DE4222454C2 - Verfahren zum Betreiben einer Anlage zum direkten Weben sowie eine Schußfaden-Vorbereitungsstation - Google Patents

Verfahren zum Betreiben einer Anlage zum direkten Weben sowie eine Schußfaden-Vorbereitungsstation

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DE4222454C2
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D47/00Looms in which bulk supply of weft does not pass through shed, e.g. shuttleless looms, gripper shuttle looms, dummy shuttle looms
    • D03D47/34Handling the weft between bulk storage and weft-inserting means

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Anlage zum direkten Weben sowie eine Schußfaden-Vorbereitungsstation.
Eine übliche Webmaschine ist nicht mit einer Schußfaden-Vorbereitungs­ station versehen, und es werden verschiedene Schußfäden vor dem Webvorgang bereitgestellt. Dabei werden zum Beispiel Filamentfäden zur Herstellung von nicht elastischen oder nicht streckbaren tex­ turierten Garnen (Taslangarne) gedreht oder es werden Schlingengarne, gefärbte Garne, falsch gedrallte Garne oder Dop­ pelgarne erzeugt. Faden- oder Garnspulen mit den auf diese Weise erhaltenen Schußfäden werden dann der Webmaschine zugeführt. Vor dem Webvorgang ist ein Aufspulvorgang der Schußfäden und ein Transportieren der Schußfadenspulen zur Webmaschine erforderlich. Eine derartige Verfahrensweise eignet sich nicht zur kurzzyklischen Produktion, bei der eine Viel­ falt von Produkten jeweils in geringen Mengen hergestellt werden. Zur Gewebeherstellung unter diesen Bedingungen ist eine Direktwebanlage vorgeschlagen worden, welche eine Webmaschine in Kombination mit einer Schußfaden-Vorbereitungsstation um­ faßt und in der verschiedene Schußfaden-Bearbeitungsvorgänge durchführbar sind, wobei das Aufspulen von Schußfäden auf Schußfadenspulen und das Transportieren dieser Spulen ent­ fällt.
Die Schußfaden-Vorbereitungsstation befindet sich neben der Webmaschine. Die vorbereiteten Schußfäden werden einer Strahldüse der Webmaschine zugeführt. Ein Grei­ fer und die Strahldüse werden synchron mit der Webmaschine gesteuert. Während der Greifer geschlossen ist, wird eine Länge des Schußfadens in einem Fadenhalterohr zu­ rückgehalten. Dann wird der Greifer geöffnet und Druckluft der Strahldüse zugeführt, um mit der Strahldüse den im Faden­ halterohr gehaltenen Schußfaden in ein Webfach einzutragen.
Dabei wird der Schußfaden schwebend im Fadenhalterohr gehalten, während der Greifer geschlossen ist. Hierbei ist zu befürchten, daß sich ein hochtexturiertes Garn oder ein Taslangarn im Fadenhalterohr kringelt. Demgemäß ist es vorzuziehen, anstelle des Fa­ denhalterohres eine bekannte Fadenspeichertrommel zu verwen­ den. Jedoch besteht die Gefahr, daß nach dem Anlaufen der Schußfaden-Vorbereitungsstation und bis diese ihren normalen Betriebszustand erreicht, ein unvollkommen texturierter Schußfaden der Webmaschine zugeführt wird. Demgemäß können am Anfang des Webvorgangs Fehlerstellen im Gewebe auftreten, wenn die Vorbereitungsstation und die Webmaschine gleichzeitig in Betrieb gesetzt werden. Folglich ist die Ver­ wendung eines Fadenhalterohres erforderlich. Bisher ist kein Verfahren zum Inbetriebsetzen einer Direktwebanlage, die mit Fadenspeichertrommeln versehen ist, und bei der Abfallfäden zur rechten Zeit beseitigt werden, vorgeschlagen worden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben ei­ ner Anlage zum direkten Weben sowie eine hierbei einsetzbare Schußfaden-Vorberei­ tungsstation vorzusehen, die mit Fadenspeichertrommeln versehen ist und bei der nur einwandfrei bearbeitete Schußfä­ den der Webmaschine zugeführt werden, um eine Bildung von Fehlerstellen im Gewebe zu vermeiden.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Patentansprüchen 1 und 5.
Die Schußfaden-Vorbereitungsstation wird unabhängig von der Webmaschine in Betrieb gesetzt und ein fehlerhafter Schußfaden wird an der Fadenspeichertrommel vorbeigeführt, ohne auf diese aufgewickelt zu werden, um als Abfallfaden be­ seitigt zu werden, so lange bis die Vorbereitungsstation ihren normalen Betriebszustand erreicht hat. Danach wird der Schußfaden zum Speichern auf die Fadenspeichertrommel aufgewickelt, wonach die Webmaschine in Betrieb gesetzt wird.
Anhand der Figuren wird die Erfindung an bevorzugten Ausfüh­ rungsformen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 Eine Perspektivansicht einer Direktwebanlage, bei der das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar ist;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer in der Direktwebanlage der Fig. 1 verwendeten Fadenspeichertrommel;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer Fadenspeichertrommel;
Fig. 4 einen Funktionsablaufplan zur Erläuterung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Inbetriebsetzen einer Direktwebanlage;
Fig. 5 ein Blockdiagramm zur Erläuterung eines Verfah­ rens zum lnbetriebsetzen einer Direktwebanlage;
Fig. 6 eine Vorderansicht einer mit einem Fadenhalterohr versehenen Direktwebanlage;
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer Verfahrens­ weise zum Erfassen der Länge eines in ein Webfach einer Webmaschine eingetragenen Schußfadens;
Fig. 8 einen Querschnitt entlang der Linie X-X der Fig. 6;
Fig. 9 eine Seitenansicht eines Zuführwalzenpaares einer Direktwebanlage;
Fig. 10 eine Draufsicht auf eine Betätigungseinrichtung zum Öffnen oder Schließen von Zuführwalzenpaaren;
Fig. 11 eine Seitenansicht zur Darstellung eines Zuführ­ walzenpaares im geöffneten Zustand;
Fig. 12 eine Perspektivansicht einer Direktwebanlage, die zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Direkt­ webverfahrens geeignet ist;
Fig. 13a, 13b u. 13c graphische Darstellungen zu Erläuterung von Änderungen der Bearbeitungsbedingungen in einer Schußfaden-Vorbereitungsstation und deren Auswirkungen und
Fig. 14a, 14b u. 14c Darstellungen einer Schußfaden-Vorbereitungsstation.
Nachstehend wird unter Bezugnahmen auf die Fig. 6, 7 und 8 eine Anlage zum direkten Weben erläutert.
In der Fig. 6 sind mehrere Schaftrahmen 3 in senkrechter Rich­ tung bewegbar zwischen Gestellwänden 2 einer Webmaschine 1 angeordnet. Eine Düse 4 zum Eintragen eines Schußfadens Y in ein von den Schaftrahmen 3 gebildetes Fach ist an einem der Gestellwände 2 befestigt. Eine Schußfaden-Vorbereitungssation 5 ist neben der Webma­ schine 1 installiert. An einer Seite der Webmaschine 1 sind in der Nähe des Auslasses der Düse 4 eine Schere oder Schneideinrichtung 45 für den Schußfaden Y und ein Abfallansaugrohr 46 zum Absaugen von Schußfadenabfall zu Anfang des Webbetriebs angeordnet. Ein Greifer 44 und ein mit einem Fadenhalterohr 43 verbundener Abfallbehälter 47 sind an einem Gehäuse 6 der Vorbereitungsstation 5 vorgesehen.
Die Station 5 weist eine erste Zu­ führeinrichtung mit zwei hinteren Zuführwalzenpaaren, die je­ weils eine hintere Antriebswalze 7a und 7b umfassen, und eine zweite Zuführeinrichtung mit einem vorderen Zuführwalzenpaar auf, das eine vordere Antriebswalze 8 umfaßt, wobei die Zu­ führeinrichtungen an der Oberfläche einer schrägen oberen Wand des Gehäuses 6 angeordnet sind. Gesehen in Schußfaden­ laufrichtung ist die zweite Zuführeinrichtung nach der ersten Zuführeinrichtung angeordnet. Eine Bearbeitungseinrichtung 9 zum Bearbeiten des Schußfadens Y ist zwischen den beiden Zu­ führeinrichtungen angeordnet. Die beiden hinteren Antriebs­ walzen 7a und 7b sind jeweils am Ende einer Welle 12 befe­ stigt und koaxial miteinander ausgerichtet, so daß sie unab­ hängig voneinander drehbar sind, um jeweils einen Faden Y1 bzw. Y2 zuzuführen. Die beiden Wellen 12 werden jeweils von einem Motor M1 bzw. M2 über Laufräder und Laufriemen ange­ trieben. Die vordere Antriebswalze 8 zum Zuführen eines Schußfadens Y zur Düse 4 der Webmaschine 1 ist auf einer Welle 13 angeordnet, die von einem Motor M3 über Laufräder und einen Laufriemen angetrieben wird.
Wie in der Fig. 8 dargestellt stehen Andruckwalzen 13, die an Schwenkarmen 12 drehbar gelagert sind, mit den Walzen 7a, 7b und 8 in Eingriff, um zwei Fäden Y1 und Y2 bzw. den Schußfaden Y einzuklemmen. Die Bearbeitungseinrich­ tung 9 ist zur Ausführung eines Texturiervorgangs zum wahl­ weisen Erzeugen von nicht streckbaren texturierten Garnen oder Fäden oder Schlingen-Garnen bzw. Fäden ausgelegt. Die Bearbeitungseinrichtung 9 kann eine zum Falschdrallen oder Dublieren ausgelegte sein. Die Fäden Y1 und Y2, z. B. Fila­ mentfäden, werden jeweils von einer von zwei Fadenspulen P1 und P2, die jeweils von einem hinter dem Gehäuse 6 angeordne­ ten Ständer 10 bzw. 11 der Bearbeitungseinrichtung 9 getragen werden, zugeführt. Ein Sauggebläse 48 ist an dem mit dem Fa­ denhalterohr 43 verbundenen Abfallbehälter 47 angeschlossen.
Nachstehend wird die Funktionsweise der Anlage zum Direktwe­ ben beschrieben. Nach dem Inbetriebsetzen der in der Fig. 6 dargestellten Vorbereitungsstation 5 drehen sich die hinteren Antriebswalzen 7a und 7b, um die Fäden Y1 und Y2 von den Fadenspulen P1 bzw. P2 abzuwickeln und der Bearbeitungseinrichtung 9 zuzuführen, die z. B. einen nicht streckbaren texturierten Faden herstellt, der von der vorderen Antriebswalze 8 der Düse 4 der Webmaschine 1 zu­ geführt wird. Die jeweiligen Drehgeschwindigkeiten der hinte­ ren Walzen 7a und 7b und der vorderen Walze 8 werden entspre­ chend der Webgeschwindigkeit der Webmaschine 1 und der Art des von der Bearbeitungseinrichtung 9 herzustellenden Schuß­ fadens Y eingestellt. Der Greifer 44 und die Düse 4 werden synchron mit dem Betrieb der Webmaschine 1 gesteuert. Während der Greifer 44 geschlossen ist, wird eine Länge des Schußfa­ dens Y im Fadenhalterohr 43 zurückgehalten. Der Greifer 44 wird geöffnet und Druckluft wird der Düse 4 zugeführt, um den im Fadenhalterohr 43 zurückgehaltenen Schußfaden Y einzutragen. Die jeweiligen Drehgeschwindigkeiten der Walzen 7a, 7b und 8 werden in der Weise bestimmt, daß die Länge des im Fadenhalterohr 43 gehaltenen Schußfadens Y der Schußfadenlänge entspricht, die in einem Webzyklus einzutra­ gen ist. Nach Beendigung des von Düse 4 ausgeführten Schuß­ eintrags wird der Greifer 44 geschlossen und die Schneidein­ richtung 45 betätigt. Ein am Abfallabsaugrohr 46 befindliches, in zwei Stellungen bringbares Ventil ist während der Zeitdauer zwischen dem In­ betriebsetzen der Station 5 und dem der Webmaschine 1 oder einem Zeitpunkt unmit­ telbar davor geöffnet, um ein Absaugen der der Düse 4 zugeführten Schußfäden Y über das Abfallabsaugrohr 46 in den Abfallbehälter 47 zu ge­ statten. Nach dem lnbetriebsetzen der Webmaschine 1 wird das Ventil am Abfallansaugrohr 46 geschlossen, und es wird eine vorbestimmte Länge des im Fadenhalterohr 43 zurückgehaltenen Schußfadens Y bei jedem Webzyklus in das aus Kettfäden gebil­ dete Fach eingetragen.
Die Anlage zum Direktweben hält den Schußfaden Y in schwebend im Fadenhalterohr 43, während der Greifer 44 geschlossen ist. Es besteht somit die Gefahr, daß ein hoch­ texturierter Faden oder ein Taslangarn (hochbauschiges Garn) im Fadenhalterohr 43 kringelt. Demgemäß wird es vorgezogen, anstelle des Fadenhalte­ rohres 43 eine bekannte Fadenspeichertrommel zu verwenden. Es ist jedoch möglich, daß nach der Inbetriebnahme der Station 5 und ehe diese einen gleichmäßigen und stabilen Betriebszustand erreicht, ein unvollkommen textu­ rierter Schußfaden Y der Webmaschine 1 zugeführt wird. Demge­ mäß entstehen am Anfang des Webvorganges Fehler im Gewebe, wenn die Station 5 und die Web­ maschine 1 in Betrieb gesetzt werden. Aus diesem Grund ist das Abfallansaugrohr 46 erforderlich.
Nachstehend wird unter Bezugnahme auf die Figuren eine erste bevorzugte Ausführungsform eines Verfahrens zum Inbetriebset­ zen einer Direktwebanlage beschrieben. Zuerst wird jedoch eine Direktwebanlage, bei der das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar ist, unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 3 be­ schrieben, in denen Bauteile, die denen der in den Fig. 6, 7, und 8 gezeigten bekannten Direktwebanlage entsprechen, mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, so daß von einer Wiederholung deren Beschreibung abgesehen werden kann. Die in der Fig. 1 dargestellte Direktwebanlage unterscheidet sich von der in den Fig. 6 und 7 gezeigten darin, daß anstelle des Fadenhalterohres 43 Fadenspeichertrommeln verwendet werden. Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, ist die Direktwebanlage mit zwei Düsen 4 versehen. Die Direktwebanlage ist auch mit zwei Bearbeitungssystemen A und B versehen, welche zwei Fäden oder Garne gleichzeitig bearbeiten.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, werden drehbare Fadenspei­ chertrommeln 15 von einem Motor M4 über Laufriemen und Lauf­ räder angetrieben. Eine Steuerschaltung 14 steuert die jeweiligen Geschwindigkeiten der Motore M1 bis M4.
Die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht einer der Fadenspeicher­ trommeln 15. Die Fadenspeichertrommel 15 weist einen Flansch 15a, einen Körper 15b und eine Nut 15c auf. Eine Andruckrolle 15d wird gegen den Umfang des Flansches 15a angedrückt, um die Trommel 15 anzutreiben Der Schußfaden Y wird von einer in einem Zwischenraum zwischen dem Umfang der Trommel 15 und einer Abdeckung 15e erzeugten Luftströmung in der Nut 15c festgehalten. Wenn der Greifer 44 geöffnet wird, wird der Schußfaden Y vom Körper 15b abgewickelt. Da der Schußfaden Y auf dem Körper 15b aufgewickelt ist, kringelt er nicht.
Die Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer Trom­ mel 16 mit einem rotierenden Fadenführer. Die Trommel 16 ist mit einem Flansch 16a, einem Körper 16b und einer Nut 16c versehen und wird von einem Magneten 16d in stationärem Zustand gehalten. Der Fadenführer 16e umfaßt ein drehbares Rohr, dessen Achse mit der Achse der Trommel 16 fluchtet. An diesem Teil schließt sich ein im rechten Winkel abgeboge­ ner Teil an, der in Radialrichtung des Flansches 16a ver­ läuft. Am Ende dieses Teiles ist der Endteil des Rohres wie­ der im rechten Winkel abgebogen und umgreift den Rand des Flansches 16a. Der drehbar gelagerte Teil des Rohres des Fa­ denführers 16e wird von einem Motor M4 in Drehung gesetzt, so daß das Ende des Rohres den Rand des Flansches 16a umläuft, um einen Schußfaden Y auf den Kör­ per 16b zu wickeln. Der Schußfaden Y wird mit mehreren Haltestiften 16f in der Nut 16c gehalten. Die Haltestifte 16f werden von Solenoiden 16g betätigt. Die Länge des bei einem Webzyklus vom Körper 16b abzuwickelnden Schußfadens Y wird durch Ändern der Anzahl gleichzeitig betätigter Solenoide 16g eingestellt.
Nachstehend wird anhand des Funktionsablaufplans der Fig. 4 eine Verfahrensweise zum Inbetriebsetzen der Direktwebanlage erläutert. Dabei wird zunächst zu einem Zeitpunkt A0 die Station 5 in Betrieb gesetzt. Diese erreicht ihre normale Betriebsge­ schwindigkeit zum Zeitpunkt A1. Während des Zeitintervalls zwischen dem Zeitpunkt A1 und einem eine vorbestimmte Zeit­ dauer nach dem Zeitpunkt A1 liegendem Zeitpunkt A2 werden die Greifer 44 (Fig. 2) geöffnet und es wird Luft aus den Düsen 4 gestrahlt, so daß die Schußfäden Y nicht auf die Körper 15b aufgewickelt, sondern in das Abfallansaugrohr 46 ge­ saugt werden. In der Fig. 4 stellt eine schraffierte Fläche die Menge an Schußfäden dar, die in das Abfallansaugrohr 46 gesaugt werden. Zum Zeitpunkt A2 (Fig. 4) werden die Greifer 44 geschlossen und die Schußfäden Y zum Speichern auf die Trommel 15 aufgewickelt. Die Fläche eines in der Fig. 4 zwischen dem Zeitpunkt A2 und einem Zeitpunkt A4 liegenden Rechteckes stellt die Menge an Schußfäden dar, die für den ersten Schußeintrag auf jede Trommel 15 aufgewickelt worden ist, wobei A4 den Zeitpunkt des Schußein­ trags darstellt. Dagegen wird die Webmaschine 1 zu einem Zeitpunkt B0 mit einer zeitlichen Verzögerung t1 zum Zeitpunkt A0 der Station 5 in Betrieb gesetzt. Die Webmaschine 1 erreicht eine normale Betriebsgeschwindigkeit zum Zeitpunkt B1. Die Verzögerung t1 wird derart bestimmt, daß ein Zeitpunkt B2, der eine vorbestimmte Zeitspanne nach dem Zeitpunkt B1 liegt, mit dem Zeitpunkt A4 zusammenfällt, zu dem eine erfor­ derliche Länge des Schußfadens Y auf jeder Trom­ mel 15 gespeichert worden ist. Die Verzögerung t1 wird von einer Zeitschaltung gesteuert und die Webmaschine 1 wird nach der Verzögerung t1 in Betrieb gesetzt. Auf diese Weise werden nach dem lnbetriebsetzen der Webmaschine 1 dieser nur vollkommen texturierte Schußfäden Y zugeführt. An der Trommel 16 werden alle Hal­ testifte 16f zurückgehalten, so daß die Schußfäden Y vom Ab­ fallansaugrohr 46 abgesaugt werden können, bis der normale Betriebszustand der Station 5 er­ reicht worden ist. Danach werden die Haltestifte 16f mit der Trommel 16 in Ein­ griff gebracht, so daß der Schußfaden Y auf der Trommel 16 gespeichert wird.
Eine Steuerung zur Durchführung des Verfahrens zum Inbetrieb­ setzen der Direktwebanlage wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 5 beschrieben. Dargestellt sind die Steuerschal­ tung 14 für die Station 5, eine Steu­ erschaltung 17 für die Webmaschine 1, die Trom­ mel 15 und der Greifer 44. Bearbeitungsbedingungen ein­ schließlich der Fadenlaufgeschwindigkeit werden vorher in die Steuerschaltung 14 eingegeben. Die Steuerschaltung 17 für die Webmaschine 1 er­ hält ein Startsignal und ein Webgeschwindigkeitssignal über Leitungen f1 und f2 von der Steuerschaltung 14 und führt die Steuerung aufgrund der erhaltenen Signale durch, um einen Stillstandswinkel zu bestimmen und einen Zyklus zum Beseiti­ gen von Abfallfaden durchzuführen. Die Steuerschaltung 17 der Webmaschine 1 sendet ein Abfallsammelsignal über eine Leitung f3 an die Steuerschaltung 14 der Station 5, um dieser mitzuteilen, daß die Webmaschine 1 be­ triebsbereit ist. Die Steuerschaltung 17 der Webmaschine 1 gibt über eine Leitung f4 ein Signal an die Steuer­ schaltung 14 der Station 5 ab. Die Steuerschaltung 14 gibt über eine Leitung f5 ein Steuersignal für die Aufwickelgeschwindigkeit ab, um die Drehgeschwindig­ keit der Trommel 15 zu steuern und gibt über eine Leitung f6 ein Steuersignal für den Greifer 44 ab. Die Steuerschaltung 17 der Webmaschine 1 gibt über eine Leitung f7 ein Taktsteuersignal ab, um den Greifer 44 zu steuern. Die in der Fig. 4 dargestellte Inbetriebsetzung er­ folgt lediglich durch die Eingabe eines Startsignals an die Steuerschaltung 14 für die Station 5 über eine Leitung f8.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betätigen der Direkt­ webanlage erfolgt ein Inbetriebsetzen der Trom­ mel 15 bzw. 16 in Verbindung mit dem Inbetriebsetzen der Station 5, d. h. daß während der An­ laufzeit der Station 5 ein unvollständig bearbeiteter Schußfaden an der Trommel 15 bzw. 16 vorbeigeführt wird. Nachdem die Station 5 ihren normalen Betriebszustand erreicht hat, wird Schußfaden auf der Trommel 15 bzw. 16 aufgewickelt und die Webmaschine 1 in Betrieb gesetzt. Auf diese Weise wird nur ein vollkommen bearbeiteter Schußfaden Y der Webmaschine 1 zugeführt, auch wenn die Direktwebanlage mit einer Fadenspeichertrommel 15 oder 16 anstelle des Fadenhal­ terohres 43 zum Verhindern einer Bildung von Webfehlern im Gewebe versehen ist.
Wie aus der Fig. 7 ersichtlich ist, sind zwei Fadendetektoren 49 und 50 zum Erfassen des vorderen Endes eines eingetragenen Schußfadens Y am Fachausgang der Webmaschine 1 hintereinander vorgesehen. Wenn der Schußfaden Y in angemessener Länge eingetragen worden ist, schaltet sich der Fadendetektor 49 ein (der Schußfaden Y wird erfaßt) und der Fadendetektor 50 bleibt ausgeschaltet (der Schußfaden Y wird nicht erfaßt). Wird eine nicht ausreichende Länge des Schuß­ fadens Y eingetragen, bleiben beide Fadendetektoren 49 und 50 ausgeschaltet und es wird die Geschwindigkeit der Station 5 er­ höht und umgekehrt.
Da sich die Geschwindigkeit der Station 5 entsprechend der Länge des eingetragenen Schußfadens Y ändert, muß die Aufwickelgeschwindigkeit der Trommel 15 oder 16 entsprechend der Änderung der Betriebsgeschwindigkeit der Zuführwalzen geändert werden. Hinzu kommt, daß die Station 5 keinen gleichmäßigen Schußfaden Y bereitstellen kann, wenn die Aufwic­ kelgeschwindigkeit der Trommel 15 oder 16 rasch geändert werden muß, weil Unterschiede zwischen der Trägheit der Zuführwalzen und der Trommel 15 oder 16 be­ stehen. Demgemäß wird bei einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ein Verfahren zum Betätigen einer Direktwebanlage vorgesehen, bei der eine Trommel verwendet wird, mit der die Direktwebanlage in der Weise steuerbar ist, daß ein Schußfaden Y gleichmäßiger Qualität geliefert wird.
Bei einer zweiten Ausführungsform eines Verfahrens zum konti­ nuierlichen Betätigen einer Direktwebanlage, die eine Kombi­ nation einer Düsen-Webmaschine und einer Station umfaßt, die mit einer Bear­ beitungseinrichtung, Zuführwalzen, die hinter der Bearbei­ tungseinrichtung angeordnet sind, und Trommeln versehen ist, werden die Zuführwalzen der Station mit konstanter Geschwindigkeit betrieben und die Trommeln werden synchron mit den Zuführwal­ zen bei einer Aufwickelgeschwindigkeit betrieben, welche ge­ ringfügig höher als die Zuführgeschwindigkeit der Zuführwal­ zen ist.
Werden die Zuführwalzen mit konstanter Geschwindigkeit betrieben, ist die Bearbei­ tungsgeschwindigkeit der Station kon­ stant. Die Länge des in einem Webzyklus einzutragenden Schuß­ fadens wird von den Trommeln eingestellt. Da die Aufwickelgeschwindigkeiten der Trommeln gering­ fügig größer als die Zuführgeschwindigkeiten der Zuführwalzen sind, ist das Aufwickeln einer angemessenen Länge an Schuß­ faden auf jeder Trommel gewährleistet.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, werden die Trommeln 15 vom Motor M4 über Laufriemen und Laufrä­ der angetrieben. Die Steuerschaltung 14 steuert die Motore M1 und M2 zum Antreiben der hinteren Antriebswalzen 7a und 7b und den Motor M3 zum Antreiben der vorderen Antriebswalze 8 in synchronem Betrieb. Die jeweiligen Geschwindigkei­ ten der Walzen 7a und 7b und der Walze 8 sind konstant. Die Steuerschaltung 14 steuert den Motor M4 in der Weise, daß die Aufwickelgeschwindigkeiten der Trom­ meln 15 geringfügig größer (+3% bis +5%) sind als die Geschwindigkeiten der entsprechenden vorde­ ren Walze 8. Demgemäß werden die Schußfäden in straffem Zustand auf die Trommel 15 gewickelt. Da die Geschwindigkeiten der vorderen Antriebswalze 8 und der Trommeln 15 konstant sind und die Geschwindigkeiten nicht entsprechend der Länge des Schußfa­ dens geändert werden, unterliegt die Zugkraft oder Fadenspan­ nung der Schußfäden keinen Schwankungen, die auf die unter­ schiedlichen Trägheiten der vorderen Walze 8 und der entspre­ chenden Trommeln 15 zurückführbar sind.
Eine Steuerung zur Durchführung des Verfahrens zum Betätigen der Direktwebanlage, wenn diese mit der Trommel 15 versehen ist, wird nachstehend unter Bezug­ nahme auf die Fig. 5 beschrieben. Dargestellt sind die Steu­ erschaltung 14 für die Station 5, eine Steuerschaltung 17 für die Webmaschine 1, die Trommel 15 und der Greifer 44. Bearbeitungsbedingungen bzw. -daten, einschließlich der Fadenlaufgeschwindigkeit, werden vorher in die Steuerschaltung 14 für die Station 5 eingegeben. Die Steuerschaltung 17 für die Webmaschine 1 erhält ein Startsignal und ein Webge­ schwindigkeitssignal über Leitungen f1 und f2 von der Steuer­ schaltung 14 und führt die Steuerung aufgrund der erhaltenen Signale durch, um einen Stillstandswinkel zu bestimmen. Die Steuerschaltung 17 der Webmaschine 1 sendet über eine Leitung f4 ein Stopsignal an die Steuerschaltung 14. Diese gibt über eine Leitung f5 ein Steuersignal für die Aufwickelgeschwin­ digkeit ab, um die Drehgeschwindigkeit der Trom­ mel 15 zu steuern, und gibt über eine Leitung f6 ein Steuersignal für den Greifer 44 ab, um den Greifer 44 zum Öffnen oder zum Schließen zu steuern, und gibt über eine Lei­ tung f3 ein Taktsteuersignal ab, um die Länge des für einen Webzyklus bzw. Schußeintrag zuzuführenden Schußfadens Y einzustel­ len. Die Steuerschaltung 17 der Webmaschine 1 gibt über eine Leitung f7 ein Zeitsteuersignal ab, um den Grei­ fer 44 in der Weise zu steuern, daß dieser synchron mit dem Webvorgang arbeitet. Nachdem die Steuer­ schaltung 14 von einem über eine Leitung f8 erhaltenen Startsignal in Tätigkeit ge­ setzt worden ist, wird die Station 5 einschließlich der Vorderwalzen und der Trommeln 15 mit konstanter Betriebsgeschwindigkeit betrieben.
Bei der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah­ rens zum Betätigen der Direktwebanlage werden die Zuführwal­ zen der Station 5 mit konstanter Geschwindigkeit betrieben und die Trommel 15 wird bei einer Geschwindigkeit betrieben, die ge­ ringfügig höher als die Zuführgeschwindigkeit der Zuführwalze ist, um den Schußfaden Y auf die Trommel 15 aufzuwickeln. Demgemäß kann die Station 5 gleichmäßig arbeiten, und es kann ein gleich­ förmiger Schußfaden Y der Webmaschine 1 zugeführt werden.
Nachstehend wird eine weitere Ausführungsform einer Station beschrieben, welche mit einem ver­ besserten Antrieb versehen ist.
Bei dieser Ausführungsform sind die Zuführwalzen so ausgebildet, daß mehrere Zuführwalzenpaare, die sich quer über einen kastenar­ tigen Rahmen erstrecken, in dem eine Düse zum Texturieren ei­ nes nicht streckbaren Fadens oder eine ähnliche Einrichtung untergebracht ist, aus Kombinationen von jeweils einer An­ triebswalze und einer Andruckwalze bestehen, wobei die An­ druckwalzen in oder außer Berührung mit den Antriebswalzen bringbar sind und die Zuführwalzen mit einer Betätigungsein­ richtung versehen sind, mit der die Andruckwalzen mehrerer Zuführwalzenpaare gleichzeitig geöffnet oder geschlossen wer­ den können.
Bei dieser Ausführungsform werden mehrere Zuführwalzen ledig­ lich durch das Betätigen des Antriebs durch eine Bedienungs­ person gleichzeitig geöffnet oder geschlossen.
In der Seitenansicht der Fig. 9 ist ein Zuführwalzenpaar die­ ser Ausführungsform dargestellt. Die Figur zeigt den Aufbau eines Satzes Zuführwalzen, wobei andere Zuführwalzen von gleicher Bauart sind. Ein Arm 18 ist an einer Achse 17 schwenkbar gelagert, die an einem Bügel 16 befestigt ist. Ein Teil 18a des Armes 18 erstreckt sich in einer Richtung von der Achse 17 hinweg, während ein anderer Teil 18b des Armes 18 sich in einer anderen Richtung von der Achse 17 hinweg er­ streckt. Am Teil 18a ist eine Andruckwalze 13 drehbar gela­ gert und am anderen Teil 18b ist eine Rolle 19 be­ festigt. Am Bügel 16 ist eine Nockenplatte 21 an einem Zapfen 20 schwenkbar gelagert. Die Nockenplatte 21 ist mit drei Aus­ schnitten 21a, 21b und 21c zum Aufnehmen der Rolle 19 versehen, und wird von einer Feder 22 in einer Schwenkrichtung, entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt gehalten (Fig. 9). Befindet sich die Rolle 19 im Ausschnitt 21a, wird durch die Feder 22 ein Druck auf die Andruckwalze 13 ausgeübt. Durch die hohle Achse 17 ist eine Drehwelle 23 hindurchgeführt, an deren außerhalb der Achse 17 befindlichem Teil ein Hebel 24 befestigt ist. Wird der Hebel 24 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt, schlägt dieser gegen die Rolle 19 an und ver­ schiebt dieses unter Verschwenken der Nockenplatte 21 in den Ausschnitt 21b.
In der Fig. 10 sind insgesamt 8 Andruckwalzen 13 dargestellt, die in drei Reihen nebeneinander angeordnet sind (3 + 3 + 2 Andruckwalzen). Jede der Andruckwalzen 13 ist mit einem Hebel 24 versehen. An einem Ende jeder der für eine Reihe von An­ druckwalzen 13 vorgesehenen durchgehenden Drehwelle 23 ist ein Hebel 25 befestigt. Die Hebel 25 sind mit einer Verbin­ dungsstange 26 verbunden. An einem Ende der Verbindungsstange 26 befindet sich ein Betätigungszylinder 27, an dessen Kolben die Verbindungsstange 26 befestigt ist. Über ein Schaltventil 28 wird der Kolben des Betätigungszylinders 27 aus diesem herausgefahren oder in diesen hineingezogen. Das Schaltventil 28 wird mittels eines Druckknopfes 29 betätigt.
Die Funktionsweise der vorstehend beschriebenen Zuführwalzen wird später beschrieben. In der Fig. 10 ist der Kolben aus dem Betätigungszylinder 27 in der Richtung herausgefahren und der Hebel 24 ist von der Rolle 19 hinweg bewegt worden (Fig. 9). Auf die An­ druckwalze 13 wirkt die Kraft der Feder 22 über den Aus­ schnitt 21a. Wenn bei einem Anlaufen der Station ein Schußfaden abgezogen und zugeführt wird, wird das Schaltventil 28 von dem in der Fig. 10 dargestellten Druck­ knopf 29 betätigt, wonach der Kolben in den Betätigungszylin­ der 27 in Richtung zurückgezogen wird. Der Hebel 24 ver­ schiebt die Rolle 19 in den Ausschnitt 21b (Fig. 11), wobei die Andruckwalze 13 freigegeben wird. In diesem Betriebszustand wird das Schalt­ ventil 28 mittels des in der Fig. 10 dargestellten Druck­ knopfes 29 betätigt und der Kolben des Betätigungszylinders 27 in Richtung ausgefahren, so daß der Hebel 24 im Uhr­ zeigersinn verschwenkt und von der Rolle 19 wegbe­ wegt wird. Durch die Feder 24 wird die Rolle 19 in den Ausschnitt 21a zurückbewegt, wobei die An­ druckwalze 13 betätigt wird. Auf diese Weise werden alle Zuführwalzen­ paare durch Betätigen des Druckknopfes 29 geöffnet oder ge­ schlossen und es wird die Arbeit der Bedienungsperson im Ver­ gleich zu der im Stand der Technik erforderlichen reduziert, bei der jedes der Zuführwalzenpaare einzeln geöffnet oder ge­ schlossen werden muß und die Möglichkeit besteht, Zuführwal­ zenpaare versehentlich offen zu lassen.
Wie in der Fig. 9 dargestellt, ist ein Endteil 18c des Teils 18a des Armes 18 als Griff ausgebildet. Der Endteil 18c ist anhebbar, wobei die Rolle 19 in den Ausschnitt 21c eingeführt wird, mit dem Ergebnis, daß die Feder 22 so wirkt, daß die Rolle 19 im Ausschnitt 21c gehalten und der Zustand, bei dem die Andruck­ walze 13 freigegeben worden ist, beibehalten wird. Danach wird der Endteil 18c des Armes 18 mit der Hand nach unten ge­ drückt, wobei die Andruckwalze in ihren Zustand zurück ge­ bracht wird, in dem sie einen Andruck ausübt.
In der Fig. 1 bezeichnet das Bezugszeichen 15 eine Trommel, die über einen Laufriemen und ein Lauf­ rad von einem gemeinsamen Motor M4 antreibbar ist. Die Steuerschaltung 14 steuert die Drehzahlen jeder der Motoren M1 bis M4. Sie kann mit ei­ nem Zentralcomputer zusammenwirken. Sind Stationen A und B vorgesehen, werden Zuführwalzenpaare angeordnet, die jeweils aus einer hinteren Antriebswalze und einer hinteren Andruckwalze bzw. einer vorderen Antriebswalze und einer vor­ deren Andruckwalze bestehen und vorgesehen sind für jeden von vier zugeführten, zu bearbeitenden Fäden Y1A bis Y1B sowie für die zwei bearbeiteten Schußfäden. Auf diese Weise werden sechs Zuführwalzenpaare benötigt, die jeweils geöffnet oder geschlossen werden können. Da das Öffnen und Schließen der einzelnen Walzenpaare mühsam ist und die Möglichkeit besteht, daß Walzenpaare geöffnet bleiben, ist es zweckmäßig, die Be­ tätigungseinrichtung dieser Ausführungsform zu verwenden, bei der die Walzenpaare alle gleichzeitig geöffnet oder geschlos­ sen werden können.
Die Zuführwalzen die­ ser Ausführungsform sind in der Weise ausgebildet, daß meh­ rere Zuführwalzenpaare, die sich quer über einen kastenarti­ gen Rahmen erstrecken, in dem eine Düse zum Texturieren eines nicht streckbaren Fadens untergebracht ist, jeweils aus einer Kombination einer Antriebswalze und einer Andruckwalze beste­ hen, wobei die Zuführwalzenpaare geöffnet oder geschlossen werden können, das heißt, daß die Andruckwalzen in oder außer Berührung mit den Antriebswalzen bringbar sind, und wobei eine Betätigungseinrichtung vorgesehen ist, mit der die An­ druckwalzen mehrerer Zuführwalzenpaare gleichzeitig in oder außer Berührung mit den Antriebswalzen bringbar sind. Mehrere Zuführwalzenpaare können gleichzeitig lediglich durch das Be­ tätigen der Betätigungseinrichtung durch eine Bedienungsper­ son gleichzeitig geöffnet oder geschlossen werden, so daß die Arbeit der Bedienungsperson verringert und die Möglichkeit ausgeschlossen wird, daß einige der Zuführwalzenpaare geöffnet bleiben.
Nachstehend wird eine Station unter Bezug­ nahme auf die Fig. 14a, 14b und 15c beschrieben. Die Fig. 14a und 14b stellen eine Draufsicht bzw. eine Seitenan­ sicht der Station 9 dar. Diese weist ein Gehäuse, das mit einem Deckel 9a verse­ hen ist, und eine entlang der Mittelachse des Gehäuses mit ihrer Achse senkrecht zur Mittelachse des Gehäuses angeord­ nete Texturierdüse 36 für einen nicht streckbaren Faden auf. Zwischen einer ersten Fadenführung 31 und der Texturierdüse 36 ist eine Sprühdüse 38 für Wasser zwecks Be­ feuchtung des einen Kernfaden bildenden Fadens Y1 angeordnet. Der Faden Y1 wird von der ersten Fadenführung 31 in der Weise geführt, daß er die Sprühdüse 38 durchläuft. Der Faden Y2 wird von einer dritten Fadenführung 33 so geführt, daß er durch einen Fadeneinlaß 36a in die Texturierdüse 36 eintritt. Druckluft wird durch einen Lufteinlaß 36c in die Texturierdüse 36 eingeblasen, um den Faden Y2 um den anderen Faden Y1 herumzuwinden und einen nicht streckbaren, textu­ rierten Faden Yt zu bilden. Der auf diese Weise gebildete, texturierte Faden Yt wird über einen Fadenauslaß 36b aus der Texturierdüse 36 geliefert (Fig. 14c). Der texturierte Faden Yt verläßt die Station 9 über eine fünfte Fadenführung 35. Wie in der Fig. 14b dargestellt, führen ein Wasserrohr 39, ein Druckluftrohr 40, das an den Lufteinlaß 36c der Texturierdüse 36 entfernbar angeschlossen ist, und ein Abflußrohr 41 durch den Boden des Gehäuses der Station 9. Falls erforderlich, kann diese mit einer Verschlingungsdüse zum Erzeugen eines Schlingen-Fadens anstelle der Texturierdüse 36 versehen sein. Dabei werden die Fäden Y1 und Y2 jeweils von der ersten Faden­ führung 31 und einer zweiten Fadenführung 32 der Verschlin­ gungsdüse zugeführt, wobei ein Schlingen-Faden über eine vierte Fadenführung 34 ge­ liefert wird.
Wie vorstehend erwähnt, ist die Direktwebanlage, die eine Station in Kombination mit einer Web­ maschine umfaßt, zur Gewebeherstellung in kurzzyklischer Pro­ duktion vorgesehen, bei der eine Vielzahl von Produkten je­ weils in geringen Mengen hergestellt werden. Da die Station Schußfäden einer einzigen Art er­ zeugt, kann nur Uni-Gewebe erzeugt werden. Es ist jedoch nicht möglich, die Station mit der Webmaschine voll auszunutzen, wenn nur Gewebe mit einer einzigen Art von Schußfäden gewebt werden. Diese Ausführungsform der Er­ findung ergab sich aufgrund von Kenntnissen, die durch ein Studium der Anwendungsmöglichkeiten der Direktwebanlage zum Weben von Strukturstoff oder verzierter Ware erhalten wurde.
Demgemäß ist diese Ausführung der Erfindung dazu vorgesehen, das Anwendungsgebiet einer Direktwebanlage zu vergrößern und ein Direktwebverfahren vorzusehen, mit dem während des Web­ vorgangs einfach und wahlweise die Farbe des Schußfadens des Gewebes variierbar ist. Ein Direktweb­ verfahren dieser Ausführungsform, welches sich einer Station zum Bearbeiten von Fäden mehrerer Arten in Kombination mit einer Düsen Webmaschine bedient, ermöglicht das Variieren von Bearbeitungsbedingungen während des Webvorganges, so daß in Kettrichtung des Gewebes Änderungen des Mu­ sters einschließlich Farbvariationen einbringbar sind.
Werden zwei Fäden verschiedener Farben der Station mit jeweils verschiedener Voreilung zugeführt, un­ terscheiden sich die Farben der beiden Fäden je nach dem Vor­ eilverhältnis. Die Farben der Schußfäden werden durch Ändern der Voreilverhältnisse während des Webvorganges variiert, um ein Gewebe herzustellen, das in Kettrichtung Ände­ rungen seiner Farben aufweist.
Zuerst wird eine Direktwebanlage, die zum Durchführen des er­ findungsgemäßen Direktwebverfahrens geeignet ist, unter Be­ zugnahme auf die Fig. 12 beschrieben, in der Bauteile, die denen der in den Fig. 6 und 8 dargestellten Direktweban­ lage gemäß dem Stand der Technik gleich sind oder entspre­ chen, mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, wobei de­ ren nochmalige Beschreibung entfallen kann. Die in der Fig. 12 dargestellte Direktwebanlage unterscheidet sich von der in den Fig. 6 und 8 dargestellten darin, daß Trommeln anstelle des Fadenhalterohres verwendet werden. Wie aus der Fig. 12 ersichtlich ist, ist die Direktwebanlage mit zwei Düsen 4 versehen. Die Direktwebanlage ist mit zwei Stationen A und B versehen, welche zum Erhöhen der Webleistung zwei Fäden gleichzeitig bearbeiten.
Motore M1, M2, M3 und M4 zum Antreiben einer hinteren Antri­ ebswalze 7a, einer hinteren Antriebswalze 7b, einer vorderen Antriebswalze 8 bzw. einer Trommel 15 werden von einer Steuerschaltung 122 über Inverter 116, 117, 118 bzw. 119 gesteuert. Die Trommeln 15 werden vom Motor M4 über Laufriemen und Laufräder ange­ trieben und die Arbeitsgeschwindigkeit des Motors M1 zum An­ treiben der hinteren Antriebswalze 7a wird vom Inverter 116 durch Steuern der an den Motor M1 angelegten Spannung gesteu­ ert. Das Verhältnis von jeweiliger Drehzahl der hinteren An­ triebswalzen 7a und 7b zur Drehzahl der entsprechenden vorde­ ren Antriebswalze 8 läßt sich während des Webvorganges indi­ viduell ändern. Somit läßt sich das Voreilverhältnis eines der Texturierdüse 36 zugeführten Fadens Y1A und eines Fadens Y2A während des Webvorganges individuell ändern.
Der Druck der den Texturierdüsen 36 der Station 9 zugeführten Druckluft wird während des Webvorgan­ ges von einem elektropneumatischen Ventil 120, welches die Luftdrücke anteilsmäßig steuert und von der Steuerschaltung 122 gesteuert wird, auf gewünschte Werte eingestellt. Der Druck der den Düsen 4 zuzuführenden Druckluft läßt sich wäh­ rend des Webvorganges von einem elektropneumatischen Ventil 121, welches von der Steuerschaltung 122 gesteuert wird, auf einen gewünschten Wert einstellen.
Ein Zentralcomputer 123 steuert die Steuerschaltung 122 gemäß einem vorbestimmten Steuerprogramm, um die jeweiligen Voreil­ verhältnisse der Fäden Y1A, Y2A, Y2B und Y1B, die den Textu­ rierdüsen 36 zugeführt werden, die Verhältnisse der Aufwic­ kelgeschwindigkeiten der Fadenspeichertrommeln 15 beim Aufwickeln der texturierten Fäden Yt wie Taslanfäden, die Drücke der den Düsen 4 zuzuführenden Druckluft und die Drücke der den Texturierdüsen 36 zuzuführenden Druckluft je nach den vorbestimmten, zu erzielenden Webmustern zu variieren. Die erzielten Änderungen des Webmusters wiederholen sich peri­ odisch im Verlauf des Webvorgangs.
Beispiele von sich gesteuert verändernden Webmustern, die im Zentralcomputer 123 gespeichert sind, werden nachstehend un­ ter Bezugnahme auf die Fig. 13a, 13b und 13c beschrieben. Die Fäden Y1A (Y1B) waren gelbe spinngefärbte Polyester-Fila­ mentfäden einer Fadenfeinheit von 75 Denier und die Fäden Y2A (Y2B) waren blaue spinngefärbte Polyester-Filamentfäden einer Fadenfeinheit von 75 Denier. Wie in der Fig. 13a dargestellt, wird die Voreilung des Fadens Y1A (Y1B) und des Fadens Y2A (Y2B) periodisch zwischen 5% und 20% variiert, wobei die Voreilung des einen Fadens entgegengesetzt der des anderen Fadens variiert wird, das heißt, daß die Voreilung des Fadens Y1A (Y1B) 5% beträgt, während die Voreilung des anderen Fa­ dens Y2A (Y2B) 20% beträgt, wobei die angegebene Voreilung von 5% auf 20% gesteigert bzw. von 20% auf 5% verringert wird. Wie in der Fig. 13b dargestellt, wird der Druck der den Texturierdüsen 36 zugeführten Luft dann reduziert, wenn die Voreilung des Fadens Y1A (Y1B) derjenigen des Fadens Y2A (Y2B) gleich ist, so daß die Verlängerung des Fadens Y1A (Y1B) gleich derjenigen des Fadens Y2A (Y2B) wird. Wenn die Bearbeitungsbedingungen der Schußfaden-Bearbeitungsmaschine auf diese Weise während des Webvorgangs geändert werden, weist das Gewebe einen Abschnitt A einer gelben Farbtö­ nung, einen Abschnitt B einer Übergangstönung, die sich von gelb über grün zu blau ändert, und einen Abschnitt C einer blauen Tönung auf (Fig. 13c). Auf diese Weise läßt sich ein Gewebe mit in Kettrichtung sich ändernder Farbe auf einfache Weise weben. Die Breite der Abschnitte A, B und C läßt sich wahlweise über die Bedienungstastatur des Zentralcomputers 123 bestimmen.
Vorzugsweise läßt sich der Druck der den Düsen 4 zugeführten Druckluft je nach den Bearbeitungsbedingungen der Schußfaden- Bearbeitungsmaschine variieren, um zusätzlich zu einer Vari­ ierung der Voreilverhältnisse und des Druckes der den Textu­ rierdüsen zugeführten Druckluft die Verlängerung der nicht streckbaren, texturierten Fäden Yt einzustellen. Die Verhält­ nisse der Aufwickelgeschwindigkeiten der Fadenspeichertrom­ meln kann auch variiert werden.
Es ist demgemäß möglich, ein Gewebe zu weben, welches eine in Kettrichtung variierende Erscheinung aufweist, z. B. bezüglich der Verteilung von Kräuselungen, indem Schußfäden der gleichen Farbe und unterschiedlicher Arten, wie verschie­ den gekräuselte Fäden der gleichen Farbe, verwendet werden. Mit der Direkt-Webanlage lassen sich drei oder mehr Schuß­ fäden bearbeiten und auch Verschlingungsdüsen anstelle der für nicht streckbare Fäden vorgesehenen Texturierdüsen einsetzen.
Das erfindungsgemäße Direktwebverfahren verwendet eine Di­ rektwebanlage, welche eine Station mit Zuführwalzenpaaren zum individuellen Zuführen mehre­ rer, sich bezüglich ihrer Farbe oder Art voneinander unter­ scheidender Fäden in Kombination mit einer Düsen-Webmaschine umfaßt. Bei dem Direktwebverfahren werden zumindest die Parameter während des Webvorganges va­ riiert, um Änderungen der Farbe oder Muster in Kettrichtung des Gewebes zu erzielen. Zum Beispiel werden beim Direktwebverfahren die Farben der Schußfäden durch Ändern der Voreilverhältnisse zweier Fäden verschiedener Farben während des Webvorganges variiert, um ein Gewebe mit Längsabschnitten zu weben, die sich voneinander farblich unterscheiden. Auf diese Weise läßt sich das Muster des Gewebes in Kettrichtung wahlweise und auf einfache Weise ändern, ohne daß komplizierte Färbvorgänge oder dergleichen erforderlich sind.

Claims (5)

1. Verfahren zum Betreiben einer Anlage zum direkten Weben, bestehend aus einer Webmaschine und einer dieser vorgeschalte­ ten Schußfaden-Vorbereitungsstation mit Fadenspeichertrommeln, bei welchem Verfahren der Schußfaden während der gesamten An­ laufzeit der Schußfaden-Vorbereitungsstation an den Faden­ speichertrommeln ohne Aufwickeln vorbeigeführt wird, um als Ab­ fallfaden beseitigt zu werden, und nachdem die Vorberei­ tungsstation ihren normalen Betriebszustand erreicht hat, eine Schußfadenlänge auf die Fadenspeichertrommeln aufgewickelt wird, und danach die Webmaschine in Betrieb gesetzt wird.
2. Verfahren zum Betreiben einer Anlage zum direkten Weben, bestehend aus einer Düsen-Webmaschine und einer dieser vorge­ schalteten Schußfaden-Vorbereitungsstation mit Fadenspeicher­ trommeln, bei welchem Verfahren die Zuführwalzen der Schußfa­ den-Vorbereitungsstation mit konstanter Geschwindigkeit betrie­ ben werden und die Fadenspeichertrommeln synchron mit den Zu­ führwalzen mit einer Aufwickelgeschwindigkeit betrieben werden, die geringfügig größer ist, als die Zuführgeschwindigkeit der Zuführwalzen.
3. Verfahren zum Betreiben einer Anlage zum direkten Weben, bestehend aus einer Vorbereitungsstation mit mehreren Zuführ­ walzenpaaren zum unabhängigen Zuführen von Schußfäden verschie­ dener Art und einer Düsen-Webmaschine, bei welchem Verfahren zum Ändern des Wegmusters einschließlich der Farben in Kettrichtung des Gewebes während des Webvorganges die Parameter der Schußfaden-Vorbereitungsstation geändert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem mehrere Fäden verschie­ dener Farben jeweils mit verschiedenen Voreilverhältnissen der Schußfaden-Vorbereitungsstation gleichzeitig zugeführt werden.
5. Schußfaden-Vorbereitungsstation (5), bei der mehrere Zu­ führwalzenpaare in einer quer zur Fadenlaufrichtung liegenden Reihe parallel zueinander angeordnet sind, jeweils aus einer Kombination einer Antriebswalze (7a, 7b) mit einer Andruckwalze (13) bestehen, und die Zuführwalzenpaare mit einer Betätigungs­ einrichtung versehen sind, mit der die Andruckwalzen (13) meh­ rerer Zuführwalzenpaare gleichzeitig gegenüber den Antriebswal­ zen (7a, 7b) verschwenkbar sind.
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