DE4226899C1 - Kettenwirkmaschine mit Jacquard-Steuerung - Google Patents
Kettenwirkmaschine mit Jacquard-SteuerungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kettenwirkmaschine
mit Jacquard-Steuerung, bei der die Legenadeln wenig
stens einer Legebarre aufgrund elektrischer Steuerbe
fehle individuell um wenigstens eine Wirknadelteilung
verlagerbar sind.
Eine solche Kettenwirkmaschine ist aus DE-OS 40 28 390
bekannt. Hier werden federbelastete Drängelemente in
der Legebarre mittels einer Harnischschnur vertikal
verstellt, wodurch die zugehörige Legenadel aus einer
Ruhestellung in eine Arbeitsstellung verdrängt wird.
Das obere Ende der Harnischschnur ist mit einem Stell
körper verbunden, der durch eine in jedem Arbeitszyklus
auf und ab bewegte Hubplatte mitnehmbar ist. Der Stell
körper trägt einen Haken, der mit einem Gegenhaken am
Anker eines Elektromagneten in Eingriff kommt und den
Stellkörper in angehobenem Zustand festhält, wenn der
Elektromagnet erregt ist, aber außer Eingriff mit dem
Haken bleibt und den Stellkörper absinken läßt, wenn
der Elektromagnet nicht erregt ist. Die Elektromagnete
und die Anordnung der Harnischschnüre erfordert einen
erheblichen Platz- und Gewichtsaufwand.
Aus DE-PS 33 21 733 ist es für eine solche mit Har
nischschnüren arbeitende Jacquard-Steuerung bekannt,
die Legenadeln jeweils zwischen zwei barrenfesten An
schlägen anzuordnen. Die Legenadeln sind mit nach ent
gegengesetzten Richtungen weisenden Erhebungen verse
hen, an denen laschenförmige Drängelemente eines mit
der Harnischschnur verbundenen Schiebers wechselweise
angreifen können. Hierdurch wird die Legenadel entweder
an den einen oder an den anderen barrenfesten Anschlag
gedrückt, wodurch die beiden Arbeitsstellungen genau
definiert sind.
Für eine solche Jacquard-Steuerung ist es auch schon
bekannt (DE-OS 37 05 738), einseitig eingespannte pie
zoelektrische Biegewandler zu verwenden, um ein Wider
lager für die Steuernadeln zu verstellen, so daß sie
die Zustände "Loch/kein Loch" eines Lochstreifens nach
bilden. Piezoelektrische Biegewandler sind ferner in
Mustereinrichtungen für Strickmaschinen bekannt (DE-OS
23 16 794). Sie dienen dort als Steuernocken, die, wenn
sie in die Bahn der Musterfüße von Nadelstößern ragen,
eine Längsverschiebung von Nadelstößer und Nadel ver
hindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
Kettenwirkmaschine der eingangs beschriebenen Art eine
wesentliche einfacher aufgebaute Jacquard-Steuerung zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch piezo
elektrische Wandler, die an der Legebarre angeordnet
sind und die Legenadeln durch Anlegen einer Steuerspan
nung verlagern.
Derartige piezoelektrische Wandler sind verhältnismäßig
kleine Bauelemente, die einschließlich der zugehörigen
Steuerleitungen mit geringem Aufwand in der Jacquard-
Legebarre untergebracht werden können und es ermögli
chen, auf andere Drängelemente, die Übertragung durch
Harnischschnüre und eine elektromagnetische oder son
stige Jacquard-Einrichtung oberhalb der Kettenwirkma
schine zu verzichten. Die Anschaffungskosten und die
Wartungskosten werden daher erheblich reduziert. Außer
dem arbeiten piezoelektrische Wandler mit äußerst ge
ringer Verlustleistung. Auch die Betriebskosten sind
daher gering.
Die zu bewegende Masse beträgt nur einen Bruchteil der
in den bekannten Fällen zu bewegenden Massen. Daher
genügen für die Verstellung auch wesentlich kleinere
Kräfte als früher. Zu deren Erzeugung reicht es aus,
die piezoelektrischen Wandler mit Niederspannung, also
einem Spannungswert unter 100 V anzusteuern. Die Wandler
können daher außerordentlich dicht nebeneinander
angeordnet werden, wie es wegen des geringen Legenadel-
Abstandes erforderlich ist, ohne daß Isolationsprobleme
auftreten. Darüber hinaus sind die Umschaltzeiten sehr
kurz, so daß auch schnellaufende Kettenwirkmaschinen
mit dieser Jacquard-Steuerung ausgestattet werden kön
nen.
Mit besonderem Vorteil sind die piezoelektrischen Wand
ler als Biegewandler ausgebildet. Solche Biegewandler
sind handelsüblich und führen zu wesentlich größeren
Stellbewegungen als bei piezoelektrischen Wandlern an
derer Art.
Ein besonders raumsparender Aufbau ergibt sich, wenn
die Legenadeln unter Zwischenschaltung der Biegewandler
an der Legebarre befestigt sind.
Günstig ist es hierbei, daß jeder Legenadel ein Biege
wandler zugeordnet ist, dessen eines Ende an der Lege
barre befestigt und dessen anderes Ende starr mit der
Legenadel verbunden ist. Auf diese Weise durchläuft das
freie Ende der Legenadel einen Weg, der ein Vielfaches
der Auslenkung des Biegewandlers ist. Es kann mit ver
gleichsweise kleinen Biegewandlern gearbeitet und
trotzdem der der Wirknadelteilung entsprechende Stell
weg erreicht werden.
Bei einer anderen Ausführungsform ist dafür gesorgt,
daß jeder Legenadel mindestens zwei parallel nebenein
ander verlaufende Biegewandler zugeordnet sind, deren
eine Enden an der Legebarre befestigt und deren andere
Enden mit der Legenadel verbunden sind. Hierdurch er
gibt sich eine Art Parallelogrammführung der Legenadel,
die dafür sorgt, daß die Legenadel immer parallel zu
den Wirknadeln steht, was die Gefahr von Nadelkollisio
nen herabsetzt.
Im einfachsten Fall weisen die Biegewandler je einen
plattenförmigen Träger und mindestens eine auf ihm auf
gebrachte aktive Schicht aus piezoelektrischem Material
auf, wobei der eine Endbereich der Platte in einer Haltevorrichtung
der Legebarre fest eingespannt ist und
der andere Endbereich die Legenadel trägt. Durch Wahl
der Länge und Breite der aktiven Schicht erhält man die
gewünschte Auslenkung und Kraft. Hierbei ist die Aus
dehnung in Richtung der Nadelfontur sehr gering. Es
bereitet keine Schwierigkeiten, die Biegewandler einer
Legenadel-Teilung von weniger als 2 mm anzupassen, wie
sie bei einer Wirknadelanordnung von 28 Nadeln/Zoll
erforderlich ist.
Bei einer besonders einfachen Ausführungsform sind Trä
ger und Legenadel einstückig ausgebildet.
Eine Alternative besteht darin, daß die Legenadel flä
chig auf dem anderen Endbereich des Trägers aufliegt
und mit diesem durch Kleben, Löten o. dgl. verbunden
ist. Hierbei kann das Material des Trägers unabhängig
von demjenigen der Legenadel gewählt und der Funktion
des Biegewandlers angepaßt werden.
Von Vorteil ist es ferner, daß der Träger zwischen ak
tiver Schicht und Legenadel zur Bildung von Biegegelen
ken Materialdurchbrüche aufweist. Diese Biegegelenke
verhindern bei der Parallelogrammansteuerung der Lege
nadel den Aufbau von inneren Spannungen, welche die
Auslenkung beschränken.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die Brei
te des Trägers und der aktiven Schicht ein Mehrfaches
der Breite der Legenadel. Auf diese Weise läßt sich die
erforderliche Kraft bei der Auslenkung erzeugen.
Günstig ist es auch, daß die Legenadel jeweils zwischen
zwei benachbarten Anschlägen angeordnet ist, an welche
sich die Legenadel in ihren beiden Arbeitsstellungen
anlegt. Auf diese Weise sind die beiden Arbeitsstellun
gen definiert.
Hierbei empfiehlt es sich, daß sich die Legenadel bei
nicht-erregtem Biegewandler unter eigner Vorspannung an
den einen Anschlag und bei erregtem Biegewandler unter
dessen Biegekraft an den anderen Anschlag anlegt. Durch
die Anlage unter Kraftüberschuß werden die Legenadeln
sicher in ihrer Arbeitsstellung gehalten.
Diesem Ziel dient es auch, daß wenigstens einer der An
schläge einen Permanentmagneten trägt, der die Legena
del magnetisch anzieht. Außerdem verhindert der Perma
nentmagnet Schwingungen beim Auftreffen auf den An
schlag.
Für den elektrischen Anschluß empfiehlt es sich, daß
die Biegewandler je einen plattenförmigen Träger und
mindestens eine auf ihn aufgebrachte aktive Schicht aus
piezoelektrischem Material aufweisen, daß die Träger
elektrisch leitend und über ihre Befestigung an der
Legebarre auf Massepotential gehalten sind, und daß die
aktive Schicht auf der dem Träger abgewandten Seite mit
einer Elektrodenschicht versehen ist, an die eine Steu
erleitung angeschlossen ist. Es genügt demnach eine
einzige Steuerleitung pro Biegewandler, um ihn richtig
anzusteuern.
Hierbei empfiehlt es sich, daß zu den Biegewandler füh
rende Steuerleitungen oberhalb einer Haltevorrichtung
für die Träger der Biegewandler verlaufen. Oberhalb der
Haltevorrichtung ist ausreichend Platz für die Leitun
gen, die dort als Kabelbaum an das eine oder beide En
den der Jacquard-Legebarre geführt werden können.
Es ist auch empfehlenswert, daß die Haltevorrichtung
sich lediglich über einen Teil der Breite der Trägeren
den erstreckt, und daß die Steuerleitungen zwischen den
frei gelassenen Bereichen der Trägerenden hindurchge
führt sind. Hierbei dienen Sektionen der Haltevorrich
tung als Abstandshalter, welche den freien Zutritt der
Steuerleitungen zu den zugehörigen Anschlüssen erlau
ben.
Besonders günstig ist es, daß die piezoelektrischen
Wandler mit einer Spannung von etwa 25 bis 30 V be
treibbar sind. Eine solche Spannung benötigt keine oder
höchstens eine geringfügige Isolation. Sie läßt sich
auch mit einem einfachen Gleichspannungswandler aus den
üblichen bei TTL-Schaltungen oder Rechneranlagen auf
tretenden Spannungen gewinnen.
Daher ist bei einer bevorzugten Ausführungsform dafür
gesorgt, daß die Jacquard-Steuerung einen Musterspei
cher und einen Rechner aufweist, der für jeden Arbeits
zyklus der Kettenwirkmaschine die den einzelnen piezo
elektrischen Wandler zugeordneten Steuersignale abgibt,
und daß Gleichspannungswandler vorgesehen sind, die die
Steuersignale in die Steuerspannung umsetzen. Auf diese
Weise ergibt sich eine sehr einfache Rechnersteuerung
der Jacquard-Vorrichtung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungs
gemäßen Kettenwirkmaschine,
Fig. 2 einen vergrößerten Schnitt durch den unteren
Bereich einer Jacquard-Legebarre,
Fig. 3 eine Ansicht von rechts auf Fig. 2,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch eine abgewandelte
Ausführungsform einer Legenadel,
Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch eine weitere Abwand
lung einer Legenadel und
Fig. 6 eine Ansicht von links auf Fig. 5.
In Fig. 1 ist eine Kettenwirkmaschine 1 schematisch
veranschaulicht, die eine Reihe von Wirknadeln 2 und
drei Reihen von Legenadeln 3, 4 und 5 aufweist. Die
Legenadeln sitzen an je einer Legebarre 6, 7 und 8, die
in üblicher Weise durch Mustervorrichtungen in Richtung
ihrer Längsachse, also senkrecht zur Zeichenebene, hin
und her bewegbar sind, um die gewünschten Unter- und
Überlegungen zu erzeugen. Die Legenadeln 3 haben die
gleiche Teilung wie die Wirknadeln 2. Die Legenadeln 4
und 5 weisen jeweils die doppelte Teilung auf und ste
hen zueinander auf Lücke. Außerdem sind sie durch eine
Jacquard-Steuerung um jeweils eine Wirknadelteilung
verlagerbar.
Die Jacquard-Steuerung weist für jede der Legenadeln 4
und 5 piezoelektrische Wandler 9 bzw. 10 auf, die über
elektrische Steuerleitungen 11 und 12 ansteuerbar sind.
Zu diesem Zweck ist die Hauptwelle 13 der Kettenwirkma
schine mit einem Drehwinkelmesser 14 versehen, der sei
ne Drehwinkelsignale an einen Rechner 15 abgibt. Diesem
ist ein Musterspeicher 16 zugeordnet. Aufgrund der ge
speicherten Musterwerte gibt der Rechner für jeden Ar
beitszyklus der Kettenwirkmaschine den einzelnen piezo
elektrischen Wandlern 9, 10 zugeordnete Steuersignale
ab. Diese werden mit einer Spannung von etwa 5 V an
Gleichstromwandler 17 weitergegeben, die an ihren Aus
gängen 18 mit je einer der Steuerleitungen 11, 12 ver
bunden sind. Bei Erregung durch den Rechner 15 gibt der
zugehörige Ausgang eine Steuerspannung im Niederspan
nungsbereich, vorzugsweise von etwa 25 bis 30 V ab. Die
Spannung wird zwischen der Steuerleitung und einem Mas
seanschluß 19 gemessen, der mit dem Masseanschluß des
Gleichstromwandlers 17 und der Legebarre 7 bzw. 8 ver
bunden ist. Die Biegewandler sind so ausgelegt, daß sie
bei dieser Steuerspannung die gewünschte Auslenkung der
Legenadel 5 bewirken.
Die Fig. 2 und 3 zeigen, wie ein als Biegewandler 10
ausgebildeter piezoelektrischer Wandler an der Legebar
re 8 im einzelnen ausgebildet ist. Jeder Biegewandler
weist einen Träger 20 in der Form einer rechteckigen
Platte auf, die auf einer Seite mit einer aktiven
Schicht 21 aus piezoelektrischem Material belegt ist.
Die freie Seite dieser aktiven Schicht ist mit einer
Elektrode 22 versehen, an der sich ein Anschluß 23 für
eine der Steuerleitungen 12 befindet. Das eine Ende 24
des Trägers 20 ist in Schlitzen 25 einer als Haltevor
richtung 26 dienenden Leiste der Legebarre 8 angeord
net, die elektrisch leitend ist und daher den Träger
mit Massepotential versorgen. Die Enden 24 können in
den Schlitzen 25 durch Kleben oder auf andere bekannte
Art, z. B. mittels eines Sperrdrahts festgelegt sein.
Die Haltevorrichtung 26 hat eine geringere Breite als
die Trägerenden 24, so daß ein freier Raum 27 ver
bleibt, über den die Endabschnitte 28 der Steuerleitun
gen 12 zum Anschluß 23 geführt werden. Auf den anderen
Endbereich 29 ist ein flächiger Bereich 30 der Legena
del 5 aufgeklebt oder gelötet.
Jede Legenadel 5 ist zwischen zwei Anschlägen 31 ange
ordnet, welche jeweils die Arbeitsstellung der an ihnen
anliegenden Legenadel 5 definieren. Außerdem ist in
jedem Anschlag 31 ein Permanentmagnet 32 angeordnet,
welcher Schwingungen beim Auftreffen der Legenadel auf
den Anschlag vermindert.
Wird nun eine Steuerspannung an einen der Biegewandler
10 angelegt, so will sich das piezoelektrische Material
verformen. Dies ist aber nur auf der freien Seite mög
lich, weil der Träger 20 eine Dehnung oder Kontraktion
nicht zuläßt. Je nach Richtung der angelegten Steuer
spannung wird das freie Ende des Biegewandlers nach der
einen oder anderen Richtung ausgelenkt. Wie Fig. 3
zeigt, ist eine solche Auslenkung bei drei Legenadeln
5′ erfolgt.
Fig. 4 zeigt einen anderen Biegewandler 110, bei dem
die Legenadel 105 und der Träger 120 einstückig ausge
bildet sind. Über einen aktiven Abschnitt ist die
Schicht 121 aus piezoelektrischem Material aufgetragen.
Sie ist mit einer Elektrode 122 und einem zugehörigen
Anschluß 123 versehen.
Bei der Ausführungsform der Fig. 5 und 6 sind zwei Bie
gewandler 210 und 210′ vorgesehen, deren Träger 220,
220′ parallel zueinander eingespannt sind. Sie sind auf
beiden Seiten der Legenadel 205 angebracht und werden
beim Anlegen einer Steuerspannung gleichsinnig ausge
lenkt. Hierdurch wird die Legenadel 205 parallel zu
sich verschoben. Zwischen Biegewandler und Legenadel
ist ein Biegegelenk 233 vorgesehen, das durch Durchbrü
che 234 im Träger 220 gebildet ist. Dieses Biegegelenk
hilft, den Aufbau innerer Spannungen bei der Auslenkung
zu verringern.
Als Material für die aktive Schicht kommt hauptsächlich
Piezokeramik in Betracht, also insbesondere synthetisch
hergestellte, anorganische, polykristalline und nicht
metallische Werkstoffe, meist aus modifizierten Blei-
Zirkonat-Titanaten. Sie erhalten ihre piezoelektrische
Wirkung durch Polarisierung mit hohen Feldstärken ober
halb der Curie-Temperatur. Die aktive Schicht kann
großflächig hergestellt, anschließend geschnitten und
dann auf die zuvor geschnittenen Träger aufgeklebt wer
den.
Wenn ein Biegewandler aus einer aktiven Schicht und
einem passiven Träger nicht ausreicht, können auch
Schichtkörper mit mehr als einer aktiven Piezokeramik
schicht verwendet werden, beispielsweise eine passive
Schicht zwischen zwei aktiven Schichten oder mehrere
aktive Schichten, bei denen wenigstens eine in entge
gengesetzter Richtung durch diese Steuerspannung beauf
schlagt wird, als die anderen aktiven Schichten.
Piezoelektrische Biegewandler sind für spezielle Anwen
dungszwecke schon eingesetzt worden, beispielsweise zum
Steuern eines faseroptischen Relais (Dissertation Ei
cher "Optimierung piezoelektrischer Biegewandler am
Beispiel eines faseroptischen Relais", Berlin 1989).
Claims (18)
1. Kettenwirkmaschine mit Jacquard-Steuerung, bei der
die Legenadeln wenigstens einer Legebarre aufgrund
elektrischer Steuerbefehle individuell um wenig
stens eine Wirknadelteilung verlagerbar sind, ge
kennzeichnet durch piezoelektrische Wandler (9, 10;
110; 210), die an der Legebarre (7, 8) angeordnet
sind und die Legenadeln (4, 5) durch Anlegen einer
Steuerspannung verlagern.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die piezoelektrischen Wandler als
Biegewandler (10; 110; 210) ausgebildet sind.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Legenadeln (5) unter Zwischen
schaltung der Biegewandler (10; 110; 210) an der
Legebarre (8) befestigt sind.
4. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Legenadel (5) ein Biege
wandler (10; 110; 210) zugeordnet ist, dessen eines
Ende an der Legebarre (8) befestigt und dessen an
deres Ende (29; 229) starr mit der Legenadel (5;
105; 205) verbunden ist.
5. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Legenadel (205) minde
stens zwei parallel nebeneinander verlaufende Bie
gewandler (210, 210′) zugeordnet sind, deren eine
Enden (224) an der Legebarre befestigt und deren
andere Enden (229) mit der Legenadel (205) verbun
den sind.
6. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegewandler
(10; 110; 210) je einen plattenförmigen Träger (20,
120, 220) und mindestens eine auf ihm aufgebrachte
aktive Schicht (21; 121) aus piezoelektrischem Ma
terial aufweisen und daß der eine Endbereich (24;
224) der Platte in einer Haltevorrichtung der Lege
barre (8) fest eingespannt ist und der andere End
bereich die Legenadel (5, 205) trägt.
7. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß Träger (120) und Legenadel (105) ein
stückig ausgebildet sind.
8. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Legenadel (5) flächig auf dem
anderen Endbereich (29) des Trägers (20) aufliegt
und mit diesem durch Kleben, Löten o. dgl. verbunden
ist.
9. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 5 und 6
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (220)
zwischen aktiver Schicht (221) und Legenadel (205)
zur Bildung von Biegegelenken (233) Materialdurch
brüche (233) aufweist.
10. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Trä
gers (20) und der aktiven Schicht (21) ein Mehrfa
ches der Breite der Legenadel (5) beträgt.
11. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Legenadel (5)
jeweils zwischen zwei benachbarten Anschlägen (31)
angeordnet ist, an welche sich die Legenadel (5) in
ihren beiden Arbeitsstellungen anlegt.
12. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die Legenadel (5) bei nicht
erregtem Biegewandler (10) unter einer Vorspannung
an den einen Anschlag (21) und bei erregtem Biege
wandler unter dessen Biegekraft an den anderen An
schlag (31) anlegt.
13. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 11 oder 12, da
durch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der An
schläge (31) einen Permanentmagneten (32) trägt,
der die Legenadel (5) magnetisch anzieht.
14. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegewandler
(10) je einen plattenförmigen Träger (20) und min
destens eine auf ihn aufgebrachte aktive Schicht
(21) aus piezoelektrischem Material aufweisen, daß
die Träger (20) elektrisch leitend und über ihre
Befestigung an der Legebarre (8) auf Massepotential
gehalten sind, und daß die aktive Schicht (21) auf
der dem Träger (20) abgewandten Seite mit einer
Elektrodenschicht (22) versehen ist, an die eine
Steuerleitung (12) angeschlossen ist.
15. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß zu den Biegewandler
(10) führende Steuerleitungen (12) oberhalb einer
Haltevorrichtung (25, 26) für die Träger (20) der
Biegewandler (10) verlaufen.
16. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (26) sich
lediglich über einen Teil der Breite der Trägeren
den (24) erstreckt, und daß die Steuerleitungen
(12) zwischen den frei gelassenen Bereichen der
Trägerenden (24) hindurchgeführt sind.
17. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß die piezoelektri
schen Wandler (10; 110; 210) mit einer Spannung von
etwa 25 bis 30 V betreibbar sind.
18. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß die Jacquard-Steue
rung einen Musterspeicher (16) und einen Rechner
(15) aufweist, der für jeden Arbeitszyklus der Ket
tenwirkmaschine (1) die den einzelnen piezoelektri
schen Wandler (10) zugeordneten Steuersignale ab
gibt, und daß Gleichspannungswandler (17) vorgese
hen sind, die die Steuersignale in die Steuerspan
nung umsetzen.
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