DE1483645C3 - Vorrichtung zur Herstellung von Gußblocken und Verfahren zum Betneb derselben - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von Gußblocken und Verfahren zum Betneb derselbenInfo
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Description
0-4:0
behälter vorgesehen ist, der über Verschlußorgane mit dem Hochdruckkessel druckdicht verbindbar ist und
dessen Kokillen über einen Bodeneinlauf ein heb- und senkbares, in die Schmelze eintauchbares Steigrohr
füllbar sind.
Eine solche erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt die Kombination folgender, jeweils an sich bekannter
Maßnahmen:
a) Chemische Behandlung, wie Legieren oder Raffination, der in einem Schmelz- oder Behändlungsraum
befindlichen Schmelze mit einem Behandlungsgas, vorzugsweise Stickstoff, das unter
hohem, etwa konstantem Druck P1 zwischen etwa 5 bis 100 bar steht;
b) Füllen einer oder mehrerer Gieß- oder Erstarrungsformen mit dem gleichen oder einem unterschiedlichen
Behandlungsgas mit einem Druck P, der vorzugsweise gleich oder höher als der beim Abschluß der Behandlung herrschende
Druck P1 ist;
c) nach Abschluß der Behandlung Förderung der Schmelze aus dem Schmelz- oder Behandlungsraum
entgegen der um die Druckdifferenz zwischen Gieß- oder Erstarrungsform und Schmelzoder
Behandlungsraum erhöhten Schwerkraft in «5 den oder die Gieß- oder Erstarrungsformen
durch eine auf die Schmelze einwirkende Kraft und Erstarrenlassen der Schmelze.
Aus den zum Stande der Technik gehörenden Einzelmaßnahmen ist nicht die Lehre zum Bau der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zu entnehmen. So ist z. B. aus der USA.-Patentschrift 3 123 877 als Einzelmaßnahme
das sogenannte »Niederdruckgießen« bekannt, bei dem unter Normaldruck hergestellte
Schmelzen entgegen der Schwerkraft vergossen werden. Hieraus ergibt sich aber keinerlei Hinweis auf
die Merkmale a) und b), auf die Herstellung von unter Hochdruck legierten, vergossenen und erstarrten
Blöcken.
Auch andere Fundstellen sind nicht ergiebiger. So ist nach der österreichischen Patentschrift 66 128 ein
Verfahren zum Gießen unter Druck mit einstellbarem Gegendruck bekannt. Hier liegt der Zweck des Verfahrens
darin, eine Schmelze in beliebige Gießformen zu füllen und dabei Gasentwicklung während des Einströmens
zu vermeiden.
Ähnlich behandelt die deutsche Auslegeschrift 1 178 979 lediglich das Gießen von flüssigen Metallen
unter Druck. Weder aus der deutschen Auslegeschrift 1 178979 noch aus der österreichischen Patentschrift
66 128 ist eine Lehre zum Bau einer die Aufgabe der vorliegenden Erfindung lösenden Vorrichtung mit allen
Merkmalen zu entnehmen.
Die vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Betrieb derselben zur Verfügung,
wobei man mit sehr kleinen Kesseln auskommt, wobei der die Schmelze enthaltende Behälter nicht
gekippt zu werden braucht und wobei die Anlage praktisch unmittelbar nach dem Abguß wieder zur
Aufnahme einer neuen Schmelze zur Verfügung steht. Die erfindungsgemäße Kombination von Druckguß
und Hochdruckbehandlung bringt außerdem eine erhebliche Verminderung der benötigten Mengen an
Behandlungsgas und die Möglichkeit der Verwendung von Grafit- und Kupferkokillen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 stellt eine herkömmliche Hochdruck-Schmelz-
und Gießanlage dar;
Fig. 2 stellt eine erfindungsgemäße Hochdruck-Schmelz- und Gießanlage dar;
Fig. 3 stellt eine alternative Ausführungsform des Hochdruck-Gießteils (Kokillenbehälter mit Steigrohr
und Hochdruckventil) der erfindungsgemäßen Anlage dar;
Fig. 4a und Fig. 4b stellen eine weitere erfindungsgemäße Hochdruck-Schmelz- und Gießanlage
zu zwei verschiedenen Zeitpunkten des Verfahrensablaufs dar.
In Fig. 1 ist eine herkömmliche Hochdruck-Schmelz- und Gießanlage skizziert. Bei ihr befindet
sich ein die Schmelze 1 aufnehmender Behälter 2 zusammen mit den Kokillen 3 in einem Hochdruckkessel
4. Man sieht, welch große Abmessungen hierbei der Hochdruckkessel im Vergleich zum Inhalt des Behälters
1 hat.
In Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform skizziert. Der die Schmelze 101 aufnehmende
Behälter 102 wird hier vom Hochdruckkessel 104 eng umschlossen. Im Falle der Fig. 2 ist der Behälter mit
einer Nieder- oder Mittelfrequenzheizung versehen, bei welcher die Induktionsspule 111 von ferromagnetischen
Jochen 112 umschlossen ist. Der Hochdruckkessel 104 kann in diesem Fall ruhig aus Stahl sein
und trotzdem die Joche 112 dicht umschließen. Vorteilhaft ist er noch mit einer feuerfesten Ausmauerung
105 versehen, damit etwa aus dem Behälter 102 austretende Schmelze 101 nicht zum Durchbrennen des
Hochdruckkessels 104 führen kann.
Der Hochdruckkessel 104 besitzt einen Deckel 106 mit einer durch ein Hochdruckventil 107 verschlossenen
öffnung 108. Ferner sind Ventile 109, 110 und
Zuleitungen zum Füllen des Kessels 104 mit Stickstoff und zum Ablassen des Stickstoffs vorgesehen. Über
das geöffnete Ventil 107 oder den abgenommenen Deckel 106 kann der Behälter 102 beschickt werden,
und zwar mit flüssigem Metall oder mit festem Einsatz, der erst im Behälter 102 aufgeschmolzen wird, z.B.
mittels der Induktionsspule 111. Bei aufgesetztem Deckel 106 und geschlossenem Ventil 107 kann eine
Hochdruckbehandlung vorgenommen werden, wobei auf das Ventil 107 Schleusen aufgesetzt werden können,
über die man ohne Unterbrechung des Hochdrucks im Kessel 104 Temperaturmeßgeräte einführen,
Proben entnehmen, Schlackenschichten durchstoßen und Zusätze in die Schmelze 101 einbringen
kann. Solche Schleusen sind dem Fachmann bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Sobald die Schmelze fertig zum Vergießen ist, wird erfindungsgemäß ein Hochdruckbehälter 121 auf das
Ventil 107 aufgesetzt. Durch langsames öffnen des Ventils 107 wird der Innenraum 130 des Behälters
121 auf den Druck P1 gebracht, der ebenso groß ist
wie der Druck ρ im Innenraum 120 des Hochdruckkessels 104. Im Innern des Behälters 121 ist eine Kokillenanordnung
122 untergebracht, die aus folgenden wesentlichen Bauteilen besteht: einem Kokillenkörper
123 aus Grafit, einem ausgemauerten Steiger 124, einem keramischen Steigrohr 125, einer Absperrvorrichtung
(z. B. einem Schieber) 126, einem das Steigrohr druckdicht umschließenden Flansch 127. Bei geöffnetem
Schieber 107 und gleichem Druck ρ in den Innenräumen 120 und 130 kann die Kokillenanordnung
122, z.B. über die angetriebenen Rollen 129, abgesenkt werden, bis der Flansch 128 aufsitzt und
dort eine druckdichte Verbindung herstellt. Das un-
tere Ende des Steigrohrs reicht jetzt fast bis an die untere Begrenzung der Schmelze 101. Jetzt wird der
Druck pum den Betrag Ap über den Druck P1 hinaus
erhöht (Beispiel: P1 = 25 bar, Ap - 4 bar, ρ - 29
bar). Unter der Wirkung dieser Druckdifferenz Ap wird die Schmelze 101 durch das Steigrohr 125 emporgetrieben
und füllt in einer Zeit in der Größenordnung einer Minute den Kokillenkörper 123. Sobald
dieser gefüllt ist und die Schmelze in den Steiger 124 eindringt, wird die Absperrvorrichtung 126 geschlossen
und der Druck ρ wieder dem Druck P1 angepaßt,
was z. B. über das öffnen des Ausgleichsventils 131 geschehen kann. Der unterhalb der Absperrvorrichtung
126 befindliche Rest flüssiger Schmelze läuft wieder in den Behälter 102 zurück. Die Kokillenanordnung
122 kann dann in ihrer Gesamtheit wieder nach oben in den Behälter 121 zurückgezogen werden.
Je nachdem wie groß der kleinste Wandabstand in der Grafitkokille 123 ist, ist die Schmelze in dieser
in einer Zeit zwischen etwa 30 see und etwa 10 min soweit erstarrt, daß man den Druck P1 auf etwa 1 bar
(d.h. Atmosphärendruck) erniedrigen und den entstandenen, nicht abgebildeten Gußblock aus der Kokille
123 entnehmen kann. Das heißt, nach dieser kurzen Zeit ist der Behälter 102 wieder zur Aufnahme
einer neuen Schmelze lila bereit. Während diese behandelt wird, kann in den Behälter 121 wieder
eine neue Kokillenanordnung 122a eingebaut werden.
Die beschriebene Vorrichtung hat den Vorteil, daß die verwendeten Hochdruckkessel 104 und 121 sehr
viel kleiner und billiger sind als z. B. der Hochdruckkessel 4 bei gemeinsamer Unterbringung von Kokillenanordnung
3 und Schmelzenbehälter 2 in diesem. Sie hat wegen der kleineren Kessel den Vorteil des
geringen Stickstoffverbrauchs (etwa ein Zehntel des Verbrauches oder weniger). Und wegen der äußerst
schnellen Erstarrung in den Grafitkokillen ist die Anlage so schnell wieder zur Behandlung einer neuen
Schmelze bereit, daß man darauf verzichten kann, den Kokillenbehälter 121 als völlig separaten Schleusenbehälter
auszuführen. Es bleibt also der Vorteil des Einkesselbetriebs gemäß Fig. 1 mit nur einer Stickstoffzuleitung
auch bei der erfindungsgemäßen Ausführung vorhanden. Ein metallurgischer Vorteil der
schnellen Erstarrung liegt darin, daß der unter hohem Druck behandelten stickstofflegierten Schmelze kaum
Zeit zur Bildung von Randblasen bleibt, die sonst eine gewisse Gefahr darstellen.
Der erfindungsgemäße Behälter 121 und die erfindungsgemäße Kokillenanordnung 122 können natürlich
auf mannigfache Weise abgewandelt werden. Insbesondere kann der Kokillenkörper 123 aus mehreren
Teilen bestehen, die entweder gleichzeitig (siehe Fig. 3) oder nacheinander (siehe Fig. 4) gefüllt werden.
Ferner kann insbesondere die Steigrohranordnung 125 unabhängig vom Rest der Kokillenanordnung
122 beweglich sein (siehe Fig. 3 und 4), wodurch sich Bauhöhe einsparen läßt und wodurch das
zeitlich nacheinander erfolgende Füllen mehrerer Kokillen über das gleiche Steigrohr möglich wird.
Fig. 3 zeigt einen Kokillenbehälter 221, der wiederum
auf den Schieber 107 aufgesetzt wird. Der Innenraum 230 kann durch öffnen des Schiebers 107
auf den gleichen Druck gebracht werden wie der Innenraum 120 des Behälters 104. Sodann wird ein
Steigrohr 225 mit einem Flansch 227 in den Behälter 102 abgesenkt, bis der Flansch 227 dicht auf dem
oberhalb des Schiebers 107 befindlichen Flansch 228 aufsitzt. Eine Kokillenanordnung 222 wird dann seitlich
über den Flansch 227 gefahren und druckdicht mit dem Flansch 237 auf den Flansch 227 aufgesetzt.
Die Kokillenanordnung enthält einen Satz von Kokillenkörpern 223, 223', 223"... mit den Steigern 224,
224', 224"..., ein keramisches Verteilsystem 235 für die Schmelze mit einer gemeinsamen Eingußöffnung
236 und einem gemeinsamen Absperrventil 226 für
ίο die Schmelze. Nach Anschluß von Flansch 237 an
Flansch 227 wird wieder eine Druckdifferenz Ap = P-P1 hergestellt, welche die Schmelze 101 aus dem
Behälter 102 in die Kokillen 223, 223'... treibt. Nach Einströmen der Schmelze in die Steiger 224, 224'...
wird das Absperrventil 226 geschlossen und Druckausgleich P=P1 hergestellt. Man kann dann die Kokillenanordnung
222 sofort seitlich wegfahren, das Steigrohr 225 hochziehen, den Schieber 107 schließen
und den Kokillenbehälter 221 nach wenigen Minuten
so und Druckausgleich auf P1 = 1 bar wegnehmen.
In Fig. 4 (a und b) ist eine erfindungsgemäße Anordnung
skizziert, bei der man mehrere Einzelkokillen oder Einzelkokillenanordnungen 323 nacheinander
gießen kann. Eine solche Anordnung eignet sich insbesondere für große Schmelzengewichte (z. B. 30 bis
100 t). In einem Hochdruckkessel 304 befindet sich der Behälter 302 für die Schmelze 301. Ein Deckel
306 hat eine Öffnung 308, auf der ein Hochdruckschieber 307 sitzt. Ist die Schmelze 301 gießbereit,
wird ein Hochdruckbehälter 321 auf den Schieber 307 aufgesetzt. Dann wird der Schieber 307 geöffnet und
ein Steigrohr 325 wird in die Schmelze 301 eingetaucht. Das Absenken kann dabei z.B. mittels des
Seilzuges 329 und des Klemmechanismus 332geschehen.
Sobald der am oberen Ende des Steigrohrs 325 angebrachte Flansch 327 druckdicht auf dem unterhalb
der öffnung 308 angebrachten Flansch 328 aufsitzt, wird der Seilzug hochgezogen, das Ventil 307
geschlossen und der Behälter 321 nach Druckausgleich mit der Atmosphäre weggefahren. Nun kann
man nacheinander weitere Druckbehälter 341, 341a (nicht abgebildet), 341b (nicht abgebildet) auf den
Schieber 307 aufsetzen. In F i g. 4 b ist ein solcher Behälter 341 skizziert. Er enthält eine Kokillenanordnung
342, die im wesentlichen aus folgenden Teilen besteht: ein- oder mehrteiliger Kokillenkörper 343,
ausgemauerter Steiger 344, Zulaufrohr 345 für die Schmelze und in dieses Rohr eingeschaltet ein Abschlußventil
(z.B. eine Schieberplatte) 346 für die Schmelze. Ist der Kokillenkörper 343 mehrteilig, wie
z. B. die Kokillen 223, 223', 223"... der Kokillenanordnung 222 in F ig. 3, dann enthält er weitere (nicht
abgebildete) Steiger 344', 344"... sowie ein (nicht abgebildetes) vorzugsweise keramisches Verteilsystem
355 für die Schmelze analog dem System 235 in Fig. 3. Der Behälter 341 hat am unteren Ende einen
Hochdruckschieber 347, mit dem er auf den Schieber
307 aufgesetzt wird. Nach Aufsetzen wird der Schieber 347 geöffnet und der Innenraum 340 des Behäl-
ters 341 auf den gleichen Druck gebracht wie der Innenraum 320 des Behälters 304. Danach wird auch
der Schieber 307 geöffnet und die Kokillenanordnung 343 so abgesenkt, daß der untere Abschlußflansch 348
des Zulaufrohrs 347 auf dem oberen Flansch 327 des Steigrohrs 325 druckdicht aufsitzt. Dann wird wieder
eine positive Druckdifferenz Ap = P1 zwischen dem
Druck ρ im Raum 320 und dem Druck P1 im Raum 340 hergestellt und so lange aufrechterhalten, bis der
Kokillenkörper 343 (bzw. bei mehrteiligem Kokillenkörper 343 sämtliche Teile desselben) bis in den Steiger
344 hinein gefüllt sind. Dann wird das Abschlußventil 346 verschlossen, Druckausgleich P1 — ρ
hergestellt, die gesamte Kokillenanordnung 342 wieder hochgehoben und die beiden Schieber 307 und
347 verschlossen. Danach kann sofort der gesamte Kokillenbehälter 341 mit dem Ventil 347 weggefahren
und durch einen neuen Kokillenbehälter 341a von prinzipiell gleichem Aufbau ersetzt werden. So kann
die Schmelze 301 nach und nach in mehreren Kokillenanordnungen 342, 342a, 342fr... vergossen werden,
die nacheinander an das gleiche Steigrohr 325 angeschlossen werden. Während des Wechsels der
Kokillenbehälter erlaubt der Schieber 307, den Innenraum 320 ständig unter Hochdruck zu halten. Die
Absperrschieber 347, 347a, 347 b erlauben es, auch die Kokillenanordnungen noch längere Zeit unter
Hochdruck zu halten, wodurch man ohne Blockierung des Arbeitsablaufs auch längere Erstarrungszeiten in
Kauf nehmen kann; d. h. in diesem Falle braucht man nicht notwendigerweise Grafitkokillen zu verwenden,
sondern kann auch andere Kokillenmaterialien (Gußeisen, Sand, Kupfer usw.) für die Kokillenkörper 343,
343a, 3436... verwenden. Selbstverständlich können die verschiedenen Kokillenkörper auch unterschiedliches
Format haben. (Beispiel: Eine Stahlschmelze von 30 000 kg Gewicht wird vergossen in eine Grafitkokille
343 von 10 m X 1,2 m X 0,15 m = 14 000 kg, einen Satz 343 a von 8 Hämatitgußkokillen von
je 1000 kg Inhalt und in eine Schmiedeblockkokille aus Hämatitgußeisen 343 & von 6000 kg Inhalt. Der
Rest von 2000 kg verbleibt in den Steigern 344, 344a, 344 b, den Verteilsystemen 355 b, den Zulaufrohren
347, 347a, 347 b und im Schmelzenbehälter 302).
Die obigen Beispiele dienen nur zur Veranschaulichung des Erfindungsgedankens. Mannigfache Ab-Wandlungen
und Kombinationen sind möglich. Insbesondere sei darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäßen
Vorrichtungen auch in vorteilhafter Weise zu einer Vakuumbehandlung der Schmelze herangezogen
werden können, wie sie insbesondere vor einer Stickstoff-Hochdruck-Behandlung von Vorteil ist.
Wenn die Vorrichtung mit den nötigen Vakuum-Erzeugungs-Aggregaten ausgestattet wird, kann man
auch ein Vergießen unter Vakuum vorsehen und dadurch den Anwendungsbereich der Anlage derart erweitern,
daß man in ihr sowohl hochdruckbehandeln und -vergießen als auch vakuumbehandeln und -vergießen
kann. Schließlich wird es als durchaus im Sinne der Erfindung angesehen, wenn die Förderung der
Schmelze durch das Steigrohr durch andere als pneumatische Kräfte erfolgt. So kann man z.B. am Steigrohr
eine feuerfest isolierte, elektromagnetische Pumpe anbringen, welche die Schmelze aus dem Behälter
302 in die Kokillenanordnung 122, 222, 342 pumpt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
309 515/88
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Erschmelzen und Vergießen von Blöcken aus mit Stickstoff legiertem
Werkstoff, insbesondere Stahl, bestehend aus einem in einem Hochdruckkessel befindlichen
Schmelzgefäß, wobei der Hochdruckkessel Druckgasanschlüsse zur Zuleitung der für die chemische
Behandlung der Schmelze benötigten Gase besitzt, und wobei Einrichtungen zum Vergießen
der Schmelze unter Druck vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, daß über dem das
Schmelzgefäß enthaltenden Hochdruckkessel (104,304) ein weiterer, eine oder mehrere Kokillen
enthaltender Hochdruckbehälter (121, 221, 321, 341) vorgesehen ist, der über Verschlußorgane
(107, 128, 228, 307, 347) mit dem Hochdruckkessel druckdicht verbindbar ist, und dessen
Kokillen über einen Bodeneinlauf und ein heb- und senkbares, in die Schmelze (101, 301) eintauchbares
Steigrohr (125, 225, 325) füllbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochdruckkessel (104,
304) mit einer an sich bekannten Einrichtung zum Einschleusen von Zusatzstoffen in die Schmelze
ausgerüstet ist.
3. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzenbehälter
mit einer Heizeinrichtung (111) versehen ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Steigrohr (125,
325) oder im Bodeneinlauf (236) ein weiteres Verschlußorgan (126, 226, 346) vorgesehen ist,
und daß das Steigrohr (125, 225, 325) mit den Dichtungsflanschen (127, 227, 327) ausgerüstet
ist.
5. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Steigrohr (125,
225, 325) als elektromagnetische Pumpe ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochdruckkessel
an seiner Oberseite und der Hochdruckbehälter an seiner Unterseite je ein voneinander unabhängig
zu betätigendes Verschlußorgan (307 bzw. 347) besitzen.
7. Verfahren zum Erschmelzen und Vergießen von Blöcken aus mit Stickstoff legiertem Werkstoff,
insbesondere Stahl, unter Verwendung einer Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, wobei
der in einem Schmelzgefäß befindliche Werkstoff unter erhöhtem Stickstoffpartialdruck von ρ größer
einer Atmosphäre mit Stickstoff legiert und anschließend unter erhöhtem Stickstoffpartialdruck
vergossen und zur Erstarrung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach Abschluß der
Legierungsbehandlung die Schmelze (101, 301) durch ein eingetauchtes Steigrohr (125, 225, 325)
entgegen der Schwerkraft in die Kokille(n) gefördert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Förderung der Schmelze in
die Kokillen der Druck im Hochdruckkessel (104, 304) gegenüber dem im Hochdruckbehälter herrschenden
Druck erhöht wird:
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Erschmelzen und Vergießen von Blöcken aus mit
Stickstoff legiertem Werkstoff, insbesondere Stahl, unter Hochdruck und ein Verfahren zum Betrieb der··
selben.
Nach der herkömmlichen Technik wird das Legieren mit Stickstoff unter hohem Druck 1 bar in Induktionsöfen
vorgenommen, die zusammen mit den Kokillen zur Herstellung der Gußblöcke im Innern eines
Hochdruckkessels angeordnet sind (vgl. Frehser,
Kubisch, Berg- u. Hüttenmännische Monatshefte 108 [1963] 369 ff.).
Dieses Verfahren ist im Laboratoriumsmaßstab durchaus noch günstig, weil in seiner Durchführbar-
1S keit einfach. Sobald man aber auf große Produktionseinheiten übergeht (1 bis 100 t), wo man sehr auf die
Wirtschaftlichkeit achten muß, zeigt das Verfahren mehrere Nachteile: Einmal werden die Kessel zum
gemeinsamen Unterbringen des die Schmelze enthaltenden Behälters und der Kokillen sehr groß, zumal
wenn man das Entleeren des Behälters durch Kippen bewerkstelligt. Zum anderen muß man den Kessel so
lange unter Hochdruck stehen lassen, bis die Schmelze in den Kokillen ganz erstarrt ist. Die großen Kessel
haben einen sehr hohen Stickstoff-Verbrauch zur Folge, der bei einem zur Anwendung kommenden
Druck von z. B. 25 bar schon so hohe Kosten verursachen kann, daß die hergestellten Schmelzen nicht
mehr verkäuflich sind. (Beispiel: Ein 1000-kg-Induktionsofen
mit Kokillensatz braucht einen Kessel von etwa 30 m3 Inhalt. Bei 25 bar Druck und einem Preis
von 0,50 DM/m3 bar kostet eine einzige Kesselfüllung schon 30 m3 X 25 bar X 0,50 DM/(m3bar)
= 375,- DM, d. h. die Schmelze wird mit 375,- DM/ 1000 kg belastet. Das ist schon fast eine Verdopplung
des Schmelzenpreises, wenn man einfache Stähle erschmilzt.) Außerdem sind die großen Hochdruckkessel
sehr teuer, so daß auch über die Investitionskosten eine erhebliche Belastung des Produktpreises entsteht.
Auch sicherheitstechnisch bieten große Hochdruckkessel größere Probleme. Da man bis zur Erstarrung
der Blöcke in den Kokillen den Kessel unter Druck lassen muß, kann die gesamte Anlage in dieser
Zeit nicht benutzt werden. Da dies bei größeren Blökken mehrere Stunden dauern kann, ergibt sich ein äußerst
schlechter Nutzungsgrad der Anlage und somit eine weitere Kostensteigerung.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, gegenüber diesem Stand der Technik die Behandlung
von Schmelzgewichten über etwa 0,5 t zu ermöglichen, den Nutzungsgrad der Anlage zu verbessern,
den Verbrauch an Behandlungsgas zu senken, die Verwendung von Grafit-oder Kupferkokillen
zu ermöglichen und die Anlage klein und kompakt zu bauen.
Dies wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch eine vorteilhafte neue Vorrichtung erreicht, die zum
Erschmelzen und Vergießen von Blöcken aus mit Stickstoff legiertem Werkstoff, insbesondere Stahl,
dient und aus einem in einem Hochdruckkessel befindlichen Schmelzgefäß besteht, wobei der Hochdruckkessel
Druckgasanschlüsse zur Zuleitung der für die chemische Behandlung der Schmelze benötigten
Gase besitzt und wobei Einrichtungen zum Vergießen der Schmelze unter Druck vorhanden sind und die
dadurch gekennzeichnet ist, daß über den das Schmelzegefäß enthaltenden Hochdruckkessel ein weiterer,
eine oder mehrere Kokillen enthaltender Hochdruck-
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