DE4138255C1 - - Google Patents

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DE4138255C1 DE4138255A DE4138255A DE4138255C1 DE 4138255 C1 DE4138255 C1 DE 4138255C1 DE 4138255 A DE4138255 A DE 4138255A DE 4138255 A DE4138255 A DE 4138255A DE 4138255 C1 DE4138255 C1 DE 4138255C1
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kettenwirkware, die sowohl in Schußrichtung als auch in Kettrichtung unter­ schiedlich strukturierte Bereiche aufweist, sowie auf eine Kettenwirkmaschine und auf ein Verfahren zur Her­ stellung einer solchen Wirkware.
Aus DE-OS 40 01 621 ist eine Kettenwirkware bekannt, die einen Warengrund in Trikotlegung und eine Musterung durch Polfäden aufweist. Zu diesem Zweck besitzt die zu ihrer Erzeugung dienende Kettenwirkmaschine mindestens eine, vorzugsweise zwei Jacquard-Legebarren, die im Zusammenhang mit einer in Längsrichtung versetzbaren Polplatinenbarre dafür sorgt, daß die Polfäden entweder Polschlingen bilden oder flach in die Grundware einge­ bunden sind.
Aus dem LIBA-Prospekt "ESJ-Electronic Sectional Jacquard" ist eine Kettenwirkware bekannt, bei der ein Warengrund in Trikotlegung mit einer musterbildenden Tuchlegung zusammenwirkt. Diese Tuchlegung wird durch zwei Legebarren erzeugt, deren Nadelteilung doppelt so groß ist wie die Wirknadelteilung, so daß deren Legena­ deln abwechselnd den Wirknadelgassen zugeordnet sind. Die Musterung erfolgt dadurch, daß die eine Legebarre jacquard-gesteuert ist und auf diese Weise die Tuchle­ gung durch Nadelverdrängung entweder um eine Nadeltei­ lung versetzt oder zur Trikotlegung verkürzt wird. Die erste Alternative führt zu einem durchbrochenen Muster, das für viele Stoffe unerwünscht ist, während die zwei­ te Alternative einen gegenüber der Tuchlegung derart verminderten Fadenverbrauch hat, daß sich erhebliche Spannungsunterschiede in der Ware ergeben.
Gemäß DE-OS 17 85 138 läßt sich eine Kettenwirkware mit plastischer Musterung erzielen. Hierbei wird mit einer ersten Legeschiene, die mit vollem Fadeneinzug arbei­ tet, ein Grund erzeugt. Der Musterbildung dienen zwei weitere Legeschienen, die mit einem Fileteinzug 1 voll 1 leer arbeiten und von einem gemeinsamen Kettbaum ver­ sorgt werden. Sie führen in einer Maschenreihe unter­ schiedlich große Unterlegungen nebeneinander aus, bei­ spielsweise eine Trikotlegung und eine Satinlegung, wobei diese Legungen so gewechselt werden, daß jede dieser Legeschienen innerhalb eines Rapports die glei­ che Anzahl der unterschiedlichen Legungen ausführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sowohl in Schußrichtung als auch in Kettrichtung in sich gemu­ sterte Kettenwirkware anzugeben, deren Oberflächen­ struktur teils durch Tuchlegungen und teils durch ande­ re Legungen bestimmt ist und deren musterbildende Fäden auch dann keinen unzulässigen Spannungen ausgesetzt sind, wenn sie von einem gemeinsamen Kettbaum abgezogen werden. Des weiteren besteht die Aufgabe darin, eine Kettenwirkmaschine und ein Verfahren zur Herstellung dieser Kettenwirkware anzugeben.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Kettenwirkware durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch die Aufeinanderfolge von unterschiedlichen Legungen aus der Gruppe Franse, Trikot, Tuch, Satin und Samt läßt sich eine Vielzahl von Oberflächenstrukturen erzeugen, die von derjenigen der Tuchlegung abweichen und überdies durch ihren Wechsel zusätzliche Variationsmöglichkeiten bieten. Weil die Auswahl so getroffen ist, daß die Durchschnittslänge der Unterlegungen in vorbestimmten Rapporten etwa gleich der Unterlegungslänge bei der Tuchlegung ist, ergibt sich in den so gebildeten Berei­ chen und in den Bereichen, in denen eine Tuchlegung erfolgt, im Durchschnitt der gleiche Fadenverbrauch trotz unterschiedlicher Legung. Soweit sich infolge der unterschiedlichen Legungen unterschiedliche Fadenspan­ nungen ergeben, gleichen sich diese innerhalb eines Rapports wieder aus.
Gemäß Anspruch 2 kann die Musterung durch mehr als zwei unterschiedliche Oberflächenstrukturen gebildet werden, weil aus der genannten Gruppe von Legungen verschiedene Kombinationen gebildet werden können.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele ergeben sich aus den Ansprüchen 3 bis 5, die unterschiedliche Musterungen unter Beibehaltung der Unterlegungs-Durchschnittslänge ermöglichen.
Anspruch 6 beschreibt eine weitere Ausgestaltung der Oberflächenstruktur. Wenn das Muster-Fadensystem aus zwei Teilsystemen besteht, deren Fäden unterschiedlich gelegt werden, ergeben sich Überkreuzungen, die deut­ lich von der Tuchlegung unterscheidbar sind. Infolge der Fadenkreuzungen ergibt sich auch kein einseitiges Verziehen der Kettenwirkware in den Musterungsberei­ chen.
Mit besonderem Vorteil ist das Grund-Fadensystem gemäß Anspruch 7 in Trikotlegung verarbeitet. Man erhält da­ her eine aus Trikot und Tuch bestehende Charmeuse-Ware, bei der die Tuchseite gemustert ist.
Bezüglich der Kettenwirkmaschine wird die gestellte Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 8 gelöst. Durch Verwendung von zwei musterbildenden Jacquard-Le­ gebarren gelingt es auf besonders einfache Weise, unter Beachtung der gestellten Forderungen (Musterung in Schuß- und in Kettrichtung; gemeinsamer Kettbaum für das Muster-Fadensystem; Vermeidung von übermäßigen Spannungen in der Kettenwirkware) eine vielfältig in sich gemusterte Kettenwirkware zu erzeugen. Durch die Barren-Steuervorrichtungen erfahren die Jacquard-Lege­ barren je einen sich in jedem Rapport wiederholenden Grundversatz, der eine Oberflächenstruktur der Ware bestimmt. Durch Verdrängen ausgewählter Jacquard-Lege­ nadeln können andere Oberflächenstrukturen erzeugt wer­ den. Insbesondere lassen sich mit den zwei Jacquard- Legebarren auch sich kreuzende Fadenlegungen der musterbildenden Fäden erzeugen, wie dies vielfach be­ vorzugt wird.
Gemäß Anspruch 9 sind die Legenadeln der einen Jac­ quard-Legebarre entgegengesetzt zu den Legenadeln der anderen Jacquard-Legebarre verdrängbar. Dies ermöglicht es, unter sonst gleichen Voraussetzungen die größtmög­ liche Zahl von unterschiedlichen Legungen mit nur ein­ seitig verdrängbaren Jacquardnadeln durchzuführen, die eine höhere Arbeitsgenauigkeit als zweiseitig verdräng­ bare Legenadeln haben. Außerdem ist eine symmetrische Ansteuerung der Legenadeln möglich.
Bei einem Großteil der wählbaren Legungskombinationen werden jeweils benachbarte Nadeln, die zu unterschied­ lichen Jacquard-Legebarren gehören, gleichzeitig ange­ steuert. Daher empfiehlt sich die in Anspruch 10 ge­ kennzeichnete Vereinfachung der Jacguard-Steuervorrich­ tung.
Gemäß Anspruch 11 wird nicht von einem die Tuchlegung bewirkenden Grundversatz ausgegangen, sondern von einem Grundversatz, der in jedem Rapport durch die gleiche Anzahl von Trikot- und Satinlegungen allein oder in Kombination mit Tuchlegungen gebildet ist. Dies hat den Vorteil, daß durch unterschiedliches Ansteuern nur ein­ seitig verdrängbarer Legenadeln außer einer Tuchlegung noch weitere zur Musterung geeignete Legungen erzeugbar sind. Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in den An­ sprüchen 12 und 13 angegeben.
Verfahrensmäßig wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 14 gelöst. Die Verfahrensschritte führen zu der angestrebten Kettenwirkware.
Die Weiterbildung nach Anspruch 15 ermöglicht es, durch Jacquard-Steuerung mehr als zwei Legungen zu erzeugen, wofür die Ansprüche 16 und 17 bevorzugte Ausführungs­ beispiele angeben.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbei­ spiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungs­ gemäßen Kettenwirkmaschine,
Fig. 2 eine schematische Ansicht der Jacquard-Legena­ deln und der Wirknadeln,
Fig. 3 eine abgewandelte Form der Jacquard-Steuervor­ richtung,
Fig. 4 in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Kettenwirkware,
Fig. 5 in einem ersten Ausführungsbeispiel ein Legungs­ bild für das Grund-Fadensystem und die beiden Teilsysteme des Muster-Fadensystems beim Grund­ versatz der beiden Jacquard-Legebarren,
Fig. 6 ein aus Fig. 5 abgeleitetes Legungsbild der bei­ den Teilsysteme des Muster-Fadensystems bei ei­ nem ersten Verdrängungsprogramm, durch das Tuch­ legung erzeugt wird,
Fig. 7 ein Legungsbild entsprechend Fig. 6 gemäß einem zweiten Verdrängungsprogramm,
Fig. 8 ein Legungsbild entsprechend Fig. 6 gemäß einem dritten Verdrängungsprogramm,
Fig. 9 in einem zweiten Ausführungsbeispiel ein Legungsbild für die beiden Teilsysteme des Mu­ ster-Fadensystems beim Grundversatz der beiden Jacquard-Legebarren,
Fig. 10 ein aus Fig. 9 abgeleitetes Legungsbild der bei­ den Teilsysteme des Muster-Fadensystems bei ei­ nem ersten Verdrängungsprogramm, durch das Tuch­ legung erzeugt wird,
Fig. 11 ein Legungsbild entsprechend Fig. 10 gemäß einem zweiten Verdrängungsprogramm,
Fig. 12 in einem dritten Ausführungsbeispiel ein Legungsbild für die beiden Teilsysteme des Mu­ ster-Fadensystems beim Grundversatz der beiden Jacquard-Legebarren und
Fig. 13 ein Legungsbild gemäß eines zweiten Verdräng­ ungsprogamms für das Ausführungsbeispiel der Fig. 12.
Eine Kettenwirkmaschine 1 besitzt eine Wirknadelbarre 2 mit Wirknadeln 3, welche mit Schiebernadeln 4 zusammen­ wirken, sowie Einschluß-Abschlag-Platinen 5. Es gibt drei Legebarren, nämlich zwei Jacquard-Legebarren L2 und L3 zum Legen je eines von zwei Teilsystemen eines Muster-Fadensystems, und eine Legebarre L1 zum Legen eines Grundfadensystems. Die Legebarren werden in übli­ cher Weise durch Barren-Steuervorrichtungen 6, 7 bzw. 8 nach einem vorgegebenen Muster in ihrer Längsrichtung versetzt. Als Steuervorrichtung dienen Spiegelscheiben, Musterketten o. dgl. Die Legenadeln 9 sind fest an der Legebarre L1 angebracht. Sie haben die gleiche Teilung wie die Wirknadeln 3. Die Teilung der Legenadeln 10 und 11 der Legebarren L3 bzw. L2 ist doppelt so groß wie die Wirknadelteilung. Die Legenadeln 10 und 11 stehen auf Lücke (Fig. 2) und können durch Verdrängerplatinen 13 bzw. 14 in entgegengesetzter Richtung um je eine Wirknadelteilung verlagert werden (vgl. die Pfeile 13′ und 14′ in Fig. 2). Die Betätigung der Verdrängerplati­ nen erfolgt über Harnischschnüre 15 und 16 und wird von entsprechenden Jacquard-Steuervorrichtungen 17 bzw. 18 gemäß einem vorgegebenen Verdrängungsprogramm ausge­ löst.
Gemäß der Abwandlung nach Fig. 3 kann auch eine gemein­ same Jacquard-Steuervorrichtung 117 verwendet werden, welche einzelne Steuerelemente 118, beispielsweise Elektromagnete, aufweist, die jeweils auf zwei Har­ nischschnüre 115, 116 o. dgl. wirken, welche zu Verdrän­ gerplatinen verschiedener Jacquard-Legebarren führen.
Die der Wirkstelle über die Legenadeln 9 zugeführten Fäden 19 des Grund-Fadensystems werden von einem Kett­ baum 20 abgezogen, die über die Legenadeln 10 und 11 zugeführten Fäden 21 und 22 der beiden Teilsysteme des Muster-Fadensystems werden von einem gemeinsamen Kett­ baum 23 abgezogen.
Die Kettenwirkmaschine der Fig. 1 erzeugt mit Hilfe der Fäden 19 einen flächenmäßig zusammenhängenden Waren­ grund, der insbesondere durchgehend als Trikot gelegt ist. Die Fäden 21 und 22 können in Basisbereichen B als Tuch gelegt werden, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. In den Musterungsbereichen M1, M2 und M3 werden abge­ wandelte Legungskombinationen verwendet, die aber in jedem Rapport den gleichen Fadenverbrauch haben wie die Tuchlegung. Bei Verwendung von Trikot als Grundware ergibt sich daher eine interessant gemusterte Charmeu­ se-Wirkware.
Im Zusammenhang mit den Legungsbildern der Fig. 5 bis 8 wird der Aufbau der Wirkware und ihre Herstellung näher erläutert. Der Basisbereich B wird gemäß Fig. 6 er­ zeugt. Bei den Musterungsbereichen entspricht M1 der Fig. 5, M2 der Fig. 7 und M3 der Fig. 8.
Die von der Legebarre L1 gelegte Trikot-Grundware ist lediglich in Fig. 5 eingezeichnet und wird in den übri­ gen Figuren nicht wiederholt. Fig. 5, welche dem Muste­ rungsbereich M1 entspricht, zeigt, daß in einem acht Arbeitszyklen umfassenden Rapport R die Jacquard-Lege­ barre L3 einen Grundversatz durchführt, der folgenden Verlauf hat: Trikot-Tuch-Tuch-Trikot-Tuch-Satin-Satin- Tuch. In ähnlicher Weise legt die Jacquard-Legebarre L2 im Grundversatz: Satin-Tuch-Tuch-Satin-Tuch-Trikot-Tri­ kot-Tuch. In jedem Rapport gibt es daher zwei Trikotle­ gungen, vier Tuchlegungen und zwei Satinlegungen. Die durchschnittliche Unterlegung ist daher gerade so groß wie bei der Tuchlegung.
Wie Fig. 6 zeigt, die sich auf den Basisbereich B be­ zieht, werden im ersten, fünften, sechsten und achten Arbeitszyklus jedes Rapports R alle im Basisbereich wirkende Legenadeln entsprechend den Pfeilen 13′ bei der Legebarre L3 und 14′ bei der Legebarre L2 ver­ drängt. Dies führt zu der dargestellten durchgehenden Tuchlegung.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 7, die sich auf den Musterungsbereich M2 bezieht, erfolgt die Verdrängung gemäß den Pfeilen 13′ und 14′ im zweiten, dritten, vierten und siebenten Arbeitszyklus des Rapports R. Bei der Legebarre L3 ergibt sich folgende Legung: Franse- Tuch-Tuch-Franse-Tuch-Samt-Samt-Tuch. Für die Legebarre L2 lautet die Legung: Samt-Tuch-Tuch-Samt-Tuch-Franse- Franse. Es gibt zwei Fransenlegungen, vier Tuchlegungen und zwei Samtlegungen. Wiederum ist die durchschnitt­ liche Unterlegung gleich derjenigen für die Tuchlegung.
Gemäß Fig. 8, die sich auf den Musterungsbereich M3 bezieht, erfolgt die Verdrängung aller zugehörigen Le­ genadeln gemäß den Pfeilen 13′ und 14′ in dem dritten, sechsten, siebenten und achten Arbeitszyklus. Dies führt bei der Jacquard-Legebarre L3 zu folgender Le­ gung: Trikot-Satin-Satin-Trikot-Trikot-Satin-Satin-Tri­ kot und bei der Jacquard-Legebarre L2 zu der Legung: Satin-Trikot-Trikot-Satin-Satin-Trikot-Trikot-Satin.
Auch hier ist die durchschnittliche Unterlegungslänge gleich derjenigen der Tuchlegung.
Wie ein Vergleich der Legungsbilder zeigt, kann man, wenn der Grundversatz Trikot- und Satinlegungen ent­ hält, sehr leicht nicht nur auf Tuchlegung, sondern auch auf Fransen- und Samtlegung überwechseln. Die zu­ sätzliche Verwendung von Tuchlegungen beim Grundversatz ermöglicht eine höhere Zahl von Musterabwandlungen. Außerdem erleichtert sie den Übergang von Franse zu Samt und umgekehrt. Beachtlich ist ferner, daß die Le­ gungen so erfolgen, daß inmitten der Musterungsbereiche alle Maschen der Grundware mit Maschen des Muster-Fa­ densystems belegt sind. Es versteht sich, daß bei ande­ rem Grundversatz auch andere Kombinationen oder Aufein­ anderfolgen von Legungen möglich sind.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 9 bis 11 veranschaulicht. Hier sind die Jacquard-Legebarren L2 und L3 so ausgestaltet, daß ihre Legenadeln entspre­ chend den Pfeilen 13′ und 14′ jeweils gleichsinnig ver­ drängt werden können. Die Legenadeln sind in der nicht­ verdrängten Stellung hintereinander angeordnet. Die beiden Legungen fangen jeweils in der gleichen Nadel­ gasse an; dazwischen bleibt eine Nadel unbelegt. Nun bilden zwar die Fäden 21, 22 nicht mit allen Maschen der Grundware gemeinsame Maschen. Dies ist aber nicht erforderlich, da der Warengrund in sich geschlossen ist.
Der Grundversatz der Fig. 9 sieht für die Jacquard-Le­ gebarre L2 folgende Legung vor: Satin-Tuch-Tuch-Satin- Tuch-Trikot-Trikot-Tuch. Demgegenüber legt die Jac­ quard-Legebarre L3 nacheinander: Trikot-Tuch-Tuch-Tri­ kot-Tuch-Satin-Satin-Tuch. Dies ergibt einen ersten Musterungsbereich M1.
Fig. 10 stellt den durch eine gleichmäßige Tuch-Muste­ rung gekennzeichneten Basisbereich dar. Es werden je­ weils die Legenadeln der einen oder der anderen Jac­ quard-Legebarre verdrängt.
In Fig. 11 ist ein zweiter Musterungsbereich gezeigt, der Fig. 8 entspricht und daher als Musterungsbereich M3 bezeichnet werden kann. Auch hier wird durch ausge­ wähltes Ansteuern der Legenadeln jeweils einer Jac­ quard-Legebarre ein sich in jedem Rapport R wiederho­ lendes Muster erzeugt, bei dem die Durchschnittslänge der Unterlegungen je Rapport etwa gleich der Unterle­ gungslänge für die Tuchlegung ist.
Beim dritten Ausführungsbeispiel der Fig. 12 und 13 sieht der Grundversatz gemäß Fig. 12 zwei gleiche Teil­ rapporte R1 und R2 vor. In jedem Teilrapport legt die Jacquard-Legebarre L2 Satin-Tuch-Trikot-Tuch und die Jacquard-Legebarre L3 Trikot-Tuch-Satin-Tuch. Wiederum kann der Grund mit der Legebarre L1 als Trikot gelegt sein. Auf diese Weise ergibt sich ein Musterungsbe­ reich M1.
Der Basisbereich B ist nicht veranschaulicht. Er ent­ steht analog zur Fig. 6 dadurch, daß jeweils die Tri­ kotlegung verlängert und die Satinlegung verkürzt wird. Dies bedeutet, daß die Legenadeln der Jacquard-Legebar­ ren L2 und L3 jeweils im ersten und letzten Schritt jedes Teilrapports R1 bzw. R2 gegensinnig verdrängt werden.
Ein Musterungsbereich M2 ist in Fig. 13 veranschau­ licht. Hier ist gezeigt, wie durch unterschiedliches Verdrängen der Jacquard-Legenadeln in den beiden Teil­ rapporten R1 und R2 ein achtzeiliger Rapport entsteht, in welchem die Jacquard-Legebarre L2 Samt-Tuch-Trikot- Satin-Satin-Trikot-Franse-Tuch und die Jacquard-Lege­ barre L3 Franse-Tuch-Satin-Trikot-Trikot-Satin-Samt- Tuch legt.
Außer dem Verdrängungsprogramm für den Basisbereich B und den Musterungsbereich M2 ist auch ein drittes Ver­ drängungsprogramm zur Erzeugung eines Musterungsbe­ reichs M3 möglich, welches der Fig. 8 entspricht. Das bedeutet, daß jeweils zwei Trikotlegungen und zwei Sa­ tin-Legungen miteinander abwechseln. Hierzu ist es er­ forderlich, in jedem Teilrapport in der dritten und vierten Zeile die Legenadeln der Jacquard-Legebarren L2 und L3 gegenläufig zu verdrängen.

Claims (18)

1. Kettenwirkware, die sowohl in Schußrichtung als auch in Kettrichtung unterschiedlich strukturierte Bereiche aufweist, mit mindestens einem Grund-Fa­ densystem zur Bildung eines Warengrundes und einem Muster-Fadensystem, das Fäden (21, 22) aufweist, die jeweils in Kettrichtung nacheinander in Basis­ bereichen (B) in Tuchlegung und Musterungsbereichen (M1, M2, M3) in einer solchen Aufeinanderfolge von unterschiedlichen Legungen aus der Gruppe Franse, Trikot, Tuch, Satin und Samt verarbeitet sind, daß die Durchschnittslänge der Unterlegungen in vorbe­ stimmten Rapporten (R) etwa gleich der Unterle­ gungslänge bei der Tuchlegung ist.
2. Kettenwirkware nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß es Musterungsbereiche (M1, M2, M3) mit unterschiedlichen Legungen gibt.
3. Kettenwirkware nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Rapport (R) die gleiche An­ zahl von Trikot- und Satin-Legungen enthält.
4. Kettenwirkware nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rapport (R) die gleiche Anzahl von Fransen- und Samt-Legungen ent­ hält.
5. Kettenwirkware nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rapport (R) auch Tuch-Legungen enthält.
6. Kettenwirkware nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Muster-Fadensystem aus zwei Teil-Systemen besteht, deren Fäden (21, 22) unterschiedlich derart gelegt sind, daß sie inmitten der Musterungsbereiche (M1, M2, M3) mit allen Maschen der Grundware gemeinsame Maschen bil­ den.
7. Kettenwirkware nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Grund-Fadensystem in Trikot-Legung verarbeitet ist.
8. Kettenwirkmaschine zur Herstellung der Kettenwirk­ ware nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einer Wirknadelbarre (2), mindestens einer den Warengrund legenden Legebarre (3) und zwei musterbildenden Jacquard-Legebarren (L2, L3), deren Nadelteilung doppelt so groß ist wie die Wirknadelteilung, mit zugehöriger Barren-Steuervorrichtung (6, 7) für den Barrenversatz und Jacquard-Steuereinrichtung (16, 17; 117) für den Legenadelversatz, und ferner mit einem gemeinsamen Kettbaum (23) für die den beiden Jacquard-Legebarren zuzuführenden Fäden (21, 22) eines Muster-Fadensystems, wobei die Barren-Steuer­ vorrichtungen so ausgelegt sind, daß mit Hilfe der Jacquard-Steuervorrichtung die Fäden des Muster- Fadensystems wahlweise in Tuchlegung oder als Auf­ einanderfolge von unterschiedlichen Legungen aus der Gruppe Franse, Trikot, Tuch, Satin und Samt legbar sind, derart, daß die Durchschnittslänge der Unterlegungen in vorbestimmten Rapporten (R) etwa gleich der Unterlegungslänge bei der Tuchlegung ist.
9. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Legenadeln (10) der einen Jac­ quard-Legebarre (L3) entgegengesetzt zu den Legena­ deln (11) der anderen Jacquard-Legebarre (L2) ver­ drängbar sind.
10. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß benachbarte Legenadeln (10, 11), die zu unterschiedlichen Jacquard-Legebarren (L2, L3) gehören, paarweise von einem gemeinsamen Jacquard- Steuerelement (118) ansteuerbar sind.
11. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Barren-Steuer­ vorrichtungen (6, 7) einen Grundversatz bewirken, der in jedem Rapport (R) durch die gleiche Anzahl von Trikot- und Satin-Legungen allein oder in Kom­ bination mit Tuchlegungen gebildet ist.
12. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 11, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Jacquard-Steuervorrichtungen (17, 18) außer einem ersten Verdrängungsprogramm, mit dem im Rapport (R) ausschließlich eine Tuchle­ gung erfolgt, mindestens ein weiteres Verdrängungs­ programm aufweist, mit dem im Rapport eine andere Aufeinanderfolge von unterschiedlichen Legungen als beim Grundversatz erfolgt.
13. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 12, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die andere Aufeinanderfolge von der gleichen Anzahl von Fransen und Samtlegungen allein oder in Kombination mit Tuchlegungen gebil­ det ist.
14. Verfahren zur Herstellung einer Kettenwirkware nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem mit Hilfe ei­ nes Grund-Fadensystems ein Warengrund erzeugt und ein Muster-Fadensystem teils als Tuch teils als Aufeinanderfolge von unterschiedlichen Legungen aus der Gruppe Franse, Trikot, Tuch, Satin und Samt gelegt wird, derart daß die Durchschnittslänge der Unterlegungen in vorbestimmten Rapporten etwa gleich der Unterlegungslänge bei der Tuchlegung ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß als Muster-Fadensystem zwei Teilsysteme jacquard-gesteuert zugeführt werden, wobei der Grundversatz für beide Teilsysteme in jedem Rapport durch die gleiche Anzahl von Trikot- und Satinle­ gungen allein oder in Kombination mit Tuchlegungen gebildet ist.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß durch Jacquard-Steuerung außer einem aus­ schließlich aus Tuchlegungen bestehenden Rapport ein Rapport mit einer anderen Aufeinanderfolge von unterschiedlichen Legungen als beim Grundversatz erzeugt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß durch Jacquard-Steuerung ein Rapport mit einer Aufeinanderfolge von der gleichen Anzahl von Fran­ sen- und Samtlegungen allein oder in Kombination mit Tuchlegung erzeugt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, da­ durch gekennzeichnet, daß der Warengrund als Trikot gelegt wird.
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