DE3108944C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kettfäden aufweisendem, flächigen Textilgut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kettfäden aufweisendem, flächigen TextilgutInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein textiles Erzeugnis, das dazu dient, eine Schar paralleler Fäden bereitzustellen, die in einer Maschine zur Herstellung von flächigem Textilgut (Gewebe, Gewirke, Netze) benötigt wird. Das Erzeugnis, die Lockerware (17) hat, die Form eines Gewebes mit relativ geringer Schußdichte. Der Schußfaden (2) ist in Form von Schußschlaufen (3) eingetragen. Unmittelbar vor dem Einlaufen in eine Fertigwaren-Herstellmaschine wird der Schußfaden (2) seitlich herausgezogen, so daß die verbleibende Schar (1) von Fäden in die Fertigwaren-Herstellmaschine einläuft. Durch die Verwendung von Lockerware erübrigen sich Kettbäume oder Gatter, das heißt Träger für eine größere Anzahl von Spulen vor Fertigwaren-Herstellmaschinen. Die Lockerware kann mit einer aufziehbaren Maschenreihe (7) versehen werden.
Description
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Kettfadenscharen aus mindestens zwei Lockerwaren nebeneinander einer Arbeitsstelle
zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung einer Fertigware Lockerwaren mit Fäden unterschiedlicher Eigenschaften
verwendet werden.
4. Verfahren nach eiüem de? Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Lockerware, deren Schußschlaufen durch eine aufzit.iöare Maschenreihe
gesichert sind, mit ihrem zuletzt gewebten Ende einer Brems- und Aufzieheinrichtung zugeführt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Lockerware in mehreren Speichern derart zwischengelagert wird, daß ihre beiden Warenenden
zugänglich sind,
b) das eine Ende der in einem der Speicher gelagerten Lockerware der Brems- und Aufzieheinrichtung
zugeführt wird,
c) das andere Ende dieser Lockerware mit dem einen Warenende der in einem anderen Speicher
gelagerten Lockerware in der Weise verbunden wird, daß nach Aufbrauch der in dem
einen Speicher lagernden Lockerware der Brems- und Aufzieheinrichtung selbsttätig Lokkerware
aus dem anderen Speicher zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lockerware unmittelbar
im Anschluß an eine Fadenherstellmaschine oder Fadenbearbeitungsmaschine oder mehrere
synchron laufende derartige Maschinen hergestellt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5oder6.dadurchgekennzeichnet,daß
a) einer Fertigwaren-Herstellmaschine mindestens ein Speicher (61,62,65,66) für Lockerware
vorgeschaltet ist und zwischen beiden
b) eine Brems- und Aufzieheinrichtung (30,27) angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung (30) aus mindestens
einer bremsbaren Walze (31, 32) besteht, daß die Aufzieheinrichtung (27) der Bremseinrichtung
nachgeschaltet ist und eine Fadentransportvorrichtung (57) aufweist, die mit einer der Zuführgeschwindigkeit
und der Länge der herauszuziehenden Schlaufen (3) angepaßten Drehzahl antreibbar ist,
und daß der Fadentransportvorrichtung eine Aufspulvorrichtung (60) für den oder die herausgezogenen
Fäden nachgeordnet ist
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren ."nd eine
Vorrichtung zur Herstellung von Kettfaden ausweisendem, flächigen Textilgut, insbesondere Web- oder Wirkwaren.
Diese werden im folgenden »Fertigwaren« genannt und die Maschinen zu ihrer Herstellung demgemäß
»Fertigwaren-Herstellmaschinen«. Dies können insbesondere Webmaschinen oder Kettenwirkmaschinen
sein, allgemein jede Maschine, die eine Schar paralleler Fäden verarbeitet
Der Begriff »Fade*« soll Monodie, Garne, Zwirne,
Bändchen und ähnliches sowie auch elastisches Material einschließen. Der Begriff »flächiges Textilgut« soll Gewebe
und Gewirke einschließen, auch schlauchförmige. sowie Netze. Die Gewirke können außer auf Kettenwirkmaschinen
auch auf entsprechenden Häkelmaschinen hergestellt werden.
Es ist bekannt, den Fertigwaren-Herstellmaschinen eine Schar paralleler Fäden unter Verwendung eines
Kettbaumes zuzuführen. Die Verwendung von Kettbäumen bringt folgende Nachteile mit sich:
Sobald der Kettbaum leergelaufen ist, muß er gegen einen neuen ausgetauscht werden, «nd die Kettfäden
des neuen Kettbaums müssen mit denen des leergelaufenen Kettbaums verknüpft werden, während die Fertigwaren-Herstellmaschine
stillsteht. Der Anknüpfvorgang nimmt verhältnismäßig viel Zeit in Anspruch, was bei schnell arbeitenden Fertigwaren-Herstellmaschinen
stark ins Gewicht fällt.
Beim Abwickeln der Kettfäden vom Kettbaum ändert sich mit dünner werdendem Wickel der Winkel,
unter dem die Kettfäden zu dem folgenden Umlenkorgan, nämlich dem Streichbaum, laufen. Hierdurch ändert
sich während des Abiaufs des Kettbaums die Fadenspannung. Oder es ist ein erheblicher mechanischer und/
oder elektronischer Aufwand erforderlich, um die Änderung der Fadenspannung zu kompensieren.
Kettbäume bedingen Lagerraum und Transportkosten.
Es ist ferner bekannt, Fertigwaren-Herstellmaschinen eine Schar paralleler Fäden direkt von einem Spulengatter
zuzuführen, das heißt von einem Gestell, das eine größere Anzahl von Spulen trägt. Das Spulengatter erfordert
viel Raum und erhebliche Investitionskosten. Für jede Spule muß eine Aufsteckstelle vorgesehen sein
sowie eine Bremse. Für jeden der von den Spulen ablaufenden Fäden sind verschiedene Umlenkungen erforderlich.
Die Spulen selbst bedingen Transport- und Lagerkosten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schar
paralleler Fäden bereitzustellen, ohne daß die Verwendung von Kettbäumen oder von Spulengattcrn unmittelbar
vor einer Fertigwaren-Herstellmaschine erforderlich ist. Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch I
angegebene Verfahren gelöst
Hierdurch wird ein Zwischenprodukt mit geringer Schußdichte gewebt, das hier »Lockerware« genannt
wird. Die Schußdichte muß immer in Beziehung zu einer aus der Lockerware herzustellenden Fertigware gesehen
werden. Ist in einem Extremfall die Fertigware ein Gewebe mit 200 Schußschlaufen je cm, so kann maji ein
Gewebe mit 20 Schußschlaufen je cm bereits als Lokkerware bezeichnen. In den meisten Fällen hat die Lokkerware
jedoch eine wesentlich geringere Schußdichte. Die Schußschlaufen müssen se verwebt werden, daß sie
später in Form eines ununterbrochenen Schußfadens wieder herausziehbar sind. Nur dann läßt sich das Herausziehen
rationell bewerkstelligen und der Schußfaden wieder verwenden. Das gleiche gilt für zwei gegenläufig
eingetragene Schußfäden. Nach dem Herausziehen des oder der Schußfäden verbleibt eine Schar paralleler Fäden,
die dann unmittelbar einer oder mehreren Arbeitsstellen von Fertigwaren-Herstellmasckinen zugeführt
werden. Die aus der Lockerware herausgezogenen Schußfäden lassen sich, insbesondere in der Fertigwarenproduktion,
wieder verwenden.
Die Verwendung von Kettbäumen erübrigt sich. Die Lockerware läßt sich sehr einfach dadurch lagern, daß
man sie in Speicher, insbesondere Behälter geordnet oder ungeordnet einlaufen läßt Ein Speicher kann mehrere
Tonnen Lockerware aufnehmen und damit die Wickel mehrerer Kettbäume ersetzen. Die Lockerware
ist mit geringen Kosten zu transportieren. Man benötigt
keinerlei Spulenkerne oder ähnliches, sondern kann zusammenlegbare
Behälter, Pappkartons, Gitterboxen oder ähnliche Behälter verwenden, die nur sehr wenig
Raum beim Rücktransport einnehmen.
Speicher können in einem Fertigwaren herstellenden Betrieb weit abseits der Fertigwaren-Herstellmaschinen
und/oder der Lockerwaren-Herstellmaschinen aufgestellt werden, zum Beispiel in einem besonderen Lagerraum.
Die '.ockerware kann über größere Entfernungen mit Hilfe von Führungen von einer Lockerwarenwebmaschine
in die Speicher befördert und/oder aus den Speichern zu den Fertigwaren-Herstellmaschinen
befördert werden. Man kann aber in einem Fertigwarcn-Herstellbetrieb
auf die Herstellung von Lockerware verzichten und die Lockerware, insbesondere in zusammenlegbaren
Behältern, anliefern lassen.
Die Lockerware wird zunächst einer Bremsvorrichtung zugeführt, so daß die Lockerware und die daraus
später befreiten Kettfäden zwischen der Bremsvorrichtung
und der Fertigwaren-Herstellmaschine unter Spannung stehen. Aus der gespannten Lockerware wird
der Schußfaden oder werden die Schußfäden seitlich herausgezogen und aufgespult. Anschließend kann die
Schar von Kettfaden als Ganzes einer Arbeitsstelle einer Fertigwaren-Herstellmaschine zugeführt werden.
Die Herstellung von Lockerware an sich ist z. B. bekannt aus der US-PS 40 06 758. Diese Lockerware hat
aber eine nicht aufziehbare Maschenreihe und ist daher für den vorliegenden Zweck ungeeignet.
Die Herstellung von Bändern mit SchuSschlaufen und aufziehbarer Maschenreihen ist bekannt aus der DE-OS
27 26 181 und der US-PS 36 05 225. Auch hier handelt es sich um ein Zwischenprodukt, das aber ermöglichen soll,
die Kettfaden zu behandeln, z. B. durch Färben, Bedrukken, Kräuseln und in ähnlicher Weise. Die nach dem
Aufziehen der Schußschlrojfen wieder freigelegten
Kettfäden werden jedenfalls nicht einer Fertigwaren-Herstcllmaschine
zugeführt, sondern einzeln aufgewikkelt. Für einen anschließenden Web- oder Wirkvorgang
werden also wiederum Kettbäume benötigt, deren Verwendung nach der vorliegenden Erfindung gerade vermieden
werden soll.
Nach der US-PS 41 73 990 wird ebenfalls eine Lokkerware
hergestellt, allerdings ohne eine sie sichernde Maschenreihe. Hier sollen wiederum die Kettfäden behandelt
werden, z. B. durch Oxydation, Karbonisation oder auf andere Weise. Auch nach dieser Schrift werden
die Kettfaden nicht einer Fertigwaren-Herstellmasehine
zugeführt.
Nach Anspruch 2 können Kettfadenscharen aus mindestens zwei Lockerwaren nebeneinander derselben
Arbeitsstelle einer Fertigwaren-Herstellrriaschine zugeführt
werden. Dies ist dann von Vorteil, wenn die herzustellende Fertigware bereit ist, z. B. 4000 Kettfäden benötigt,
während Lockerware mit nur 500 Kettfaden hergestellt werden soll.
Nach Anspruch 3 lassen sich Fertigwaren aus Fäden unterschiedlicher Eigenschaften hersuräen. indem man
Lockerwaren mit Fäden unterschiedliches Eigenschaften verwendet Solche Eigenschaften können eine Färbung,
eine Schrumpfung, eine Texturierung und anderes sein.
Nach Anspruch 4 läßt sich die Lockerware durch eine aufziehbare Maschenreihe gegen unbeabsichtigtes Aufziehen
bei Lagerung und Transport sichern. Bei der Verarbeitung der Lockerware wird beim Herausziehen der
Schußschlaufen auch die Maschenreihe geöffnet
Nach dem Leerlaufen eines Kettbaums können die Enden der Kettfaden mit den Anfängen der Kettfäden
eines neuen Kettbaumes nur beim Stillstand der Fertigwaren-Herstellmaschine verknüpft werden. Dagegen
läßt sich gemäß Anspruch 5 Lockerware, die in einem Speicher, zum Beispiel Behälter, lagert, mit Lockerware,
die in einem anderen Speicher lagert, verknüpfen, während die Fertigwaren-Herstellmaschine arbeitet Für
den Verknüpfungsgang braucht die Maschine also nicht stillgesetzt zu werden. Nach Aufbrauch der in dem einen
Speicher lagernden Lockerware wird ohne Unterbrechung die damit verknüpfte Lockerware aus dem
nächsten Speicher herausgezogen und der Maschine zugeführt.
Nach Anspruch 6 kann die Lockerwarc unmittelbar im Anschluß an eine Fadenherstellmaschine oder Fadenbearbeitungsmaschine
(zum Beispiel Zwirnmaschine, Fadenverstreckmaschine oder Fadenveredelungsmaschine)
hergestellt werden. Liefert eine solche Maschine nur einen Bruchteil der erforderlichen Fäden, so
können mehrere derartige Maschinen zugleich verwendet werden, wobei sie vorzugsweise synchron angetrieben
werden. Ein Fadenhersteil- oder Fadenbearbeitungsbetrieb kann dann Lockerwaren statt Spulen liefern.
Zum Spannen und Aufziehen der Lockerware kann eine Vorrichtung nach Anspruch 7 verwendet werden.
Der Ausdruck »Bremsvorrichtung« soll auch Antriebsvorrichtungen einscl.ließen, die sich durch den von der
Fertigwaren-Herstellmaschine ausgeübten Zug nicht beschleunigen lassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben.
F i g. 1 bis 4 zeigen schematisch an sich bekannte Web- und Wirkarten, d'.e zur Herstellung von Lockerwaren
nach der Erfindung angewandt werden.
F i g. 5 zeigt perspektivisch und schematisiert eine Bremsvorrichtung und eine Aufziehvorrichtung, die
zwischen einRn Speicher für Lockerware und eine Arbeitsstelle
einer Fertigwaren-Herstellmaschine einge-
schaltet werden.
Fig. 6 ist eine Prinzipdarstellung des Verknüpfens der Enden der in zwei Speichern gelagerten Lockerware,
Fig. 7 bis 9 sind Prinzipdarstellungen verschiedener
Arten der Zuführung von Lockerware zu Arbeitsstellen von Fertigwaren-Herstellmaschinen.
Lockerware wird mit einer noch zu beschreibenden Webmaschine gewebt. Die zu verwebenden Kettfaden
können im einfachsten Falle von einzelnen Spulen ablaufen, die zum Beispiel auf einem Spulengatter gehalten
sind. Auf diese Weise kann Lockerware in einem Betrieb hergestellt werden, der auch Fertigware erzeugt.
Statt dessen kann Lockerware aus Fäden gewebt werden, die aus einer Fadenherstellmaschine oder einer
Fadenbearbeitungsmaschine austreten, auch aus einer Gummiumspinnmaschine, wenn elastische Fäden gewünscht
sind. Wird Lockerware benötigt, die mehr Kettfäden hat als eine der genannten Maschinen liefern
kann, so können mehrere derartige Maschinen synchron angetrieben werden und dann gemeinsam die erforderlichen
Kettfaden liefern. Die Lockerware wird geordnet oder ungeordnet in Speicher, insbesondere Behälter gefüllt.
Die Behälter können von einem Betrieb, der Lokkerware herstellt, an Betriebe geliefert werden, die Fertigware
herstellen. Statt dessen kann man in einem Betrieb, der Fertigwaren herstellt, mindestens eine Lokkerwarenwebmaschine
aufstellen, die von Spulen her Lockerware webt und in dort ortsfest angebrachte größere
Speicher füllt. Die Speicher können unter erheblichem Abstand einerseits von der Lockerwaren-Webmaschine,
andererseits von den Fertigwaren-Herstellmaschinen untergebracht sein, und die Lockerware kann zu
den Speichern und von diesen zu den Fertigwaren-Herstellmaschinen über Führungen geleitet werden. Werden
mehrere Speicher nacheinander gefüllt, so braucht die Lockerware dazwischen nicht unterbrochen zu werden.
Führt man aus dem zuletzt gefüllten Speicher das zuletzt fertiggestellte Ende einer Fertigwaren-Herstellmaschine
zu, so kann diese die in mehreren Speichern gelagerte Lockerware nacheinander ohne Unterbrechung
und ohne Anknüpfvorgänge verarbeiten.
F i g. 1 bis 4 zeigen verschiedene Möglichkeiten, nach an sich bekannten Verfahren Lockerband zu weben.
Nach F i g. 1 werden in eine Schar 1 von Kettfaden von links her Schußschlaufen 3 eingetragen, und zwar so,
daß die geschlossenen Enden 3.1 der Schußschlaufen rechts 1 bis 2 cm überstehen. Bei Verwendung rauher
Fäden hat das Lockerband so ausreichend Halt gegen unbeabsichtigtes Aufziehen. Dieses Verfahren eignet
sich für Schußdichten mit mindestens 1 Schußschlaufe je cm Warenlänge.
Nach F i g. 2 können Schußschlaufen 3 von links her und gleichzeitig an denselben Stellen Schußschlaufen 5
von rechts her eingetragen werden. Beide Schußschlaufen werden von je einem Eintragorgan in dasselbe Fach
eingetragen. Es stehen rechts und links geschlossene Enden 3.1 und 5.1 aus dem Gewebe vor. Diese Webart
eignet sich für Lockerware mit geringerer Schußdichte als die nach Fig. 1.
Für Schußdichten bis herab zu 1 Schußschlaufe je 10 cm Warenlänge, und eventuell noch geringere
Schußdichten eignen sich die Webverfahren nach F i g. 3 und 4. Nach F i g. 3 wird die Lockerware mit einer Maschenreihe
7 versehen, die aus dem Schußfaden 9 selbst unter Verwendung einer Wirknadel 11 gebildet wird.
Zur Erzielung besonders geringer Schußdichten kann das Verfahren beidseitig angewandt werden. Von rechts
nach links eingetragene Schußschlaufen können an der linken Seite durch eine zweite Maschenreihe festgelegt
werden. Die Maschenreihe ist zusammen mit den Schußschlaufen 3 aufziehbar. Entfernt man die Wirknadel
11 in F i g. 3, so kann man die oberste Schußschlaufc
3 nach links herausziehen. Es folgt dann die nächstuntere, wobei die zugehörige Masche ebenfalls aufgezogen
wird. Man muß mil dem Aufziehen also an dem zuletzt gewebten Ende beginnen.
Fig.4 zeigt die Herstellung einer Lockerware unter
Verwendung eines Hilfsfadens 13. Hier wird eine Maschenreihe T aus den Schußschlaufen 3 und dem Hilfsfaden
gebildet. Zum Aufziehen muß man einerseits den Hilfsfaden 13, andererseits den Schußfaden 2 herauszichen.
Unter Verwendung von zwei Schußfäden können von rechts und von links her Schußschlaufen eingetragen
werden, und beide können durch je einen Hilfsfaden in je einer Maschenreihe festgelegt werden.
F i g. 5 zeigt eine Vorrichtung, die zwischen einen Speicher für die Lockerware und eine Arbeitsstelle einer
Fertigwaren-Herstellmaschine eingeschaltet wird und dazu dient, einerseits die zugeführte Schar 1 aus
Kettfäden zu spannen, andererseits dazu, den Schußfaden
2 herauszuziehen. Fig. 5 zeigt dies am Beispiel ciner
Lockerware nach F i g. 3, bei der eine Maschenreihe 7 unter Verwendung des Schußfadens 2 gewebt ist.
Die Lockerware 17 wird zunächst einer Bremsvorrichtung zugeführt, die bremsbare Walzen 31 und 32,
sowie eine Hilfswalze 33 zum Andrücken der Lockerware an die beiden anderen Walzen hat. Die Kettfaden
werden von der Arbeitsstelle der Fertigwaren-Herstellmaschine in Richtung des Pfeils 50 gezogen, so daß die
Kettfaden zwischen der Arbeitsstelle und der Bremsvorrichtung gespannt gehalten werden.
Im Anschluß an die Bremsvorrichtung umläuft das Lockerband einen ortsfesten Rundstab 35. Kurz danach
wird der Schußfaden 2 nach vorn in F i g. 5 herausgezogen, wobei die Maschenreihe 7 aufgezogen wird.
Der Schußfaden 2 wird durch einen Fadenführer 55 einer an sich bekannten Fadentransportvorrichtung 57
zugeführt. Diese sorgt für eine bestimmte Abzugsgeschwindigkeit des Schußfadens. Die Abzugsgeschwindigkeit
ist passend gewählt zur Länge der herauszuziehenden Schußschlaufen 3 und der von ihnen gebildeten
Maschen 58 sowie zur Drehzahl der Walzen 31,32. Der herausgezogene Schußfaden 2 wird auf eine Spule 60
gewickelt und kann wieder verwendet werden. Er erhöht also nicht die Materialkosten.
Wie F i g. 6 zeigt, können Lockerwaren, die in .-wei
Behältern 61,62 lagern. Kettfaden für Kettfaden miteinander
verbunden werden, und zwar während Lockerware aus dem einen Speicher einer Fertigwaren-Herstellmaschine
zugeführt wird. Hat die Lockerware eine oder zwei Maschenreihen, so verfährt man wie folgt: Die
Lockerwaren werden so eingefüllt, daß außer ihren zuletzt hergestellten Enden 17e, 17e'auch ihre zuerst hergestellten
Enden 17a, 17a' von außen zugänglich bleiben. Das zuletzt hergestellte Ende 17e der Lockerware
in Speicher 61 wird einer Bremsvorrichtung 30 nach F i g. 5 zugeführt Das zuerst hergestellte Ende 17a dieser
Lockerware wird mit dem zuletzt hergestellten Ende 17e'der Lockerware in Speicher 62 verknüpft, und zwar
Kettfaden mit Kettfaden und Schußfaden mit Schußfaden und gegebenenfalls Hilfsfaden mit Hilfsfaden. Ist
der Speicher 61 entleert, so wird vom Ende 17a das Ende 17e'mitgenommen, so daß anschließend der Speicher 62
entleert wird. Die Kettfaden dieser Lockerware durchlaufen mil ihren Anknüpfstcllen 6.3 die Fertigwaren-
7
Herstellmaschine. Falls erforderlich kann später ein Stück Fertigware mit den Anknüpfstellen herausgeschnitten
werden.
Entleertc Speicher werden entweder durch gefüllte V1
ersetzt oder an Ort und Stelle belassen und von einer
Lockerwarenwebmaschine wieder gefüllt. ^
F i g. i Dis 9 zeigen verschiedene Möglichkeiten, Lok- ;i
kcrwarc den Arbeitsstellen 64 von Fertigwaren-Her- :sjj
Stellmaschinen zuzuführen. £
Nach Fig. 7 wird abwechselnd aus Speichern 61, 62 io |
oder aus mehr als zwei Speichern Lockerware 17 durch Jj
eine Aufziehvorrichtung 27 einer Arbeitsstelle 64 züge- JS
führt. !;
Die der Aufziehvorrichtung 27 immer vorgeschaltete
Bremsvorrichtung 30 wurde in Fig. 7 bis 9 nicht darge- is d
stellt. !
Nach F i g. 8 wird Fertigware 17 aus einem von zwei Speichern bi, 62 wiederum einer Aufziehvorrichtung 27
zugeführt. Die diese verlassende Fadenschar wird in drei Scharen la, Ib und ic unterteilt. Jede dieser Teilfadenscharen
wird einer Arbeitsstelle 64a, 64£> und 64c zugeführt.
Nach F i g. 9 wird Lockerware unterschiedlicher Eigenschaften verarbeitet. Speicher 61, 62 enthalten Lokkerware
17a einer bestimmten Eigenschaft, Speicher 65, 66 Lockerware 176 einer anderen Eigenschaft. Die Eigenschaften
können unterschiedliche Färbung sein, unterschiedliche Bruchdehnungszahlen, das heißt insbesondere
unterschiedliche Schrumpfungen der Kettfäden und anderes. Die Lockerware 17a läuft in eine Aufziehvorrichtung
27a ein, die Lockerware 176 in eine Aufziehvorrichtung 276. Die von dieser befreite Fadenschar
16 läuft in ganzer Breite in eine Arbeitsstelle 64 ein. Die
die Aufziehvorrichtung 27a verlassende Fadenschar wird in zwei Scharen la 1 und la 2 unterteilt. Die beiden
tä:i 1 Λ_ u:uA~ -j:* d 11 »*ru~j j :_ ~j λ-
ι (.iiaviiaivii uiiu^ii uit. i\aiiUNCitiaucii uca in uci s-ttbeitsstelle
64 hergestellten Gewebes oder Gewirkes oder dergleichen. Die letztgenannte Anordnung hat Bedeutung
für die Herstellung von Kraftfahrzeugsicherheitsgurten mit Schlauchkanten, wobei die Kantenkettfäden
stärker geschrumpft sind als die Kettfäden des Mittelteils.
Analog können einer Arbeitsstelle 64 nebeneinander mehrere Fadenscharen zugeführt werden, die aus verschiedenen
Lockerwaren stammen, so kann zum Beispiel eine Ware hergestellt werden, die in Längsrichtung
mehrere Farbstreifen hat.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
50
55
60
65
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Kettfäden aufweisendem,
flächigen Textilgut, insbesondere Weboder Wirkwaren (Fertigwaren), dadurch gekennzeichnet,
daß
a) eine die erforderliche Anzahl von Kettfaden enthaltende Lockerware als Zwischenprodukt
gewebt wird, bei der der oder die Schußfäden in Form herausziehbarer Schußschlaufen eingetragen
werden und die Schußdichte gegenüber normalen Geweben niedrig ist,
b) die Lockerware mindestens einer Arbeitsstelle einer Fertigwaren-Herstellmaschine zugeführt
wird und
c) vor dem Einlauf in diese abgebremst und der Schußfaden vom offenen Ende der Schußschlaufen
her aus der Lockerware herausgezogen und aufgespult wird.
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