DE4215716C2 - Steuervorrichtung für den Legeschienenversatz bei Kettenwirkmaschinen - Google Patents
Steuervorrichtung für den Legeschienenversatz bei KettenwirkmaschinenInfo
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- D04B27/10—Devices for supplying, feeding, or guiding threads to needles
- D04B27/24—Thread guide bar assemblies
- D04B27/26—Shogging devices therefor
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung
für den Legeschienenversatz bei Kettenwirkmaschinen,
mit einem Programmgeber, der eine Eingabevorrichtung
zur Festlegung der Kenndaten des gewünschten Musters,
einen Speicher, einen Rechner und eine Ausgabevorrich
tung für Lage-Sollwerte eines Versatzprogramms in Zu
ordnung zu Drehwinkelstellungen der Maschinen-Hauptwel
le zwecks Steuerung eines die Legeschiene axial verset
zenden Stellmotors abgibt, aufweist.
Bei einer bekannten Steuervorrichtung dieser Art (EP B1 0 160 367)
gibt es eine Tastatur, die als Eingabevor
richtung dient, einen Speicher und einen Rechner. Des
sen Ausgabevorrichtung gibt Betätigungssignale an elek
trisch betätigte Ventile, die Stellmotoren in der Form
von hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheiten steuern.
Diese Betätigung erfolgt mit Hilfe eines Hauptwellen-
Dekodierers synchron mit den anderen Wirkwerkzeugen.
Offen bleibt, wie die Synchronisierung erfolgt und wie
die Ansteuerung der Legeschienen im einzelnen vorgenom
men wird.
Bei einer bekannten Steuervorrichtung (DE-OS
22 57 224) werden die jeweils vorzunehmenden Versatz
schritte von einem Programmträger, zum Beispiel einem
Loch- oder Magnetband, abgelesen. Ein Synchronisie
rungsgeber erzeugt in bestimmten Drehwinkelstellungen
der Hauptwelle ein Signal, aufgrund dessen der zuletzt
ausgelesene Versatzschritt mit Hilfe eines Lage-Regel
kreises ausgeführt wird. Durch Verwendung eines anderen
Programmträgers kann man das durch die Versatzbewegung
erzeugte Muster der Kettenwirkware ändern. Der Verlauf
der Versatzbewegung ist nicht kontrollierbar; er hängt
im wesentlichen von der Auslegung des Regelkreises ab.
Es treten daher erhebliche Beschleunigungen und Verzö
gerungen auf, so daß die Arbeitsgeschwindigkeit der
Kettenwirkmaschine begrenzt ist. Ein weiterer Nachteil
dieser unkontrollierten Bewegung liegt darin, daß Kol
lisionen der Lochnadeln mit anderen Wirkwerkzeugen auf
treten können, beispielsweise bei der Überlegung mit
den Schiebernadeln.
Aus "Wirkerei- und Strickerei-Technik" 11/1967, Seiten
594 bis 602 ergibt sich, daß man bei Legeschienen, die
durch Musterräder oder Kettenglieder gesteuert sind,
Beschleunigungskräfte unter anderem dadurch niedrig
halten kann, daß man mit sinoidal geschliffenen Ver
satzkurven arbeitet. Weitere Maßnahmen sind die Verrin
gerung der Legeschienenmasse und die Verwendung langer
Versatzzeiten.
Die Literaturstelle "Electronic" 3/1991, Seiten 54 bis
59 und 4/1991, Seiten 74 bis 77 befaßt sich mit einem
digitalen Positionierregler für Linearachsen, der dafür
sorgt, daß bei einer Werkzeugmaschine ein zu handhaben
der Gegenstand richtig und rasch positioniert wird.
Daher enthält der Datensatz, der als Eingangsgröße des
Sollwertgenerators dient, Angaben über die Zielposi
tion, die Verfahrgeschwindigkeit sowie Beschleunigungs-
und Bremszeiten. Bei jeder Fahrt, unabhängig wie groß
der zurückzulegende Wert ist, steigt die Geschwindigkeit
in einer ersten Phase an, bleibt in einer zweiten Phase
unverändert und wird in einer dritten Phase auf Null
zurückgefahren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für un
terschiedliche Versatzmuster geeignete Steuervorrich
tung der eingangs beschriebenen Art anzugeben, die sehr
flexibel ist und auch hohe Arbeitsgeschwindigkeiten
gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Speicher einen ersten Speicherbereich aufweist, der
eine Mehrzahl von Übergangskurven für den Überlegungs-
und Unterlegungsversatz aufnimmt, daß der Rechner zur
Bildung einer kontinuierlichen Versatzfunktion je
Hauptwellenumdrehung nacheinander mindestens zwei in
Abhängigkeit von den eingegebenen Kenndaten gewählte
Übergangskurven verarbeitet und daß die Ausgabevorrich
tung Werte der Versatzfunktion in Abhängigkeit von der
Drehwinkelstellung der Hauptwelle ausliest und als La
ge-Sollwerte abgibt.
Bei dieser Ausbildung steht die Legeschiene ständig
unter dem Einfluß der Steuerung. Für jeden Augenblick
des Arbeitszyklus, dargestellt durch eine bestimmte Drehwinkellage
der Hauptwelle, ist eine bestimmte Lage
der Legeschiene vorgegeben. Durch die Verwendung der
Übergangskurven erreicht man, daß innerhalb
der Versatzbewegung nur geringfügige Beschleunigungen und Ver
zögerungen auftreten mit der Konsequenz, daß hohe Ar
beitsgeschwindigkeiten erreicht werden können. Die Ver
wendung einer Mehrzahl von Übergangskurven erlaubt eine
Auswahl, die eine optimale Anpassung der Versatzbewe
gung an das jeweilige Muster erlaubt, wobei außer dem
Versatzmuster auch andere Eigenschaften, wie Polbil
dung, Schußfadenzufuhr, Fallblechbeeinflussung u. dgl.
berücksichtigt werden können. Da die Übergangskurven in
verschiedenen Kombinationen benutzt werden können,
kommt man mit einer relativ kleinen Zahl von Übergangs
kurven aus. Der erste Speicherbereich kann daher ent
sprechend klein bemessen werden. Die eingegebenen Kenn
daten legen die zu verwendenden Übergangskurven fest.
Für die Bedienperson ist es daher einfach, einen Mu
sterwechsel vorzunehmen. Sie braucht lediglich der Ein
gabevorrichtung einige Kenndaten zuzuführen. Die Ver
wendung des Rechners ermöglicht nicht nur die digitale
Handhabung der gespeicherten Werte, sondern erlaubt es
auch, ein und dieselbe Übergangskurve mit unterschied
lichen Vorzeichen für entgegengesetzte Versatzbewegun
gen zu verwenden.
Besonders empfehlenswert ist es, daß im ersten Spei
cherbereich Übergangskurven für den Versatz um eine
Nadelteilung aufgenommen sind und daß der Rechner die
Werte der Übergangskurven in Abhängigkeit von den ein
gegebenen Kenndaten mit einer ganzen Zahl multipli
ziert. Da man für unterschiedliche Versatzwerte ledig
lich eine Übergangskurve benötigt, kann die Zahl der
gespeicherten Übergangskurven nochmals reduziert wer
den.
Empfehlenswert ist es auch, daß ein zweiter Speicherbe
reich mindestens eine Ausgleichskurve aufnimmt, die den
Versatzfehler bei Verwendung eines zwischen Stellmotor
und Legeschiene gelenkig angebrachten Stößels berück
sichtigt, und daß der Rechner diese Ausgleichskurve bei
der Bildung der Versatzfunktion durch Addition oder
Subtraktion berücksichtigt. Die Verwendung des Stößels
führt dazu, daß die Legeschiene sich beim Verschwenken
aus der Unterlegungs- und die Überlegungsstellung axial
verlagert, was zu Kollisionen mit den Wirknadeln führen
kann. Dies wird durch die Berücksichtigung der Aus
gleichskurve verhindert.
Vorteilhaft ist es, daß ein dritter Speicherbereich
Korrekturwerte aufnimmt, die dem durch Fadenkräfte her
vorgerufenen Nadelverzug entsprechen, und daß der Rech
ner Korrekturwerte in Abhängigkeit von den eingegebenen
Kenndaten bei der Bildung der Versatzfunktion berück
sichtigt. Da bei einem gegebenen Muster auch die Faden
kräfte bekannt sind, läßt sich auf diese Weise nach
Eingabe der entsprechenden Kenndaten auch der Nadelver
zug berücksichtigen.
Es empfiehlt sich, daß zumindest einer der Speicherbe
reiche als auswechselbarer Nur-Lese-Speicher, bei
spielsweise als EPROM, ausgebildet ist. Durch den Aus
tausch eines solchen Speichers kann man die Steuervor
richtung auf einfache Weise an eine andere Kettenwirk
maschine oder an eine anders ausgebildete oder anders
angeordnete Legeschiene anpassen.
Im einfachsten Fall ist dafür gesorgt, daß die Ver
satzfunktion eine Zweiertaktkurve ist, für die der
Rechner nacheinander eine Überlegungs-Übergangskurve
und eine Unterlegungs-Übergangskurve verarbeitet.
Eine auch noch einfache Alternative besteht darin, daß
die Versatzfunktion eine Dreiertaktkurve ist, für die
der Rechner nacheinander eine Überlegungs-Übergangskur
ve und zwei Unterlegungs-Übergangskurven verarbeitet.
Durch die Aufteilung des Unterlegungsversatzes in zwei
Übergangskurven kann man bei einer musterbedingten gro
ßen Versatzbewegung der Abschlagplatine ausweichen oder
man kann dafür sorgen, daß der Faden sicher von der
Nase der Abschlagplatine erfaßt wird.
Häufig ist es günstig, daß der Rechner für aufeinan
derfolgende Umdrehungen der Hauptwelle unter
schiedlich zusammengesetzte Versatzfunktionen er
eugt. Beispielsweise kann bei jeder geraden Wirkzeile
die eine Kombination und bei jeder ungeraden Wirkzei
le die andere Kombination verwendet werden, was bei
interessanten Musterungen von Vorteil ist.
Mit Vorzug weist die Eingabevorrichtung eine Tastatur
zur Eingabe von Musterdaten und einen Umsetzer auf, der
aus den Musterdaten die für jede Wirkzeile geltenden
Kenndaten bestimmt. Dies erleichtert die Aufgabe der
Bedienperson noch weiter. Sie braucht beispielsweise
lediglich eine bestimmte Musterart und die Größe der so
gemusterten Fläche in die Tastatur einzugeben; der Um
setzer ermittelt dann alle für den Legeschienen-Versatz
erforderlichen Kenndaten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Haupt
welle ein Drehwinkel-Absolutgeber zugeordnet, der für
jeden Drehwinkel ein anderes Drehwinkelsignal an die
Ausgabevorrichtung abgibt. Durch die Verwendung des
Absolutgebers ist sichergestellt, daß die Lage-Sollwer
te eindeutig einer bestimmten Drehwinkelstellung der
Hauptwelle zugeordnet sind.
Hierbei ist es günstig, daß die Drehwinkelsignale von
mindestens zwei aufeinanderfolgenden Umdrehungen der
Hauptwelle unterschiedlich sind. Bei dieser Weiterbil
dung sind die Lage-Sollwerte der Drehwinkelsignale
nicht nur einer, sondern zwei oder mehr Umdrehungen der
Hauptwelle eindeutig zugeordnet. Man kann aufeinander
folgenden Hauptwellen-Umdrehungen unterschiedliche Ver
satzfunktionen zuordnen und ist trotzdem sicher, daß
die Zuordnung zum richtigen Arbeitszyklus erhalten
bleibt.
Des weiteren empfiehlt es sich, daß dem Stellmotor bzw.
der Legeschiene ein Lage-Absolutgeber, der für jede
Lage einen anderen Lage-Istwert abgibt, und eine Lage-
Regelvorrichtung, die aus Lage-Istwert und Lage-Soll
wert die Regelabweichung bildet, zugeordnet ist. Hier
sorgt der Absolutgeber dafür, daß auch ausgangsseitig
eine eindeutige Zuordnung der Lage der Legeschiene zur
Drehwinkelstellung der Hauptwelle gegeben ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbei
spiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsge
mäßen Steuervorrichtung,
Fig. 2 den Versatzfehler bei einer durch Stößel ange
triebenen Legeschiene,
Fig. 3 den Versatzfehler bei einer Alternative zu
Fig. 3,
Fig. 4 den Verlauf von Übergangskurven während zweier
Umdrehungen der Hauptwelle,
Fig. 5 eine aus diesen Übergangskurven entstandene Ver
satzfunktion,
Fig. 6 den Verlauf von drei Übergangskurven, die in
aufeinanderfolgenden Hauptwellenumdrehungen
gleich sind,
Fig. 7 den Verlauf von drei Übergangskurven, die in
aufeinanderfolgenden Hauptwellenumdrehungen un
terschiedlich sind und
Fig. 8 eine Ausgleichsfunktion zur Berücksichtigung
eines Versatzfehlers in vergrößertem Maßstab.
Die in Fig. 1 veranschaulichte Steuervorrichtung dient
dem Versatz einer Legeschiene 1, die von einem Stell
motor 2, hier in der Form eines elektrischen Linearmo
tors, über eine Verbindungsstange 3 verlagert wird. Ein
Lage-Absolutgeber 4 erzeugt Lage-Istwerte xi, die über
eine Leitung 5 an einen Lageregler 6 übergeben werden.
Die Hauptwelle 7 der Kettenwirkmaschine wird von einem
Elektromotor 8 angetrieben. Ein Drehwinkel-Absolutgeber
9 meldet über eine Leitung 10 den jeweiligen Drehwinkel
ϕ an eine Ausgabevorrichtung 11, die in Abhängigkeit
vom Drehwinkelsignal einen Lage-Sollwert xs an den La
geregler 6 abgibt. In Abhängigkeit von der Regelabwei
chung wird der Stellmotor 2 über die Leitung 12 mit
einem entsprechenden Steuersignal s versorgt.
Zur Erzeugung des Lage-Sollwerts xs dienen die nachste
henden Teile der Steuervorrichtung. Eine Eingabevor
richtung umfaßt eine Tastatur 14 mit Bildschirm 15 und
einen Umsetzer 16 in der Form eines Mustersteuerrech
ners. In ihm sind die Kenndaten zahlreicher Muster ge
speichert. Bei einem Speicherraum von 1 MB können zum
Beispiel bis zu 200 Muster bzw. 30 000 Wirkzeilen ge
speichert sein. Durch Aufruf einer Musternummer stellt
der Umsetzer 16 an seinen Ausgangsleitungen Kenndaten
K1 und K2 für das betreffende Muster zur Verfügung, die
dann in einer Zentraleinheit 17 weiterverarbeitet wer
den.
Diese Zentraleinheit 17 besitzt einen ersten Speicher
bereich 18, der eine Mehrzahl von Übergangskurven für
den Überlegungs- und Unterlegungsversatz enthält. Ein
zweiter Speicherbereich 19 weist Ausgleichskurven auf,
die den Versatzfehler bei Verwendung eines Stößels zwi
schen Stellmotor 2 und Legeschiene 1 (vgl. Fig. 2 und
3) berücksichtigen. Ein dritter Speicherbereich 20 ent
hält Korrekturwerte, die dem durch Fadenkräfte hervor
gerufenen Verzug der Legenadeln entsprechen. Die drei
Speicherbereiche werden durch EPROMs gebildet und sind
leicht auswechselbar. Aufgrund der Kenndaten K1 werden
vorbestimmte Übergangskurven F an den Rechner 21, hier
dem Rechenteil der Zentraleinheit 17, zugeführt, der
aufgrund der ihm zugeführten Kenndaten K2 eine Versatz
kurzve V errechnet, wobei die Länge der Versatzschritte
und die Versatzrichtung berücksichtigt werden. Bei Vor
handensein eines Stößels wird aus dem zweiten Speicher
bereich 19 eine Ausgleichskurve A abgerufen, welche der
zunächst aus den Übergangskurven F gebildeten Kurve
durch Addition oder Subtraktion überlagert wird.
Schließlich können aus dem dritten Speicherbereich 20
noch Korrekturwerte B in die Berechnung der Versatz
funktion V eingebracht werden. Aus dieser Versatzfunk
tion V werden in der Ausgabevorrichtung 11 in Abhängig
keit von der Drehwinkelstellung ϕ die entsprechenden
Lage-Sollwerte xs abgerufen.
In der Praxis brauchen die Blöcke 6, 11 und 21 keine
separaten Teile zu sein. Vielmehr können sie nach Art
eines Prozeßrechners zusammengefaßt und betrieben wer
den.
Fig. 2 zeigt, daß eine Legeschiene 1, wenn sie über
einen Stößel 22 betrieben wird, allein unter der Wir
kung des Durchschwingens in Richtung des Pfeiles y ei
nen Axialversatz erfährt. Dieser Versatzfehler hat beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel im unteren Totpunkt
den Wert a und im oberen Totpunkt den in entgegenge
setzter Richtung zu berücksichtigenden Wert b.
In Fig. 3 ist veranschaulicht, daß die über einen Stö
ßel 22 betriebene Legeschiene 1 mit einer doppelfontu
rigen Kettenwirkmaschine zusammenwirkt, deren Wirkna
delfonturen 23 und 24 einen Abstand voneinander haben.
Bei den geradzahligen Hauptwellen-Umdrehungen wird die
Fontur 23, bei den ungeradzahligen Hauptwellen-Umdre
hungen die Fontur 24 mit Maschen belegt. Hier tritt ein
Versatzfehler auf, der wegen der symmetrischen Anord
nung zwar in beiden Totpunkten den Wert c hat, aber
jeweils in gleicher Richtung zu berücksichtigen ist.
Gibt es bei der doppelfonturigen Ketten
wirkmaschine mehrere Legeschienen, so ergeben sich
für diese unsymmetrische Verhältnisse, so daß im obe
ren und unteren Totpunkt unterschiedliche Versatzfeh
ler zu berücksichtigen sind.
In Fig. 4 sind eine Überlegungs-Übergangskurve F1 und
eine Unterlegungs-Übergangskurve F2 veranschaulicht,
die sich bei jeder Hauptwellenumdrehung wiederholen.
Aus ihnen läßt sich die Versatzfunktion der Fig. 5 ab
leiten, indem der Rechner 21 die Übergangskurve F1
übernimmt, die Übergangskurve F2 mit dem Faktor 2 mul
tipliziert und mit negativen Vorzeichen versieht und im
nächsten Arbeitszyklus die Übergangskurve F1 mit dem
Faktor 2 versieht und die Übergangskurve F2 mit negati
ven Vorzeichen anschließt.
Während man die vorgenannten Kurven als Zweiertaktkur
ven bezeichnen kann, sind in Fig. 6 Dreiertaktkurven
veranschaulicht. Einer Überlegungs-Übergangskurve F3
folgt eine erste Unterlegungs-Übergangskurve F4 und
eine zweite Unterlegungs-Übergangskurve F5. Dies wird
im folgenden Arbeitszyklus wiederholt. Die unterschied
liche Ausgestaltung der beiden Unterlegungs-Übergangs
kurven F4 und F5 ermöglicht Spezialeffekte beim Unter
legen, beispielsweise das Einstechen einer Platine in
die Fadenschar, oder die Vermeidung von Kollisionen mit
anderen Wirkwerkzeugen.
In Fig. 7 entsprechen die Übergangskurven im ersten
Arbeitszyklus denjenigen der Fig. 6. Im zweiten Ar
beitszyklus dagegen sind die beiden ersten Übergangs
kurven geändert, nämlich in eine Überlegungs-Übergangs
kurve F6 und eine erste Unterlegungs-Übergangskurve F7.
Aus ihnen lassen sich in ähnlicher Weise wie in Fig. 5
angegeben Versatzfunktionen V entwickeln.
Fig. 8 zeigt eine Ausgleichskurve A, wie sie zur
Berücksichtigung des Stößel-Versatzfehlers dient. Sie
wird der durch die Übergangskurven erzeugten Funktion
überlagert, um eine korrigierte Versatzfunktion zu er
reichen.
In ähnlicher Weise können auch noch Korrekturwerte aus
dem Speicherbereich 20 überlagert werden.
Die Übergangskurven sind hier durch gerade Linien dar
gestellt worden. In der Praxis handelt es sich hierbei
aber um sehr spezielle Kurven, die sinus- parabel- oder
hyperbelähnlich oder aus mehreren gekrümmten Abschnit
ten zusammengesetzt sind. Ziel ist es, die Beschleuni
gungen und Verzögerungen möglichst gering zu halten.
Claims (12)
1. Steuervorrichtung für den Legeschienenversatz bei
Kettenwirkmaschinen, mit einem Programmgeber, der
eine Eingabevorrichtung zur Festlegung der Kennda
ten des gewünschten Musters, einen Speicher, einen
Rechner und eine Ausgabevorrichtung für Lage-Soll
werte eines Versatzprogramms in Zuordnung zu Dreh
winkelstellungen der Maschinen-Hauptwelle zwecks
Steuerung eines die Legeschiene axial versetzenden
Stellmotors abgibt, aufweist, dadurch gekennzeich
net, daß der Speicher einen ersten Speicherbereich
(18) aufweist, der eine Mehrzahl von Übergangskur
ven (F) für den Überlegungs- und Unterlegungsver
satz aufnimmt, daß der Rechner zur Bildung einer
kontinuierlichen Versatzfunktion (V) je Hauptwel
lenumdrehung nacheinander mindestens zwei in Abhän
gigkeit von den eingegebenen Kenndaten gewählte
Übergangskurven (F) verarbeitet und daß die Ausga
bevorrichtung (11) Werte der Versatzfunktion (V) in
Abhängigkeit von der Drehwinkelstellung der Haupt
welle (7) ausliest und als Lage-Sollwerte (xs) ab
gibt.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß im ersten Speicherbereich (18) Über
gangskurven (F) für den Versatz um eine Nadeltei
lung aufgenommen sind und daß der Rechner (21) die
Werte der Übergangskurven in Abhängigkeit von den
eingegebenen Kenndaten (K1, K2) mit einer ganzen
Zahl multipliziert.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zweiter Speicherbereich
(19) mindestens eine Ausgleichskurve (A) aufnimmt,
die den Versatzfehler bei Verwendung eines zwischen
Stellmotor (2) und Legeschiene (1) gelenkig ange
brachten Stößels (22) berücksichtigt, und daß der
Rechner (21) diese Ausgleichskurve (A) bei der Bil
dung der Versatzfunktion (V) durch Addition oder
Subtraktion berücksichtigt.
4. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein dritter Speicherbe
reich (20) Korrekturwerte aufnimmt, die dem
durch Fadenkräfte hervorgerufenen Nadelverzug ent
sprechen, und daß der Rechner (21) Korrekturwerte
(B) in Abhängigkeit von den eingegebenen Kenndaten
(K1, K2) bei der Bildung der Versatzfunktion (V)
berücksichtigt.
5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einer der
Speicherbereiche (18, 19, 20) als auswechselbarer
Nur-Lese-Speicher ausgebildet ist.
6. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Versatzfunktion (V)
eine Zweiertaktkurve ist, für die der Rechner (21)
nacheinander eine Überlegungs-Übergangskurve (F1)
und eine Unterlegungs-Übergangskurve (F2) verarbei
tet.
7. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Versatzfunktion (V)
eine Dreiertaktkurve ist, für die der Rechner (21)
nacheinander eine Überlegungs-Übergangskurve (F3)
und zwei Unterlegungs-Übergangskurven (F4, F5) ver
arbeitet.
8. Steuervorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rechner (21) für aufeinan
derfolgende Umdrehungen der Hauptwelle (7) unter
schiedlich zusammengesetzte Versatzfunktionen (V)
erzeugt.
9. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabevorrichtung
(13) eine Tastatur (14) zur Eingabe von Musterdaten
und einen Umsetzer (16) aufweist, der aus den Mu
sterdaten die für jede Wirkzeile geltenden Kennda
ten (K1, K2) bestimmt.
10. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptwelle (7) ein
Drehwinkel-Absolutgeber (9) zugeordnet ist, der für
jeden Drehwinkel ein anderes Drehwinkelsignal (4)
an die Ausgabevorrichtung (11) abgibt.
11. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehwinkelsi
gnale (4) von mindestens zwei aufeinanderfolgenden
Umdrehungen der Hauptwelle (7) unterschiedlich
sind.
12. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Stellmotor (2) bzw.
der Legeschiene (1) ein Lage-Absolutgeber (4), der
für jede Lage einen anderen Lage-Istwert (xi) ab
gibt, und eine Lage-Regelvorrichtung (6), die aus
Lage-Istwert (xi) und Lage-Sollwert (xs) die Rege
labweichung bildet, zugeordnet ist.
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