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Uhrwerk mit stetiger Krafthemmung In gewissen Vorrichtungen beii Uhrwerken
zur Steuerung von Auslös.unigen oder ähnlichen Mechanismen, welche selbst wieder
eine bestimmte Triebkraft benötigen,, ist man gezwungen, falls man nicht eine unabhängige
Federkraft für den Betrieb, solcher besonderer Mechanismen verwenden will, eine
ge:nitgend starke Federkraft vorzusehen zum gleichzeitigen Betrieb von Uhrwerk und
solchen Mechanismen. Sind nun letztere ausgeschaltet, so besitzt die genannte, besonders
starke Rederkra,ft einen überschuß von Kraft, welcher ein Anschlagen des Ankers
gegen die Begrenzungssitifte verursacht und eine genaue Regulierung verunmöglicht.
Nun hat aber in, solchen Anordnungen von Uhrwerken -erade deren Regulierung eine
besondere Wichtigkeit, weil die hier in Frage kommenden Vorrichtungen während längerer
Zeitabschnitte ohne: jede LTberwachung arbeiten müssen, so, daß sich alle Unre@@elmä.ß:igkeiten
addieren können. In solchen Fällen hat man schon vorgeschlagen, Uhrweirke mit sobgen@aniten
stetigen Krafthemmungen zu verwenden, d. h. Hemmungen, welche: eine gewisse Kraftmenge
absorbieren können. Solche Anordnungen, sind aber außerordentlich empfindlich und
teuer, was deren Anwendung nur in: verhältnismäßig teuren Werken gestattet.
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Die Anordnung nach vorliegender Erfindung ordnet sich nun hinsichtlich
ihrer Wirkungsweise wohl in die Klasse der Uhrwerke mit stetiger Krafthemmung ein,
verteuert aber das Werk keineswegs und ist doch ebenso wirksam wie alle bisher bekannten
Anordnungen dieser Art.
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Die Anordnung dieses, Werkes gründet sich auf folgende Überlegung
Jedes durch eine- Hemmung regulierte Uhrwerk hat einen schrittweisen Gang. Seine
Räder sind in Ruhe, :solange die Hebungssteine des Ankeirs unter den Zähnen dies
Hemmungsrades stehen. Sobald a,ts
die Hebungssteins. durch die Unruhe
ausgelöst werden, erhält die Unruhe einen Anstoß, wortau.f alle Räder sich drehen,
um. wieder stillzustehen, wenn der nächste Zahn. des Hemmungsrades unter dem. andern;
Hebungsstein des Ankers fällt. Wenn, dieser um eine Fünftelsekunde ausschlägt und
wenn die Dauer des Anistodes eine Fünfzigstelsekunde ausmacht, so folgt daraus:,
idaß zwischen jedem Anstoß eine Ruhepause von etwa neun Fü nfziigstelselmnden eintritt.
Um das Anlaufen und Wiiederanhialten im. der gegebenen Zeitspannie ausrführen zu
können, muß. das Hemmungsirad sehr laicht stein. Jeder Uberschuß an Masse, also
an Trägheit, ist ein Hemmnis- für die Schnelligkeit der Bewegung dieses Rades,.
Wenn man neun einesteils: durch das. Uhrwerk eine ausgeglichene Mesise von, einer
beistimmten Trägheit antreiben lädt, wobei man das i Hemmungsrad um Iden bestimmten
Winkel sich drehten, lädt während einer Fünfzi.gstedsekunde, welche es braucht für
diese Bewegung, so hat man immer noch neun. Fürnfzigstelsekunden zur Verfügung,
um. @ der genannten Masse zu gestatten, unter dem Antrieb der Triebfeder sich in
Bewegung zu setzen und wieder anzuhalten. Dmeseir Antrieb erstreckt sich somit auf
diesle Masse und hat nicht Zeit, sich der Hemmung mitzuteilen.
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Um dieses Ergebnis zu erreichen, schaltet man nach vorliegender Erfimldung
zwischen das. Fedeirharus. und die Hemmung eine Hilfsfedier ein und parallel zu
dieser Feder einte Trägheitsmasse, welche von: @dsr Haupttriebfeder mitgenommen
wird.
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Vorzugsweise dient die Hilfsfeder als Kupplung zwischen dem Hemmungsrad
und dem Laufwerk, dessen letztes Rad -die Trägheitsmasse mitnehmen wird.
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Die Zeichnung zeigt scheirnatiisich und nur, soweit das; Verständnis
der Erfindung es erfordiert, sinn erfindungsgemäß, ausgeführtes Uhrwerk.
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Fig. i ä:st eine Seitenansicht, Fig. 2-, eine Ansicht einer zweiten,
Ausführungs-form und Fig. 3 im Grundriß eine Einzelheit dieser zweiten Ausführungsform.
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Die nicht. dargestellte Haupttriebfeder der in Fig. i dargestellten.
Anordnung treibt einerseits das Großibodenrad 1 und die Räder dies Lauf,#verksi,
welche zum Trieb 2 und dem Sekundennradi 3 führen und andererseits einen Auslösungsmechanismus,
welcher auch, nicht dargestellt ist. Auf der Achse dies: Sekundean,rades. 3 sitzt
ein zusätzliches Rad q. und sinne mit einem Stift 6 versehene Scheibe 5 fest. Stift
6 ragt in einen Ausschnitt des Sekundenrades. 3 hinein. Dieses Raid sitzt lose auf
seiner Spindel und ist mit der Scheiibe 5 mittels. einer um die Achse des Sekundenrades
3 gewickelten Feder 7 verkuppelt, deren eines Ende gegen Birne auf diesem Sekundenrad
sitzende Schraube 8 abgestützt ist, während ihr anderes Ende sich gegen denn Stift
6 srgützt. Eine Drehung der Scheibe 5 spannudie Felder und sucht dass Sielcundenrad:3.,
welches im Eingriff mit dem Trieb g des Hemmun@gs,rades io steht, mitzunehmen. Letzteres
Rad ist nur teid@weilse dargestellt. Das zusätzliche Rad ¢ kämmt mit einem auf der
Achse 12- festsitzenden Trieb 1 i, wobei auf dersidben Achse auch eine Trägheits-masise
13 festsitzt. D'ias2 ist vollständig ins Gleichgewicht gebracht und befindet sich,
bezogen: auf das Laufwerk, parallel zur Hemmung, welcher das Rad io angehört.
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Dis Arbeitsweise ist folgende: Ist die Triebfeder gespannt und das
Ganze 4n Ruhet, d. h. wenn einer der Hebasiteine dies. Ankers sich unter einem Zahn
des Hemmungsrades, befindet, so äußert sich. die Spannung des- Triebfeder auf diesen
Stein mittels der Feder 7.
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Sobald aber der Anker seine Stellung vorl,äßt und den betreffenden
Stein freigibt, muß die Haupttriebfader, um ein Vorrücken des! Räderweirkesi zuzulassen,
dis Trägheitsmasse 13 in Beweg -tng setzen. Diese aber w boen: ihrer Trägheit setzt
sich erst nach einer gewissen Zeit in Bewegung, während welcher Zeit die Hilfsfeder
auf das Sekundenrad wirkt und mittels dieses Rades auf das Hemmungsrad. Der dem
Anker mixgeteilte Anstoß geht daher vorn dieser Hidfsfeder aus und besitzt stets
die gleiche Stärket, wie groß. auch die Spannung der Hauptriebfeder sei. Jade Veranlassung
eines Anschlageis, ides Ankers. am, die Begrenzungsstifte ist damit vermieden, und
die Regulierung der Hemmung kann unter normalen Verhältnissen vor sich gehen..
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In getwissen Fällen, wenn z. B. noch mehr Kraft absorbiert werden
soll, kann man die Eiihwirkung der Trägheitsm@asise so, vermehren, wie esi Fig.
2 zeigt, durch Varkttpplung der Masse mit ihrer Tragachse mittels seiner ähnlichen
Anordnung wiie d:@ejenige, welche zur Verkupplung des Sekundenradeis. mit seiner
Achsre gebeaucht wurde. Die Masse 13 trägt einen in einen Ausschnitt 15 einer Scheibe
16 hineinragenden Stift 1q.. Eine Schrauben,-feder 17 stiitzb sich einerseits geben
die Masse 13 und andrerseits gegen die Scheibe 16. Die. schrittweisen Bewegungen
des Triebes i i übertragen sich mit einer gewissen Verspätung auf die Masse 13.
Diese wird: jedesmal in Richtung der Beivegung des. Stiftes 1q. gestoßen und kehrt
wieder unter der Federwirkung 17 zurück. Man kann diese so groß machen, däß der
Stift 1¢ aufs neue dis Anstoßfläche der Scheibe trifft im Augenblick, wo diese Scheibe
ihrs Bewegung in der Gegenrichtung beginnt. Die verzögernde Wirkung der Masse wird
dann um die lebendige Kraft vermehrt, welche in; diesem Augenblick der Bewegung
entgegengesetzt ist, welche ihr durch den vom. der Auslösung des Ankersiteinsi hervorgerufenen
Ruck mitgeteilt wurde.