DE4124C - Anker-Chronometer-Hemmung - Google Patents
Anker-Chronometer-HemmungInfo
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G04—HOROLOGY
- G04B—MECHANICALLY-DRIVEN CLOCKS OR WATCHES; MECHANICAL PARTS OF CLOCKS OR WATCHES IN GENERAL; TIME PIECES USING THE POSITION OF THE SUN, MOON OR STARS
- G04B15/00—Escapements
- G04B15/06—Free escapements
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- General Physics & Mathematics (AREA)
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Description
1878.
Klasse 83.
C. HAHLWEG in STETTIN. Anker-Chronometer - Hemmung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. April 1878 ab.
Diese Hemmung besteht aus:
1. dem Ankerrade a,
2. dem Anker b mit dem Spiefs c und
3. der Unruhwelle d mit der Rolle e und der Stofsscheibe /.
Das Ankerrad α, aus hartem Compositionsmetall, hat 15 Zähne, die etwas schräg gestellt
und vorn zugespitzt sind, wie in der Zeichnung ersichtlich. Es ist genau so beschaffen wie ein
Chronometerrad.
Der Anker b, aus Stahl, sitzt auf der Welle g, und zwar in solcher Höhe, dafs er frei unter
dem Ankerrade steht, wie in Fig. 1. Die Paletten m und n, aus Edelstein, stehen senkrecht
auf dem Anker, und zwar so, dafs sie in die Zähne des Ankerrades abwechselnd eingreifen.
Der Spiefs c ist die vordere Verlängerung des Ankers; er verjüngt sich nach vorn,
so dafs seine Spitze eine stumpfe Schneide bildet, und ist von solcher Länge, dafs seine
Schneide in den Schlitz der Rolle e reicht.
Die Unruhwelle d, aus Stahl, trägt an ihrem unteren Ende dicht über dem unteren Zapfen
die Rolle e, und zwar in der Höhe, dafs der Spiefs c dieselbe trifft. Diese kleine Rolle ist
aus Edelstein, ihrer Länge nach durchbohrt, äufserlich cylindrisch und der Länge nach mit
einem feinen Schlitz oder einer Nuth versehen. Es ist dies dieselbe kleine Steinrolle, die in
Duplexuhren vorkommt. Dicht über dieser Rolle trägt die Unruhwelle die Stofsscheibe /,
aus Stahl, in der Höhe des Ankerrades; dieselbe ist mit einem Ausschnitt r versehen,
dessen eine Seite mit einem flachen Edelstein i belegt ist. Ueber der Stofsscheibe trägt die
. Unruhwelle die Unruhe / und über dieser die Spiralrolle 0 mit der Spiralfeder s, Fig. 1.
Das Spiel der Hemmung ist folgendes. Das Ankerrad erhält von dem Laufrad der Uhr
seine bewegende Kraft in solcher Zahnräderübersetzung, dafs in jeder Stunde 9000 Ankerradszähne
durchgehen; demnach macht die Unruhe 18000 Schwingungen in der Stunde, wie
die meisten der gebräuchlichen Uhren. Wenn ein Ankerradzahn auf die Eingangspalette η des
Ankers trifft, strebt dieselbe infolge ihrer Neigung von ca. 8" aus dem Eingriff herauszuzutreten, wird aber hieran durch den Spiefs,
der sich an die Rolle e lehnt, gehindert. Die andere Palette;» von ebenfalls 8° Neigung ist
dabei aus dem Eingriff herausgetreten und steht dicht Hinter derjenigen Zahnspitze, welche beim
Gange der Uhr zuletzt von ihr abgefallen ist, Fig. 2. Bei dieser Ankerstellung und der Ruhestellung
der Unruhe, wie sie durch »die Spiralfeder bedingt wird, steht die Rolle e so, dafs
der Schlitz derselben gerade dem Drehungsmittelpunkt des Ankers zugekehrt ist, also die
Schneide des Spiefses dicht an der Schlitzkante der Rolle e steht. Wird nun die Unruhe um
einige Grade in der Richtung nach q bewegt, so kehrt sich der Schlitz dem Spiefse zu und
gestattet den Eintritt der Schneide in denselben, welcher vermöge des Fortstrebens der Palette η
auch nicht versäumt wird. Ist aber der Spiefs in den Schlitz eingetreten und kehrt die Schwingung
der Unruhe in der Richtung- nach ^' zurück,
so folgt der Spiefs dieser Bewegung, bis er frei aus dem Schlitz heraustreten kann.
Dabei Wird zugleich die Palette n, die das Anker-■rad
aufgehalten hat, aus dem Eingriffe herausgedrängt, der Zahn fällt ab, und das Ankerrad
bewegt sich vorwärts.
Diese Bewegung theilt das Ankerrad der Unruhe mit. Sobald nämlich bei der vorher beschriebenen
Bewegung der Unruhe (bis zum Freiwerden des Spiefses) die Stofsscheibe in die Stellung von Fig. 3. gelangt und das Ankerrad
ebenfalls frei geworden ist, trifft der vor der Stofsscheibe stehende Ankerzahn auf den Stein i
und bewegt die Unruhe nach qx herum. Sowie nun aber der Zahn den Stein i verläfst, tritt
auch das Ankerrad wieder in Ruhe, indem die Palette m durch die vorherige Bewegung
des Ankers sich dem Ankerrade genähert hat und nun den folgenden Zahn aufhält, Fig. 4.
Dieses Auffallen des Zahnes auf die Palette m bewirkt aber ein Fortdrängen derselben und
damit das Anlehnen des Spiefses an die Rolle e, Fig. 4.
Kehrt nun die Unruhe nach vollendeter Schwingung, durch die Spiralfeder getrieben,
zurück, so fallt der Spiefs wieder in den Schlitz der Rolle ein und geht mit demselben nach
der anderen Seite hinüber, worauf die Palette m den aufgehaltenen Ankerradzahn abfallen läfst.
Die diesmalige Bewegung des Ankerrades ist aber nur eine sehr geringe, indem die Palette η
den kommenden Zahn schon aufhält, wenn der freigewordene Zahn nur soeben von der Pa-
lette m abgefallen ist, Fig. 5. Hierdurch wird
die freie Schwingung der Unruhe aber nicht beeinflufst, indem die Stofsscheibe soviel Raum
zwischen zwei Zähnen hat, dafs dieser kleine Nachfall des Ankerrades sie nicht berührt.
Durch diese freie. Schwingung der Unruhe nach der Richtung q ist das Spiel der Hemmung
einmal vollendet und wiederholt sich, indem die nächste Schwingung nach qi den Spiefs
wieder nach der anderen Seite hinüberführt und so das Ankerrad auslöst, also auch einen
neuen Anstofs erhält.
Der Gang dieser Hemmung ist sehr leicht und frei. Der Ausschlag ist unbegrenzt, indem
die Unruhe keinen Prallstift erhält; denn der Spiefs bleibt stets so lange an derselben Seite
der Rolle e, bis die Schwingung, die ihn durchgeführt hat, zurückkehrt. Es wird also die
Unruhe beliebig über 360° schwingen können, ohne solche Störungen im Gange zu erzeugen,
wie z. B. beim Chronometer, der Duplexuhr etc. Ebenso kann sie aber auch nicht prallen, wie
es bei der Cylinderuhr und auch bei der Ankeruhr vorkommt, wenn die Unruhe zu stark ausschlägt.
Ueber die Vorzüge dieser Hemmung sagt der Erfinder folgendes. Eine gute tragbare Uhr
mufs eine kräftige und grofse Schwingung machen, um die Störungen durch die Bewegung
beim Tragen möglichst aufzuheben, ohne dafs hei dieser grofsen Schwingung infolge
stärkerer Bewegungen der Uhr die Gefahr des Prallens oder Ausschwingens entsteht. Diesem
entspricht nun, wie dargethan, diese neue Hemmung vollkommen. Ferner ist von Wichtigkeit.,
dafs das Hemmungsrad direct auf die Unruhe wirkt, wie beim Chronometer, ebenso
dafs die Reibung der Auslösung bezw. Ruhehaltung möglichst gering ist, indem der Spiefs
nur sanft an die Stemrolle e gelehnt wird, also durchaus wenig Reibung verursacht, die Auslösung
aber gar keine Kraft von der Schwingung der Unruhe fordert. Dabei ist die Ruhe und Auslösung sehr sicher und, weil stets durch
denselben Spiefs bewirkt, auch immer gleichmäfsig.. Der Abnutzung sind die beweglichen"
Theile aber nur so wenig unterworfen wie beim Chronometer, da der Spiefs zwar jede Schwingung
mitmacht, aber mit so geringer Kraft und und so kleinem Ausschlage, dafs seine Dauerhaftigkeit
aufser Frage stehen dürfte. Schliefslich ist aber auch die Herstellung dieser Hemmung eine leichte und gewifs viel leichter als
die der Ankeruhr.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Hemmung für Uhren, im wesentlichen wie vorstehend beschrieben und gezeichnet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4124C true DE4124C (de) |
Family
ID=282942
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT4124D Active DE4124C (de) | Anker-Chronometer-Hemmung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4124C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1230967B (de) * | 1961-02-07 | 1966-12-22 | Sandro Donini | Verfahren zum Herstellen von Textilfasern |
-
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- DE DENDAT4124D patent/DE4124C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1230967B (de) * | 1961-02-07 | 1966-12-22 | Sandro Donini | Verfahren zum Herstellen von Textilfasern |
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