zeitliche Integration von Tachometersignalen, die die Fadengeschwindigkeit repräsentieren,
ermittelt werden. Signale, die den Ablauf der Inkremente repräsentieren, werden hierbei vorzugsweise abhängig
vom Wert des Integrals erzeugt.
Eine Fehlerklassifiziereinrichtung der vorstehenden Art kann auch bei anderen Spulmaschinen als den eingangs erwähnten,
mit einer Abrufeinrichtung für Betriebsparametersätze
versehen Spulmaschinen benutzt werden, sofern an den Spuleinheiten Speicher für die Betriebsparameter für die
Fehlerklassifiziereinrichtung vorgesehen sind.
Ein weiterer, ebenfalls auch bei anderen Spulmaschinen verwendbarer Gesichtspunkt der Erfindung betrifft die
Spulenwickelvorrichtung. Diese umfaßt einen Fadenführer, der das Wickelmuster der Spule festlegt. Die Trägheit des
Fadenführers begrenzt vielfach die Drehzahl, mit der die zu wickelnde Spule angetrieben wird. Ein weiterer, die
Arbeitsgeschwindigkeit der Spuleinheit begrenzender Faktor ergibt sich aus üblicherweise an Spulmaschinen vorgesehenen
Zusatzeinrichtungen, insbesondere der Paraffiniereinrichtung, die lediglich unterhalb vorbestimmter Fadengeschwindigkeitsgrenzen
ordnungsgemäß arbeitet. Um mit möglichst großer Wickelspindeldrehzahl arbeiten zu können und die Effektivität
der Spuleinheit hierdurch zu erhöhen, ist deshalb in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß die Drehzahl
des die Spindel der Spulenwickelvorrichtung antreibenden Motors von einer Drehzahlsteuerung abhängig von einem
die Fadengeschwindigkeit repräsentierenden Signal gesteuert wird. Die Drehzahlsteuerung treibt den Motor mit einer vorbestimmten
Drehzahl, wenn die Fadengeschwindigkeit kleiner als ein vorbestimmter Geschwindigkeitswert ist. Im übrigen
wird die Drehzahl des Motors so weit verringert, daß die Fadengeschwindigkeit im wesentlichen gleich diesem vorbestimmten
Geschwindigkeitswert ist. Für optimale Effektivität der Maschine ist die vorbestimmte Motordrehzahl so gewählt,
daß der Fadenführer noch ordnungsgemäß arbeiten kann. Die vorbestimmte Fadengeschwindigkeit ist so groß gewählt,
daß der ordnungsgemäße Betrieb der Zusatzeinrichtungen der Spuleinheit, insbesondere der Paraffiniereinrichtung, noch
gewährleistet ist.
■ΫΤ-
/11
Die Drehzahlsteuerung ist vorzugsweise Bestandteil der insbesondere
als Mikroprozessor ausgebildeten, vorstehend erwähnten dezentralen Steuerung. Um Störungen der dezentralen
Steuerung durch den Motorbetrieb zu vermeiden, ist der Motor zweckmäßigerweise über einen Optokoppler an die Drehzahlsteuerung
angeschlossen. Die Drehzahlsteuerung gibt serielle Impulssignale ab und steuert die Drehzahl über die Impulsfrequenz
und/oder das Tastverhältnis des Impulssignals. Bevorzugt wird die Steuerung abhängig von dem Tastverhältnis
bei konstanter Impulsfolgefrequenz, da hier mittels eines einfachen Tiefpaßfilters ein zur Steuerung des Motors geeignetes
Gleichspannungssignal erzeugt werden kann.
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Spulmaschinensteuerung
und
Fig. 2 Diagramme zur Erläuterung des Betriebs einer Klassifiziereinrichtung der Spulmaschine.
Fig. 2 Diagramme zur Erläuterung des Betriebs einer Klassifiziereinrichtung der Spulmaschine.
Die Faden-Spulmaschine umfaßt eine Vielzahl gleichartig aufgebauter
Spuleinheiten 1, von denen Fig. 1 lediglich eine einzige Spuleinheit zeigt. Jede der Spuleinheiten 1 umfaßt
eine Wickeleinrichtung 3 mit einer von einem Elektromotor 5 angetriebenen Spindel 7, welcher der aufzuwickelnde Faden
9 über einen das Wickelmuster der zu wickelnden Spule bestimmenden Fadenführer 11 zugeführt wird. Der Faden 9, bei
dem es sich insbesondere um Nähgarn handelt, wird dem Fadenführer 11 über einen Fadenspannungsmesser 13, beispielsweise
einem Tänzerhebel, von einer Vorratsspule 15 aus zugeführt. Zwischen dem Fadenspannungsmesser 13 und der Vorratsspule
läuft der Faden 9 über ein Meßrad 17, welches mit einer elektrischen Bremseinrichtung, insbesondere einer Hysteresebremse
19, gekuppelt ist. Die Hysteresebremse 19 wird ab-
Al
hängig von dem Fadenspannungsmesser 13 so gesteuert, daß
die Fadenspannung am Fadenführer 11 konstant ist. Hierfür geeignete Schaltungen sind bekannt und sollen nicht näher
erläutert werden.
Zwischen dem Meßrad 17 und dem Fadenspannungsmesser 13 läuft der Faden 9 über eine Paraffinierwalze 21 einer
Paraffiniereinrichtung 23. Auch die Paraffiniereinrichtung
23 kann herkömmlich ausgebildet sein.
Der aufzuwickelnde Faden 9 läuft zweckmäßigerweise zwischen
der Paraffinierwalze 21 und dem Meßrad 17 durch einen Meßkopf
25 einer Klassifiziereinrichtung 27/ die auf vom Meßkopf 25 erfaßte Konfigurationsfehler des Fadens 9 anspricht,
die Fehler klassifiziert und zählt sowie abhängig von der
Fehlerzahl den Betrieb der Spuleinheit 1 steuert. Der Meßkopf
25 kann herkömmliche Sensoren enthalten, die beispielsweise auf die Dicke des Fadens 9, dessen Farbe, Reflexionsvermögen,
Rauhigkeit und dergleichen Eigenschaften ansprechen. Die Klassifiziereinrichtung 27 erlaubt die Klassifizierung in
mehrere Güteklassen, je nach der Art der erfaßten Defekte und ihrer Häufigkeit in dem zuletzt gewickelten Fadenabschnitt
vorbestimmter Länge. Bei nicht tolerierbaren Fadenfehlern wird die Spuleinheit 1 angehalten. Gegebenenfalls
umfaßt der Meßkopf 25 eine Schneideinrichtung, die den Faden 9 zum Reinigen von der Fehlstelle auftrennt. Die Klassifiziereinrichtung
27 kann an Aufzeichnungseinrichtungen angeschlossen sein, die eine Registrierung der an der zugeordneten
Spuleinheit 1 auftretenden Fehler erlaubt.
Für die Steuerung der Spuleinheit 1 und insbesondere der Klassifiziereinrichtung 27 sind eine Vielzahl Betriebsparameterdaten
erforderlich, die an einer Eingabeeinrichtung 29 der Spuleinheit 1 eingegeben werden können und in
einem Speicher 31 der Spuleinheit 1 gespeichert werden. Eine Steuerung 33, bei welcher es sich bevorzugt um einen
Mikroprozessor handelt, steuert den Betrieb der Spuleinheit 1 abhängig von dem aktuell in dem Speicher 31 gespeicherten
Betriebsparameter-Datensatz. Die Steuerung 33 ist über einen Datenbus 35, an den auch die Steuerungen
der übrigen Spuleinheiten, wie bei 37 angedeutet, angeschlossen sind, mit einer zentralen Steuerung 39 verbunden.
Der zentralen Steuerung 39 ist ein zentraler Speicher 41 zugeordnet, in welchem eine Vielzahl Betriebsparameter-Datensätze
speicherbar sind. Die Betriebsparameter-Datens ätze sind über eine Eingabeeinrichtung 43 in den zentralen
Speicher 41 einschreibbar. Die zentrale Steuerung 39 legt die Zuordnung der Datensätze zu vorbestimmten Gruppen von
Spuleinheiten fest. Sie legt darüberhinaus die Reihenfolge fest, in welcher die Datensätze den zugeordneten Spuleinheiten
zuführbar sind. Die Eingabeeinrichtung 29 jeder Spuleinheit 1 umfaßt einen Abrufschalter 45, beispielsweise
in Form einer Taste, bei deren Betätigung der bis dahin in dem Speicher 31 gespeicherte Betriebsparameter-Datensatz
gelöscht und der von der vorbestimmten Reihenfolge der zentralen Steuerung 39 festgelegte nächstfolgende Datensatz
des Speichers 41 in den Speicher 31 geladen wird. Das Wechseln des Datensatzes wird an der Eingabeeinrichtung 29 angezeigt,
beispielsweise durch Blinken einer Ziffernanzeige 47, an welcher die Sollfadenlänge ablesbar ist. Da die Betriebsparameter-Datensätze
trotz der Zuordnung zu Gruppen von Spuleinheiten individuell in den Speicher 31 der Spuleinheit geladen
werden können, muß nach Aufbrauchen der für eine Charge vorgesehenen Vorratsspulen nicht abgewartet werden,
bis sämtliche am Wickeln der Charge beteiligten Spuleinheiten fertiggewickelt haben. Die durch Parameterwechsel· bedingten
Stillstandzeiten der Spulmaschine lassen sich so erheblich verkürzen.
Die Klassifiziereinrichtung 27 überwacht jeweils eine vorbestimmte
Länge des zuletzt aufgespulten Fadens. Hierzu werden, wie in Fig. 2 dargestellt ist, jeweils Fadeninkremente 51
mit gleichbleibender, vorbestimmter Länge von zum Beispiel
50 m auf Fehler eines durch Betriebsparameterdaten vorbestimmten Typs überwacht. Es wird die Zahl der Fehler pro
Inkrement gezählt und in dem Inkrement zugeordneter Form gespeichert. Die Klassifiziereinrichtung summiert darüberhinaus
die Zahl der Fehler einer vorbestimmten Anzahl Inkremente
auf und ermittelt so die Gesamtfehlerzahl für den
Normierungsabschnitt des Fadens, auf den die Gesamtfehlerzahl bezogen werden soll. In Fig. 2 werden als Beispiel die
Fehlerzahlen von 10 Inkrementen entsprechend einem Gesamtabschnitt
von 500 m summiert. Diese Gesamtfehlerzahl wird kontinuierlich dadurch aktualisiert, daß bei Ermittlung des Fehlers des
momentanen Inkreirents und Addition zur Ge samt fehler zahl die Gesamtfehlerzahl
um die Fehlerzahl des entsprechend der vorbestimmten Inkrementanzahl früheren Inkrements gemindert wird. Beträgt
zum Beispiel die Gesamtfehlerzahl zum Zeitpunkt t.. 24 Fehler
pro 500 m, so wird für die Ermittlung des Gesamtfehlers nach einem weiteren Inkrement von 50 m, d.h. zum Zeitpunkt t2,
die auf 500 m bezogene Gesamtfehlerzahl um die Anzahl der Fehler im neuen Intervall, d.h. um vier, erhöht und gleichzeitig
um die Fehlerzahl des 500 m zurückliegenden Intervalls,
d.h. um zwei, erniedrigt. Zum Zeitpunkt t2 ergeben sich
26 Fehler pro 500 m. Zum Zeitpunkt t3 ergeben sich analog
31 Fehler pro 500 m.
Für den Fall, daß die Spuleinheit 1 so geregelt wird, daß der Faden 9 mit konstanter Fadengeschwindigkeit läuft, können die
Fadenlängeninkremente 51 durch Zeitglieder, d.h. durch konstante Zeitintervalle, abgemessen werden.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel arbeitet die Wickelvorvorrichtung
3 mit konstanter Drehzahl der Spindel 7. Die Fadengeschwindigkeit ist damit abhängig vom Spindeldurchmesser. Um
die Inkremente 51 abmessen zu können, ist an das Meßrad 17 ein Tachometer 53 gekuppelt, der ein der Fadengeschwindigkeit
proportionales Geschwindigkeitssignal, z.B. ein Impuls-
signal mit zur Fadengeschwindigkeit proportionaler Impulsfrequenz,
erzeugt und an die Klassifiziereinrichtung 27 abgibt.
Die Klassifiziereinrichtung 27 integriert das Geschwindigkeitssignal und bestimmt die Inkrementlänge,insbesondere
indem aufeinanderfolgend jeweils eine vorbestimmte Anzahl der Impulse des Impulssignals abgezählt werden.
Die Drehzahl des Motors 5 der Wickelvorrichtung 3 wird über eine Drehzahlsteuerung 55 abhängig von dem Geschwindigkeitssignal des Tachometers 53 gesteuert. Solange die Fadengeschwindigkeit
kleiner als ein vorbestimmter Geschwindigkeitswert ist, arbeitet der Motor 5 mit maximaler, im wesentlichen
nur durch die Trägheit bzw. maximale Arbeitsgeschwindigkeit des Fadenführers 11 begrenzter Drehzahl. Erreicht die Fadengeschwindigkeit
diesen vorbestimmten Geschwindigkeitswert, so regelt die Drehzahlsteuerschaltung 55 die Drehzahl des
Motors 5 so, daß die Fadengeschwindigkeit auf dem vorbestimmten Geschwindigkeitswert konstant bleibt. Der vorbestimmte
Geschwindigkeitswert ist im wesentlichen durch die maximale Arbeitsgeschwindigkeit der Paraffiniereinrichtung
23 festgelegt. Eine Geschwindigkeitssteuerung dieser Art optimiert auf konstruktiv einfache Weise die Effizienz der
Spuleinheit.
Die Drehzahlsteuerschaltung 55 ist bevorzugt Bestandteil der insbesondere durch einen Mikroprozessor gebildeten dezentralen
Steuerung 33. Um störende Rückwirkungen des Motors 5 auf den Mikroprozessor zu vermeiden, ist zwischen den
Motor 5 und die Drehzahlsteuerschaltung 55 ein Optokoppler 57 geschaltet. Um mit einer möglichst geringen Anzahl an
Optokopplern auszukommen, gibt die Drehzahlsteuerschaltung 55 über den Optokoppler 57 ein serielles Impulssignal konstanter Frequenz an eine Treiberschaltung 59 des Motors 5
ab und steuert die Drehzahl des Motors 5 durch Variation
des Tastverhältnisses dieses Impulssignals. Die Treiberschaltung 59 umfaßt ein Tiefpaßfilter, welches das Impulssignal
in eine dem Tastverhältnis entsprechende Gleichspannung umwandelt. Die Drehzahl des Motors 5 wird abhängig von dieser
Gleichspannung gesteuert.
Claims (10)
1. Faden-Spulmaschine, umfassend
a) eine Vielzahl Spuleinheiten (1) jeweils mit einer von einem Motor (5) angetriebenen Spulen-Wickelvorrichtung
(3) und einem auf Fehler des der Spulen-Wickelvorrichtung
(3) zum Wickeln zugeführten Fadens
(9) ansprechenden Fadenfehlersensor (25),
b) wenigstens eine auf die Fadenfehlersensoren (25) der Spuleinheiten ansprechende Fehler-Klassifiziereinrichtung
(27) ,
c) eine Eingabeeinrichtung (29, 43) für die Eingabe von Sätzen vorbestimmter Betriebsparameter der Spuleinheiten
(1) und/oder der Fehler-Klassifiziereinrichtung (27),
d) eine Speichereinrichtung (31, 41) für die eingegebenen Betriebsparameter,
e) eine die Spulen-Wickelvorrichtungen (3) abhängig von den gespeicherten Betriebsparametern und abhängig
von der Fehlerklassifiziereinrichtung (27) steuernde Steuereinrichtung (33, 39),
dadurch gekennzeichnet , daß
f) die Speichereinrichtung einen zentralen Speicher (41) zum gleichzeitigen Speichern einer Vielzahl
über die Eingabeeinrichtung (29, 43) eingegebener Betriebsparametersätze und je einen dezentralen
Speicher (31) für einen der Betriebsparametersätze an jeder der Spuleinheiten (1) umfaßt,
g) die Steuereinrichtung (33, 39) eine dezentrale Steuerung (33) an jeder Spuleinheit (1) aufweist,
die den Betrieb der Spuleinheit (1) abhängig von dem in dem dezentralen Speicher (31) gespeicherten
Betriebsparametersatz steuert Und
h) jede dezentrale Steuerung (33) an der Spuleinheit
(1) einen manuell bedienbaren Abrufschalter (45) aufweist, mit dem ein wählbarer Betriebsparametersatz
des zentralen Speichers (41) abrufbar und in den dezentralen Speicher (31) der Spuleinheit (1)
einschreibbar ist.
2. Faden-Spulmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (33, 39) eine zentrale Steuerung (39) umfaßt, die wählbar eine vorbestimmte Abrufreihenfolge
der Betriebsparametersätze aus dem zentralen Speicher (41) festlegt und daß bei Betätigung des
vorzugsweise als Tastschalter ausgebildeten Abrufschalters (45) jeweils der in der vorbestimmten Abrufreihenfolge
nächstfolgende Betriebsparametersatz des zentralen Speichers (41) in den dezentralen Speicher (31) der dem
Abrufschalter (45) zugeordneten Spuleinheit (1) eingeschrieben wird.
3. Faden-Spulmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet/
daß an der Spuleinheit (1) eine Anzeigeeinrichtung (47) vorgesehen ist, die die Betätigung des Abrufschalters
(45) zum Abrufen des nächstfolgenden Betriebsparametersatzes anzeigt.
4. Faden-Spulmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung als Blinksteuerung einer
die aufzuwickelnde Sollfadenlänge anzeigenden Ziffernanzeigeeinrichtung
(47) ausgebildet ist.
5. Faden-Spulmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale Steuerung (3 9) die vorbestimmte Abrufreihenfolge jeweils für eine wählbare
Gruppe von Spuleinheiten festlegt.
6. Faden-Spulmaschine, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlerklassifiziereinrichtung
(27) an jeder Spuleinheit (1) eine Rechenschaltung aufweist, die die Zahl der von dem Fadenfehlersensor
(25) der Spuleinheit (1) erfaßten und klassifizierten Fadenfehler in unmittelbar aufeinanderfolgenden Fadenlängeninkrementen
(51) zählt, die Fehlerzahlen einer vorbestimmten Anzahl aufeinanderfolgender Fadenlängeninkremente
zu einer Gesamtfehlerzahl addiert und den Betrieb der Spuleinheit (1) abhängig von der Gesamtfehlerzahl
steuert und daß die Rechenschaltung für jedes hinzukommende Fadenlängeninkrement die Gesamtfehlerzahl um die
Fehlerzahl des um die vorbestimmte Anzahl von Fadenlängeninkrementen früheren Fadenlängeninkrements mindert.
7. Faden-Spulmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede Spuleinheit (1) einen Tachometer (53) aufweist,
der ein der Fadengeschwindigkeit proportionales Signal liefert und daß die Rechenschaltung die Faden-
längeninkremente abhängig von dem zeitlichen Integral des Tachometersignals ermittelt und ein den Ablauf des Fadeninkrements
repräsentierendes Signal erzeugt, wenn das Integral einen vorbestimmten Wert erreicht.
8. Faden-Spulmaschine, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spuleinheit (1) einen Tachometer (53) aufweist, der ein der Fadengeschwindigkeit
proportionales Geschwindigkeitssignal liefert und daß der Motor (5) der Spulen-Wickelvorrichtung (3) an
eine die Drehzahl des Motors (5) abhängig von dem Geschwindigkeitssignal steuernde Drehzahlsteuerung (55)
angeschlossen ist, die den Motor (5) mit einer vorbestimmten Drehzahl treibt, wenn die Fadengeschwindigkeit
kleiner als ein vorbestimmter Geschwindigkeitswert ist und im übrigen die Drehzahl des Motors (5) soweit verringert,
daß die Fadengeschwindigkeit im wesentlichen gleich dem vorbestimmten Geschwindigkeitswert ist.
9. Faden-Spulmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahlsteuerung (55) über einen Optokoppler (57) ein serielles Impulssignal zum Antrieb
des Motors (5) abgibt und zur Steuerung der Drehzahl des Motors (5) die Impulsfrequenz und/oder das Tastverhältnis
des Impulssignals variiert.
10. Faden-Spulmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahlsteuerung (55) zur Steuerung der Drehzahl des Motors (5) das Tastverhältnis des
Impulssignals variiert und daß der Motor (5) über ein Tiefpaßfilter (59) an den Optokoppler (57) angeschlossen
ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843438962 DE3438962A1 (de) | 1984-10-24 | 1984-10-24 | Faden-spulmaschine |
US06/790,060 US4666096A (en) | 1984-10-24 | 1985-10-22 | Thread spooler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843438962 DE3438962A1 (de) | 1984-10-24 | 1984-10-24 | Faden-spulmaschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3438962A1 true DE3438962A1 (de) | 1986-04-30 |
DE3438962C2 DE3438962C2 (de) | 1987-11-26 |
Family
ID=6248671
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843438962 Granted DE3438962A1 (de) | 1984-10-24 | 1984-10-24 | Faden-spulmaschine |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4666096A (de) |
DE (1) | DE3438962A1 (de) |
Cited By (10)
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