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Kraftfahrzeuggestell mit zwei aus Stahlblech gestanzten Gitterträgern.
Um den Bau von Kraftwagen, insbesondere jener für den Personenverkehr, zu vereinfachen
und zu verbilligen, wurde bereits versucht, das Fahrzeuggestell aus zwei den Kasten
und Rahmen des Wagens zugleich bildenden, aus Stälilblech gestanzten Gitterträgern.
herzustellen, doch hatten diese Fahrzeuggestelle infolge der dabei gewählten Bauart
der Gitterträger nur geringe Steifheit und Festigkeit, so daß dieselben schon nach
kurzem Gebrauch schlapp wurden und die Lebensdauer solcher Wagen somit nur eine
geringe war.
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Die Erfindung betrifft nun eine neue Bauart für die Wagengestelle
dieser Art, die, bei gleichzeitiger Ausschaltung jener Nachteile, eine ganz bedeutende
Verbilligung in der Herstellung sowie eine wesentliche Vergrößerung der Festigkeit
und Erhöhung der Lebensdauer solcher Fahrzeuge zur Folge hat. Dazu sind die hierbei
zur Verwendung kommenden Gitterträger so beschaffen, daß ihre Oberkante von vorn
nach hinten abfallend in einer Linie verläuft, welche die Anbringung von Türausschnitten
entbehrlich macht, und die Versteifung der Gitterträger somit oben und unten eine
gleich feste ist. Als besonders vorteilhaft haben sich dabei Gitterträger erwiesen,
welche in Form rechtwinkliger Dreiecke gestanzt sind und deren Hypotenuse die Oberkante
des Wagenkastens bildet.
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Außen und an ihren Durchbrechungen sind die Gitterträger in bekannter
Weise winkelförmig umgebördelt in der Weise, daß sie außer der Aufgabe, die Träger
zu versteifen, zugleich ,auch als Konstruktionsteile benutzt werden können zur Befestigung
der Querversteifungen sowie der Träger für den Motor und des ebenfalls aus solchem
Blech mit Versteifungsbördeln gepreßten Bodens - einerseits und einer Blechdecke
am Hinterteile des Kastenwagengestelles anderseits, die mit beiderseitigen Verlängerungen
so über die Hinterräder des Wagens gebogen ist, daß sie zugleich die Kotflügel für
dieselben bildet. Mit Anbringung einer Blechhaube über dem Motor bzw. dem Vorderteil
des Kastenwagengestelles sowie einer seitlichen Beplankung ist dieses Wagengestell
im wesentlichen vollendet.
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In der beiliegenden Zeichnung ist ein Personenkraftwagen dieser Art
als Ausführungsbeispiel dargestellt. In den Abbildungen derselben stellt Abb. i
eine Seitenansicht des unbeplankten Fahrzeugkörpers dar; Abb. z zeigt die Seitenansicht
des fertig montierten Fahrzeuges; Abb. 3 stellt einen Teil des Körperrahmens nach
der Linie A-B der Abb. i dar; die Abb. q. veranschaulicht einen Schnitt nach der
Linie C-D des gleichen Seitenrahmenteiles und die Abb. 5 einen Horizontalschnitt
durch den Vorderteil des Körpers mit den Motorträgern i i und 1z, der außerdem in
Abb. 6 perspektivisch abgebildet ist, während die Abb. 7 die Art der Beplankung
des Fahrzeugkörpers in Perspektivansicht und die Abb.8 einen Querschnitt E-F durch
den Hinterteil des Wagenkörpers darstellen.
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Hierbei ist den das Kastenwagengestell bildenden, im Geserik geschmiedeten
oder gepreßten
Stahlblechträgern i die Form eines rechtwinkligen
Dreieckes gegeben, dessen Hypotenuse nach oben liegt, so daß sich eine schwach nach
hinten abfallende Form des Fahrzeugkörpers ergibt. Dieser Rahmen erhält nun im Sinne
der Zeichnungen eing epreßte öffnu ngen, deren Ränder im Winkel maschinell umgebördelt
sind, so daß hierdurch eine wesentliche Versteifung des Rahmens erzielt wird. Die
verbleibenden Stege, welche die Öffnungen voneinander trennen, besitzen infolgedessen
seitlich einen U-förmigen Querschnitt, wie dies besonders aus dem Schnitt gemäß
Abb.3 hervorgeht.
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Die Querversteifung des ganzen Rahmens erfolgt durch gepreßte Blechtraversen,
die (wie z. B. i i und 12 bei Abb. 6) an den umgebördelten Rändern der Öffnungen
angeschraubt sind, wodurch sich besondere Winkel- o. dgl. Beschläge erübrigen. Auf
solchen Traversen i i und 12 ist auch der Motor bei 5 gelagert. Der Boden 2, der
zweckmäßig nach unten etwas durchgewölbt ist, wird mit den unteren Längsbördeln
der beiden Seitenträger vernietet. Mit Hilfe des an sich starren Bodens, der seinerseits
ebenfalls Durchbrechungen mit umgebördelten Seitenwülsten zwecks größerer Steifheit
und Festigkeit erhält, zusammen mit den vorerwähnten Querverbindungen, wird eine
vollkommene Starrheit des Kastenwagengestelles bei außerordentlich geringem Gewicht
und sehr erleichtertem Zusammenbau erreicht. Die unter dem Motor befindliche Durchbrechung
des Bodens ist für gewöhnlich durch eine Klappe staubdicht geschlossen, während
die hinten befindlichen Öffnungen durch ein Blech abgedeckt sind, das zugleich Träger
eines Lattenrostes ist (Abb.8).
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Nach außen hin erhält der Wagenkörper eine Verkleidung, die vorn aus
einer Blechhaube 3 und hinten aus einer Holzbeplankung 4. besteht, welche in der
aus Abb. 7 ersichtlichen Weise an Flacheisenschienen 9 angebracht ist, die im Bereiche
der Wagensitze 7 eine gepolsterte Armauflage io tragen. Die Beplankung 4., 9, i
o wird als versatzfertiger Körper auch serienweise hergestellt, so daß auch dieses
Verkleiden des Wagenkörpers sehr rasch vonstatten geht.
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Das gezeichnete Fahrzeug ist als Zweisitzer gedacht, doch kann dasselbe
auch zum Viersitzer ausgebaut werden, indem an die Träger r nach hinten zu ähnlich
beschaffene Verlängerungsstücke ia angesetzt werden (Abb. 9 Ansicht und Abb. io
Querschnitt nach G-H von Abb.9), wobei dann das zweite Sitzpaar in besagte Verlängerung
eingebaut wird, welche natürlich auch ein entsprechendes Bodenblech erhält. Die
Sitze sind alle von gleicher Bauart und einzeln auf Querträgern um Drehzapfen beweglich,
dabei eventuell ,auch feststellbar.
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Hinter den Sitzen 7 ist der Kasten i, 2 und 4., wie nach Abb. 8, durch
ein Blech 8a abgedeckt, das in seinen seitlichen Verlängerungen zugleich als Kotflügel
8 für die Hinterräder des Fahrzeuges ausgebildet ist und in bekannter Weise als
Träger für Gepäckstücke oder einen Reservereifen o. dgl. dienen kann. Gelagert ist
das Kastenwagengestell an den Vorder- und Hinterrädern auf Federn 6 von gleicher
Bauart, so daß auch diese serienweise hergestellt werden können.
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Bei entsprechender Gestaltung der Seitenträger i wird sich die beschriebene
Bauart des Wagens auch sehr vorteilhaft zur Herstellung von schnellaufenden Lastwagen
eignen.