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Schleudergußvorrichtung. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom 2. Juni 19 t i die Priorität auf Grund der Anmeldung in England vom 3.
Januar 1921 beansprucht. Die Erfindung betrifft das Formen von Gegenständen in umlaufenden
Formen unter Ausnutzung der Fliebkraft, z. B. das Formen von Körpern aus Beton,
Glas, Metall o. dgl. Bei derartigen Formverfahren ist es üblich, einer Maschine
der Reihe nach vorbereitete Formen zuzuführen, in welcher die Formen in Umdrehung
versetzt werden, während die Gußmasse zugeführt wird. In vielen Fällen werden auch.
andere Arbeiten gleichzeitig ausgeführt, die unter Umständen einen erheblichen Zeitaufwand
erfordern. Zum Drehen der Formen sind Antriebs-und Haltevorrichtungen erforderlich,
beispielsweise bat sich für ein schnelles Einbringen und Handhaben der Formen ein
Reibungsantrieb gut bewährt. Es ist aber wesentlich, daß bei einem solchen die BerühTungsfl,ächen
und der Berührungsdruck so groß sind, daß sieh die Geschwindigkeit der Formen in
befriedigender Weise den Änderungen in der Geschwindigkeit der treibenden Maschine
anpaßt.
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Die Leistung einer bestimmten Maschine
zum Drehen
der Formen wird `beschränkt durch die Geschwindigkeit, mit welcher die Formen in
die Maschine eingesetzt und aus ihr herausgenommen werden. Oft bleiben einer oderr
mehrere Bedienungsleute, die an einer Maschine arbeiten, für gewisse Zeit unbeschäftigt,
weil die Drehung foirtdauern muß, obgleich keine weiteren Arbeiten vorgenommen werden.
Ferner führt ein einzelner Bedienungsmann oder eine Gruppe von solchen bisweilen
an derselben Form bzw. an demselben Gegenstand verschiedene Arbeiten aus, obgleich
diese Arbeiten viel wirksamer und besser geleistet werden können, Jena jede von
ihnen durch einen besonderen Mann oder eine Mehrzahl besonderer Leute verrichtet
werden würde, die nur stets die gleiche Arbeit an einer Form nach der anderen in
schneller Folge ausführen.
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Zweck der Erfindung ist, eine Schleudergußvorrichtung zu schaffen,
bei der die erwähnten L'belstände vermieden werden.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Maschine zum Tragen und Drehen der
Formgehäuse, bei der von den Riemenscheiben einer mit Kraftantrieb versehenen Welle
ein oder mehrere herabhängende Treibriemen. vorhanden sind, die gleichzeitig dazu
dienen, eine bzw. mehrere Formen in ihrer Bucht zu tragen und ihnen die erforderliche
Drehung mitzuteilen.
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Erfindungsgemäß kann ferner der Wagen mit der darin aufgehängtem.
Form auf einer Hochbahn verfahren werden, um die einzelnen Arbeitsstufen nacheinander
in günstigster Weise von verschiedenen Leuten ohne Zeitverlust vornehmen zu lassen.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. i eine Antriebsmaschine bzw. ein Wagen
mit angehängter Form in Vorderansicht, in Abb. a im Grundriß und in Abb. 3 in Seitenansicht
dargestellt.
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Abb. -. zeigt im Grundriß eine Kreisbahn, mit darauf stehenden Formwagen
zur Ausführung eines fortlaufenden Formverfahrens.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind Formgehäuse a in hinreichender
Zahl vorhanden. Jedes Formgehäuse besitzt eine äußere Hülle, die zweckmäßig aus
einzelnen Teilen a1 zusammengesetzt ist. Die einzelnen Teile werden durch Ringe
a=, a3 an den Enden zusammengehalten, die zum schnellen Entfernen und Wiederzusammenstellen
der Form bequem abgenommen werden können und durch Längsbolzen. a4 festgehalten
werden. An jedem Ende der Form sind die Halteringe a= und a3 mit je einem Paar paralleler
Flanschen ab versehen, die eine Führung für einen Riemen b oder ein ähnliches umschlingendes
Antriebsmittel bilden. lieben diesen Führungen, und zwar zweckmäl?ig an ihrer inneren
Seite, Lefinden sich Laubahnen a-, die zum Befördern der Formen auf Schienengleisen
dienen.
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Die Maschine bzw. der `Vagen zum Tragen und Drehen einer Form besteht
aus einem Rahmen c mit Lagern cl und c° für eine Welle d, auf der ein Paar Treibscheiben
dl und d-' für die herabhängenden Riemen b befestigt sind. Die Riemen umschlingen
die Führungsbahnen zwischen den Flanschen a0 an den Enden des Formgehäuses a und
tragen so, letzteres am Wagen. An dem Wagen können besondere Einrichtungen, z. B.
eine Spannrolle c@ lAbb. 3 j, für einen oder beide Riemen. b angebracht sein, um
die Form in wagerechte Lage zu bringen, wenn dies erforderlich ist.
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Eine regelbare Treibvorrichtung, z. B. ein Elektromotor ,e, dient
zum Antrieb der Wehe d
und somit zum Antrieb der Form durch die herabhängenden
Riemen b. Der Wagen oder Rahmen c' kann feststehen oder beweglich sein. In letzterem
Falle können an jedem Ende des Rahmens Laufräder f angebracht sein, die auf in später
zu beschreibender Weise angeordneten Schienen g laufen.
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Will man mit einer Mehrzahl von Formen an einer Mehrzahl von Wagen
in einem fortlaufenden Arbeitsgang arbeiten, so wird ein ringförmiges hochgelegenes
Doppelgleis g angeordnet, auf welchem die Wagen c mit ihren Rädern/ laufen. Zum
Heranbringen und Fortschaffen der Formen von dem Ringgleis n, dienen zwei
doppelte Gleise h und hl, auf denen die Formen a heran- bzw. fortgerollt werden
können, z. B. von einem Stapelplatz und nach Vollendung des Arbeitsganges zu einem
Dampf- oder Temperraum, einem Auswltterungsplatz o. dgl.
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Das Ringgleis ä oder eine sonstige Unterstützung für einen oder mehrere
Wagen ist in solcher Höhe über den zum Befördern der Formen dienenden Gleisen k
und hl angeordnet, daß sich die Formen auf den Gleisen h und hl in geeigneter Höhe
unterhalb des Wagens befinden, um die herabhängendem Riemen b über die Flanschen
a6 an den Formenden schieben zu können, damit sie auf die Führungen zwischen den
Flanschen gelangen.. Bei kreisförmiger Bahn läßt man die Zubringe- bzw. Abrollgleise
h-, Itl für die Formen zweckmäßig an zwei diametral gegenüberliegenden Punkten der
Kreisbahn unter diesen enden oder auch an zwei anderen Punkten, die vorzugsweise
näher zusammenliegen, um eine möglichst große Länge der Kreisbahn auszunutzen. Die
Enden der Gleise dz, Itl können auf eine gewisse Strecke vor ihrem Ende abwärts
geneigt sein, so daß, wenn die herabhängenden Riemen b um die Formen gelegt sind,
die Bewegung
des Wagens c die Form allmählich von den (leisen abhebt
bzw. am Schluß des Arbeitsganges sie allmählich auf die Gleise auflegt. Sobald die
Form von den Gleisen wieder getragen wird, können die Riemen b von den Formen abgenommen
werden. Ist eine Form an einem der Wagen c aufgehängt, so wird der Motor e angelassen
und die Form a mit Hilfe der Welle d und der Riemen b gedreht. In
dieser Lage wird die Form mit dem Formgut, z. B. Beton, gefüllt. Bei kreisförmigem
Arbeitsgleis ordnet man die Füllvorrichtung so an, daß die Form gefüllt wird, sobald
sie richtig aufgehängt ist und umläuft, z. B. in der mit i in Abb. 4 bezeichneten
Stellung. Ist die Form gefüllt, so wird der sie tragende Wagen auf der Kreisbahn
weitergeführt zu Stellungen 2, 3, 4. usw. für weitere Arbeitsstufen, z. B. für das
Schleudern und das Einbringen von Verstärkungseinlagen in den Beton, für das Entfernen
von Wasser, das Glätten oder sonstige Bearbeitung der Oberflächen und für irgendwelche
Arbeiten zum Fertigmacken, die vorgenommen werden müssen, bevor die Drehung der
Form aufhört.
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Wenn eine Form an ihrem Wogen die Füllvorrichtung verl,ä.ßt, so nimmt
eine andere ihren Platz ein, dabei ist die Länge der Kreisbahn und die Zahl der
Wagen auf ihr so abgestimmt, daß für jede Form die nötige Zeit vorhanden ist, um
sie an bestimmten Stellen, zwecks Vornahme der erforderlichen Arbeiten stehenzulassen.
Jede Vorrichtung wird von einem oder auch von mehreren Arbeitern bedient, die zweckmäßig
nur eine ganz bestimmte Arbeit ausführen, so daß der Arbeitsgang in eine Anzahl
von einzelnen Arbeitsstufen aufgeteilt wird, deren jede mit dem denkbar geringsten
Zeitaufwand ausgeführt wird, sei es durch eine geeignete Vorrichtung, sei es durch
Leute, die gerade für diese Arbeitsstufe besonders eingearbeitet sind, oder durch
beides.
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Sobald sämtliche Stufen des Arbeitsganges durchlaufen sind, gelangt
die Form auf das Abrollgleis, und die herabhängenden Riemen werden von ihr entfernt.
Der Wagen läuft dann leer über den übrigeh Teil des Ringgleises, um von neuem eine
Form von dem Zubringegleis abzunehmen.
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Statt die Wagen mit den daran hängenden Formen absatzweise über das
Ringgleis zu bewegen. kann man, wenn es erwünscht ist, auch einige oder alle Stufen
des Arbeitslanges während eines langsamen beständif;en Fortschreitens ausführen.
Dann müsc.en sich auch die Vorrichtungen und auch die Leute, die an ihnen oder an
den Formen beschä'tigt sind, so weit mit diesen bewegen, als nötig ist, um die einzelnen
Arbeiten auszuführen, worauf sie an ihren Ausgangspunkt zurückkehren, um die gleiche
Arbeit an der nächsten Form vorzunehmen.
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Statt die Enden der Gleise h, hil geneigt anzuordnen, können sie auch
auf und ab beweglich gemacht -erden, um das Auflegen bzw. Abnehmen der herabhängenden
Riemen an den Formen zu bewirken. Diese Anordnung ist insbesondere dann vorzuziehen,
wenn der Wagen. bzw. die Maschine eine mehr oder weniger ortsfeste Lage besitzt.
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Die im vorhergehenden beschriebenen Formen oder Gehäuse können auch
solche sein, die später einen Bestandteil des fertigen Gegenstandes bilden, z. B.
dann, wenn Metall- oder ähnliche Röhren mit einer dauernden Auskleidung von Zement
oder einer anderen Masse versehen werden.
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Obwohl vorstehend ein fortlaufendes Arbeitsverfahren in Verbindung
mit einem ringförmigen Hochbahngleis beschrieben ist, kann selbstverständlich das
Verfahren auch in Verbindung mit anderen Schleudermaschinen auf kreisförmigen oder
geschlossenen Bahnen ausgeübt werden, wobei es gleichgültig ist, ob sich diese Bahnen
über oder unter dem Boden der Arbeitsstätte befinden. Man kann auch geradlinige
Gleisanordnungen benutzen und an ihren Enden Weichen vorsehen, die zu einem parallelen
Rückkehrgleis führen. Auch kann die Maßnahme, daß die Formen an ihrem Antriebsmittel
aufgehängt werden, statt in einem fortlaufenden Verfahren auch bei ortsfesten Formmaschinen
benutzt werden, die wiederum eine einzige oder eine Reihe von Formen tragen können.