DE4337265C1 - Kettenwirkmaschine mit mindestens einer Legebarre - Google Patents
Kettenwirkmaschine mit mindestens einer LegebarreInfo
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- H10N30/2042—Cantilevers, i.e. having one fixed end
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kettenwirkmaschine
mit mindestens einer Legebarre, deren Legenadeln mit
Hilfe einer Jacquard-Steuerung um mindestens eine Na
delteilung versetzbar sind.
Aus einer älteren, nicht vorveröffentlichten Patent
anmeldung P 43 16 396.3-26 der Anmelderin ist zu ent
nehmen, daß man die Legenadeln jeweils unter Zwischen
schaltung eines durch mindestens einen piezoelektri
schen Biegewandler biegbaren Trägerstreifen an der Le
gebarre befestigen kann. Hierbei ist auch vorgesehen,
daß zwei piezoelektrische Biegewandler mechanisch in
Reihe liegen und bei gemeinsamer Ansteuerung eine ent
gegengesetzte Biegung bewirken. Der Trägerstreifen be
steht aus elektrisch leitendem Material und bildet eine
innere Elektrode. Die piezoelektrisch aktiven Schichten
sind mit einer äußeren Anschlußelektrode abgedeckt.
Eine Steuerschaltung stellt ein positives und ein nega
tives Potential zur Versorgung der Elektroden zur Ver
fügung.
Aus einer älteren, ebenfalls nicht vorveröffentlichten
Patentanmeldung (DE-PS 42 26 899) der Anmelderin ist es
ferner bekannt, den Trägerstreifen eines piezoelektri
schen Biegewandlers lediglich einseitig mit einer akti
ven Schicht aus piezoelektrischem Material zu versehen,
so daß die Legenadel beim Anlegen einer Steuerspannung
aus einer Ruhestellung in eine Stellung mit der ge
wünschten Auslenkung übergeht. Eine unerwünschte
Schrägstellung der Legenadel kann dadurch vermieden
werden, daß zwei nebeneinander angeordnete Biegewandler
nach Art einer Parallelogrammführung miteinander ver
bunden werden.
Piezoelektrische Biegewandler, die ein- oder beidseitig
eines biegbaren Trägerstreifens eine Schichtung aus
innerer Elektrode, diese abdeckender piezoelektrisch
aktiver Schicht und äußerer Elektrode aufweisen sind
aus US-PS 40 99 211 und US-PS 50 34 649 bekannt. Aus
diesen Literaturstellen geht auch hervor, daß man durch
gleichzeitige Ansteuerung von auf gegenüberliegenden
Seiten des Trägers befindlichen, aber in Längsrichtung
versetzten piezoelektrisch aktiven Schichten eine S-
förmige Biegung hervorrufen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ketten
wirkmaschine mit einer wenig Platz benötigenden, be
triebssicheren Jacquard-Steuerung für die Legenadeln
anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Durch Verwendung der piezoelektrischen Biegewandler
läßt sich der Platzbedarf für die Jacquard-Steuerung
gegenüber den mechanisch betätigten Jacquard-Steuerun
gen ganz erheblich herabsetzen. Die Jacquard-Einrich
tung ist berührungssicher, da die äußere Elektrode auf
Masse- oder Erdpotential liegt und die Steuerspannung
führende innere Elektrode auf dem Isoliermaterial des
Trägerstreifens aufliegt und von der piezoelektrisch
aktiven Schicht abgedeckt wird. Dies ist nicht nur aus
Gründen der Betriebssicherheit von Vorteil, sondern
erlaubt es auch, höhere Steuerspannungen anzuwenden,
beispielsweise über 48 V. Dies wiederum erlaubt es,
verhältnismäßig große Versatzbewegungen der Legenadel
zu erzielen und/oder die Jacquard-Einrichtung zu ver
kleinern und/oder größere Stellkräfte zu erzielen. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß die Legenadeln di
rekt am Isoliermaterial des Trägerstreifens befestigt
werden können.
Mit Vorteil ist die innere Elektrode gemäß Anspruch 2
als Kupferschicht auf dem Trägerstreifen aufgetragen.
Hierfür können alle bekannten Techniken angewendet wer
den, beispielsweise eine bei elektrischen Leiterplatten
übliche Beschichtung.
Durch die Weiterbildung nach Anspruch 3 ist sicherge
stellt, daß die Ränder der inneren Elektrode vollstän
dig von der aktiven Schicht überdeckt sind. Es ergibt
sich daher ein sehr hohes Maß an Berührungssicherheit.
Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 4 ist für den An
schluß einer Steuerleitung lediglich ein Elektrodenab
schnitt freigelassen, der sich am Einspannende des Trä
gerstreifens befindet. Hier werden die Anschlußstellen
mechanisch am wenigsten belastet. Auch ergibt sich dort
eine sichere elektrisch isolierende Abdeckung, bei
spielsweise durch Vergießen des Anschlußbereichs mit
einem elektrisch isolierenden Material, wie Epoxidharz.
Bei der Ausführungsform nach Anspruch 5 erhält man eine
S-förmige Biegung des Trägerstreifens. Die Legenadel
wird daher parallel zu sich verlagert.
Dieses Prinzip läßt sich gemäß Anspruch 6 auch für eine
Auslenkung nach beiden Seiten anwenden.
Hierbei führt die Lehre des Anspruchs 7 zu einer weite
ren Vereinfachung bei der Herstellung.
Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 8 ergibt sich ein
berührungssicherer Anschluß der der Legenadel benach
barten inneren Elektroden.
Die Verwendung eines Kamms nach Anspruch 9 erlaubt es
auf einfache Weise, alle äußeren Elektroden zu erden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter, bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäß ver
wendeten Trägerstreifen,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer ersten
Ausführungsform einer durch Biegewandler ver
stellbaren Legenadel mit zugehöriger Steuer
schaltung,
Fig. 3 ein Einbaubeispiel im Querschnitt,
Fig. 4 das Einbaubeispiel der Fig. 4 in Seitenansicht
und
Fig. 5 eine zweite Ausführungsform.
Bei allen Ausführungsbeispielen sind Legenadeln 1 am
unteren Ende 2 eines biegsamen Trägerstreifens 3 befe
stigt, der mit seinem oberen Endbereich 4 mittels einer
Haltevorrichtung 5 an einer Legebarre 6 befestigt ist.
Der Trägerstreifen 3 besteht aus elektrisch isolieren
dem Material, beispielsweise aus glasfaserverstärktem
Kunststoff, wie Polyamid oder Epoxidharz. Er trägt
beidseitig eine Kupferbeschichtung 7, die in jeder be
liebigen Technik aufgebracht sein kann, beispielsweise
ähnlich wie bei Leiterplatten. Die Beschichtung 7 bil
det auf jeder Seite zwei innere Elektroden 8 und 9 bzw.
10 und 11, die jeweils in Streifenrichtung gegeneinan
der versetzt sind. Die Elektrode 8 weist einen Fortsatz
12 auf, der über ein Loch 13 im Trägerstreifen 3 mit
der diagonal gegenüberliegenden inneren Elektrode 11
elektrisch verbunden ist. In ähnlicher Weise ist die
innere Elektrode 9 über einen Fortsatz 14 mit der dia
gonal gegenüberliegenden inneren Elektrode 10
elektrisch leitend verbunden.
Die inneren Elektroden 8 und 9 werden von einer durch
gehenden elektrostatisch aktiven Schicht 15 überdeckt,
die lediglich die Endbereiche 2 und 4 frei läßt und mit
einer ebenfalls durchgehenden äußeren Elektrode 16,
beispielsweise einem Graphit-Anstrich, versehen ist. In
gleicher Weise sind die inneren Elektroden 10 und 11
von einer durchgehenden piezoelektrisch aktiven Schicht
17 überdeckt, die mit einer durchgehenden äußeren Elek
trode 18 versehen ist. Diese Schichten erstrecken sich
zwischen den gestrichelten Linien 19 und 20, so daß die
innere Elektrode 9 vollständig und die innere Elektrode
8 bis auf den einen Anschluß 21 beziehungsweise - auf
der anderen Seite - bis auf den einen Anschluß 22 auf
weisenden oberen Endbereich überdeckt ist. Da die Kup
ferbeschichtung 7 nicht ganz bis zum Rand des Träger
streifens 3 reicht, sind die inneren Elektroden 8 bis
11 (mit Ausnahme des oberen Endbereichs 4) vollständig
von der aktiven Schicht 15 bzw. 17 überdeckt. Die äuße
ren Elektroden 16 und 18 werden durch Kontakte 23 und
24 angeschlossen.
Insgesamt ergeben sich daher vier Schichtungen 25, 26,
27 und 28, die je einem Biegewandler entsprechen und
durch die Form der inneren Elektroden 8 bis 11 defi
niert sind.
Gemäß Fig. 2 wird eine Steuerschaltung 29 verwendet,
die einen Spannungserzeuger 30 aufweist. Der eine Aus
gang liegt an Masse oder Erde 31 und ist mit den An
schlüssen 23 und 24 verbunden. Die beiden anderen Aus
gänge führen jeweils eine Steuerspannung und können
über die Schalter 32 und 33 wahlweise über die Leitung
A oder B an die Anschlüsse 21 und 22 gelegt werden,
während der jeweils andere Anschluß mit der Erde 31
verbunden wird.
In der veranschaulichten Stellung sind die piezoelek
trisch aktiven Schichten 15 und 17 in den Schichtungen
25 und 28 aktiv, weil die am Anschluß 21 zugeführte
Steuerspannung auf das mit der äußeren Elektrode geer
dete piezoelektrische Material einwirkt. Es ergibt sich
eine S-förmige Biegung des Trägerstreifens 3 mit einer
entsprechenden Versetzung der Legenadel 1. Durch Um
schalten der Schalter 32 und 33 werden die Schichtungen
26 und 27 aktiviert, und es ergibt sich eine Z-förmige
Ausbiegung nach der linken Seite.
Die Fig. 3 und 4 zeigen, daß die Anschlüsse 21 und 22
eines jeden Trägerstreifens mit zugehörigen Steuerlei
tungen A1 bis An bzw. B1 bis Bn verbunden sind. Auf
diese Weise kann jede der Legenadeln 1 für sich ver
stellt werden. Die beiden Endlagen sind durch Anschläge
34 an der Legebarre 6 vorgegeben. Nach Anschließen der
Steuerleitungen A und B und Befestigung der Träger 3 an
der Legebarre 6 wird der gesamte Abschnitt 5 mit elek
trisch isolierendem Kunststoff 37, wie Epoxidharz, ver
gossen, so daß alle Steuerspannung führenden Teile be
rührungssicher angeordnet sind. Der Kunststoff 37 kann
einen Block 35 bilden, der als Haltevorrichtung 5
dient, indem er an der Legebarre 6 angeklebt oder auf
andere Weise befestigt oder an Ort und Stelle gegossen
wird. Ferner ist ein geerdeter Kamm 36 vorgesehen, der
die Anschlüsse 23 und 24 der äußeren Elektroden 16 und
18 kontaktiert, so daß diese auf Erdpotential gehalten
werden und bei der Montage als Fixierhilfe dient.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 werden für entspre
chende Teile um 100 erhöhte Bezugszeichen verwendet.
Unterschiedlich ist im wesentlichen, daß nur die
Schichtungen 125 und 128 vorhanden sind, die innere
Elektrode 108 nicht mit der inneren Elektrode 111 ver
bunden ist, letztere vielmehr über eine durch eine
elektrische Isolierschicht 137 abgedeckte Verbindungs
leitung 110 mit dem Anschluß 122 verbunden ist und daß
beide Anschlüsse 121 und 122 gemeinsam wahlweise mit
der Steuerspannung oder mit Erde 131 verbindbar sind.
Bei dieser Ausführungsform nimmt der Trägerstreifen
entweder die veranschaulichte S-förmige Biegung oder
eine gestreckte Lage ein.
Abweichungen von den dargestellten Ausführungsformen
können in vielfacher Hinsicht vorgenommen werden, ohne
vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen. Beispiels
weise kann in Fig. 2 anstelle der durchgehenden piezo
elektrisch aktiven Schichten 15 und 17 für jede der
Schichtungen 25 bis 27 eine eigene aktive Schicht vor
gesehen werden, wobei dann deren äußere Elektroden mit
einander verbunden werden müssen. Als piezoelektrisches
Material kommen alle hierfür brauchbaren Materialien in
Betracht, insbesondere Piezokeramik. Bei der Ausfüh
rungsform der Fig. 5 kann durch Anlegen einer negativen
Steuerspannung auch die Biegungsrichtung umgekehrt wer
den.
Im einfachsten Fall trägt der Trägerstreifen lediglich
eine Schichtung 25. Der Begriff "geerdet" soll bedeu
ten, daß die dort wirksame Spannung gegenüber der Umge
bung klein ist. Eine absolute Null-Setzung ist nicht
erforderlich.
Claims (9)
1. Kettenwirkmaschine mit mindestens einer Legebarre
(6), deren Legenadeln (1) mit Hilfe einer Jacquard-
Steuerung um mindestens eine Nadelteilung ver
setzbar sind, wobei die Legenadeln jeweils unter
Zwischenschaltung eines durch mindestens einen pie
zoelektrischen Biegewandler biegbaren Trägerstrei
fen (3; 103) an der Legebarre befestigt sind, wobei
jeder Trägerstreifen aus elektrisch isolierendem
Material besteht und auf mindestens einer Seite
eine Schichtung (25 bis 287; 125, 128) aus innerer
Elektrode (8 bis 11; 108, 111), diese abdeckender
piezoelektrisch aktiver Schicht (15, 17; 115, 117)
und äußerer Elektrode (16, 18; 116, 118) trägt und
wobei eine Steuerschaltung (29; 129) die innere
Elektrode wahlweise mit Steuerspannung versorgt und
die äußere Elektrode geerdet ist.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die innere Elektrode (8 bis 11; 108,
111) als Kupferschicht auf dem Trägerstreifen (3;
103) aufgetragen ist.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die innere Elektrode (8 bis 11;
108, 111) Randbereiche der Trägerstreifen (3) frei
läßt und dort von der aktiven Schicht (15, 17)
übergriffen wird.
4. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Elektrode
(8 bis 11; 108, 111) am nadelfernen Ende des Trä
gerstreifens (3; 103) über die aktive Schicht (15,
16; 115, 116) übersteht, dort einen Anschluß (21,
22; 121, 122) für eine Steuerleitung (A, B) bildet
und der überstehende Teil mit einer elektrisch iso
lierenden Abdeckung versehen ist.
5. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstreifen
(3) eine erste Schichtung (25) und in Streifenrich
tung versetzt auf der gegenüberliegenden Seite eine
zweite Schichtung (28) trägt und daß die inneren
Elektroden (8, 11) der beiden Schichtungen mitein
ander verbunden sind.
6. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Trägerstreifen (3) gegenüber der
ersten Schichtung (25) eine dritte Schichtung (27)
sowie gegenüber der zweiten Schichtung (28) eine
vierte Schichtung (26) trägt, daß auch die inneren
Elektroden (9, 10) der dritten und vierten Schich
tung miteinander verbunden sind und daß die Steuer
schaltung (29) die Steuerspannung wahlweise an die
innere Elektrode (8, 10) der ersten oder der drit
ten Schichtung legt.
7. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Trägerstreifen (3) beidseitig mit
einer durchgehenden aktiven Schicht (15, 17) und
einer durchgehenden äußeren Elektrode (16, 18) ver
sehen ist.
8. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren Elektro
den (8 bis 11) der ersten und zweiten Schichtung
(25, 28) bzw. der dritten und vierten Schichtung
(26, 27) durch den Trägerstreifen (3) hindurch mit
einander verbunden sind.
9. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
8, gekennzeichnet durch einen sich längs der Lege
barre (6) erstreckenden geerdeten Kamm (36), der
die äußeren Elektroden (16, 18) kontaktiert.
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