DE4130106C2 - Metall enthaltender, farbiger Überzug für Keramikkörper - Google Patents
Metall enthaltender, farbiger Überzug für KeramikkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verbesserungen bei Metall enthal
tenden, farbigen Überzügen für Keramikkörper, wobei
die Überzüge in flüssiger oder Pastenform bei den Ke
ramikkörpern angewendet werden.
Aus der GB 2 131 833 A sowie der US 2 490 399 ist be
reits bekannt, Rh (Rhodium) als Hauptkomponente zur
Hemmung des Sinterprozesses für Metall enthaltende,
farbige Überzüge bei Keramikkörpern zu verwenden, wo
bei eine flüssige oder pastenförmige Anwendung bei den
Keramikkörpern vorgenommen wird einschließlich in der
Anwendung bei Töpferwaren, Chinawaren, Glaswaren usw.,
wobei Cr, Bi, V und/oder B zum Beispiel zusätzlich be
nutzt werden, so daß insgesamt ein hübscher metallischer,
farbiger Überzug bei den Keramikkörpern erhalten werden
kann, wobei zusätzlich ein Brennprozeß angewendet wird, um durch
diesen Brennprozeß eine Widerstandsfähigkeit des dünnen,
edlen Metallfilmes oder des Überzuges gegen alkalische
Einwirkungen zu erhalten.
Die Nachfrage nach Rhodium ist jedoch sehr groß und
die Quellen hierfür sind begrenzt und weiterhin steigt
der Preis von Rhodium an und es ist zusehens schwieriger,
Rhodium als Beigabe zur Hemmung des Sinterprozesses für
Metall enthaltende, farbige Überzüge zu verwenden.
Im weiteren tritt folgender Nachteil ein, daß bei der
Verwendung von Rhodium der Widerstand gegen alkalische
Einwirkungen der edlen, metallischen, spiegelglänzenden
Oberfläche, die auf der Oberfläche des Keramikkörpers
gebildet wird, nicht völlig zufriedenstellend ist.
Z. B. wurde herausgefunden, daß bei einem Alkalitest
unter Kochtemperaturen bei 100°C, wobei zusätzlich
2% wäßrige Lösung von Sodakarbonaten verwendet wur
den, die edle, metallische und Rhodium enthaltende
Überzugsanordnung, welche später in Tabelle C-1 spe
zifiziert wird, nach einer Zeitdauer von 10 Minuten
bei einem vorherigen Brennprozeß bei 600°C vollstän
dig abgelöst wird; im weiteren erfolgt eine vollstän
dige Ablösung nach 50 Minuten bei einem Brennprozeß
von 700°C und eine Ablösung nach 80 Minuten bei einem
Brennprozeß von 800°C.
In dieser Art bildet die an sich bekannte Verwendung
von Rhodium zur Hemmung des Sinterprozesses für edles
Metall enthaltende Überzüge nicht nur das Problem,
daß die Anwendung sehr teuer ist, sondern es stellt
sich auch das Problem ein, daß nicht immer zur voll
ständigen Zufriedenheit die Widerstandsfähigkeit gegen
alkalische Einwirkungen erreicht werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einem edlen
Metall enthaltenden, farbigen Überzug in flüssiger
oder pastöser Form für die Anwendung bei Keramikkörpern
zu schaffen, wobei die Zusammensetzung des Überzuges
so ausgestaltet sein soll, daß eine einem Sinterungs
prozeß des Überzuges entgegenstehende, hemmende Wirkung
beim Brennprozeß erzielt wird und auch die Widerstands
kraft bei Einwirkung von Alkali deutlich verbessert
wird, so daß sich nach dem Einbrennen eine hübsche,
edle und metallisch glänzende Oberfläche des Keramik
körpers ergibt, welche für eine merklich längere Zeit
dauer aufrecht erhalten bleibt und bei den oben angege
benen ausgezeichneten Eigenschaften sehr leicht, und
mit geringen Kosten herzustellen ist.
Die Aufgabe wird durch eine ein edles Metall enthalten
de, farbige Überzugsmischung in flüssiger oder pastöser
Form für die Anwendung bei Keramikkörpern gelöst, wel
che gemäß der vorliegenden Erfindung durch die im Pa
tentanspruch 1 genannten Merkmale gekennzeichnet ist.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben in einer
Reihe von Experimenten intensive Untersuchungen ange
stellt und haben überraschenderweise als Ergebnis ge
funden, daß Thorium in der Anwendung bei einem Sinter
prozeß vergleichbar mit Rhodium eine deutliche Verbes
serung der edlen Metallschicht gegenüber alkalischen
Einwirkungen bei einem Vergleich des sonst üblichen
Rhodium enthaltenden Überzuges eintritt.
Der edles Metall enthaltende, farbige Überzug, welcher
in seiner Mischung gemäß der Erfindung die oben genann
ten Komponenten enthält und in flüssiger oder pastöser
Form vorliegt und bei Keramikkörpern angewendet wird,
ist aus dem Gesichtspunkt der Anwendung dadurch gekenn
zeichnet, daß Rhodium entweder in alleiniger Anwendung
oder in Kombination von Rhodium mit kleinen Beimischungen
gemäß obiger Angaben verwendet wird, wobei - verglichen
mit der alleinigen Anwendung von Rhodium - der
sinterungshemmende Effekt wesentlich verbessert wird und in Hinsicht auf den edlen
metallischen Überzug auf der Oberfläche von Keramikkörpern eine edle
hübsche, metallisch glänzende, spiegelähnliche Oberfläche geschaffen
wird.
Die oben angegebene Mischung weist weiterhin den großen Vorteil auf, daß
der Widerstand des dünnen metallischen Überzugs gegen alkalische
Einwirkungen in Verbindung mit dem folgenden Einbrennprozeß des
keramischen Materials wesentlich verbessert werden kann und daß die
hübsche, spiegelähnlich glänzende edle Metallschicht auf der Oberfläche
auch unter erschwerten Gebrauchsbedingungen länger aufrechterhalten
werden kann.
Aus ökonomischen Gesichtspunkten ist die erfinderische Mischung dadurch
gekennzeichnet, daß diese bei sehr geringen Kosten angewendet werden
kann, da Thorium als den Sinterprozeß hemmendes Element viel weniger
kostet als Rhodium.
Als Beitrag zum Verständnis der Erfindung wird nun diese anhand von
mehreren Beispielen näher erläutert.
In Hinsicht auf die Angaben der Tabelle A-I wurde eine Gold enthaltende,
flüssige, farbige Überzugsmischung präpariert (flüssige Goldmischung),
wobei ein Goldgehalt von 11% und ein Gehalt von Thorium als den Sinterprozeß
hemmendes Element vorgesehen sind. Die angegebene Mischung wurde
auf die Oberfläche von Keramikkörpern angewendet. In der Anwendung von
Töpferwaren und Chinware wurde der Brennprozeß bei 600°C bis 800°C
durchgeführt. Die metallische Mischung des dünnen Goldüberzugs, der in
dieser Art geformt wurde, ist in Tabelle B-I aufgezeigt.
(Gewicht %) | |
Au | |
94,02 | |
Th | 2,02 |
Cr | 0,57 |
Bi | 3,39 |
Die dünne, ungesinterte, gleichmäßige und glänzende Goldschicht mit der
metallischen Mischung, die in Tabelle B-I dargestellt ist, wurde bei
100°C in einem Kochvorgang gegen alkalischen Widerstand getestet, wobei
eine 2%ige wäßrige Lösung von Sodakarbonat zusätzlich verwendet wurde.
Bei einer Einbrenntemperatur von 600°C, 700°C oder 800°C und in Hinsicht
auf einen Kochvorgang von 15 Minuten, etwa 2 Stunden oder etwa 5 Stunden
blieb die dünne Goldschicht völlig von einem Abschälvorgang verschont,
wobei die ursprüngliche hübsche goldglänzende, spiegelähnliche
Oberfläche aufrechterhalten wurde.
In Hinsicht auf die Angaben der Tabelle A-II wurde eine Gold enthaltende
flüssige, farbige Überzugsmischung (flüssiges, glänzendes Gold) bei der
Anwendung auf der Oberfläche von Keramikkörpern zusammengestellt, wobei
ein Goldgehalt von 11% und ein Thoriumgehalt als den Sinterprozeß
hemmendes Element in Kombination mit einer geeigneten Menge von Rhodium
hergestellt wurde. Bei der Anwendung von Töpferwaren und Chinawaren
wurde der Einbrennprozeß von 700°C bis 800°C angewendet. Die
metallische Mischung der dünnen Goldschicht, die in diese Weise
geschaffen wurde, ist in Tabelle B-II dargestellt.
Au | |
93,82 | |
Rh | 0,21 |
Th | 2,01 |
Cr | 0,57 |
Bi | 3,39 |
Die dünne, ungesinterte, gleichmäßige und goldgänzende Überzugsschicht
mit der metallischen Zusammensetzung nach Tabelle B-II wurde unter
denselben Bedingungen wie in dem Beispiel I in einem Kochprozeß auf
alkalischen Widerstand getestet. Die dünne Goldschicht war völlig frei
von einem Abschälvorgang nach 2 Stunden Kochen bei einem vorherigen
Einbrennvorgang von 700°C und nach 5 Stunden Kochvorgang bei einem
Einbrennvorgang bei 800°C. In jedem Fall konnte die ursprüngliche,
hübsch glänzende, goldene, spiegelähnliche Oberfläche erhalten werden.
In Hinsicht auf die Angaben nach Tabelle A-III wurde eine Palladium
enthaltende flüssige, farbige Überzugsmischung mit einem Goldgehalt von
11% und einem Gehalt an Thorium als hemmende Beigabe zum Sinterprozeß
gemischt und bei der Oberfläche von Keramikkörpern angewendet.
Bei der Anwendung bei Töpferwaren und Chinawaren wurde der Brennprozeß
bei 800°C durchgeführt. Die metallische Mischung der dünnen
Palladiumschicht, die dadurch geformt wurde, ist in Tabelle B-III
aufgezeigt.
Au | |
85,88 | |
Pd | 7,70 |
Th | 2,26 |
Cr | 0,59 |
Bi | 3,57 |
Die dünne, ungesinterte glänzende Palladiumschicht mit der
Metallmischung nach Tabelle B-III wurde einem Kochprozeß, um den
Widerstand gegen Alkali zu testen, ausgesetzt, wobei dieselben
Bedingungen, wie bei dem Beispiel I angewendet wurden. Im Falle einer
Einbrenntemperatur von 800°C wurde kein Abschälvorgang der dünnen
Palladiumschicht sogar nach 4 Stunden des Kochvorgangs beobachtet und es
konnte die ursprüngliche, hübsche spiegelähnliche Oberfläche aufrechterhalten
werden.
In Hinsicht auf die Angaben nach Tabelle A-IV wurde eine Platin
enthaltende flüssige, farbige Überzugsmischung vorbereitet, wobei eine
Palladium enthaltende Flüssigkeit und eine Platin enthaltende
Flüssigkeit mit einer Gold enthaltenden Flüssigkeit mit einem Goldgehalt
von 11% zusammengemischt wurde, wobei in dieser Mischung eine
Kombination von Th und eine geeignete Menge von Rh als hemmende Beigaben
zum Sinterprozeß benutzt wurden.
Die Mischung wurde bei der Oberfläche von Keramikkörpern angewendet. Im
Falle von Töpferware und Chinaware wurde der Brennprozeß bei 800°C
durchgeführt. Die metallische Mischung der dünnen Platinschicht, die
dadurch geformt wurde, ist in Tabelle B-IV aufgezeigt.
Au | |
81,03 | |
Pd | 7,27 |
Pt | 2,70 |
Rh | 1,36 |
Th | 0,35 |
Cr | 0,55 |
Bi | 6,73 |
Da die harzförmige Mischung von Pt katalytisch sehr schnell wirkt und
sich spontan bei einer Hitze von 300°C oder darüber niederschlägt, ist
es allgemeine Praxis, einen Katalysator, bestehend aus einer organischen
Schwefelkomponente, zu verwenden, um hinsichtlich des Pt-Gehalts das
Gleichgewicht zu halten oder eine Herabsetzung herbeizuführen. Im Falle
von Mischungen, die nur aus einem einzigen, edlen Metall bestehen,
bilden sich deshalb kleine Differenzen zwischen Rh und Th, wenn der
Widerstand gegen alkalische Einwirkungen getestet wird.
Wenn jedoch in Fällen, wo eine Vielzahl von edlen Metallen in
Kombination verwendet werden, wie zum Beispiel im Fall der Tabelle A-IV,
zeigt es sich, daß Th, soweit es in Kombination mit Rh verwendet wird,
nicht nur als hemmende Beigabe zum Sinterprozeß dient, sondern auch
sehr effektvoll den Widerstand gegen alkalische Einwirkungen
heraufsetzt. In dieser Art konnte aufgezeigt werden, daß die dünne,
ungesinterte, gleichmäßige Platinschicht mit der Metallmischung der
Tabelle B-IV bei einem Kochprozeß mit alkalischer Einwirkung unter
denselben Bedingungen, wie nach dem Beispiel I völlig frei von einem
Abschälvorgang war, sogar nach einem dreistündigen Kochvorgang im Falle
einer Brenntemperatur von 800°C und es konnte sogar die ursprüngliche
hüsche, spiegelähnliche Platinoberfläche aufrechterhalten werden. Diese
Resultate waren besser als diejenigen, die bei einem späteren Beispiel
aufgezeigt werden, wo Rh in Alleinstellung als hemmende Beigabe beim
Sinderprozeß benutzt wurde.
Durch Hinzufügen von gepudertem Gold zu einer Gold enthaltenden
Flüssigkeit mit einem Goldgehalt von 11%, wobei Thorium als hemmende
Beigabe zum Sinterprozeß benutzt wurde, wurde eine Gold enthaltende,
mattglänzende Überzugsmischung geschaffen, wobei diese den Angaben in
Tabelle A-V entspricht und die Mischung im weiteren auf der Oberfläche
von Keramikkörpern angewendet wurde. Im Falle von Töpfer- und Chinawaren
wurde der Brennprozeß bei 700°C bis 800°C durchgeführt. Die metallische
Zusammensetzung der dünnen, glänzenden Goldschicht ist in Tabelle B-V
dargestellt.
Au | |
59,41 | |
Th | 1,14 |
Cr | 0,30 |
Bi | 1,34 |
gepudertes Gold | 37,81 |
Bei der matten, dünnen, ungesinterten Goldschicht mit der Metall
zusammensetzung nach Tabelle B-V wurde beim Testen im Kochvorgang in
Hinsicht auf den alkalischen Widerstand unter denselben Bedingungen wie
beim Beispiel I kein Abschälvorgang nach 2 Stunden des Kochvorgangs im
Falle eines Einbrennvorgangs von 700°C festgestellt. Weiterhin wurde
auch kein Abschälvorgang nach 5 Stunden des Kochvorgangs im Falle eines
Einbrennvorganges von 800°C beobachtet. In jedem Falle konnte die
originale, hübsche, spiegelähnliche mattgoldglänzende Oberfläche
aufrechterhalten werden.
Nach Tabelle A-VI wurde eine goldhaltige Überzugsmischung mit einem
Goldgehalt von 11% und einem Thoriumgehalt als hemmende Eigenschaft beim
Sinterprozeß zusammengestellt und auf der Oberfläche von Keramikkörpern
mit einem Druckvorgang aufgetragen.
Im Falle von Töpfer- und Chinawaren wurde der Brennprozeß bei 600°C bis
800°C durchgeführt. Die metallische Mischung der dünnen, goldhaltigen
Lage, die dadurch geformt wurde, ist in Tabelle B-VI dargestellt.
Au | |
94,02 | |
Th | 2,02 |
Cr | 0,57 |
Bi | 3,39 |
Die ungesinterte, dünne und gleichmäßige goldglänzende Überzugsschicht
mit der metallischen Komposition nach Tabelle B-VI wurde in einem
Kochvorgang auf alkalischen Widerstand getestet, insbesondere unter
denselben Bedingungen wie nach dem Beispiel I, wobei dieselben Resultate
wie bei dem Beispiel I erzielt wurden.
Bemerkungen:
(1) Die numerischen Werte der Metalle, wie vorgehend bei jedem Beispiel gezeigt wurden, zeigen nicht den jeweiligen Wert des Oxydes an, sondern zeigen den metallischen Gehalt auf.
(2) Die Beigabe "Thorium", die in den vorstehenden Beispielen benutzt wurde, bedeutet irgendeine organische Komponente, wobei die Struktur von Thorium ThO₂ beim Brennprozeß in der Luft frei wird.
(1) Die numerischen Werte der Metalle, wie vorgehend bei jedem Beispiel gezeigt wurden, zeigen nicht den jeweiligen Wert des Oxydes an, sondern zeigen den metallischen Gehalt auf.
(2) Die Beigabe "Thorium", die in den vorstehenden Beispielen benutzt wurde, bedeutet irgendeine organische Komponente, wobei die Struktur von Thorium ThO₂ beim Brennprozeß in der Luft frei wird.
Bei der praktischen Ausführung der Erfindung wird die Beigabe von
Thorium, bemessen auf 100 Gewichtsteile des edlen Metalles, aus 1 bis 8
Gewichtsteile festgesetzt, wobei folgende Gründe zugrunde liegen.
Sobald die Thoriumbeigabe unter ein Gewichtsteil absinkt, kann die dünne
edle Metallschicht, die durch den Einbrennprozeß auf der
Keramikoberfläche geformt wird, nicht vollständig in erwünschter Weise
am Sinterprozeß gehindert werden, wodurch gleichzeitig der Widerstand
des dünnen Goldüberzugs gegen alkalische Einwirkung abnimmt.
Sobald die Thoriumbeigabe einen Anteil von 8 Gewichtsteilen
überschreitet, nimmt der farbige Anteil des edlen Metalles ab, wodurch
nur fehlerhaft eine hübsche, spiegelähnlich glänzende, metallische
Oberfläche erzielt werden kann; im weiteren nimmt auch die
wasserabstoßende Eigenschaft der dünnen, edlen Metallschicht ab.
Die Beimischung von Cr ist kein wesentliches Merkmal nach der
vorliegenden Erfindung, aber die Beimischung von Cr, sobald dies benutzt
wird, ist vorzugsweise innerhalb eines Bereichs von 0,1 bis 1,5 Teile
für 100 Teile des edlen Metalles.
Im folgenden werden im Vergleich Beispiele dargelegt, wobei Rhodium in
an sich konventioneller Weise anstelle von Thorium benutzt wurde, wobei
auf die vorhergehenden Beispiele verwiesen wird, wo Thorium als Beigabe,
um den Sinterprozeß zu hemmen, benutzt wurde und im weiteren um eine
Erhöhung des Widerstandes gegen alkalische Einwirkungen zu erreichen.
Gemäß den Angaben in Tabelle C-I wurde eine Gold enthaltende, flüssige,
farbige Überzugsmischung (für schickes, glänzendes Gold) mit einem
Goldgehalt von 11% und einem Gehalt an Rhodium als hemmende Beimischung
zum Sinterprozeß hergestellt und an der Oberfläche von Keramikkörpern
angewendet. Im Falle von Töpfer- und Chinaware wurde der Brennprozeß
bei 600°C bis 800°C durchgeführt. Die Metallmischung des dünnen
Goldüberzuges, die gebildet wurde, ist in Tabelle D-I dargestellt.
Au | |
96,70 | |
Rh | 0,48 |
Cr | 0,37 |
Bi | 2,45 |
Die dünne, ungesinterte, gleichmäßige und glänzende Goldschicht gemäß
der Metallmischung nach Tabelle D-I wurde in einem Kochprozeß bei 100°C
auf den Widerstand gegen alkalische Einwirkungen getestet, wobei 2%
wäßrige Lösung von Soda-Karbonat zugsesetzt wurde. Die dünne Goldschicht
schälte sich total nach 10 Minuten des Kochens bei einem Brennprozeß
von 600°C ab und nach 50 Minuten des Kochens bei einem Brennprozeß bei
700°C und nach etwa 1 Stunde und 20 Minuten des Kochens bei einem
Brennprozeß von 800°C.
Gemäß den Angaben nach Tabelle C-II wurde eine Palladium enthaltende,
flüssige farbige Überzugsmischung präpariert, wobei eine Palladium
enthaltende Flüssigkeit zu einer Gold enthaltenden Flüssigkeit zugeführt
wurde, die einen Golgehalt von 11% hat. Bei dieser Mischung wurde
Rhodium als hemmende Beigabe zum Sinterprozeß benutzt. Die Palladium
enthaltende flüssige Mischung wurde an der Oberfläche von Keramikkörpern
angewendet. Im Falle von Töpfer- und Chinaware wurde der Brennprozeß
bei 800°C durchgeführt. Die Metallmischung der dünnen Palladiumschicht,
die geformt wurde, ist in Tabelle D-II aufgezeigt.
Au | |
86,84 | |
Pd | 7,79 |
Rh | 1,17 |
Cr | 0,59 |
Bi | 3,61 |
Die dünne, ungesinterte glänzende Palladiumschicht mit der
Metallmischung von Tabelle D-II wurde in einem Kochprozeß auf
alkalischen Widerstand unter denselben Bedingungen wie in dem
vergleichenden Beispiel I getestet. Die dünne Palladiumschicht schälte
sich nach einer Stunde des Kochprozesses sogar bei einem Einbrennprozeß
von 800°C völlig ab.
Gemäß den Angaben nach Tabelle C-III wurde eine Platin enthaltende,
flüssige farbige Überzugsmischung hergestellt und zwar durch Hinzufügen
einer Palladium enthaltenden Flüssigkeit zu einer Platin enthaltenden
Flüssigkeit, welche mit einer Gold enthaltenden Flüssigkeit mit einem
Goldgehalt von 11% gemischt wurde, wobei Rhodium als hemmende Beigabe
zum Sinterprozeß benutzt wurde. Diese Platin enthaltende Flüssigkeit
wurde auf der Oberfläche von Keramikkörpern angewendet. Im Falle von
Töpfer- und Chinaware wurde der Brennprozeß bei 800°C durchgeführt. Die
Metallmischung dieser dünnen Platinschicht, die gebildet wurde, ist in
Tabelle D-III aufgezeigt.
Au | |
81,32 | |
Pd | 7,29 |
Pt | 2,71 |
Rh | 1,37 |
Cr | 0,56 |
Bi | 6,75 |
Die ungesinterte Platinschicht gemäß der Metallmischung nach Tabelle D-III
wurde in einem Kochprozeß auf alkalischen Widerstand getestet und
zwar unter denselben Bedingungen, wie bei dem vergleichenden Beispiel I.
Die Platinschicht wurde vollständig nach einem Kochprozeß von 1 Stunde
sogar im Falle des Einbrennens bei 800°C abgeschält.
Eine Gold enthaltende, flüssige, mattglänzende Überzugsmischung wurde
hergestellt und zwar durch Hinzufügen von gepulvertem Gold zu einer Gold
enthaltenden Flüssigkeit mit einem Goldgehalt von 11%, wobei Rhodium
als hemmende Beigabe zum Sinterprozeß benutzt wurde gemäß der Angabe
in Tabelle C-IV. Die flüssige Mischung für die Herstellung von Matt
goldschichten wurde auf der Oberfläche von Keramikkörpern angewendet. Im
Falle der Töpfer- und Chinawaren wurde der Brennprozeß bei 700°C bis
800°C durchgeführt. Die Metallmischung der Mattgoldschicht, die geformt
wurde, ist in Tabelle D-IV gezeigt.
Au | |
60,12 | |
Rh | 0,29 |
Cr | 0,04 |
Bi | 1,29 |
gepudertes Gold | 38,26 |
Die dünne, ungesinterte Mattgoldschicht mit der Metallmischung nach
Tabelle D-IV wurde in einem Kochprozeß auf den Widerstand gegen
alkalische Einwirkungen untersucht, und zwar unter denselben
Bedingungen, wie bei dem vergleichenden Beispiel I.
Die dünne Mattgoldschicht wurde nach ungefähr 50 Minuten des
Kochprozesses bei einem Einbrennvorgang von 700°C vollständig abgeschält
und nach ungefähr 1 Stunde und 20 Minuten des Kochens bei einem
Einbrennvorgang von 800°C.
Eine Gold enthaltende, farbige Überzugspaste als Mischung mit einem
Goldgehalt von 11% wurde gemäß der Tabelle C-V gemischt, wobei Rhodium
als hemmende Beigabe zum Sinterprozeß benutzt wurde. Diese Goldpaste
wurde auf der Oberfläche von Keramikkörpern durch Drücken aufgetragen.
Im Falle von Töpfer- und Chinawaren wurde der Brennprozeß bei 600°C bis
800°C durchgeführt. Die Metallmischung dieser dünnen Goldschicht, die
sich gebildet hatte, ist in Tabelle D-V dargestellt.
Au | |
96,70 | |
Rh | 0,48 |
Cr | 0,37 |
Bi | 2,45 |
Die dünne, ungesinterte, gleichmäßig und glänzende Goldschicht mit der
Metallmischung nach Tabelle D-V wurde in einem Kochprozeß auf den
Widerstand gegen alkalische Einwirkungen getestet und zwar unter
denselben Bedinungen, wie bei dem vergleichenden Beispiel I, wobei nur
geringe Änderungen im Resultat, vergleichbar bei dem Beispiel I,
erzielt wurden.
Aus den Ergebnissen gemäß den oben angegebenen Beispielen und der
vergleichenden Beispiele wird deutlich, daß die edle, Metall
enthaltende, farbige Überzugsmischung gemäß der Erfindung, welche in
flüssiger oder pastöser Form vorliegt, und auf Keramikkörpern angewendet
wird, und welche in konventioneller Weise Rhodium als hemmende Beigabe
zum Sinterprozeß benützt, wobei die dünne, edle Metallschicht durch
einen Einbrennprozeß auf der Keramikoberfläche geformt wurde, den
Gebrauch von Thorium als hemmende Beigabe beim Sinterprozeß vermeidet,
und zwar sowohl allein als auch in Kombination mit einer geringen Menge
von Rhodium, wobei ein den Sinterprozeß hemmender Effekt erzeugt wurde,
der vergleichbar ist mit dem Gebrauch, wo Rhodium in Alleinstellung
benutzt wird. Thorium ist viel weniger teuer und viel leichter
erhältlich im Vergleich zu Rhodium.
Im weiteren ist vergleichbar mit dem alleinigen Gebrauch von Rhodium die
Benutzung von Thorium eine wesentliche Verbesserung im Widerstand gegen
alkalische Einwirkungen betreffend die dünne, edle Metallschicht, die
durch den Einbrennpropzeß auf der Keramikoberfläche geformt wird, so daß
die hübsche, edle, spiegelglänzende Metalloberfläche für eine viel
längere Zeitdauer sogar unter erschwerten Benutzungsbedingungen
aufrechterhalten werden kann.
Claims (3)
1. Edelmetall enthaltender, farbiger Überzug als Mischung
in flüssiger oder pastöser Form für die Anwendung auf
Keramikkörpern, bestehend aus einer Lösung oder einer
Paste aus einem edlen Metall in harziger Mischung,
einer ausreichenden Menge einer Lösung oder Paste von
Thorium in harziger Mischung zur Hemmung des Sinterpro
zesses des Überzuges und um den Widerstand gegen alka
lische Einwirkungen zu erhöhen sowie Wismut, einer geeigneten
Menge von Kolophonium, einer geeigneten Menge eines Lösungs
mittels und weiterhin Chrom und eine kleine Menge von Rhodium.
2. Edelmetall enthaltende, farbige Überzugsmischung
gemäß Anspruch 1, wobei das edle Metall aus Gold, Platin
oder Palladium besteht.
3. Edelmetall enthaltende, farbige Überzugsmischung
nach Anspruch 1, wobei Thorium mit einem Anteil von
1 bis 8 Gewichtsteilen anwesend ist, Wismuth mit einem
Anteil von 1 bis 10 Gewichtsteilen und Rhodium mit einem
Anteil von 0,02 bis 3 Gewichtsteilen, gemessen an 100 Ge
wichtsteilen des edlen Metalles.
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---|---|---|---|
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JP (1) | JPH076067B2 (de) |
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DE (1) | DE4130106C2 (de) |
GB (1) | GB2248635B (de) |
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