-
Einrichtung zum ununterbrochenen Polieren von Glas Gegenstand der
Erfindung ist eine Einrichtung zum ununterbrochenen Polieren von Glas, bei welcher
das Glas und die Polierwerkzeuge sich bewegen und bei welcher eine Hebe- und Fördervorrichtung
vorgesehen ist, um die Polierwerkzeuge vom Ende an den Anfang der Einrichtung überzuführen.
Diese Einrichtung soll so ausgestaltet werden, daß die Arbeitsfläche der Polierwerkzeuge,
nachdem sie ihren Arbeitsgang auf dem Glas beendet haben, gewaschen und so behandelt
wird, daß mit ihr in dem nächsten Arbeitsgang das Polieren wieder ausgeführt werden
kann.
-
Bei der Ausübung -des Verfahrens zum Polieren von Glas in der üblichen
Weise besteht die Arbeitsfläche der Werkzeuge aus Filz, der mit Englischrot getränkt
wird, indem das Werkzeug während des Arbeitens mit Englischrot und Wasser versehen
wird. Hat der Filz genügend Englischrot aufgenommen, so wird die Zufuhr unterbrochen,
und der Läufer setzt seine Arbeit fort, wobei nur eine geringe Menge Wasser zugeführt
wird.
-
Bevor nun ein Werkzeug auf seinem nächsten Arbeitsgang wirksam arbeiten
kann, um das Glas, Glas von den Schleif- und Glättvorrichtungen kommt, zu polieren,
muß das in dem Filz eingebettete Englischrot daraus entfernt werden, so daß: der
Filz eine neue Menge Englischrot aufnehmen kann.
-
Bisher ist dieses Reinigen des Filzes auf einem von den beiden folgenden
Wegen vorgenommen worden. Entweder wurde der Filz von dem Werkzeug entfernt und
durch reinen Filz ersetzt, wobei der schmutzige Filz in einem besonderen Apparat
gereinigt wurde, oder der Filz wurde gereinigt, wenn das Werkzeug den Polierarbeitsgang
auf dem Glase antrat, indem das Werkzeug mit einer großen Menge Wasser versehen
wurde.
-
Wenn das erste Verfahren angewendet wird, so ergibt sich ein beträchtlicher
Verlust an Zeit und Arbeit beim Auswechseln des Filzes. Bei Anwendung des zweiten
Verfahrens wird dieser Zeitverlust zwar vermieden, aber während der ersten Periode
des Arbeitsganges in der Poliereinrichtung arbeitet das Werkstück nicht wirksam,
und die Poliereinrichtung muß daher größer sein, als es sonst notwendig sein würde.
-
Gemäß der Erfindung werden feststehende Führungen vorgesehen, an denen
die Polierwerkzeuge durch die Fördervorrichtung entlangbewegt werden, und es wird
ferner eine
Reinigungsvorrichtung zwischen diesen Führungen angebracht,
die auf die Filze der Werkzeuge einwirkt, derart, daß sie selbsttätig während ihrer
Bewegung vom Ende des einen Arbeitsganges zum Anfang des nächsten Arbeitsganges
gereinigt werden. Auf diese Weise wird die für die Umwechslung des Filzes erforderliche
Zeit und Arbeit vermieden, und der Läufer beginnt seinen Arbeitsgang mit .einem
Filz, der für die Ausführung des Polierens in der besten Verfassung ist.
-
Die Zeichnung stellt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dar.
-
Abb. i zeigt schematisch in Seitenansicht einen Teil einer Poliereinrichtung;
Abb. 2 zeigt in Stirnansicht eine Hälfte der Einrichtung; Abb. 3 ' zeigt in größerem
Maßstabe eine Stirnansicht mit der Vorrichtung zum Senken des Läufers.
-
Abb. q. ist ein Schnitt nach Linie q.-q. der Abb. 3, und Abb.5 ist
eine Seitenansicht eines Treibers für die Läufer.
-
i ist die Reihe von Tischen der ununterbrochen polierenden Einrichtung,
und 2 sind die Polierwerkzeuge. Einzelheiten hierzu bilden keinen Teil der vorliegenden
Erfindung. Über der Poliereinrichtung befindet sich ein Überbau 3 (Abb. i und 2)
mit :einer Anzahl von Walzen q., welche eine Fahrbahn für die Polierwerkzeuge bilden,
die nach Vollendung ihres Arbeitsganges von rechts, nach links auf diese Fahrbahn
gehoben werden und auf dieser an den Anfang ihres Arbeitsganges zurückkehren. Die
Vorrichtung zum Heben der Werkzeuge auf die Fahrbahn q. an der linken Seite der
Poliereinrichtung ist ähnlich derjenigen an der rechten Seite zum Senken der Werkzeuge
von der Fahrbahn auf die Tische. In Abb.2, 3 und q. ist in dem Gestell 5 eine Kurbelwelle
6 gezeigt, welche durch ein Stirnrad 7 von .einem; Ritzel 8 angetrieben wird, das
auf der Welle 9 sitzt, die ihrerseits in irgendeiner geeigneten Weise angetrieben
wird. Das Gestell 5 trägt ferner zwei Zahnsektoren io und i i, die bei 12 und 13
schwingbar gelagert sind und ineinander eingreifen. Der Sektor io ist durch eine
Stange 1q. mit der Kurbelwelle 6 verbunden, so daß die beiden Sektoren bei der Drehung
der Kurbelwelle eine Schwingung ausführen.
-
Der Sektor i i trägt einen. Arm 15, an welchem drehbar ein Träger
16 befestigt ist, der sich quer zur Poliereinrichtung erstreckt. Die beschriebene
Hebevorrichtung ist natürlich an beiden Seiten der Poliereinrichtung angebracht,
indem die Welle g durchgeht und auf der anderen Seite ein dem Ritze18 entsprechendes
Ritzel trägt. Auf diese Weise wird die Bewegung des Trägers 16 an beiden Enden gesteuert.
Der Träger hält zwei Haken 17, welche Augen 18 der Polierwerkzeuge 2 angreifen.
-
In Abb. q. sind zwei Läufer 2 in gestrichelten Linien gezeigt, von
denen der eine sich auf der Fahrbahn q. befindet, um von dieser abgehoben zu werden,
während der andere sich auf den Tischen i befindet, nachdem er von der Fahrbahn
auf die Tische herabgelassen ist. Das, Ende des Armes 15 mit dem Haken 17,
ist ebenfalls mit gestrichelten Linien in der Lage gezeigt, die ,es einnimmt, wenn
das Werkzeug von der Fahrbahn abgehoben werden soll.
-
Die Bewegung, welche dem Arm 15 durch die beschriebene Vorrichtung
gegeben wird, ist etwas größer, als in Abb. q. durch die voll ausgezogenen und gestrichelten
Linien angedeutet. An jedem Ende des Hubes des Armes 15 wird: diesem noch eine zusätzliche
Bewegung erteilt, die ausreicht, um die Nase des Hakens i 7 unter das Auge 18 des
Werkzeuges zu bringen. Das Auge des Werkzeuges kann dann bei der Bewegung des Werkzeuges
auf der Fahrbahn über den Haken 17 gebracht werden, der dann in das Auge 18 eingreift,
wenn der Arm 15 sich zu heben beginnt. In ähnlicher Weise bewegt sich, wenn das
Werkzeug auf die Tische niedergesetzt ist, der Arm 15 um ein entsprechendes Stück
unter die in Abb. q. gezeigte Lage, damit der Haken 17 unter das Auge 18 gelangt,
so daß das Werkzeug sich frei nach links bewegen kann.
-
Wenn der Arm 15 ein Werkzeug von der Fahrbahn q. auf die Tische i
abnimmt, sucht das Gewicht des Werkzeuges den Arm 15 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinne
zu drehen, nach Überschreiten der Totlage dagegen im Sinne des Uhrzeigers. Um die
daraus sich ergebenden Torsionsbeanspruchungen der treibenden Welle 9 ozu vermeiden,
wird das Gewicht des Werkzeuges 2, des Trägers 16 und der Arme 15 durch zwei Gegengewichte
iga, 2oa ausgeglichen, die an Seilen i9 und 2o befestigt sind, welche um zwei mit
dem Sektor i i verbundene unrunde Scheiben 21 und 22 geführt und an diesen befestigt
sind. Diese beiden Scheiben sind so gestaltet, daß sie das Gewicht des Werkzeuges,
des Trägers und der Arme in allen Lagen ausgleichen. So wirkt z. B. in der in Abb.
q. gezeigten Lage das Gegengewicht --oa an dem Seil 2o an sei- i nem kleinsten Radius,
während das Gewicht i 9a an dem Seil i 9 nahezu an seinem größten Radius wirkt.
Wenn der Arm 15 sich in seinem Totpunkt befindet, wirken die beiden Gewichte iga,
2oa an ihrem kleinsten Radius i einander entgegen, und wenn der Arm 15 sich in der
Lage befindet, um das Werkzeug von
der Fahrbahn abzuheben, so wirkt
das Gewicht iga an dem Seil ig an seinem kleinsten Radius, während das Gewicht 2oa
an dem Seil 2o bei seinem größten Radius das Werkzeug ausgleicht. Die Seile i9 und
20 gehen über Leitrollen 23 und 2q., durch welche sie aus dem Wege der Hebevorrichtung
gehalten werden. Die Werkzeuge 2 werden der Reihe nach auf die Tische i gesetzt
an einer Stelle, wo sie außerhalb des Weges des ihre Bewegung bewirkenden Getriebes
sind. Von dieser Stelle ab wird jedes Werkzeug mit diesem Getriebe in Eingriff gebracht
durch einen Arm 25 (Abb. 3, q. und 5), der jedoch nur an dem rechten Ende der Poliereinrichtung
verwendet wird, und zwar ist an diesem Ende auf jeder Seite ein solcher Arm vorgesehen.
An beiden Enden des Werkzeuges steht ein Zapfen 2a vor, an dem der zugehörige Arm
25 angreift, wenn dieser entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn (Abb. q.) bewegt wird.
Der Arm 25 ist mit seinem Antrieb in Abb. 5 in derselben Lage gezeigt wie in Abb.
q., nur ist das Gestell mit verschiedenen anderen Teilen weggelassen. Der Arm 25
sitzt fest auf einer Welle 26, auf welcher ein zweiter Arm 27 befestigt ist (Abb.
3 und 5). Durch einen Schlitz am Ende des Armes 27 gleitet eine Stange 28 mit einem
Bund 28a und einer Feder 29, die beim Bewegen der Stange 28 nach links den Arm 27
und durch diesen den Arm 25 nach links drückt. Die Stange 28 wird durch eine Kurbel
3o hin und her bewegt, an welcher sie bei 31 angelenkt ist. Die Kurbelwelle 32 wird
von der Hauptantriebswehe 9 gedreht durch einen Kettentrieb 33, 3.1, 35. Bei der
Drehung der Welle 9 wird also der Arm 25 durch den Druck der Feder 29 nach links
verschwenkt und durch den Bund 28a nach rechts. Seine Bewegung ist so abgestimmt,
daß, sobald ein Werkzeug auf die Tische niedergesetzt ist, er diesen um eine genügende
Strecke vorschiebt, damit er in den Bereich seiner Fördervorrichtung kommt.
-
Die Werkzeuge werden über die Fahrbahn 4 durch eine Treibkette 36
(Abb. i und ¢) gefördert, welche an beiden Seiten der Poliereinrichtung entlangläuft
und mit Vorsprüngen 37 versehen ist, welche an den Zapfen 2a der Werkzeuge angreifen.
Die Kette 36 geht über ein Kettenrad 38 auf einer Welle 39, welche von der Welle
9 durch einen Kettentrieb 40 ', ¢1, 42 (Abb.3 und 4.) angetrieben wird.
-
Die Filze der Polierwerkzeuge werden während der Fahrt der Werkzeuge
auf der Bahn q: gereinigt, und zwar durch Vorrichtungen von zweckentsprechender
Form. Diese bestehen vorteilhafterweise aus Wasserröhren 43, welche Wasserstrahlen
gegen die Oberfläche der Filze richten, und aus rotierenden Bürsten 44, welche die
Oberfläche der Filze vorzugsweise unter Federdruck bürsten.
-
Die Einrichtung wird vorzugsweise ununterbrochen betätigt, wobei die
Geschwindigkeit der Welle 9 derjenigen der Fördervorrichtung für die Werkzeuge angepaßt
wird, und sie arbeitet selbsttätig. jedes Werkzeug wird am Ende seiner Bahn abgehoben
und auf die Fahrbahn gesetzt und auf dieser über die Reinigungsvorrichtung, welche
die Filze reinigt, bis zu dem Ende der Einrichtung gefahren, wo die Läufer ihren
Arbeitsgang beginnen, wo also das Werkzeug von der 'Fahrbahn abgehoben und auf die
Tische gesetzt wird, um dann seiner Fördervorrichtung zugeführt zu werden.
-
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellte Ausführungsform
heschränkt, sondern kann in verschiedener Weise ausgeführt werden. Ihr wesentliches
Kennzeichen ist die Hebe-, Förder- und Reinigungsvorrichtung, welch letztere während
der Bewegung der Werkzeuge auf der Fahrbahn arbeitet.