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Vakuumflüssigkeitsheber. Die so bequemen Vakuumflüssigkeitsheber,
Transportkessel, die, auf irgendeine Weise luftleer gemacht, die zu befördernde
Flüssig-]zeit, etwa Fäkalien aus Abortgruben, Wasser, Gülle, Tauche usw., in sich
hineinsaugen. versagen, wenn die Saughöhe größer ist, als dein Maß des im Sauger
erzielbaren Vakuums entspricht. Es kommt bei Abfuhrsaugern zur Entleerung der Abortgruben
öfter vor, aal;i sich eine A bortgrube als zu tief liegen erweist, wodurch
dann die pneumatische Entleerung ohne weiteres unmöglich -wird. In solchen und ähnlichen
Fällen soll der Tiefsaugstutzen für Vakuumflüssigheitsheber die Entleerung der zu
tiefen Grube dennoch dadurch ermöglichen, daß in "einen Teil der Saugleitung, den
Tiefsaugstutzen, so viel Luft gepreßt wird, daß der Flüssigkeitsinhalt der Saugleitung
spezifisch so viel erleichtert wird, claß tiun das jeweilige Vakuum des Saugerkessels
genügt, um den jeweiligen Saugleitungsinhalx aufzusaugen. Dieses Verfahren findet
sich zwar im wesentlichen schon bei den Mammutpumpen usw.; es wird aber im
vorliegenden
Falle in neuartiger Verbindung angewendet und erweitert dadurch das Anwendungsgebiet
der Vakuumflüssigkeitsheber.
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In der Zeichnung ist das Arbeiten mit dem Tiefsaugstutzen schematisch
verdeutlicht. D (Abb. i) sei z. B. ein Vakuumsaugerabfulir wagen, der die sehr tiefe
Abort grube G entleeren soll. .1 ist der Absperrschieber des Saugkessels, an den
bei Abortgruben gewöhnlicher Tiefe der Saugschlauch R angeschlossen wird. Für Tiefsaugungen
besitzt nun der Abfuhrkessel noch den Einlaufstutzen A', der gewöhnlich mit einem
Deckel luftdicht abgeschlossen wird. Für Tiefsaugungen wird an A' der Saugschlauch
R angeschlossen, während der Absperrschieber A luftdicht verschlossen bleibt.
In die Saugleitung wird der Tiefsaugstutzen S eingeschaltet, am zweckmäßigsten an
das Ende der Saugleitung R. Abb. 2 zeigt den Tiefsaugstutzen .schematisch in größerem
Maßstabe. In den Tiefsaugstutzen S mündet seitlich oder sonstlvie eine Luftleitung
L, in die mittels der kleinen Luftpumpe P (die ähnlich einer Fahrradpumpe gebaut
sein kann) nach Bedarf Luft gepreßt werden kann. Die Luftpumpe P befindet sich zweckmäßig
oben beim Abfuhrwagen: sie kann auch daran befestigt sein, .damit der die Pumpe
P Bedienende den Saugerkessel dabei beobachten kann. Ist nun im Abfuhrkessel D ein
Val-zu. um hergestellt, so steigen die Fäkalien in der Saugleitung R hoch; dem Vakuum
entspreche z. B. eine Steighöhe bis H in Abb. i. Nun betätigt der Führer des Wagens
vorsichtig die Pumpe P und preßt Luft in die Saugleitung, wobei er durch die Schaugläser
des Abfuhrkessels das Kesselkinere beobachten kann. Wegen des Vakuums im Kessel
wirkt die Luft in der Saugleitung erheblich kräftiger als z. B. die Luft bei der
Maininutpuinpe in der Druckleitung. Schon eine kleine Luftblase beim Tiefsaugstutzen
S nimmt beim Hochsteigen in der Saugleitung R bedeutend an Größe zu, ihr Druck expandiert
auf den Unterdruck im Kessel D, wobei sie einenFlüssigkeits- oder Schlammkolben
vor sich her in den Kessel D schiebt. Die Luftzuführung mit der Pumpe wird nun so
geregelt, daß Schlammkolben auf Schlammkolben in den Kessel gefördert wird in der
Weise, daß das Förderquantum ein 1Iaximum wird. Je mehr durch die mit den Schlammkolben
eindringende Luft das Vakuum im Kessel D sich verschlechtert, desto mehr muß Luft
zur Förderung in die Leitung R eingeblasen werden. Hat das Vakuum in D zu sehr abgeaommen,
so erzeugt man ein neues Vakuum im Abfuhrkessel und vermindert dann dementsprechend
die Luftzufuhr mit der Pumpe P beim Tiefsaugstutzen S. Im Grunde kann man durch
entsprechend gesteigerte Luftzufuhr bei S ganz ohne Vakuum in den Kessel D Fäkalien
hierhineinfördern nach dem Arbeitsverfahren der Mammutpumpe, dann ist aber die gesamte
Förderarbeit an der Luftpumpe P zu leisten. Es ist jedoch praktisch vorteilhafter,
wenn man die Förderarbeit vom Vakuum zum allergrößten Teil leisten läßt.
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Reicht das Vakuum im Kessel D zum Absaugen der Flüssigkeit aus der
Grube G aus, so nimmt das Vakuum mit dem Eintreten der Flüssigkeit in D doch ständig
ab, weil der freie Raum in D verkleinert wird, und nach einer gewissen Zeit hört
der Sauger D, teilweise gefüllt, zu wirken auf. Man stellte dann bisher die Saugleitung
bei A ab, ließ Luft in D einströmen, evakuierte D von neuem
und ließ dann den Saugvorgang seinen Fortgang nehmen. Mit dem Tiefsaugstutzen S
kann man auch in diesem Falle durch Betätigung der Luftpumpe P noch weiter fördern
und das noch vorhandene Vakuum noch weiter zur Flüssigkeitsförderung ausnutzen,
was für den Saugerbetrieb von Wichtigkeit ist; denn eine neue Evakuierung kostet
um so mehr Betriebsstoff oder Wärme, je mehr Raum im Kessel D noch von Flüssigkeit
frei ist.
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In Abb.2 ist der Luftschlauch L an den Stutzen S mit einer Verschraubung
h angeschlossen. Der Schlauch L kann vom Stutzen S gelöst werden, und der Stutzen
S kann wie ein gewöhnlicher Stutzen gebraucht werden. Dabei kann man auch den Verschraubungsanschluß
bei V mit einem Verschraubungsdeckel verschließen.