DE421457C - Stempelvorrichtung fuer Pressen aller Art - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Ziegel- und ähnliche Pressen, bei welchen der Druckstempel der Presse dem Druck eines von dem Druckstempel unabhängig unter ihm angeordneten Schwingbaumes unterworfen ist. Bei den bekannten Pressen dieser Art wird die Kraft unmittelbar von dem Druckhebel auf den Druckstempel übertragen, wodurch beide an der Berührungsstelle rasch abgenutzt

to werden. Der Stempel macht nämlich eine geradlinige Bewegung, der Druckhebel jedoch eine Drehbewegung um seine Achse, so daß zwischen dem Stempel und dem Druckhebel Reibung auftritt. Da die zu übertragende Kraft groß ist, ist die Reibung stark und die Abnutzung rasch. Die Reibung hat .außerdem eine Verringerung der auf den emporsteigenden Stempel ausgeübten Druckkraft zur Folge, also eine verminderte Ausbeute. Anderseits vergrößert sich bei fortschreitender Abnutzung ^ao die zur Erzeugung von Gegenständen gleicher Stärke erforderliche Hublänge, so daß auch der Druckhebel sowie die ihn betätigenden Teile einen längeren Weg durchlaufen müssen, woraus wieder eine Verminderung der Ausbeute oder eine Ungleichförmigkeit der gepreßten Gegenstände erwächst.

Zweck der Erfindung ist nun, die genannte Reibung zu veHnindern und eine leichte und schnelle Ausgleichung der Abnutzung ohne Auswechslung oder Ausbesserung des Druckhebels oder des Druckstempels zu ermöglichen.

Dieser Zweck wird vermittels der in der Zeichnung veranschaulichten Einrichtung erreicht.

Die untere Verlängerung i (Schwanz) des Stempels trägt zwei senkrechte Führungsstangen 2. Letztere -gleiten in den am Maschinengestell befestigten Hülsen 3; der Druckstempel 4, der in irgendwelcher Weise angetrieben wird, schwingt um den festen Zapfen 5. Bei dem dargestellten Beispiel befindet sich der Druckhebel oder Schwingbaum 4 unter der Stempelverlängerung zwisehen den Führungsstangen 2.

Auf dem· Druckhebel 4 sitzen oben unterhalb des Stempels zwei Winkeleisen 6-6, zwischen denen mehrere Rollen 7 nebeneinandergereiht sind. Der Raum zwischen den Winkeleisen 6 ist mit diesen Rollen angefüllt, wobei jedoch ein Spielraum zwischen den Rollen gelassen ist.

Auf den Rollen 7 liegt eine Metallplatte 8, die weicher ist als die Rollen, der Drucfchebel und der Stempel 1, so daß die Abnutzung sich einzig und allein auf dieser Platte äußert. An den Rändern der Platte sind zwei kleine Winkel- oder Bandeisen 9 befestigt, durch die die Platte auf den Winkeleisen 6 gesichert wird, so daß die Platte nicht einen dicht schließenden Deckel bildet; seine Länge muß derart gewählt sein, daß er sich um ein gewisses Maß auf den Rollen in der Längsrichtung verschieben kann. Dieses Maß ist annähernd gleich der Länge der wagerechten Projektion des Bogens, den ein auf der senkrechten Stempelachse liegender Punkt des Druckhebels beschreibt.

An dem um den Punkt 11 schwingbaren Ausstoßhebel ist eine Stange £2 starr befestigt, die durch einen länglichen Schlitz 13 in dem Druckhebel hindurchgeht und mit dem Hebel 10 einen solchen Winkel bildet, daß, wenn der Stempel zum Pressen am Ende seines Hubes angelangt ist (also vor dessen letztem Hochgehen zum Ausstoßen), die Stange 12 an dem¹ Rand der Platte 8 anliegt.

Wenn der Druckhebel zum Pressen hochgeht, bewegt sich die Platte 8 senkrecht mit ihm und verschiebt sich gleichzeitig in der Längsrichtung auf den Rollen 7 unter dem Stempel 1. Beim Ausstoßen aus der Form nimmt der Stempel 1 den Hebel 10 mit nach oben, und die Stange 12 bringt die Platte 8 in ihre Anfangsstellung zurück, in der sie bis zum nächsten Hochgehen des Druckhebels bleibt.

Die Platte 8 kann auch in einer anderen Weise, beispielsweise mittels Feder, in ihre Anfangsstellung zurückgeführt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Stempelvorrichtung für Pressen aller Art, bei denen der Stempel durch einen Druckhebel angehoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckhebel (4) an seiner Angriffsfläche eine Rollen- oder Kugelführung nebst Gleitplatt« (8) trägt, die zur freien Verschiebung mit ihren Rändern (9) die Begrenzungsanschläge (6) für die Rollenbewegung mit Spiel übergreift und von geringerer Härte als die Stempel, Rollen und Druckhebel ist.