DE412498C

DE412498C - Verfahren zum Giessen unter Druck im luftleeren Raum

Info

Publication number: DE412498C
Application number: DEK90332D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-08-09
Filing date: 1924-07-22
Publication date: 1925-04-22
Also published as: FR583991A; US1703739A; GB220289A; NL15051C

Description

Es sind bereits Verfahren zum Gießen mittels Druckluft bekannt, bei welchen das vom Druckraum zur Gußform führende Ausflußrohr ständig in das Metallbad taucht. Bei diesen Verfahren gibt die häufige Zerstörung des Ausflußstückes zu lästigen Betriebsstörungen Anlaß. Man hat daher bereits vorgeschlagen, Ausflußstück und Metallbad zueinander beweglich anzuordnen und ersteres nur für die Dauer des Guß Vorganges in das Metallbad ragen zu lassen. Nach solchen Verfahren erzeugte Gußstücke sind nie homogen, da das Metall nicht vom Gas befreit wird und fast immer Lufteinschlüsse vorkommen.

Es sind auch Verfahren bekannt, die, um einen möglichst homogenen gasfreien Guß zu erzielen, mit Druckluft und Luftleere arbeiten. Diese Verfahren sind jedoch umständlich, arbeiten langsam und teuer und

ao verursachen fortwährend Betriebsstörungen, da bei diesen Verfahren entweder mehrere Absperr- und Ausgleichmittel verwendet oder der Schmelztiegel geschwenkt werden muß.
•Gegenstand der Erfindung ist eine weitere

as Verbesserung dieser Verfahren- zum Gießen unter Anwendung eines gasförmigen Druckmittels. Erfindungsgemäß werden die Form und der das Metallbad umschließende Druckraum bei nicht in das Metallbad ragendem Ausflußstück luftleer gemacht; sodann wird das Ausflußstück zum Eintauchen in das Metallbad gebracht und hernach Druck gegeben.

Hierdurch wird erreicht, daß das für das Gelingen eines möglichst gasfreien und homogenen Gusses notwendige Luftleermachen des Druckraumes und der Form oder umgekehrt zuverlässig erfolgen kann, solange das Gußmetall noch keinen Zutritt zur Form hat und zugleich eine Zerstörung des Ausflußstückes infolge dauernden Eintauchens in das Metallbad verhindert wird.

Die Vorteile des neuen Verfahrens bestehen darin, bei einem geringsten Maß von Betriebsstörungen schnell und billig möglichst gasfreien und homogenen Guß zu erzeugen. '

Die Zeichnung zeigt in den Abb. 1, 2 und 3 Augenblicke des Verfahrens:

Abb. ι zeigt die Einrichtung vor dem Gießen.

Die Form 8 befindet sich auf der einen _5<J Seite der Platte 9 über dem Ausflußstück 2. Durch das Gehäuse 10, welches auf der Platte 9 dicht aufliegt, wird die Form eingeschlossen. Vom Gehäuse 10 führt ein Rohr 6

zur luftabsaugenden Einrichtung. Auf der anderen Seite der Platte 9 befindet sich der Druckraum 1, von dem ein Rohr 7 zur druckerzeugenden Einrichtung führt. Der Metallbehälter 3 steht auf einem Teller mit der Stange^ und zwar so, daß das Ausflußstück 2 nicht in das Metallbad ragt. Die Stange 4 ist bei 11 abgedichtet.
Abb. 2 zeigt die Stellung, vor dem Ansetzen des Druckmittels. In dieser Stellung ragt das Ausflußstück 2 in das Metallbad.

Abb. 3 zeigt die Stellung nach dem Gießen. Das Gießen nach diesem Verfahren geht demnach folgendermaßen vor sich: Das im Behälter 3 befindliche Metall wird im Druckraum 1 geschmolzen, oder es wird der Behälter 3 mit flüssigem Metall gefüllt in den Druckraum ι gebracht und dieser sodann dicht abgeschlossen. Hierauf wird durch das Rohr 6

ao die Luft aus dem Gehäuse 10 abgesaugt. Die entstehende Luftleere erstreckt sich durch die Form 8 und das Ausflußstück 2 auch auf den Druckraum 1. In der Form 8 können erforderlichenfalls entsprechende Rillen oder Bohrungen vorgesehen sein, die die Verbindung zwischen dem luftleeren Raum 5 und dem Ausflußstück 2 vermitteln.

Zeigt nun das nicht dargestellte Vakuummeter, daß im Druckraum 1 und im Raum 5 die gewünschte Luftleere herrscht, so wird mittels der Stange 4 der Metallbehälter 3 gehoben, so daß das Ausflußstück 2 in das Metallbad ragt (Abb. 2). Sodann wird durch das Rohr 7 Druck gegeben, so daß sich das Metall durch das Ausflußstück 2 in die Form 8 preßt.

Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, kann man das Gehäuse 10 auch weglassen und das Saugrohr 6 in diesem Fall entweder unmittelbar in die Form 8 oder in den Druckraum 1 einmünden lassen. Bei letzterer Ausführung muß naturgemäß das Rohr 6, bevor Druck gegeben wird, abgesperrt werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zum Gießen unter Druck im luftleeren Raum durch ein zur Form führendes Ausflußrohr, das in den das Metallbad umschließenden Druckraum ragt, dadurch gekennzeichnet, daß Form und Druckraum bei nicht in das Metallbad tauchendem Ausflußstück luftleer gemacht werden, sodann das Ausflußstück zum Eintauchen in das Metallbad gebracht und hernach Druck gegeben wird.

Μ-Λ