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Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine mit einer Vielzahl von Bearbeitungsstellen, einer zentralen Maschinensteuerung und einem Maschinenbus zur Kommunikation zwischen der Maschinensteuerung und jeder oder jeweils einer Gruppe von jeder Bearbeitungsstelle zugeordneten Elektronikeinheiten, wobei jeder Bearbeitungsstelle zusätzlich eine Sensoreinrichtung zugeordnet ist.
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Eine bekannte Textilmaschine (
EP 0 832 997 A2 ) weist eine Vielzahl von Produktionsstellen und jeweils eine einer Produktionsstelle zugeordnete Produktionsstellenelektronik auf. Die Produktionsstellenelektroniken sind jeweils gruppenweise mit einer Sektionssteuereinheit über eine Datenschnittstelle verbunden. Die Sektionssteuereinheiten sind wiederum über eine Datenleitung mit einem Maschinenbus verbunden. Der Maschinenbus ist wiederum mit einer Maschinenzentrale verbunden, so dass die Maschinenzentrale zentral die parallel am Maschinenbus angeschlossenen Sektionssteuereinheiten ansteuert, die wiederum die Produktionsstellenelektroniken ansteuern. An jede Produktionsstellenelektronik ist ein Fadenwächter angeschlossen, der das Vorhandensein eines Fadens an der Produktionsstelle erfasst und im Falle eines fehlenden Fadens ein entsprechendes Signal an die Produktionsstellenelektronik übermittelt. Die vom Fadenwächter übermittelte Informationsmenge bzw. die damit verbundene Datenrate ist jedoch sehr gering, da die Information ”Faden fehlt” z. B. nur bei einem Fadenbruch ausgegeben wird. Ein Ereignis, das sehr selten eintritt.
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Bei einer bekannten Kommunikationsstruktur (
WO 85/01073 ) werden die Arbeitsstellen einer Textilmaschine mittels Überwachungssensoren überwacht. Dabei sind die Sensoren an jeder Arbeitsstelle angeordnet und senden analoge Garnsignale an eine Prozessoreinheit. Durch jeweils eine Prozessoreinheit werden analoge Garnsignale von einer Gruppe von Überwachungssensoren ausgewertet und über eine Kommunikationsprozessoreinheit auf einen Kommunikationskanal in digitaler Form ausgegeben. Mehrere Prozessoreinheiten sind parallel an den Kommunikationskanal angeschlossen. Die Daten, die von den Prozessoreinheiten zum Kommunikationskanal übertragen wurden, werden von einer Zentraleinheit der Garnüberwachung empfangen und ausgewertet. Von der Zentraleinheit werden wiederum über eine Kommunikationsverbindung Alarmsignale und Befehle für Interventionen an eine zentrale Steuerung der Textilmaschine übertragen. Die Überwachung der Arbeitsstellen aufgrund der Garnsignale erfordert dabei eine eigenständige Kommunikationsstruktur.
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Die
DE 199 07 684 A1 offenbart eine Textilmaschine mit einer Vielzahl von Bearbeitungsstellen, mit jeweils einer Elektronikeinheit je Bearbeitungsstelle, mit einer zentralen Maschinensteuerung, mit einem Maschinenbus zur Kommunikation zwischen der Maschinensteuerung und jeweils einer Gruppe von Elektronikeinheiten und mit einer Sensoreinrichtung je Bearbeitungsstelle.
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Aus der nachveröffentlichten
DE 101 53 457 A1 ist ebenfalls eine Textilmaschine mit einer Vielzahl von Bearbeitungsstellen, mit jeweils einer Elektronikeinheit je Bearbeitungsstelle, mit einer zentralen Maschinensteuerung, mit einem Maschinenbus zur Kommunikation zwischen der Maschinensteuerung und jeweils einer Gruppe von Elektronikeinheiten und mit einer Sensoreinrichtung je Bearbeitungsstelle, bekannt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine kostengünstige Kommunikationsstruktur zur Überwachung der Bearbeitungsstellen einer Textilmaschine zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 12 gelöst.
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Die Textilmaschine gemäß Anspruch 1 umfasst eine Vielzahl von Bearbeitungsstellen und jeweils eine Elektronikeinheit je Bearbeitungsstelle. Eine Bearbeitungsstelle ist dabei regelmäßig eine Spinnstelle einer Offenend-Spinnmaschine, eine Spulstelle oder dergleichen. Die Textilmaschine wird von einer zentralen Maschinensteuerung überwacht und gesteuert, um beispielsweise Fehler an einer Bearbeitungsstelle zu erfassen und einzelne Bearbeitungsstellen abzustellen oder die gesamte Textilmaschine abzustellen oder in Betrieb zu nehmen. Über einen Maschinenbus steht die Maschinensteuerung mit den Elektronikeinheiten der Bearbeitungsstellen oder jeweils einer Gruppe von Elektronikeinheiten in Verbindung. Die Kommunikation erfolgt dabei bidirektional, so dass beispielsweise Befehle von der Maschinensteuerung zur Elektronikeinheit übertragen werden oder umgekehrt von der Elektronikeinheit an der Bearbeitungsstelle erfasste Fehler an die Maschinensteuerung übertragen werden.
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Neben einer Elektronikeinheit ist jeder Bearbeitungsstelle auch eine Sensoreinrichtung zugeordnet, die an der Bearbeitungsstelle eine Überwachungsfunktion ausführt. Die Sensoreinrichtung erfasst einen Kennwert an der Bearbeitungsstelle mit einer hohen Abtastfrequenz von mehreren Messwerten je Sekunde. Ganz besonders vorteilhaft ist dabei die Sensoreinrichtung ein Sensor zur Überwachung der Garnqualität des von der Bearbeitungsstelle erzeugten oder verarbeiteten Garns.
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Neben der zentralen Maschinensteuerung ist der Textilmaschine eine zentrale Auswerteeinrichtung zugeordnet zur Auswertung von Sensordaten und/oder daraus abgeleiteten Daten. Die Sensordaten umfassen dabei primäre Messdaten, also die Messwerte, die an jeder Sensoreinrichtung erzeugt werden, oder vorzugsweise aufgrund einer erheblich reduzierten Datenrate die aus den Primärdaten abgeleiteten Qualitäts- oder Signaldaten.
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Die zentrale Auswerteeinrichtung macht dabei eine den Sensoreinrichtungen in Bezug auf die Textilmaschine übergeordnete Auswertung. Wird durch die Sensoreinrichtung beispielsweise die Garnqualität überwacht, so kann aus den Garnqualitätswerten der einzelnen Sensoreinrichtung eine Auswertung bzgl. aller Bearbeitungsstellen an der Textilmaschine vorgenommen werden. Die zentrale Auswerteeinrichtung wertet hierzu die primären Sensordaten, die den Messwerten entsprechenden Daten, vorzugsweise jedoch die daraus abgeleiteten, sekundären Qualitäts- oder Signaldaten aus. Die abgeleiteten, sekundären Qualitäts- oder Signaldaten umfassen beispielsweise Klassierungsdaten für das Garn, Garnfehlersignale, technische Alarme über die Betriebsbereitschaft der Sensoreinrichtung oder dergleichen. Die zentrale Auswerteeinrichtung dann dabei die abgeleiteten, sekundären Qualitätsdaten noch weiter auswerten, beispielsweise bei der Garnqualität Spektrogramme anfertigen und CV-Werte ermitteln. Dies wiederum entweder für alle Bearbeitungsstellen der Textilmaschine oder für einzelne Bearbeitungsstellen.
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Die zentrale Auswerteeinrichtung ist über eine erste Kommunikationsverbindung mit der Maschinensteuerung oder vorzugsweise unmittelbar mit dem Maschinenbus verbunden. Bei der direkten Anbindung der Auswerteeinrichtung über die erste Kommunikationsverbindung an den Maschinenbus verringert sich die von der Maschinensteuerung an die zentrale Auswerteeinrichtung weiterzuleitende Sensordatenmenge erheblich. Dabei wird eine Entlastung der Maschinensteuerung erreicht. Die Sensoreinrichtungen sind über eine zweite Kommunikationsverbindung mit der Auswerteeinrichtung verbunden, wobei die zweite Kommunikationsverbindung zumindest den Maschinenbus und die erste Kommunikationsverbindung umfasst. Damit wird zur Übertragung der Sensordaten von jeder der Sensoreinrichtungen zur zentralen Auswerteeinrichtung zumindest teilweise auf die Kommunikations- und Steuerstruktur der Textilmaschine zurückgegriffen. Es daher nicht notwendig, eine eigene, separate Kommunikationsstruktur für die Sensoreinrichtung und deren Auswerteeinrichtung vorzusehen, so dass der Aufwand an Verkabelung zwischen den Sensoreinrichtungen und der zentralen Auswerteeinrichtung erheblich reduziert ist. Falls vorgesehen, werden dabei z. B. auch die Einstellungen der Sensoreinrichtung über diese Kommunikationsstruktur unter Nutzung des Maschinenbusses vorgenommen. Hierzu ist besonders vorteilhaft die zweite Kommunikationsverbindung bidirektional ausgebildet. Andererseits verkürzen sich Reaktionszeiten erheblich, wenn die Sensoreinrichtungen Signale ausgeben, die z. B. nur zentral von der zentralen Maschinensteuerung ausgewertet werden sollen, da die zentrale Auswerteeinrichtung nicht zwischengeschaltet werden muss.
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Wie bereits erwähnt, werden vorzugsweise aus den primären, gemessenen Kennwerten zur Datenreduktion nur die daraus abgeleiteten Qualitäts- oder Signaldaten über die Kommunikationsstruktur übertragen. Die Übertragung dieser sekundären Daten erfolgt entweder laufend, d. h. mit Anfall bei der jeweiligen Sensoreinrichtung, paketweise, d. h. bei Anfall einer bestimmten Datenmenge, auf Anforderung durch die zentrale Auswerteeinheit, oder besonders vorteilhaft in fest vorgegebenen Zeitintervallen, beispielsweise im Minutentakt, wobei die Sensoreinrichtungen vorteilhaft jeweils zeitversetzt in einem zugewiesenen Zeitfenster ihre Daten zur zentralen Auswerteeinrichtung übertragen.
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Bei einer hohen Anzahl von Bearbeitungsstellen je Textilmaschine werden vorzugsweise jeweils mehrere Bearbeitungsstellen zu einer Gruppe bzw. Sektion zusammengefasst, die mit einer Sektionseinheit verbunden sind, welche wiederum an den Maschinenbus angeschlossen ist. Die Verbindung zwischen der Gruppe von Elektronikeinheiten mit der Sektionseinheit kann sternförmig erfolgen, vorzugsweise jedoch über einen Sektionsbus. Ebenso werden in diesem Fall die Sensoreinrichtungen gruppenweise unterteilt, wobei vorteilhaft die Gruppengröße und Gruppierung derjenigen der Elektronikeinheiten der Bearbeitungsstellen entspricht. Die Kommunikation zwischen der zentralen Auswerteeinrichtung und den Sensoreinrichtungen erfolgt dabei abschnittsweise über eine dritte Kommunikationsverbindung, die zwischen einer Sektionseinheit und den Sensoreinrichtungen vorgesehen ist. Die dritte Kommunikationsverbindung kann direkt zwischen den Sektionseinheiten und den Sensoreinrichtungen oder unter Zwischenschaltung des Sektionsbusses erfolgen. Bei einer direkten Verbindung zwischen den Steuereinheiten und der Sektionseinheit ist diese vorzugsweise sternförmig ausgebildet.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung sind die Sensoreinrichtungen nicht unmittelbar mit der Sektionseinheit bzw. dem Sektionsbus verbunden, sondern über eine Sensorsektionseinheit, an die wiederum die Sensoreinrichtungen sternförmig oder über einen Sensorsektionsbus miteinander kommunizieren. Die Weiterleitung der Sensordaten erfolgt in diesem Fall von der Sensoreinrichtung zur Sensorsektionseinheit und von dieser über den Sektionsbus oder direkt zur Sektionseinheit. Es kann jedoch auch vorgesehen werden, dass von dieser Sensorsektionseinheit die Kommunikation direkt auf den Maschinenbus erfolgt.
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Ganz besonders vorteilhaft weist jede Sensoreinrichtung eine Kommunikationseinheit und/oder eine Auswerteeinheit zur Bereitstellung der sekundären, abgeleiteten Qualitäts- oder Signaldaten auf. Mit der Kommunikationseinheit werden dabei von der Sensoreinrichtung unmittelbar digitale Signale kommuniziert und, im Falle einer bidirektionalen Verbindung, empfangen.
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Werden die erfassten Messwerte bzw. primären Kennwerte bereits durch die Sensoreinrichtung ausgewertet, so reduziert sich die zu übertragende Datenmenge erheblich. Weist die Sensoreinrichtung sowohl eine Kommunikationseinheit als auch eine Auswerteeinheit auf, so wird eine autonom arbeitende Sensoreinrichtung vorgesehen. Es kann dabei beispielsweise eine Sensorsektionseinheit entfallen und eine Kommunikation direkt zum Maschinenbus, zur Sektionseinheit oder zum Sektionsbus erfolgen.
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Ganz besonders vorteilhaft wird neben der Nutzung der Kommunikations- und Steuerstruktur der Textilmaschine auch die an der Textilmaschine vorhandene Stromversorgung für die Elektronikeinheiten der Bearbeitungsstellen mitgenutzt. Neben den Verbindungsaufwand für die Kommunikation entfällt damit zusätzlich der Verkabelungsaufwand für eine separate, eigene Stromversorgung der Sensoreinrichtungen.
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Bei dem Verfahren zur Übertragung von Sensordaten bei einer Textilmaschine gemäß Anspruch 12 erfolgt die Übertragung von Sensordaten zumindest abschnittsweise über einen Maschinenbus der Textilmaschine. Wie oben bereits erwähnt, entfällt damit eine separate Kommunikationsstruktur für die zentrale Auswertung der Sensordaten.
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Anhand von Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert. Es zeigen:
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1 eine Kommunikationsstruktur bei einer Spinnmaschine zur Übertragung von Qualitätsdaten gemäß einer ersten Ausführungsform,
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2 eine Kommunikationsstruktur gemäß einer zweiten Ausführungsform, bei der weiterhin ein Versorgungsnetzwerk dargestellt ist, und
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3 eine Kommunikationsstruktur gemäß einer dritten Ausführungsform.
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1 zeigt schematisch eine Kommunikationsstruktur gemäß einer ersten Ausführungsform für eine Offenend-Spinnmaschine 10. Die Offenend-Spinnmaschine 10 wird durch eine zentrale Maschinensteuerung 20 gesteuert. Optional steht die zentrale Maschinensteuerung 20 über eine externe Kommunikationsverbindung 11 mit einer Fabriksteuerung 12 in Verbindung. Die Fabriksteuerung 12 steuert oder kontrolliert beispielsweise mehrere parallel arbeitende Spinnmaschinen 10 oder vor- bzw. nachgelagerte Bearbeitungsstellen der Spinnmaschine. Die Maschinensteuerung 20 steht über eine Verbindungsleitung 21 zum Datenaustausch mit einem CAN-Verteiler 22 (Router) in Verbindung. Zum Datenaustausch zwischen den Elementen der Spinnmaschine 10 treibt der CAN-Verteiler 22 einen Maschinenbus 25 (CAN-Bus). Über eine Kommunikationsleitung 23 ist eine zentrale Qualitätsauswerteeinheit 24 an den Maschinenbus 25 angeschlossen. Die zentrale Qualitätsauswerteeinheit 24 steht über die noch weiter zu beschreibende Kommunikationsstruktur mit Garnreinigern 43 zum Datenaustausch in Verbindung. Die Qualitätsauswerteeinheit 24 arbeitet unabhängig von der Maschinensteuerung 20, kann jedoch auch Steuerdaten an die Maschinensteuerung 20 senden bzw. von dieser empfangen.
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Anstelle der Kommunikationsleitung 23 kann bei einer anderen Ausführungsform eine Kommunikationsleitung 23' unmittelbar zwischen der Maschinensteuerung 20 und der Auswerteeinheit 24 vorgesehen werden. Die Kommunikationsleitung 23 ist jedoch vorzuziehen, da sie die Maschinensteuerung 20 von bloßer Datendurchleitung vom Bus 25 zur Auswerteeinheit 24 entlastet und andererseits die Auswerteeinheit 24 räumlich unabhängig von der Maschinensteuerung 20 aufgestellt werden kann.
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Weiterhin ist an den Maschinenbus 25 das Triebgestell 26 mit den Antriebsaggregaten für die Spinnmaschine 10 über die Kommunikationsverbindung 27 verbunden. Zusätzlich sind auf hier nicht dargestellte Weise Anspinnroboter über Verbindungsleitungen ebenfalls an den Maschinenbus 25 angeschlossen.
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Die Spinnstellen 41a–d sind gruppenweise in einer Sektion 30a–d zusammengefasst, wobei in 1 lediglich die Spinnstellen 41a–d der Sektion 30a im Einzelnen dargestellt sind. Jede Sektion umfasst einen Sektionscontroller 31a–d, wobei jeder Sektionscontroller 31a–d jeweils über eine Kommunikationsverbindung 32a–d an den Maschinenbus 25 angeschlossen ist. Jeder Sektionscontroller 31a–d übt auch Routerfunktionen zum Datenaustausch zwischen einem Sektionsbus 40 und dem Maschinenbus 25 aus. Dabei wird der Sektionsbus vom Sektionscontroller 31a gesteuert. Jeder Spinnstelle 31a–d ist eine Sektionselektronik 42 sowie ein Garnreiniger 43 zugeordnet. Jede Spinnstelle 41a–d ist über eine Kommunikationsverbindung 62a–d an den Sektionsbus 40 angeschlossen. An jede Sektionselektronik 42 ist beispielsweise ein Fadenwächter angeschlossen, der das Vorhandensein eines Fadens an der Spinnstelle überwacht, ist mit einer Speisung verbunden, die beispielsweise ein Faserband an eine Auslösewalze der Spinnstelle zuführt, sowie mit weiteren Sensoren oder Aktoren.
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Die bisher beschriebene Kommunikationsstruktur der Spinnmaschine 10 ist identisch zu derjenigen der zweiten und dritten Ausführungsform von 2 und 3. Im Folgenden werden daher diese Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bei der ersten Ausführungsform von 1 stehen die Garnreiniger 43 über eine Kommunikationsverbindung 64a–d mit einem Reinigerbus 45 in Verbindung. Ähnlich dem Sektionscontroller 31a wird der Reinigerbus von einer Reinigungssektionseinheit 44 gesteuert und getrieben. Die Reinigersektionseinheit 44 hat primär Routerfunktion, kann aber auch sektionsweise die von den Garnreinigern 43 übermittelten Daten auswerten und ggf. speziell an den Sektionscontroller 31a Steuerdaten übertragen, um z. B. über die Sektionselektronik 42 auf den Betrieb der Spinnstellen 41a–d einzuwirken.
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Die Reinigersektionseinheit 44 wiederum ist über eine Kommunikationsverbindung 63 unmittelbar mit dem Sektionscontroller 31a verbunden oder bei einer bevorzugten Ausgestaltung über eine Kommunikationsverbindung 63' über den Sektionsbus 40 mit dem Sektionscontroller 31a in Verbindung. Bei dieser Kommunikationsstruktur erfolgt eine Kommunikation zwischen der Auswerteeinheit 24 und einem Garnreiniger 43 über die Kommunikationsleitung 23 (bzw. die Kommunikationsleitung 23', die Maschinensteuerung 20, den Verteiler 22), den Maschinenbus 25, die Kommunikationsverbindung 32a–d, den Sektionscontroller 31a–d, den Sektionsbus 40 und die Kommunikationsverbindung 63' (bzw. die Kommunikationsverbindung 63), die Reinigersektionseinheit 44, den Reinigerbus 45, die Kommunikationsverbindung 64a–d bis schließlich zum Garnreiniger 43. Entsprechend verläuft die Kommunikation in umgekehrte Richtung in umgekehrter Reihenfolge.
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Beispiele für den Datenaustausch werden nachfolgend genannt. Von der Auswerteeinheit 24 erfolgt ein Software-Download bzw. Software-Update für die Garnreiniger 43 als Downlink über dieser Kommunikationsstruktur zum Garnreiniger 43. Oder bei einem Chargen- bzw. Partiewechsel an der Spinnmaschine 10 (d. h. bei Änderung der Qualität und/oder der Art des von den Spinnstellen zu erzeugenden Garns) werden neue Einstellparameter für die Garnreinigung im Downlink von der Auswerteeinheit 24 zum Garnreiniger 43 übertragen.
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Bei der hier dargestellten Ausführungsform weist jeder Garnreiniger 43 einen eigenen Auswerteprozessor und einen Kommunikationsprozessor auf, so dass die Garnqualitätswerte, die über den Sensorteil des Garnreiniger 43 analog erfasst werden, in Digitalwerte umgewandelt und einer Vorauswertung unterzogen werden. Die Vorauswertung umfasst beispielsweise eine Klassierung der gemessenen Garnwerte wie dies an sich bekannt ist, die Ermittlung von Garnfehlern, wenn ein Fadenbruch herbeizuführen ist, usw. Diese Qualitätswerte bzw. Steuerdaten werden dann im Uplink über die Kommunikationsstruktur vom Garnreiniger 43 zur zentralen Auswerteeinheit 24 übertragen. Wenn weiterhin beispielsweise an der Spinnstelle 41a die Garnqualität einen künstlich erzeugten Fadenbruch erfordert, so wird vom Garnreiniger 43 ein entsprechender Steuerbefehl über die Kommunikationsverbindung 64a, den Bus 45, die Reinigersektionseinheit 44, die Kommunikationsverbindung 63', den Sektionsbus 40 zur Sektionselektronik 41a übertragen (bzw. über den Umweg des Sektionscontrollers 31a im Falle der Verbindung 63). Diese löst dann durch Ansteuerung der Faserbandspeisung (Stopp-Befehl) einen künstlichen Fadenbruch herbei. Gleichzeitig wird natürlich diese Information zur Auswerteeinheit 24 zur statistischen Auswertung weitergeleitet.
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Die zentrale Qualitätsauswerteeinheit 24 erstellt dann statistische Daten aus den zugeführten Qualitäts- und/oder Steuerdaten, beispielsweise berechnet sie mittlere oder absolute Qualitätsschemata in Form der bekannten Qualitätsmatrizen, dies entweder bezogen für eine einzelne Spinnstelle 41a–d, Sektionsweise 33a–d oder für alle Spinnstellen der Spinnmaschine 10. Daneben können auch Spektrogramme, CV-Werte und dergleichen ebenfalls spinnstellenbezogen, sektionsbezogen oder spinnmaschinenbezogen ermittelt werden. Diese Form der Kommunikation und Auswertung gilt entsprechend auch für die weiteren Ausführungsformen.
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2 zeigt eine Kommunikationsstruktur gemäß einer zweiten Ausführungsform. Diese entspricht teilweise derjenigen von 1 mit den Unterschieden, dass hier die Stromführung zu den einzelnen Sektionselektroniken 42 und den Garnreinigern 43 zusätzlich dargestellt ist und die Kommunikation zwischen Garnreinigern 43' und der Reinigersektionseinheit 44' abweichend ausgebildet ist. Die Stromführung ist entsprechend auch auf die Struktur von 1 anwendbar.
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Hier stehen die Garnreiniger 43' jeweils über eine Kommunikationsverbindung 65a–d in sternförmiger Anordnung mit einer Reinigersektionseinheit 44' in Verbindung. Die Garnreiniger 43' können entsprechend der Garnreiniger 43 ausgebildet sein, wobei über die Kommunikationsverbindung 65a–d ein digitaler Datenaustausch erfolgt. Vorzugsweise sind jedoch die Garnreiniger 43' analoge Sensorköpfe und über die Kommunikationsverbindung 65a–d werden lediglich Steuerspannungen von der Reinigersektionseinheit 44' an die Garnreiniger 43' angelegt und umgekehrt über die Kommunikationsverbindung 65a–d analoge Messwerte der Garnreiniger 43' zur Reinigersektionseinheit 44' übertragen. Dabei arbeiten hier die Garnreiniger 43' als Sensorköpfe ohne eigene Verarbeitung der gemessenen Messwerte. Die Auswertung erfolgt dann über die Reinigersektionseinheit 44', so dass von dort entsprechende Steuerdaten und Qualitätsdaten für jede Spinnstelle 41a–d bereitgestellt werden. Die Übertragung von der Reinigersektionseinheit 44' beispielsweise zur zentralen Auswerteeinheit 24 erfolgt analog der zu 1 beschriebenen Übertragung und ebenso die Downlinks von der Auswerteeinheit 24 zur Reinigersektionseinheit 44'. Hierbei werden Einstellungen bzw. Software-Updates nicht in den Garnreinigern 43' vorgenommen, sondern in der Reinigersektionseinheit 44'.
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Weiterhin ist in 2 eine Stromversorgungsstruktur dargestellt. Von einer zentralen Stromversorgungseinheit 70 führt ein Kabelstrang 71 parallel zum Maschinenbus 25 über Abzweigungen 72 den Sektionscontrollern 31a–d die Spannungsversorgung zu. Dabei kann die Stromversorgungseinheit über den Kabelstrang 71 mehrere Versorgungsspannungen (z. B. 24 Volt, 50 Volt, 12 Volt) oder lediglich eine Versorgungsspannung (z. B. 24 Volt) bereitstellen. In jedem Sektionscontroller 31a–d ist ein Anschluss zur Energieversorgung des Sektionscontrollers vorgesehen. Weiterhin werden die Abzweigungen 72 zu einem Verteiler 73 weitergeleitet, der parallel zum Sektionsbus 40 verläuft. Vom Verteiler 73 verlaufen wiederum Abzweigungen 74 zu jeder Spinnstellenelektronik 42, die wiederum die Sensoren und Aktoren mit Spannung versorgt. Weiterhin zweigt vom Verteiler 73 eine Leitung 75 ab, die die Reinigersektionseinheit 44' mit Spannung versorgt. Bis hierher ist die entsprechende Struktur auch auf diejenige von 1 übertragbar. Von der Reinigersektionseinheit 44' verlaufen dann sternförmig Leitungen 76 parallel zu den Kommunikationsverbindungen 65a–d zu den Garnreinigern 43'. Parallel bedeutet im Sinne der Beschreibung nicht unbedingt physikalisch parallel, sondern parallel bezogen auf die Kommunikationsstruktur. Vom Aufbau her an der Spinnmaschine ist jedoch eine Parallelverlegung auch physikalisch sinnvoll, da dann Energieversorgungs- und Kommunikationsstränge zusammengefasst werden können.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung können anstelle der Leitungen 76 auch Abzweigungen 74 durch Verlängerungen 77 von der Spinnstellenelektronik 42 zu den Garnreinigern 43' geführt sein.
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3 zeigt eine dritte Ausführungsform der Kommunikationsstruktur mit einer weiteren Ausführungsform der Stromversorgungsstruktur. In Abwandlung zu 1 wird in diesem Fall auf die Kommunikationsverbindung 63 bzw. 63', die Reinigersektionseinheit 44 und den Reinigerbus 45 verzichtet. Anstelle der Kommunikationsverbindungen 64a–d zum Reinigerbus 45 sind hier die Garnreiniger 67 über Kommunikationsverbindungen 66a–d direkt an den Sektionsbus 40 angeschlossen. Wie bei der ersten Ausführungsform umfassen hier die Garnreiniger 67 einen Auswerteelektronik, mit der ggf. analoge Messdaten in digitale Messdaten umgewandelt werden und die Messdaten dann einer Vorauswertung unterzogen werden. Diese werden dann über eine Kommunikationseinrichtung im Meßkopf über die Kommunikationsverbindungen 66a–d zum Sektionsbus 40 übertragen bzw. Daten und Steuerdaten von diesem empfangen.
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Bei der Stromverteilungsstruktur von 3 sind die Garnreiniger 67 über Leitungen 78 mit dem Verteiler 73 verbunden. Eine solche Struktur kann auch entsprechend bei der Struktur von 1 bzw. von 2 vorgesehen sein.